nur so interessehalber

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 18.04.2023, 15:01

bitte nicht falsch verstehen: diese Frau ist freundlich und nicht kriminell, es tut mir auch durchaus leid, dass der Mann tot ist und sie die 4 Kinder allein aufziehen muss und das nun auch noch in einem fremden Land. A b e r ob sie nun wirklich vor Krieg geflohen ist und nicht vor Armut, ist nicht klar.
und sie selbst zumindest ist definitiv keine Fachkraft, die unser Land dringend braucht bzw ich bin sehr sicher, dass sie nie arbeiten wird, denn wenn sie mit ihrer körperlichen Gesundheit so weiter macht, dann drohen ihr in 15-20 Jahren die Folgeschäden des Diabetes mellitus.
Als Psychiaterin kann ich auch wenig tun, ein Sozialarbeiter bzw Familienhilfe wären da wesentlich hilfreicher.

ok, vielleicht sollten wir wirklich langfristig planen und hoffen, dass ihre 4 Kinder einmal Fachkräfte sein werden, aber bis dahin zahlen wir als Gesellschaft drauf. (und so viel Ehrlichkeit sollte meine liebste Nensi dann schon haben)

Anaba
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 18.04.2023, 16:08

Wir werden als Gesellschaft immer draufzahlen, denn nichts wird sich ändern.
Nicht nur die angekündigten Fachkräfte bleiben aus, auch aus den Kindern der meisten Neubürger werden zum größten Teil
keine Fachkräfte werden.
Da weiter täglich viele Neubürger nachkommen und sich unsere Regierung keine Gedanken macht, wie die Gesellschaft das
alles stemmen soll, kann das nur ins Aus führen.
Seit längerer Zeit versuche ich, das alles nicht mehr so an mich rankommen zu lassen und einfach zu leben, so gut es geht.
Es fällt mir schwer.
Es tut weh zu sehen, wie unser Land den Bach runter geht und unsere gut ausgebildeten jungen Menschen
das Land verlassen, weil sie in anderen Ländern besser leben.
Wenn es auch weh tut, man kann ihnen nur zuraten.
Liebe Grüße
Anaba

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Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 05.07.2023, 13:42

meine Fresse ey, heute machte ich beim gemeinsamen Mittagessen harmlosen Kommentar über einen jungen schwulen Kollegen, der wirklich sehr sehr gut aussieht "ja, das haben schon viele Frauen bedauert, aber leider ist der schwul" und bin prompt belehrt worden, dass man Heutzutage nicht mehr sagen darf über jemanden "leider ist der schwul" und verallgemeinern dürfte ich auch nicht, also müsste ich sagen "ich finde diesen jungen Kollegen so schön und begehre ihn, und leider -für mich-ist er nicht zu haben, weil er -zum Glück für ihn-schwul ist" (wobei ich seine Mutter sein könnte, also mit Begehren meinerseits ist da nichts)

also ehrlich, diese neue Wokeness ist nur zum Kotzen

kaara
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von kaara » 06.07.2023, 13:16

Fierrabras hat geschrieben:
05.07.2023, 13:42
also ehrlich, diese neue Wokeness ist nur zum Kotzen
Und es wird immer schlimmer :twisted: ... wohin (und warum) ist denn der gesunde Menschenverstand plötzlich ausgewandert?

Mir hilft es, hin und wieder mal hier zu lesen und eigene Gedanken dazu "auftauchen" zu lasen:
Mit Dummheit umgehen
https://www.the-art-of-life.at/journal/dummheit

Rubinrot
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Rubinrot » 06.07.2023, 14:29

ich traue mich nicht drüber zu reden was mich seit einiger Zeit irritiert, aufregt, nein das ist nicht das richtige Wort für mein Empfinden nein ich finde es alles mittlerweile auch zum Kotzen.
Tagtäglich; im TV, egal ob Fee oder Pay- Werbung alle Lebensbereiche betreffend - die Überschwemmung -
Mitmenschen - die immer noch ob sie es wollen und akzeptieren oder nicht zur Minderheit in unserer Gesellschaft
zu zählen sind/wären. Keine Serie, keine Werbung ohne sie. Es werden Regenbogenfahnen geschwungen, es spielen
Trans, Drag, Quer, PoC's mit, es wird gegendert und mit dem Zeigefinger auf uns gezeigt!
Ich bin weder rassistisch noch hasse ich Andersdenkende, anders Lebende, anders Aussehende und das nicht erst heute.
Mit meiner gelebten Heterosexualität und meinem Lebensmodell gehe ich ja auch nicht ständig hausieren.
Jede Jeck es anders!

