Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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karima66
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von karima66 » 07.02.2018, 11:36

Ha, bei mir ist es genau umgekehrt, seit der Altersweitsichtigkeit ist meine Kurzsichtigkeit besser und ich sehe die Falten wieder ueberdeutlich:)

Anaba, ich las den Kommentar schon gestern im anderen Thread und kann diese Frustration gut verstehen.
Schon vor Jahren half ich ehrenamtlich bei Hausaufgabenbetreuung im Ruetlicamp.
Das ließ ich dann auch frustriert, da die Eltern null Interesse hatten, dass ihre Kinder lernten und Kontakt zu Deutschen sowieso nicht.
Und das waren Kinder deren Eltern hier geboren wurden,meist aus dem Libanon.
Wenn man mal den Sozialbetrug, nicht arbeiten wollen, keine Kriegsflüchtlinge oder verhinderte Abschiebungen außen vor laesst dann fallen mir noch paar Dinge dazu ein.
In der Fremde, zumal wenn man seine Heimat nicht ganz freiwillig verließ, sucht man Halt in Vertrautem, Kontakt zu Landsleuten, weil die verstehen wie es einem geht mit dem Fremden.
Wenn man als Kind in der jeweiligen Religion erzogen wurde dann bricht man nicht mit allem, ist unsicher wenn die Eltern nicht dabei sind.
Ich meine wir können uns doch nicht aufregen, wenn deutsche Schulkinder eine Moschee besuchen sollen um das kennen zu lernen, Eltern waren dagegen, wenn dann diese Eltern was dagegen haben, dass ihre Kinder hier in die Kirche geschleppt werden, wo ist da der Unterschied.
Ich finde auch nicht es ist das Wichtigste diesen Kindern Kirchen zu zeigen und das schreib ich die selbst glaeubig ist.
Ich habe in meiner Tunesienzeit viele Deutsche kennengelernt die auch dort lebten.
Wenige sprachen französisch oder arabisch, fast alle ließen Papiere und Erledigungen mit Behörden von Tunesiern machen,
Keine fuhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, fast alle trafen sich nur mit Europäern und das nur im Hotel oder Touristencafe, Einheimische waren nur gut als Gaertner oder Putzfrau.
Der einzige Unterschied ist sie liegen dem Staat nicht auf der Tasche und wurden meist nicht straffällig.
Ich weiß ein großer Unterschied, will es auch nicht generell vergleichen, aber es erklärt vieles.
Fuer mich reicht Anpassung wenn sie so die Sprache lernen, dass sie hier arbeiten können, arbeiten wollen, sich selbst versorgen größtenteils und nicht kriminell sind.
Was auch uebersehen wird ist dass viele Helfer denken die Fluechtlinge sind ganz wild darauf hier alles kennenzulernen, deutsch zu werden, sich zu interessieren wie wir leben, nein, denen geht es nur ums gute Leben ihrer Familie.
In den Laendern hat kaum jemand so viel Kram wie wir zuhause, die sammeln nicht alles und designen ihre Wohnungen, ich kenne auch nur wenige die so viele Buecher haben wie ich usw......ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Agadirbleu
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Agadirbleu » 07.02.2018, 12:49

@ karima66

im Grossen und Ganzen teile ich deine Ansicht.
Es ist für einen Moslem nicht verboten Kirchen zu besichtigen, vielmehr ist es m.E. eine Frage der Aufgeschlossenheit und Intelligenz.
Wobei ich z.B. in MA immer wieder feststellte, dass das Interesse von Einheimischen an Baudenkmälern,etc.
sich sehr in Grenzen hält.
Warum soll er/sie sich dann für die abendländische Kultur interessieren?
Ich interpretiere es als Desinteresse, die Religion ein vorgeschobener Grund, wie in vielen Themen!

