Zur Geschichte 318

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 318

Beitrag von Evelyne » 13.01.2016, 16:26

Außer dem bekannten Seelenschmerz nach so einer Beziehung hat sweetlemon noch keinen großen Schaden erlitten.
Aber ihr äthiopischer Freund sagte zwar, dass er niemals nach Deutschland will, flehte sie aber an, mit ihm ein Kind zu bekommen.
Ich vermute, er wollte den 18jährigen Aufenthaltstitel, ohne sich an sweetleman binden zu müssen. Oder wie seht Ihr das?
Die Geschichte ist lang, aber lesenswert, zeigt sie doch einmal mehr, wie sich die Kerle in Lügen verstricken.
Evelyne
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moi1074
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von moi1074 » 14.01.2016, 11:03

Ich denke ein Mann der wirklich verliebt ist, lügt eine Frau nicht an.
Vor allem nicht am Anfang einer Beziehung.
Irgendwas wollte er sicherlich von ihr, wahrscheinlich einen Aufenthaltstitel durch ein Kind.
Er hat sich in so viele Lügen und Widersprüche verstrickt. Da ist sicherlich was faul. Vielleicht war in Italien verheiratet oder straffällig dort oder er wurde aus irgendeinem Grund ausgewiesen.
Und wieso wohnt er im Hotel ? Warten zu Hause Frau und Kind(er) ? Da ist so vieles seltsam.
Auch wenn es jetzt weh tut, kann sweetlemon froh sein, dass sie relativ früh gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Ich hoffe nur für sie, sie bleibt stark und lässt ihn nicht mehr in ihr Leben. Diese Typen sind teilweise sehr hartnäckig und wissen wie sie wieder landen können. Vor allem wenn gerade alles weh tut und man doch Zweifel hat, ob man die Person nicht zu Unrecht verurteilt hat.

Desert Dancer
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Desert Dancer » 14.01.2016, 12:52

Liebe Sweetlemon !

Im Moment zweifelst Du noch, aber glaube mir, in ein paar Monaten wirst Du echt froh sein, dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast.

Die Frage, ob er Dich wirklich geliebt hat, wird Dich noch eine Zeitlang verfolgen. Eine Antwort wirst Du nie bekommen. Aber auch diese Frage wird Dich irgendwann nur noch wenig interessieren.

Die ganzen Lügengeschichten hast Du ja bereits mit Deinem schlauen Verstand und diversen Tests schon aufgedeckt.

Die Vermutung, dass er sich durch ein Kind mit Dir einen Aufenthalt in Europa verschaffen wollte, liegt nahe (denn das mit dem italienischen Pass ist sicher gelogen). Ich bin sehr froh, dass Du nicht schwanger geworden bist.

Also weiterhin Kopf hoch und durch! Du bist auf dem richtigen Weg, auch wenn es jetzt noch arg schmerzt.
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Anna Blume
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Anna Blume » 15.01.2016, 11:21

Liebe Sweetlemon,

deine Entscheidung war die richtige. Du hast sein Spiel durchschaut, darauf kannst du stolz sein.
Bei seinen Freunden und vor allem seinen anderen weiblichen "Freunden" wirst du wohl auf taube Ohren stoßen. Sie wollen nicht hören, was du zu sagen hast.
Geh davon aus, dass er dort schon viel vorgearbeitet hat. Schließlich bist du die böse Deutsche und sie müssen ihren armen, ausgenutzten und verlassenen Freund jetzt vor dir beschützen und ihn trösten! Was ich aber nicht ganz verstehe, du wusstest von seinen vielen Affären und hast trotzdem mit ihm ungeschützten Sex gehabt?
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Sweetlemon
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Sweetlemon » 15.01.2016, 16:34

