Zur Geschichte 359

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 22.05.2019, 14:56

Nilka hat geschrieben:
22.05.2019, 14:11
Hätte hätte Fahrrad Kette.
Falls Du Dich damit auf meinen Beitrag zum Hausbau beziehst:

Du wirst doch wohl kaum erwarten können, dass man über eklatante
Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben hinwegsieht, weil es sich um
eine Ausländerin gehandelt hat, der diese Regeln unbekannt waren
und die es aus Bequemlichkeit (oder Ignoranz?) unterlassen hat, sich
an kompetenter Stelle zu informieren oder einen sachkundigen Anwalt
zu Rate zu ziehen?

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Anaba
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Anaba » 22.05.2019, 15:31

Genau das hat Evelyne schon vor vielen Jahren schmerzhaft erfahren müssen.
Daran hat sich auch inzwischen nichts geändert.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Häuser in verschiedenen Ländern stehen, die von Deutschen finanziert wurden und an denen die keine Rechte haben.
Das betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Paare, die im Urlaub auf windige Typen reinfallen und sich ein Haus/ Grundstück aufschwatzen lassen.
Es betrifft auch hier lebende Migranten, die mit „Hilfe“ der Familie in der Heimat ihr Haus bauen möchten.
Auch in solchen Fällen wird betrogen und abgezockt.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Nilka
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Nilka » 22.05.2019, 15:59

Efendi II hat geschrieben:
22.05.2019, 14:56
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Stimmt leider.

Hätten sich alle so gut informiert, wie es gut und ratsam wäre, gäbe es dieses Forum nicht.
Deswegen ran an die Arbeit. Der Sinn ist der Einen oder Anderen vor dem Desaster zu bewahren oder ihn zu miniemieren. Wenn er/sie denn hören will.
LG ♥ Nilka

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Thelmalouis
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Thelmalouis » 22.05.2019, 16:20

Efendi II hat geschrieben:
22.05.2019, 14:56
Du wirst doch wohl kaum erwarten können, dass man über eklatante
Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben hinwegsieht, weil es sich um
eine Ausländerin gehandelt hat, der diese Regeln unbekannt waren
und die es aus Bequemlichkeit (oder Ignoranz?) unterlassen hat, sich
an kompetenter Stelle zu informieren oder einen sachkundigen Anwalt
zu Rate zu ziehen?

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Ja, aber das trifft ja in diesem Falle und auch in anderen nicht zu.
Die Betroffenen haben doch nicht gegen Gesetze verstoßen.
Es wurden ihnen zum Verhängnis, dass sie den falschen Leuten vertraut haben.

Nun sagen wir und das mit Recht, seid Vorsicht bei Tauchguides, Animateuren, Reitfuzzis, riesiger Altersunterschied und was es noch so alles gibt.
Lasst die Hände davon, nur so einfach ist es nicht, sonst wäre das Forum nicht voll von Geschichten.

Efendi, seh es mir nach, aber nach den Eckdaten, welche du genannt hast, seh ich erst mal keinen so großen Unterschied eures Kennenlernens.
So wie ich es raus lese, lagen zwischen euren Treffen auch eine längere Zeit dazwischen, an denen ihr euch nicht gesehen habt.
Mit Briefwechsel und Besuchen habt ihr die Zeit überbrückt.
Ich gehe daher davon aus, dass da mehrere tausend Kilometer zwischen euch lagen.
Dennoch hast auch du ihr vertraut und das konntest du auch, wie sich herausgestellt hat.

Und nichts anderes tun die Betroffenen hier auch.
Sie möchten dran glauben, nur dass sie weniger Glück hatten.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 22.05.2019, 16:37

Thelmalouis hat geschrieben:
22.05.2019, 16:20
Ja, aber das trifft ja in diesem Falle und auch in anderen nicht zu.
Die Betroffenen haben doch nicht gegen Gesetze verstoßen.
Doch, denn es ist nicht erlaubt ein Gebäude auf einem Grundstück zu errichten,
welches einem nicht gehört, zumindest kann man daran keine Eigentumsrechte
geltend machen. Das würde auch hier in Deutschland nicht akzeptiert werden.

Aber ich weiß natürlich, woran das liegt. In Sri Lanka muss man als Ausländer
beim Grundstückserwerb eine Steuer entrichten, was so mancher vermeiden
will, sich deshalb auf solche schrägen Sachen einlässt und mit voraussehbarer
Sicherheit auf die Nase fällt. Zumindest mit einem, beim Notar beurkundeten
Pachtvertrag für das Grundstück, könnte man das ausschließen.