Dieses Gemeinschaftsgefühl von Ex-pats ist im allgemeinen bei den Deutschen schon ausgeprägt. Ich kann nur von meiner Erfahrung aus MA sprechen. Selbst habe ich mich wirklich ferngehalten, denn viele sind ziemlich hohl in der Birne, kritisieren ständig ihr Gastland und die Bewohner, leben dort weil es preiswert ist und konsumieren vorwiegend alk. Getränke, strengen sich in keinster Weise an sich auch nur rudimentäre Sprachkenntnisse anzueignen, prahlen wie sie auf dem Souk bis zum Anschlag runtergehandelt haben etc.
Manche sind auch nicht ganz freiwillig dort, Steuerschulden, Alimente schuldig, nicht mehr in der PKV, weil Prämienrückstände, Hartzler, zu geringe Rente in D, Pädophile usw. - Menschen, die ich auch in D nicht einmal zu meinem entferntesten Bekanntenkreis zählen möchte.

Freundschaft von einheimischen Familien, die einen hohen Lebensstandard haben, angeboten zu bekommen, ist nicht einfach. Ehe das Haus - eigentlich sind es immer Villen - geöffnet wird, wird man zum Essen, Teetrinken etc. immer in öffentliche Restaurants eingeladen. Erst peu-à-peu wird der Kontakt vertieft und man nimmt am Familientisch Platz zum Essen, wird zu Verwandtenbesuch mit eingeladen oder in noble Sportclubs am Wochenende.

Ich empfand meine Zeit als bereichernd, nur um Ex-pats mache ich auch heute noch, wenn ich in Urlaub dort bin, noch immer weiten Bogen.....

Agadirbleu

karima66
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von karima66 » 07.02.2018, 14:30

Das meinte ich, Agadirbleu, das sind auch meine Erfahrungen mit Ex - Pats in Tunesien.
Ich hatte dort auch nur eine deutsche Freundin die sich von den Andern auch fern hielt, ich verstand erst nicht wieso und habe es selbst getestet, dann wusste ich warum, identisch mit dem was du schreibst.
Ja bereichernd und ja schwer bei gebildeten, gut situierten Familien Kontakt zu bekommen, hatte ich auch nur wenig.

Tunesier, die Mehrheit, kennt ja ihr eigenen Sehenswürdigkeiten nicht, weiß wenig ueber die eigene Geschichte, Kultur, warum sollten die Leute sich hier da fuer interessieren, noch dazu fuer fremde.
Es sind ja auch nur aus Syrien gebildete Schichten dabei, aus den anderen Laendern flüchten ja eher die Ungebildeten.

EmilyStrange
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von EmilyStrange » 07.02.2018, 15:03

wegen des Beitrages einer ehemaligen Flüchtlingshelferin:

ich kann es den Familien sogar irgendwie nachempfinden, dass sie nicht möchten, dass ihnen gänzlich fremde Menschen, sich in ihr Privatleben mischen, Kinder zu Ausflügen mitnehmen usw usf. Ich finde, hier hat diese Flüchtlingsorgansiation sich Dinge angemaßt, die einfach viel zu weit gehen (natürlich gut gemeint waren, aber gut gemeint ist eben nicht gut gemacht)

Dass sie die "Hilfe" bei Amtsgängen, Formularen ausfüllen suw. natürlich mit Kusshand nehmen, ist menschlich und auch logisch, wenn auch nicht nett, wenn sie im Gegenzug die andere Hilfe nur mit Murren und Knurren "ertragen". Aber Menschen sind so.

Das ist m.E. der Grundfehler in dieser Denke - dass diese Menschen alle irrsinnig lieb, arm, bedauernswert und schützenswert sind - arme Hascherl, die es so halbwegs nach Deutschland geschafft haben und jetzt froh sind, dass Mama sie an die hand nimmt

Mensch, das sind erwachsene Menschen, die in ihren Heimatländern bisher auch gut zurecht kamen. Die zu Fuß und Schiff teilweise lebensgefährliche Märsche hinter sich gebracht haben. Die sind teilweise mit allen WAssern gewaschen. Das sind keine Kleinkinder.