Danke für eure Meinungen! Ich stelle mir natürlich nach wie vor viele Fragen ;). Mittlerweile zum Beispiel könnte ich mir sogar vorstellen, dass das Kind dem Zweck diente, mich an sich zu binden. Nachdem ich noch ein paar Geschichten gelesen hatte… Er wollte nämlich wirklich, dass ich dort arbeite – in meinem Job hätte ich dort auch nicht schlecht verdient, es hätte nur eine Weile gedauert, bis ich dorthin versetzt worden wäre. In Äthiopien dürfen Ausländer (korrigiert mich gerne!) soweit ich weiß keinen Grund und Boden kaufen. Vielleicht hätte ich dann einfach „unser“ Häuschen finanzieren dürfen. Unsere Pläne waren auch nie langfristig genug (klar, nach so kurzer Zeit ist es schon genug Quatsch gewesen überhaupt soweit zu planen, wie wir es taten, aber die besonderen Umstände..). Ich meinte immer, dass ich mir ein Leben in Afrika für maximal 8-10 Jahre vorstellen könnte, weil ich sonst in Deutschland zu viel verlieren würde. Er meinte immer, er will nie nach Europa, aber Hauptsache, ich komme erstmal nach Afrika, und dann könne man ja weiter sehen… Heirat schloss er aus (erstmal?).
Er behauptet ja auch immer, er hätte seine eigene Touragency oder würde diese aufbauen, im Internet findet man diese jedoch nicht und auf der Seite, wo alle Guides gelistet sind, steht er auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass er so viel Geld verdient, wie er behauptet… Andere, die mit ihm reisen, haben auch nicht wirklich mehr gezahlt als wir damals…
@moi1074: Die Hotelsache weiß ich auch nicht. Er hat wie gesagt diesen einen Jungen, um den er sich finanziell kümmert… Der lebt allerdings mit dem Auto 10 Stunden weit entfernt. So richtig ähnlich finde ich, sieht er ihm auch nicht. Wir haben ja täglich geskyped und da war er auch immer im Hotelzimmer… Da lagen dann auch nur seine Sachen… Ein wenig machen Roomservice und Internetzugang schon Sinn für mich, aufräumen war nämlich nicht seine Stärke :p.
@AnnaBlume: Frag nicht… Dass er lange Zeit auf Kondom bestanden hat, hatte mich beruhigt. Eigentlich wollte ich mit ihm in Deutschland einen Test machen, aber dann kam die Trennung seiner Eltern und der geplatzte Schüleraustausch dazwischen blabla. Es war meganaiv, ich verstehe mich selbst noch nicht so ganz, aber damals hatte ich ihm vertraut und mich einmal unter ein wenig Alkoholeinfluss überreden lassen. Ich war froh, als der Test gut ausfiel. Vor allem weil ich mir denke, dass diese Dummheit hätte bestraft werden sollen. Die HIV-Rate ist in Äthiopien nicht ganz so hoch wie in anderen afrikanischen Ländern. Die Zeit bis ich den Test machen konnte, war die Hölle. Ich habe mich versucht zu beruhigen, indem ich mir sagte, dass seine Affären ja in der Regel weiße waren, die hoffentlich clean waren (was ja nichts heißen muss)… Ich habe ihn des Öfteren danach gefragt und seine Antworten erschienen mir genauso wie seine Lügen, Panik hatte ich also genug. Es war dumm, mehr kann ich dazu nicht sagen.

PS: Mein Username stammt übrigens aus unserer Kennenlernphase. Er flirtete mit mir und meinte dann "You're so sweet" (ich freute mich schon) "sweet like a lemon".