Hier in Deutschland baut doch auch kein klar denkender Mensch ohne notarielle
Beurkundung auf fremden Grund.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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gadi
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von gadi » 22.05.2019, 18:00

Efendi II hat geschrieben:
22.05.2019, 13:38
gadi hat geschrieben:
22.05.2019, 08:36
Themis, du hast meine Achtung, mein Verständnis und mein Mitgefühl.
Es tut mir sehr leid, was dir widerfahren ist.
Bei allem Mitgefühl für die Geschädigte, sollte man doch beim Hausbau
oder einem Grundstückserwerb elementare Grundsätze beachten und
gesetzliche Regeln und Gepflogenheiten nicht nach eigenen Befinden
interpretieren. Auch in Deutschland gibt es dafür gesetzliche Vorschriften,
die man einhalten muss und nicht ungestraft außer acht lassen darf.
Ich habe ja geschrieben, auch die "kritischen User" meinen es gut und zeigen wirklich Mitgefühl. Prima!
gadi hat geschrieben:
22.05.2019, 08:36
Und Blacky würde ich am liebsten dort abholen.
Efendi II hat geschrieben:
22.05.2019, 13:38
Wer oder was hindert Dich daran?
Meine Katzen, Efendi.
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...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
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Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 00:00

gadi hat geschrieben:
22.05.2019, 08:36
Und Blacky würde ich am liebsten dort abholen.
Efendi II hat geschrieben:
22.05.2019, 13:38
Wer oder was hindert Dich daran?
gadi hat geschrieben:
22.05.2019, 18:00
Meine Katzen, Efendi.
In Sri Lanka leben Hunde und Katzen friedlich miteinander, zumindest dann,
wenn sie in einem in einem Haushalt zusammenwohnen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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gadi
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von gadi » 23.05.2019, 00:13

Wenn die Katzen es eben nicht wollen, Efendi. Sie sollen ja nicht nach Sri Lanka ziehen.
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Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 00:31

Nilka hat geschrieben:
22.05.2019, 15:59
Hätten sich alle so gut informiert, wie es gut und ratsam wäre, gäbe es dieses Forum nicht.
Deswegen ran an die Arbeit. Der Sinn ist der Einen oder Anderen vor dem Desaster zu bewahren oder ihn zu miniemieren. Wenn er/sie denn hören will.
Viele wollen das aber gar nicht hören und mit meiner Meinung
erhalte ich oft Widerspruch hier im Forum, weil es eben häufig
auch anders gesehen wird.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Cimmone
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Cimmone » 23.05.2019, 07:20

Guten Morgen
Efendi II hat geschrieben:
23.05.2019, 00:31
Viele wollen das aber gar nicht hören und mit meiner Meinung
erhalte ich oft Widerspruch hier im Forum, weil es eben häufig
auch anders gesehen wird.
Efendi, Du weißt sehr viel und dass wissen hier viele zu schätzen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass jede geschädigte Person sich im Nachhinein in den Allerwertesten beißt und sich selbst sagt
"Hätte ich nur nicht vertraut"
"Hätte ich mich besser informiert" uns so weiter und so fort.

Nun sind die Dinge aber passiert wie sie eben passiert sind.
Da wirken einige Deiner Formulierungen und Satzbausteine

"Wann begreifen Frauen endlich...."
"Die größte Dummheit...."
"Bedauerlicherweise hält man es aber nicht für notwendig...."
"...aus Unwissenheit und Ignoranz....."

abwertend und mitunter sogar verletzend. Und das stößt dann auf Widerstand.
Wir wollen hier aufklären und den Betroffenen so weit unter die Arme greifen, dass sie sich nach so einer Erfahrung wieder auf die Füße stellen, mit sich selbst wieder "glatt" sein und die Betrugserfahrung hinter sich lassen können.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 10:12

Cimmone hat geschrieben:
23.05.2019, 07:20
...abwertend und mitunter sogar verletzend. Und das stößt dann auf Widerstand.
Was soll daran abwertend und verletzend sein, wenn man drauf hinweist, dass
man bei Umgehung allgemein gültiger Regeln und Gesetze mit Sicherheit "auf
die Nase fallen" wird. Gerade beim Immobilienerwerb ist es wichtig, sich an
die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen zu halten. Das ist im Ausland
auch nicht anders als in Deutschland.