Auch wirkliche Kriegsflüchtlinge sollte man meiner Meinung nach nicht so behandeln. Man entwürdigt die Menschen, wenn man sie auf das Niveau eines Kleinkindes setzt, das überall an die Hand genommen werden soll. Das erzeugt Aggressionen dem Helfer gegenüber. Seine Nettigkeit bekommt schnell den Beigeschmack der Gönnerhaftigkeit (nicht nur bei Ausländern)

Im Prinzip ist es wie mit Kindern (hier ist der Vergleich mal angebracht, oder meinetwegen auch mit Tieren) deren Eltern oder Herrchen ihnen alles durchgehen lassen, alle Probleme aus dem Weg räumen - irgendwann tanzen sie ihnen auf der Nase rum und manchmal schlägt das auch in Hass dem Elternteil oder Herrchen gegenüber um - Hass, weil man im Grunde kein Selbstbewusstein entwickeln kann und das auch spürt. Weil man mit seinem Verhalten erreichen will, dass sein Gegenüber einen endlich wie einen gleichwertigen Menschen und nicht wie ein unterbelichtetes Kleinkind behandelt.
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karima66
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von karima66 » 07.02.2018, 16:07

Ganz wichtiger Aspekt, Emily, ganz genau, nur weil man sich in einem fremden Land und Kultur nicht auskennt ist man nicht dumm.
Denselben Effekt konnte ich manchmal in der Pflege erleben wo ein Professor der zwei Kriege durchlebt hat und in der Welt rumgekommen ist als Wissenschaftler geduzt wurde und wie ein Kleinkind behandelt.
Wie du schreibst, die Menschen haben oft mehr Lebenserfahrung als man hier je machen kann und werden dann wie von Müttern gepampert ,wenn man ihnen eh nichts zutraut na dann.....nutzt man das aus oder wehrt sich.
Da ist dann auch schnell Arroganz mit im Spiel, wenn auch oft unbewusst, wie wir zeigen euch erst mal wie man zu leben hat.
Ich kann mich gut erinnern wie ich mich oft nach der Wende fuehlte, ich war erwachsen und DDR war nicht afrikanischer Busch, wobei auch dort Wissen oft vorherrscht das uns verloren ging, nur weil man im Westen aufwuchs hat man nicht den Löffel der Weisheit gegessen, am besten war immer der Satz "jetzt zeigen wir dir mal wie man richtig arbeitet", das ist achtlos und zeugt gleich ein ich hier oben du da unten.

Wir hatten neulich mal wieder ein Gesprächstermin mit einem Bewerber, Syrer, 18, seine Fluechtlingshelferin meinte ach Schreck, sie koenne nicht dabei sein, lieber verschieben, nein warum denn, sie war ja keine Dolmetscherin, wir brauchen sie nicht dabei, ja aber er alleine findet den Ort nicht und fuehlt sich alleine, nee, wenn der will dann schafft der das alleine, Handy haben alle, wissen besser als ich damit umzugehen und wo ist das Problem, Test wie motiviert der ist.
Und er war puenktlich, nicht schuechtern, alles gut.

Selbstständigkeit ist so wichtig, sich beweisen dass man was kann, machen lassen, letztens redete eine Dame im Amt mit einem 50jaehrigen Syrer der selbstständiger Unternehmer war und studiert hatte, 3 erwachsene Kinder, ebenfalls studiert, wie mit einem 3jaehrigen, warum....

Efendi II
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Efendi II » 07.02.2018, 16:24

karima66 hat geschrieben: Ich meine wir können uns doch nicht aufregen, wenn deutsche Schulkinder eine Moschee besuchen sollen um das kennen zu lernen....
Wäre es denn nicht auch sinnvoll, wenn die mohammedanischen Kinder mal eine Kirche, eine Synagoge, einen Hinduistischen oder buddhistischen Tempel kennenlernen würden? Immerhin haben sie sich doch dafür entschieden dauerhaft hier im Lande zu leben. Da wäre es doch sinnvoll zu lernen, wie die Menschen (z.Zt. noch die Mehrheit) hier leben.