Anna Blume
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Anna Blume » 15.01.2016, 17:16

Hallo sweetlemon,

ich kann mir vorstellen wie du gelitten hast und ich bin so froh zu hören, dass du einen test gemacht hast. gott sei dank ist alles gut ausgegangen :)
ich wünsche dir ganz viel kraft. ich weiß es ist schwer, aber denk nicht soviel über seine motive und beweggründe nach. es bringt dir nichts mehr.

liebe grüße
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moi1074
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von moi1074 » 16.01.2016, 15:23

Hallo sweetlemon,

Ich kann gut nachvollziehen, dass Du alles verstehen und analysieren möchtest. Doch die Wahrheit die dabei rauskommt, kann sehr schmerzhaft werden.
Ich war auch mit einem Afrikaner zusammen und schlussendlich sind all seine Lügen aufgeflogen. Ich habe ziemlich viel recherchiert und mit ganz vielen Leuten gesprochen. Die Wahrheit die dabei ans Licht gekommen ist, war und ist unheimlich schmerzhaft. Es hat mir mehr wehgetan wie alles andere.
Wenn Du es schaffst, versuche einen Schlussstrich zu ziehen und lebe Deine Leben weiter. Du bist nun eine Erfahrung reicher und das soll Dir nie wieder passieren.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute und dass Du ihn bald vergisst.

Sweetlemon
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Sweetlemon » 17.01.2016, 23:19

Ja, ihr habt natürlich Recht! Mein Kopf weiß das ja auch, nur ab und zu fange ich dann wieder an, so vieles zu hinterfragen. Dass auf dieser Basis keine Beziehung möglich ist, ist mir absolut klar, deshalb habe ich sie ja auch beendet. Denn am Ende war es so, dass er mir hätte erzählen können, dass die Erde eine Kugel ist und ich hätte es ihm nicht geglaubt.. Vor allem wenn ich mich an das Gespräch erinnere, bei welchem ich ihn auf Western Union angesprochen habe und er sauer wurde, weil ich so viel hinterfrage... nur weil er wusste, dass ich Recht habe. Und dann log er auch noch über seine Freunde, die genau wie er ihre beiden Staatsbürgerschaften verheimlichen würden. So ein Quatsch. Dennoch frage ich mich, was passiert wäre, wenn ich mit ihm zusammen geblieben wäre (Nein, ich will es NICHT ausprobieren :shock: ). Sprich, was er von mir wollte. Oder ob es sein kann, dass mein netter Afrikaner wie scheinbar viele Afrikaner (?) einfach nur gerne gelogen hat. Und ob dann quasi die Möglichkeit bestünde, dass er es mit mir ernst gemeint haben könnte. Aber eigentlich spricht auch dabei alles dagegen. Sonst hätte er die Karten einfach mal von alleine auf den Tisch legen können, statt mich als Miesepeter hinzustellen. Ich muss euch wohl zustimmen, dass ich das nie erfahren werde, aber grübeln werde ich wahrscheinlich noch ne Weile... :/
Auf jeden Fall habe ich mittlerweile ein leicht besseres Gefühl darüber, einem Sechstel seiner Facebook-Freunde seine Lügen geschickt zu haben.. Auch wenn ich weiß, dass er die meisten davon wieder überzeugen wird, so war er glaube ich doch einige Tage sehr, sehr nervös. Er weiß schließlich nicht, wie viele die Geschichte erhalten haben und er weiß auch nicht, ob die Person, die ihm gegenüber steht, die Geschichte kennt oder nicht. Und das stelle ich mir doch ein wenig unangenehm vor :twisted: :twisted: :twisted:. Zumindest wird er sich für die Zukunft wohl neuen Quatsch ausdenken müssen... Hoffentlich, haben sich ein paar die Story durchgelesen und sie ist nicht überall im Spam-Ordner gelandet :p. Eigentlich stehe ich nicht so auf Rache und stolz bin ich auf die Aktion nicht, aber man kann ja sonst fast nichts unternehmen, um weitere Frauen vor so einem Lügner zu bewahren... Und das möchte ich wirklich keinem zumuten...