Wie unwissend und blauäugig muss man denn sein, um anzunehmen das solche
gesetzliche Vorschriften in anderen Ländern keine Gültigkeit haben oder das
man glaubt diese Regeln im Ausland nach Belieben ignorieren zu können.

Man kann und muss nicht alles wissen, aber es ist sträflich, sich bei solchen
hochpreisigen Rechtsgeschäften nicht zu informieren und auf kompetente Hilfe
zu verzichten.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Cimmone
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Cimmone » 23.05.2019, 10:33

Okay.
Nun hast Du die Kernaussage meines Beitrags ignoriert.
Dann lassen wir das.

Und geben den Raum wieder frei für Themis2.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Justicia

Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Justicia » 23.05.2019, 10:49

Lieber Effendi,

inhaltlich wird dir hier jeder zustimmen, aber man sollte auch bedenken, in welchem Thread du schreibst.

Hier geht es ja um die persönliche Geschichte von Thermi. Sie wird deinen Vorträgen sicherlich Recht geben, da sie die Folgen am eigenen Leib erfahren hat. Jedoch denke ich, dass ihr das jetzt weniger hilft. Daher sehe ich das genauso wie Cimmone.

In diesem Forum sind ja fast alle Threads frei zugänglich. Daher werden Betroffene oder Gefährdete deinen Rat auch an anderer Stelle finden. In diesem Fall ist es leider zu spät, weswegen es als Nachtreten empfunden werden kann, auch wenn du das so nicht meinst.

Vielen Dank für deine Erläuterung zu deiner Ehe. Das war sehr, sehr interessant. Es ist schön, dass ihr beide dieses Glück, welches bestimmt auch mit viel Arbeit verbunden ist, gemeinsam teilt.
Das, was du über Buddhismus schreibst, kann ich aus meiner Indien-Zeit bestätigen. Ich hatte nie das Gefühl, nicht respektiert zu werden. Allerdings erinnere ich mich noch an die erstaunten Gesichter, als ein deutscher Tourist offenbarte, dass er an gar nichts glaube, keinen Gott, keine Religion. Das war für einige nicht zu verstehen, aber auch hier wurde er nicht angegriffen. Ich denke, es ist ähnlich wie bei uns bei bestimmten Dingen, die wir nicht verstehen, auch wenn es Vorstellungen, Begriffe oder gar passende Bilder gibt. Ich kann zum Beispiel keine wirkliche finanzielle Armut (ich meine wirklich arm und nicht nur "Das, was ich mir kaufen will, ist mir zu teuer") oder keinen Bürgerkrieg nachfühlen, weil ich es bisher nicht erlebt habe.

Diese fehlende Vorstellungskraft, nenne ich das jetzt mal, sehe ich ganz häufig als einen Mitgrund für die Funktion von Bezness an. Frauen/Männer können sich nicht vorstellen, dass das, was ihnen zum Teil über Jahre geboten wird, nicht der Realität entspricht. "Diese Augen lügen nicht"... Oh nein, und wie sie lügen.
Nahezu jede Wahre Geschichte bestätigt das. Es war immer ein Glauben an die Aufrichtigkeit dabei. Ich empfinde viel Mitgefühl, wenn dann am Ende das wahre Gesicht zu Tage tritt. Das wünscht man echt niemanden, egal wie unvorsichtig, naiv oder wenig informiert diese Person vorher war.

Edit: Ich habe diese Nachricht verfasst bevor Cimmone das Schlusswort sprach. Wenn gewünscht, kann gerne mein Bezug entfernt werden, aber ich bitte darum, es ausnahmsweise dennoch stehen zu lassen. Normalerweise halte ich mich an die Mod-Anführungen :oops:

Evelyne
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Evelyne » 23.05.2019, 11:26

Efendi schrieb:
Du wirst doch wohl kaum erwarten können, dass man über eklatante
Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben hinwegsieht, weil es sich um
eine Ausländerin gehandelt hat, der diese Regeln unbekannt waren
und die es aus Bequemlichkeit (oder Ignoranz?) unterlassen hat, sich
an kompetenter Stelle zu informieren oder einen sachkundigen Anwalt
zu Rate zu ziehen?
Ich bitte darum, dies nicht zu verallgemeinern. In vielen Fällen haben sich die Betroffenen sehr wohl informiert.
In meinem Fall z.B. wurde uns das Grundstück zur Hochzeit geschenkt. Ein "angeblicher" Grundbuchbeamter hat das Land vermessen und in ein Formular mit meinem Namen und den meines Ex eingetragen. Alle Überweisungen trugen den Vermerk "Hausbau", jede Quittung und Rechnung für den Bau lief auf meinen Namen, alle Schecks an Handwerker wurden von meinem Konto belegbar ausgestellt.. Ein Notar hat Zeugenaussagen gesammelt. Doch alles war vergeblich...
Und so wie mir, erging es vielen Leuten, die in Tunesien gebaut haben. Das hat nichts mit Unwissenheit zu tun und ich sehe auch nicht, wo hier die Schuld der Betroffenen ist.