Wie wir lesen konnten, gehört der Moscheebesuch inzwischen Schulpflicht. Die Eltern der Kinder (oder Kinder selbst) die sich weigerten daran teilzunehmen, wurden mit saftigen Geldstrafen bedacht. Geht man beim Besuch von Gotteshäusern anderer Glaubensrichtungen bei Verweigerern ebenfalls so rigoros vor? Oder verzichtet man vorsichtshalber gleich auf Besuche in Kultuseinrichtungen anderer Religionen, damit es keinen Zoff gibt?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Efendi II » 07.02.2018, 16:33

karima66 hat geschrieben:Selbstständigkeit ist so wichtig, sich beweisen dass man was kann....
https://www.youtube.com/watch?v=jkykpeMaBYM
...aber es ist doch wesentlich bequemer, sich pampern zu lassen.

Oder warum müssen Flüchtlinge mit dem Taxi transportiert werden, wenn die Behörde oder der Arzt fußläufig zu erreichen ist bzw. der Bus vor der Haustür hält?
https://www.youtube.com/watch?v=igiSy3mofcg

Ihr Zimmer putzen wollen/können sie auch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=p12SkWd_WUE
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

EmilyStrange
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von EmilyStrange » 07.02.2018, 19:08

Efendi II hat geschrieben:
karima66 hat geschrieben:Selbstständigkeit ist so wichtig, sich beweisen dass man was kann....
https://www.youtube.com/watch?v=jkykpeMaBYM
...aber es ist doch wesentlich bequemer, sich pampern zu lassen.

Oder warum müssen Flüchtlinge mit dem Taxi transportiert werden, wenn die Behörde oder der Arzt fußläufig zu erreichen ist bzw. der Bus vor der Haustür hält?
https://www.youtube.com/watch?v=igiSy3mofcg

Ihr Zimmer putzen wollen/können sie auch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=p12SkWd_WUE
Verwechselt nicht Ursache mit Wirkung.
Sie sind nicht hergekommen und haben gefordert, wir bzw der Staat hat sie so empfangen
Die wenigsten Menschen würden so eine Rundumversorgung ablehnen...warum auch?

Dazu noch die im Herkunftsland erworbene Eigenschaft, möglichst alles zum eigenen Vorteil zu nutzen und schon haben wir die Chose
There is freedom of speech - but I cannot guarantee freedom after speech - Idi Amin

Gioia
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Gioia » 08.02.2018, 07:40

EmilyStrange hat geschrieben:Sie sind nicht hergekommen und haben gefordert, wir bzw der Staat hat sie so empfangen
Ich finde schon, dass manche gekommen sind um zu fordern. Ich finde auch, dass eine gewisse Dankbarkeit angebracht wäre, jedoch kann ich feststellen, dass manche von den Neubürgern denken, sie hätten ein Anrecht auf jeden Komfort und der Steuerzahler sei dafür da um ihnen diesen Komfort zukommen zu lassen. Von der Arbeitsmoral mal ganz abgesehen, ich kenne Frauen, die vom Sozialamt aufgefordert wurden sich eine Arbeit zu suchen. Die Antwort auf diese "unverschämte" Forderung war: "Wer stellt mich den ein, ich trage eine Vollverschleierung" :shock: :? :evil: Ich bin der Meinung, dass wir sehr wohl das Recht dazu haben, ihnen zu zeigen, wie hier das Leben läuft. Wie Efendi bereits erwähnt hat, sie haben sich entschieden zu uns zu kommen.... Dass unsere Politiker ihnen in die Hand spielen verneine ich nicht, darüber bin ich nicht besonders erfreut, jedoch wäre es an diesen Menschen, welche sich übrigens so verbissen auf ihren Stolz berufen, das ihrige zu einer friedvollen Koexistenz beizutragn. Ich habe nur erlebt, dass gefordert wurde, Kompromisse möchten die wenigsten eingehen. So viel zum fordern.....