Evelyne
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Evelyne » 18.01.2016, 18:19

Unter den Geschichten stehen jeweils die Downloads:

Geschichte 318 – sweetlemon - Äthiopien
Verurteilte ich ihn zu Unrecht?
Datum: 13.01.2016 | Size: 62.2 KB | Downloads: 1703

Also in 5 Tagen bereits 1703 x.
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Sweetlemon
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Sweetlemon » 18.01.2016, 18:39

Seinen Freunden hatte ich eine englische Version der Geschichte per Facebook-Nachricht geschrieben, da diese ja aus aller Welt kommen. Ich meinte, dass ich hoffe, dass diese nicht im Facebook-Spam-Ordner gelandet ist ;).

Sony
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Sony » 21.01.2016, 12:32

SELAM NESH Sweet Lemon

oi oi oi, ich hatte grad ein Déjà-Vu. Äthiopien ist hier eigentlich nicht vertreten, daher denke ich, findest Du es interessant, wenn ich Dir schreibe, zumal ich auch eine Habesha-Erfahrung gemacht habe.... Ich weiss auch nicht, ob die Gefühle wirklich total unecht waren, wir hatten gute Gespräche, tolle Reisen durch ein wunderbares Land und er war wirklich meeeega lustig... Trotzdem wollte er irgendwann auch ein Baby, ausreisen wollte er auch auf keinen Fall und überhaupt, bitte lass mir noch ein bisschen Geld da, wenn Du gehen musst....
Schau, was ich Dir Äthiopienspezifisch sagen möchte ist:
Die äthiopische Kultur ist so stark und auch die jungen Leute sind sehr involviert, da wird eine Mischbeziehung fast unmöglich, vor allem in Äthiopien selber... Du wirst immer die Ferenji-Frau sein, deren Injera NIE so schmecken wird wie jenes einer Habesha. Die Frauen aus Äthiopien sind bildhübsch, ich habe mich dort immer extremst hässlich gefühlt und ich habe mich immer gefragt, was er an mir findet, wenn er diese bildhübschen Frauen haben könnte.... Es ist einfach sooooooooooo eine andere Welt. Deshalb denke ich, ist es gar nicht so wichtig, obs jetzt Bezness war oder nicht, es wäre eine extremst schwierige Beziehung gewesen.... Wir wurden im Mercato beispielsweise sehr offensichtlich angefeindet. Er wurde in amharisch gefragt, ob er denn keine Lust hat auf eine richtige Habesha.

Ich hege grosse Gefühle für das Land und denke sehr sehr gerne an diese Zeit zurück, ich weiss aber, dass es besser ist, so wies jetzt ist.

lg Sony

Rainer
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Rainer » 23.01.2016, 22:17

Hallo Sweetlemon.

An Deinem Bericht fiel mir auf, daß Du sowohl am Anfang als auch am Ende Sätze schreibst, die darauf hinweisen, daß es Dir äußerst unangenehm wäre, jemandem durch falsche Vermutungen Unrecht zu tun.

Beginn Deines Beitrags: "Verurteilte ich ihn zu Unrecht?",
Schluß Deines Beitrags: "Vielleicht habe ich mich in allem geirrt, er ist überhaupt kein Beznesser, ich tue ihm Unrecht und bin die nächste, die ihn einfach fallen lässt… Vielleicht aber auch nicht… Was bleibt, ist die Ungewissheit."


Zu Deiner Aussage: "Was bleibt, ist die Ungewissheit", lässt meines Erachtens folgendes sagen:

Mit 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit wärst Du auf jemanden hereingefallen, der Dich nach Strich und Faden hereingelegt hätte.

Daß er Dich möglicherweise aufrichtig mochte, ändert nichts an der Tatsache, daß es ihm dabei letzten Endes doch nur um seinen persönlichen Vorteil ging. Auch wenn dieser dann möglicherweise Deinen finanziellen, bzw. seelischen Ruin bedeutet hätte.

(Anhand Deiner letzten Beiträge gehe ich mal davon aus, daß Du das inzwischen ebenso siehst.)