Aber jetzt bitte wieder zu Themis 2 zurück.
Evelyne
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Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 12:44

Während meiner oft längerfristigen Aufenthalte in Sri Lanka habe ich
gelegentlich deutsche Frauen getroffen, die sich Hals über Kopf in
einen Einheimischen verliebt haben.

In Gesprächen offenbarte sich dann häufig, dass sie von der Mentalität
und den Denkweisen dieser Männer nicht die geringste Ahnung hatten.
Die von mir gegebenen Hinweise und meine vorsichtig geäußerten
Bedenken, wurden in den meisten Fällen nicht ernst genommen und
ignoriert, auch oftmals als Neid gewertet. Da glaubte anscheinend jede,
ein Ausnahmemodell ergattert zu haben.

Das AMIGA-Syndrom feiert Triumphe.

Durch die Sprachbarriere (wer von den Damen spricht schon Sinhala oder
Tamil?) kommt es im häufig holprigen Englisch beiderseits, zu Auslegungen
oder Deutungen, die den Sinn der Gespräche nicht wirklich wiedergeben,
selbst wenn beide perfekt Englisch sprechen (würden). Weil eben auch die
englischen Begriffe unterschiedlich interpretiert werden und sie in der
jeweiligen Muttersprache eine andere Bedeutung haben.

Da spielt dann wieder die unterschiedliche Mentalität und die Sozialisierung
beider, eine kaum überbrückbare Rolle. Während wir Mitteleuropäer erzogen
sind unsere Meinung klar und offen kund zu tun, ist das bei den Menschen in
Sri Lanka kaum der Fall. Es würde den Geboten der Höflichkeit widersprechen.

Man redet, oftmals auch bei banalen Dingen, lange um eine Sache herum, die
wir Europäer mit wenigen Worten klar und offen benennen und schnell klären.
Auch bei meiner Frau hat es lange gedauert, bis sie sich dazu entschließen
konnte "die Dinge konkret zu benennen" und offen zu sagen, wie man zu einer
Sache steht und was man davon hält.

Auch heute, nach fast 40jährigen Zusammenleben, höre ich gelegentlich
den Vorwurf: "Natürlich hast Du recht, aber das kannst Du doch nicht sagen!".
Man redet dem anderen nach dem Munde, auch wenn man völlig anderer
Meinung ist. Hinterher wird dann im vertrauten Kreis über den vorherigen
Gesprächspartner abgelästert, anstatt das strittige Thema von vornherein
mit dem Kontrahenten im offen Gespräch zu regeln.

Diese Verhaltensweisen erstrecken sich auch auf das Familien-, Berufs- und
Geschäftsleben und tragen keinesfalls zu einer schnellen und beidseitig
zufriedenstellenden Lösung von Problemen bei und kostet Zeit (und die
Nerven der daran beteiligten Europäer).

Diesen unterschiedlichen Denk- und Verhaltensweisen sollten sich alle bewusst
sein, die im Kontakt oder in einer näheren Beziehung zu diesen Menschen dort
stehen. Was heute gesagt wurde, muss morgen keine Gültigkeit mehr haben.
Deshalb sind mündliche Absprachen nichts wert. Diesen Grundsatz sollte man
immer beachten, sei es nun bei Geschäften oder im privaten Bereich.

Mir sind jedenfalls bisher nur sehr, sehr wenige Verbindungen von srilankischen
Männern mir europäischen Frauen bekanntgeworden, die auf einen längeren
Haltbarkeitszeitraum zurückblicken können.

Diese Männer verkraften es anscheinend einfach nicht, die Frauen längerfristig
als gleichberechtigte Partner zu akzeptieren. Die Ehen europäischer Männer mit
srilankischen Frauen scheinen hingegen etwas haltbarer konstruiert zu sein.

Nach Besuchen in anderen buddhistischen Ländern glaube ich feststellen zu dürfen,
dass die in Sri Lanka seit langen lebenden Muslime, doch einen nicht unerheblichen
Einfluss auf die Mentalität und Lebensweise der Mehrheitsbevölkerung ausgeübt
haben, der in anderen buddhistischen Länder nicht spürbar war.