Liebe Grüsse
Gioia

chui
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von chui » 08.02.2018, 08:40

https://conservo.wordpress.com/2018/01/ ... utschland/

Man braucht sich nicht zu wundern wenn sie fordern . Sie fordern die Versprechungen ein .

Darueber denke ich auch nach : Seit wann Fluechtlinge zuwandern . Und warum die Obergrenze fuer Immigranten gilt und sie noch immer Fluechtlinge genannt werden . Hat den keiner den Mumm das richtige Wort zu verwenden . .

Im uebrigen Gratulation fuer die rasche Regierungsbildung die in der Neujahrsrede von Merkel versprochen wurde . Das Augenmerk liegt hier auf Rasch und Versprochen .
Rasch bekommt bei ihr eine andere Bedeutung .
Ihre Versprechungen kann sie nicht einhalten sie kann doch nicht wirklich denken , man koennte jeden Einzelnen Zugewanderten mit Haus?Wohnung . Arbeit?Auto begluecken . Man sollteVersprechen auch einhalten koennen dafuer fehlt ihr aber der Weitblick , denn was jedem Buerger klar war hat sich bei ihr hinter einem Schleier verborgen . Ein Maulkorb fuer sie waere angebracht .


LG chui

Wathani
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Wathani » 08.02.2018, 08:58

@karima
Ich meine wir können uns doch nicht aufregen, wenn deutsche Schulkinder eine Moschee besuchen sollen um das kennen zu lernen, Eltern waren dagegen, wenn dann diese Eltern was dagegen haben, dass ihre Kinder hier in die Kirche geschleppt werden, wo ist da der Unterschied.
Ich glaube das kommt wirklich SEHR auf Herkunftsland und Bildungsstand an! Ich fand auch, dass die Tunesier sich nicht sehr für die Geschichte ihres eigenen Landes interessieren - mein Mann erzählte aber auch, dass sie von der Schule aus auch nie derartige Ausflüge etc. gemacht hätten - an sowas muss man natürlich auch herangeführt werden. Meine Eltern/die Schule haben uns immer auf unzählige Sightseeing Trips geschleppt und oft hat es mich genervt als Kind - jetzt bin ich froh und mache ebensolche Reisen - viele Freunde verstehen nicht, warum wir immer soviel herumreisen und anschauen und so - sie wollen sich lieber 3 Wochen an den Strand legen - selbst kennen sie Urlaub auch nicht anders...

Bei unseren Syrienreisen wunderte sich mein Mann immer sehr, wieviele Schulklassen wir an den Sehenswürdigkeiten getroffen haben - wie gesagt: von Tunesien kannte er das nicht. Vielleicht macht man das in Tunis eher, als im Süden, weil da oben ja auch die ganzen römischen und frühchristlichen Ausgrabungen sind.

Das mit dem besuchen der Gotteshäuser anderer Religionen ist glaube ich auch eine Frage dessen, wie das religiöse Miteinander gefördert und angeregt wird. Wir waren in Syrien einmal den ganzen Tag mit einem Taxifahrer unterwegs um die Klöster rund um Damaskus zu besichtigen - der Taxifahrer war Moslem, mit Koran und Subha und allem drum und dran - er besichtigte alle Klöster mit uns, brach mit den Nonnen das Brot (es waren orthodoxe Ostern) und warf Geld in die Spendenboxen. Mein Mann fragte ihn schließlich ganz irritiert, ober er denn nun Moslem sei oder Christ (er meinte, in Tunesien käme ein Moslem nie auf die Idee in einer christlichen Kirche Geld zu spenden) - darauf hat der Taxifahrer erklärt, dass sie in Damaskus so eng mit den Christen aufwachsen, auch in der Schule und so, dass es für ihn ganz selbstverständlich wäre, deren Gebräuche zu respektieren und ihnen an den Feiertagen Besuche mit Geschenken abzustatten etc. ...

Was ich sagen will: ich denke die Anregung für ein Miteinander der Religionen kommt von Seiten der Gesellschaft und der Bildungseinrichtungen.