Doch nun zu dem, was mir dazu noch eingefallen ist:

Zu dem Begriff "jemanden fallen zu lassen", denke ich folgendermaßen:

Wenn man mit jemandem eine Beziehung hat, der ehrlich und aufrichtig ist, verbietet sich so etwas.
Hier sollte man die Beziehung mit Höflichkeit und Anstand beenden.

Aber - jemanden fallen zu lassen, der sich als Münchhausen erwiesen hat, und die tollsten Geschichten auftischt, bei denen er jedes mal noch einen drauflegt, wenn die Frau merkt, daß etwas nicht stimmt, und sie ihn darauf anspricht, ist wahrscheinlich die einzig richtige Vorgehensweise.


Deine Haltung, niemandem Unrecht tun zu wollen, und niemandem fälschlicherweise zu verdächtigen, ist zwar sehr ehrenhaft, kann jedoch schnell gegen Dich eingesetzt werden.
Denn - mit soviel moralischen Bedenken und Zweifeln hattest Du ein Riesenglück, daß "X" ein bisschen leichtsinnig war, und Du dadurch rechtzeitig auf viele Ungereimtheiten gestoßen bist.

Hätte er Deine "Schwachstelle", nämlich Deine Empathie, sowie Deine Sorge, jemandem Unrecht zu tun, gleich von Anfang an bemerkt, und seinerzeit auf die "richtigen Knöpfe gedrückt", was wäre dann passiert?
("Schwachstelle" deshalb, weil solche Bedenken in vielen Ländern nun mal ein Zeichen von Schwäche sind.)

Diese Frage kannst Du dir ja mal selbst in aller Ruhe stellen.



Dann schreibst Du:

"Ich war auf jeden Fall schockiert, wie man mit solch einer Geschichte klar kommt und sah ihn seitdem mit anderen Augen."
Vielleicht hat er die "Geschichte" gerade mit dieser Absicht erzählt.
(und ob sie wahr ist, tja, wer weiß das schon?...)

"Sein soziales Engagement gefiel mir. Es war Robin-Hood-artig – er zog das Geld den Reichen durch seine Touren aus der Tasche, um es den Armen zu geben."
Ja, zumindest sagt er das. Und die Sache mit den Geschenken für das Waisenhaus ist natürlich schon sooo rührend, daß eine Frau gar nicht anders kann, als sich in ihn zu verlieben.
Ob er auch dann Geschenke an Waisenkinder verteilt, wenn keine Europäerin in der Nähe ist, die er damit gewaltig beeindrucken kann???

"Zurück in Addis gingen wir abends auf eine Party. Er sagte, dass wir nicht gleich alle an unserem Glück teilhaben lassen müssten, es gäbe viele Mädels, die eifersüchtig sein könnten und überhaupt geht sein Privatleben niemanden etwas an."
Ja, daß eine Frau aus seinem Bekanntenkreis auf die Europäerin zugehen würde, um zu fragen, ob er "denn schon die Nummer mit den Waisenkindern" bei ihr abgezogen hat, wäre vielleicht doch nicht so günstig für ihn...

Vor Ort zahlte er die ersten drei Tage, bis ihm das Bargeld ausging.
Vielleicht müsste es treffenderweise heißen: bis ihm das "Geld" ausging.
Zumindest das Geld, was er für die "Investition" Sweetlemon maximal einsetzen wollte.

...ach man könnte noch so viel mehr schreiben zu seinen Aussagen...

Verstehe das bitte nicht falsch, ich will mich hier nicht über Dich lustig machen, aber seine Aussagen sind schon seeehr zweifelhaft.

Du hast es richtig gemacht. Die ganze Angelegenheit beendet, und gut ist es.
Gratulation Sweetlemon, damit hast Du dir gewaltigen Kummer erspart!