So unterscheidet sich die Stellung der Frauen (und das Verhalten der Männer),
zumindest nach meinen Beobachtungen in Thailand, Burma und Kambodscha,
doch erheblich von der, die ich in Sri Lanka erlebe. Ich betrachte Sri Lanka
jedenfalls als erheblich islamisch geprägt, was möglicherweise auch durch
die Insellage und den relativ hohen Muslimanteil in der Bevölkerung von etwa
10% der Gesamtbevölkerung, befördert wird.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 13:01

Evelyne hat geschrieben:
23.05.2019, 11:26
Ich bitte darum, dies nicht zu verallgemeinern. In vielen Fällen haben sich die Betroffenen sehr wohl informiert.
Ich glaube das wird in vielen anderen Ländern nicht viel anders ablaufen.
Da entscheiden auch die Gerichte häufig zu Gunsten der Einheimischen.
Auf eine wirklich objektive Einschätzung der Sache bei ausländischen Beteiligten
am Prozess, wird man bei der Justiz in diesen Ländern wohl vergeblich hoffen.

Darüber sollte sich jeder klar sein, der in solchen Ländern investiert.
Recht haben und recht bekommen sind eben recht unterschiedliche Dinge.

Ein bekanntes Rentnerehepaar prozessiert in Sri Lanka in einem Immobilienstreit
seit etwa zehn Jahren. Anscheinend wartet man dort die biologische Lösung des
Falles ab.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Anaba
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Anaba » 23.05.2019, 13:13

Da spielt dann wieder die unterschiedliche Mentalität und die Sozialisierung
beider, eine kaum überbrückbare Rolle. Während wir Mitteleuropäer erzogen
sind unsere Meinung klar und offen kund zu tun, ist das bei den Menschen in
Sri Lanka kaum der Fall. Es würde den Geboten der Höflichkeit widersprechen.

Man redet, oftmals auch bei banalen Dingen, lange um eine Sache herum, die
wir Europäer mit wenigen Worten klar und offen benennen und schnell klären.
Auch bei meiner Frau hat es lange gedauert, bis sie sich dazu entschließen
konnte "die Dinge konkret zu benennen" und offen zu sagen, wie man zu einer
Sache steht und was man davon hält.
Leider macht man sich zu wenig Gedanken über die unterschiedliche Sozialisierung und Mentalität.
Nicht nur bei Menschen aus diesem Kulturkreis.
Das ist auch der Grund warum das Zusammenleben mit vielen Migranten, besonders den Flüchtlingen aus anderen Kulturkreisen, nicht klappen kann.
Keiner kann doch ersthaft erwarten, dass diese Menschen ihre Lebensweise unserer anpassen, dass sie
Anerzogenes ändern werden.
Aber hier hofft man, dass die Integration schon irgendwie klappen wird.
Ein Trugschluss, wie wir täglich im Alltag sehen.

Danke Efendi für deine interessanten Einblicke in die Kultur von Sri Lanka.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

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Cimmone
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Cimmone » 23.05.2019, 13:27

Anaba hat geschrieben:
23.05.2019, 13:13

Danke Efendi für deine interessanten Einblicke in die Kultur von Sri Lanka.
Dem schließe ich mich an.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Justicia

Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Justicia » 23.05.2019, 14:32

Cimmone hat geschrieben:
23.05.2019, 13:27
Anaba hat geschrieben:
23.05.2019, 13:13

Danke Efendi für deine interessanten Einblicke in die Kultur von Sri Lanka.
Dem schließe ich mich an.
Ich mich auch :)

Efendi II
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Re: Zur Geschichte 359

Beitrag von Efendi II » 23.05.2019, 14:45

Anaba hat geschrieben:
23.05.2019, 13:13
Das ist auch der Grund warum das Zusammenleben mit vielen Migranten, besonders den Flüchtlingen aus anderen Kulturkreisen, nicht klappen kann.
Keiner kann doch ersthaft erwarten, dass diese Menschen ihre Lebensweise unserer anpassen, dass sie Anerzogenes ändern werden.
Aber hier hofft man, dass die Integration schon irgendwie klappen wird.
Ein Trugschluss, wie wir täglich im Alltag sehen.
Das hat ja die "kluge" Göre Eckardt erkannt, ihre Freude darüber zum Ausdruck
gebracht und entsprechend kommentiert:

"Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!"

Ich kenne allerdings einige Leute, deren Freude sich in engen Grenzen bewegt.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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