Wir waren mit der Schule damals auch in verschiedenen Synagogen (Moscheen gab es da noch nicht so viele), um etwas über die jüdische Religion zu lernen, haben auch die entsprechende Kopfbedeckung getragen etc. - da hat sich keiner drüber aufgeregt, warum ist das jetzt bei einer Moschee plötzlich ein Problem? Ich würde ja nichts sagen, wenn die Kids zur Scientology geschleift würden...

LG
Wathani
Viele Grüße
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Wathani
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Wathani » 08.02.2018, 09:06

@Effendi II
Wie wir lesen konnten, gehört der Moscheebesuch inzwischen Schulpflicht. Die Eltern der Kinder (oder Kinder selbst) die sich weigerten daran teilzunehmen, wurden mit saftigen Geldstrafen bedacht. Geht man beim Besuch von Gotteshäusern anderer Glaubensrichtungen bei Verweigerern ebenfalls so rigoros vor? Oder verzichtet man vorsichtshalber gleich auf Besuche in Kultuseinrichtungen anderer Religionen, damit es keinen Zoff gibt?
Wie gesagt: der Besuch einer Synagoge gehört schon seit langem zur "Schulpflicht" - warum also nicht auch andere Religionen miteinbeziehen - Wissen über die gegenseitige Religion baut Misstrauen und Ängste ab und macht das Miteinander leichter - die muslimischen Kinder in unserem Dorf müssen zwar nicht mit in den Gottesdienst, aber komischerweise gehen immer alle mit - zu Schuljahresbeginn, vor Weihnachten und auch an St. Martin - egal ob Ägypter, Syrer oder Afghanen (oder Halbtunesier :wink: ).

Klar, auf'm Dorf ist halt das Miteinander eh besser und es bilden sich seltener einseitige "Communities", in der Stadt gibt es eher mal die 4-5 muslimischen Familien die sich zusammentun und sich quer stellen - aber auch hier glit: ALLE sind das nicht - viele leben angepasst und haben kein Problem damit, wenn das Kind auf der Klassenfahrt nach Rom den Petersdom besichtigt...
Viele Grüße
Wathani

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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Wathani » 08.02.2018, 09:20

@EmilyStrange
Verwechselt nicht Ursache mit Wirkung.
Sie sind nicht hergekommen und haben gefordert, wir bzw der Staat hat sie so empfangen
Die wenigsten Menschen würden so eine Rundumversorgung ablehnen...warum auch?
Das stimmt - wenn wir auswandern würden und würden derart verhätschelt, würden wir es auch nehmen...also jedenfalls die meisten von uns - man wäre ja auch schön blöd wenn nicht...

Oft ist es ja auch als Tourist schon so, besonders als Europäer, dass man gegenüber den Einheimischen bevorzugt wird.

Wir haben mal ein Auto gemietet und sind kreuz und quer in Tunesien herumgefahren - wir sind von der Polizei angehalten worden (das war noch zu Ben Alis Zeiten, als jeder noch große Angst vor der Polizei hatte), sind wohl zu schnell gefahren...als wir dem Polizisten alle Papiere gaben, inklusive der 2 deutschen Pässe, hat er uns einfach weitergewunken - das Privileg als Deutsche kein Strafe zahlen zu müssen haben wir natürlich dankend angenommen :wink: ...
Viele Grüße
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Anaba » 08.02.2018, 09:22

aber auch hier glit: ALLE sind das nicht - viele leben angepasst und haben kein Problem damit, wenn das Kind auf der Klassenfahrt nach Rom den Petersdom besichtigt...
Es sind nie alle, aber es sind in diesem Fall sehr viele und es werden immer mehr.