Gruß,
Rainer

Ach ja: Das mit den 8000,- € kann jeder hinbekommen. Dafür braucht es neben einer Vorlage nur einen Scanner und einen Farbdrucker.
(...und eine Kamera, die halt a bisserl "schwach auf der Brust" ist... :wink: )

Sweetlemon
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Re: Zur Geschichte 318

Beitrag von Sweetlemon » 24.01.2016, 18:52

Danke für eure Beiträge!
@Sonja: DéjàVu? Du hast aber nicht etwa meinen Tourguid kennengelernt ;)? Da er scheinbar ja als Waisenkind aufgewachsen und in einem italienischen Heim erzogen worden ist, spielen familiäre Werte bei ihm glaube ich keine so große Rolle. Mein Injera hätte glaube ich gar nicht schmecken müssen, da er es sich ja leisten kann immerzu in Restaurants zu essen :p… Er hat dort sehr, sehr viele westliche Freunde, seien es Lehrkräfte von internationalen Schulen, GIZ-Mitarbeiter, Halbitaliener, welche dort leben, oder oder oder… Er ist dort in solch einer westlichen Community, dass ich gar nicht glaube, dass es Probleme im Sinne von „was sagen die Leute?“ geworden wären. Er wurde von Einheimischen sogar eher beneidet und ich gefragt, ob ich nicht auch deutsche Frauen für sie kennen würde (fand ich ja schon ziemlich daneben, aber zeigt wohl die Einstellung der Menschen „Hauptsache weiß“, da weiß wohl mit Geld gleichgesetzt wird).

@Rainer: Ich stelle mir öfter die Frage, ob er mich genau aus den von dir angesprochenen Gründen „auserwählt“ hat. Die ersten Tage ging er ja noch gar nicht so sehr in die Offensive, sondern hat mich ja erst einmal „kennengelernt“, ich denke, er hat erst einmal versucht herauszufinden, wie ich ticke, wie ich mich in vorherigen Beziehungen verhalten habe etc. Von daher denke ich schon, dass er mich relativ gut lesen konnte, denn eine gute Menschenkenntnis besitzt er sicherlich. Auf die richtigen Knöpfe hat er ja auch gedrückt, denn obwohl ich mir sicher war, dass seine Story Quatsch ist, habe ich ja dann trotzdem den Flug gebucht und erstmal wieder vertraut. Ich glaube, dass sein „Fehler“ war, dass er vielleicht ein wenig leichtsinnig war, indem er während seiner Touren teilweise ein paar Tage unerreichbar war und ich in dieser Zeit immer wieder Zeit zum Nachdenken hatte. In dieser Zeit konnte er dem ja nicht unmittelbar entgegenwirken.
Seine Geschichte hat er auf jeden Fall mit der Absicht erzählt. Zumindest hat er mal kurz zugegeben, dass er es bei weißen Frauen leichter hat, wenn sie denken, dass er nicht hinter ihre Pass her ist (was ja als Italiener der Fall ist, da er dann jeder Zeit ausreisen kann).
Was das Waisenhaus betrifft, so gibt es immer wieder viele Fotos davon, die ihn mit den Kindern und seinen Touris zeigen etc. Aber ich habe mich das auch schon gefragt, ob er nicht nur dann evtl. „hilft“, wenn jemand zusieht. Ich stimme dir auf jeden Fall in deinen Punkten zu!
Ich glaube schon, dass er für äthiopische Verhältnisse viel Geld hat und bei seinen Touren auch einiges einnimmt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass er pro Woche durchschnittlich mindestens 500€ Gewinn macht. Wahrscheinlich sogar mehr.
Ich verstehe eigentlich nur mich nicht, dass ich trotz aller Indizien, die gegen ihn sprechen, trotzdem immer (mal) wieder dazu tendiere, an das Gute in ihm zu glauben… Liegt wahrscheinlich daran, dass er in einigen Punkten wohl die Wahrheit gesagt hat, und ich ich, da schon Lügereien unterstellt hatte. Am Ende schien es aber dann wohl doch so gewesen zu sein, wie er sagte. Ich wünschte, ich könnte meine „Gutmensch-Gedanken“ einfach mal abstellen. Die nerven mich nämlich ganz schön :p

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