Der Bericht der Flüchtlingshelferin zeigt das sehr gut auf.
Genau so läuft es ab.
Während Migranten, die länger hier leben oder hier geboren sind in vielen Fällen, um Anpassung
bemüht waren, ist das bei den Neuankömmlingen völlig anders.
Frag doch mal Lehrer an Schulen, auf die viele muslimische Kinder gehen.
Da wirst du erfahren, wie weit es mit der Toleranz anderer Religionen und unserer
Lebensweise ist, mit der Gleichberechtigung, mit dem Interesse der Eltern u.s. w.
Es hört sich ja toll an, wenn afghanische und syrische Kinder aus deinem Dorf bei
christlichen Festen oder Umzügen dabei sind.
Hier werden dafür inzwischen sogar neue Namen erfunden, Lichterfest, Laternenumzug,
dass mal gar nichts an christliche Feste erinnert.
Vor allem, weil sich Lehrer nicht trauen oder dürfen (?) selbstbewusst mit ihrer Religion umzugehen, klare Grenzen aufzuzeigen, um mal ja nicht musl.Eltern auf die Füße zu treten.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Wathani » 08.02.2018, 09:34

Hier werden dafür inzwischen sogar neue Namen erfunden, Lichterfest, Laternenumzug,
dass mal gar nichts an christliche Feste erinnert.
Ja, aber daran sind nicht die Muslime selbst schuld - das lässt sich irgendein Hampelmann in vorauseilendem Eifer einfallen - wozu auch immer - viele Waldorfschulen feierten im Bemühen um religiöse Neutralität schon das "Lichterfest" lange bevor sich irgendjemand über "Flüchtlingsströme" Gedanken machte...

Ich glaube in Bayern kann das an staatlichen Einrichtungen nicht so schnell passieren :wink: außer vielleicht in München - da laufen die Uhren anders :lol:
Viele Grüße
Wathani

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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Anaba » 08.02.2018, 09:41

Was in bayrischen Kleinstädten und Dörfern passiert ist mir ziemlich egal.
Das war auch in anderen Orten so.
Aber auch da hat sich die Situation geändert und viele die dachten, dass sie die Verhältnisse in den
Großstädten nichts angehen, haben inzwischen registriert, dass sie die Realität auch in ihrem Dorf
eingeholt hat.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von EmilyStrange » 08.02.2018, 12:33

Ich stimme Wathani selten zu, aber in diesem Falle schon - ich sehe auch in allererster Linie uns selbst bzw. Politiker, Sprechpuppen und solche, die meinen, in irgendeiner Weise berechtigt zu sein, für die Mehrheit der Bevölkerung zu sprechen und Dinge zu erlassen bzw. zu verbieten.

Was wir heute bewundern dürfen - die komplette Ingnoranz und das Ablehnen unserer Lebensweise, unserer Kultur, unseres Landes ansich, haben wir uns selbst eingebrockt, indem wir nicht schon vor 15 oder 20 Jahren den Anfängen gewehrt haben.

Indem wir widerspruchslos hinnehmen, dass eine Politikerin sich hinstellen kann und von Abwesenheit einer Deutschen Kultur sprechen kann
Indem wir widerspurchslos hinnehmen, dass Weihnachtsfeiern, Sankt-Martinsumzüge, Weihnachtslieder etc. umbenannt oder gar nicht mehr abgehalten/gesungen werden
Indem wir Politiker, die uns als Pack, Andersdenkende, Zurückgebliebene etc. betiteln, nicht in die Wüste schicken

uvm.

Vielen gefällt das nicht, viele regen sich auf, schütteln den Kopf, aber es passiert real nichts, um dem was entgegenzusetzen

Jetzt frage ich: wieviel Respekt und Anstand, kann ich von Menschen fordern, vor denen wir uns selbst permanent klein machen?

Die mildere/nettere Form können wir bei unseren europäischen Nachbarn und restlichen Weltbewohnern wie in Amerika, Asien, etc. beobachten: Belächeln, die Deutschen werden dort für bekloppt gehalten - nett, aber nicht ganz sauber in der Birne

Die drastischere Form sehen wir in der ARt, wie sich unsere zugereisten Flüchtlingsdarsteller hier gebaren

Es ist bitter, aber jahrzentelang haben wir bzw. unsere politische und kulturelle Elite ihr Bestes gegeben, damit wir da ankommen, wo wir heute sind
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Anaba
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von Anaba » 08.02.2018, 12:45

Indem wir Politiker, die uns als Pack, Andersdenkende, Zurückgebliebene etc. betiteln, nicht in die Wüste schicken
Die Frage ist aber, wie?
Außer der, nicht zu wählen, gibt es wenig Möglichkeiten.
So weit, auf die Straße zu gehen, wie 1989 sie DDR Bürger,
sind wir hier noch lange nicht.
Da muss noch mehr viel mehr passieren.
Jungen, gut ausgebildeten Leuten kann man nur raten, Deutschland zu verlassen.
Liebe Grüße
Anaba

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chui
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von chui » 08.02.2018, 12:57

Langsam beschleicht mich das Gefuehl das man abwartet bis alles den Bach runtergegangen ist um dann gross zu toenen " jetzt koennen wir aufraeumen" .
Es haben schon genug Leute Deutschland verlassen nicht nur Aermere auch gut betuchte .
LG chui

karima66
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Re: Deutschland und seine Flüchtlingshelferinnen

Beitrag von karima66 » 08.02.2018, 15:18

Da wollte ich grad los schreiben und Emily ist mir zuvor gekommen, ob ich es so gut haette sortieren koennen weiss ich nicht, volle Zustimmung, sehe ich genauso und gebe auch Wathani recht.

Was haette man vorher tun koennen, nicht viel, es waren nie genug Leute die aufmerksam gemacht haben was hier passiert.
Deshalb wurden die auch mundtot gemacht.
Auch heute sind es nicht genug die sich an den ganzen Veränderungen stoßen, damit meine ich nicht nur das durch die Zugereisten, sondern auch das was unsere Leute alles so fabrizieren.
Damals 89 waren es auch erst Wenige, aber die nahmen schnell zu, man hatte ein Ziel und als es viele waren die aufstanden da riss man den Rest auch noch mit bzw. es waren dann genug um was zu bewegen.
Heute gibt es keine Gemeinschaft mehr, alle machen fuer sich, jeder ist sich selbst der Naechste und fordert fuer sich, dass alle sich nach seinen Befindlichkeiten richten, was da manche Deutschen einfordern ist so utopisch oft und kurios, das unterscheidet sich nicht von den manchmal dreisten Forderungen der Fluechtlinge.

Als Kinder hat es uns nicht geschadet Museen oder auch religiöse Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen, aber den Nutzen sah man erst als Erwachsener, als Kind fand ich es nervig und das muss nun auch nicht das erste sein was man einem Kind aus einer fremden Welt beibringt, denke da gibt es viel Naheliegenderes.

Man hoert immer nur die die laut schreien, so auch die Negativbeispiele an Fluechtlingen die fordern, meist die jungen Bengel, denen gehörten Grenzen gesetzt, deutliche.
Aber viele gehen schon Kompromisse ein, unser momentaner syrischer Angestellter bringt frühe die Kinder in die Kita, schafft es puenktlich zur Arbeit, macht seinen Deutschkurs, mault nicht bei Ueberstunden usw. und ich kenne mehrere syrische Frauen die mit Kopftuch trotzdem arbeiten, ist hier nun ja gar kein Problem.
Klar gibt es auch die Faulen, klar ist es schwer sich hier zurecht zu finden und Arbeit ist schwierig, klar sind es viel zu viele, aber da fuer kann alleine eben unsere Politik was, auch da fuer dass die Masse die unberechtigt hier ist wieder abgeschoben wird.

Aber die Politiker, egal wer, fuer mich sind sie momentan alle gleich unfaehig, schieben sich die Posten zu und labern seit Monaten, nichts ist dabei rausgekommen was weiter hilft.
Schulz ist der Verlierer, selbst gemacht, haengt seinen Mantel nach dem Wind, ist raus und würde auf dem normalen Arbeitsmarkt weg vom Fenster sein, aber nein, es bleibt ja noch Außenminister, schoen rumreisen und noch mehr Kohle scheffeln, da krieg ich zehnmal mehr den Hals .

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