Ist ihr Anliegen nur darauf aus- Thema heute "Nehmt uns jetzt endlich auch wahr! Das tue ich.
ich möchte es dennoch nicht täglich mehrmals um die Ohren geschlagen bekommen.
Die tägliche ERBSENSUPPE - irgendwann - könnte man nur noch kotzen.

für Fierrabras,
ja, da haste Du diskriminierend geantwortet, besser wäre es anstelle "aber leider ist der schwul"
zB "aber leider steht er nicht auf Frauen, er liebt das andere Geschlecht oder "aber leider ist er vom anderen Ufer" oder, oder!
Aber so platt zu sagen "er ist schwul!" geht bei den WOKEN garnicht. :evil: :evil: :evil:
Gruss Rubinrot aus dem Rheinland



.
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Evelyne » 06.07.2023, 15:23

Einem guten Freund von mir sagte ich einmal: „Schade, dass Du schwul bist“. Er lachte und antwortete: „Ja schade, wäre ich es nicht, wärst Du meine erste Wahl.“
Ich will damit sagen, dass Schwule es ganz sicher nicht falsch verstehen, wenn man leider oder schade sagt.
Das ist nur in den irren Köpfen der Wokebewegung. Also ignoriert es einfach.
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von karima66 » 07.07.2023, 09:33

So kenne ich es auch, Evelyne, die meisten Menschen die ich kenne und die zu den Minderheiten zählen finden das gar nicht schlimm, es kommt ja auch immer drauf an wie man es sagt, so überempfindlich sind nur Wenige die sich von den Woken instrumentalisieren lassen.
Mir ist auch egal wer, wie, was Jemand ist, aussieht, herkommt, anzieht oder was auch immer so lange man sich rücksichtsvoll, angemessen verhält, an die bisher bestehenden Regeln hält, mittlerweile toleriere ich auch wenns lauter wird, auch wenn Jemand vor sich hin redet, was solls, alles ok so lange man mich in Ruhe lässt, vor allem so lange keine Gewalt im Spiel ist....jeglicher Art, auch verbal.

Rubinrot, warum traust du dich nicht drüber zu reden...ich denke du bist nicht mehr in Abhängigkeiten die dich Job oder Existenz verlieren lassen, das ist doch das Schöne am Älterwerden, dass es mir völlig wurscht ist was Andere über mich denken, klar sag ich nicht einem kräftigen jungen Migranten der schon aggressiv rüberkommt meine Meinung, aber da wo für mich körperlich keine Gefahr droht lasse ich das raus was mich umtreibt....

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von gadi » 07.07.2023, 10:02

Evelyne hat geschrieben:
06.07.2023, 15:23
Einem guten Freund von mir sagte ich einmal: „Schade, dass Du schwul bist“. Er lachte und antwortete: „Ja schade, wäre ich es nicht, wärst Du meine erste Wahl.“
Ich will damit sagen, dass Schwule es ganz sicher nicht falsch verstehen, wenn man leider oder schade sagt.
Das ist nur in den irren Köpfen der Wokebewegung.
karima66 hat geschrieben:
07.07.2023, 09:33
So kenne ich es auch, Evelyne, die meisten Menschen die ich kenne und die zu den Minderheiten zählen finden das gar nicht schlimm, es kommt ja auch immer drauf an wie man es sagt, so überempfindlich sind nur Wenige die sich von den Woken instrumentalisieren lassen.
Genauso ist es doch! Mit den meisten Menschen aus allen möglichen Gruppen (auch bzgl. Religion/Herkunft/...) ist ein humorvoller, lockerer Umgang kein Problem. Im Gegenteil. Schwierig im Umgang sind nur diejenigen, die sich dazu berufen fühlen, für alle möglichen Gruppen zu sprechen, aber leider doch eigentlich nur andere Menschen abkanzeln/überwachen wollen.
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Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 25.09.2023, 15:50

musste mal wiedr die Nensieh um Rat fragen:

Sehr geehrte Frau Faeser

ich hatte gerade eine kurdische Patientin in meiner Sprechstunde.

Hier
weitere Angaben: Vor ca. 40 Jahren sei sie mit ihrem Ehemann nach Deutschland gekommen, ihr Ehemann sei arbeitslos. Sie selber habe keine Ausbildung und sei Analphabetin. Sie habe drei Kinder, einen Sohn 39 Jahre, derzeit arbeitslos, eine Tochter 36 Jahre, verheiratet, keine Ausbildung, einen Sohn 33 Jahre, der Ingenieurwesen studiert. Insgesamt mache sie sich um ihre Familie häufig Sorgen, da sie Geldprobleme haben und ihr Mann und ihr Sohn arbeitslos seien. Insgesamt hätten sie ca. 50.000 Euro Schulden, Geld würden sie vom Jobcenter beziehen.

Diese Frau ist seit über 40 Jahren in Deutschland und spricht immer noch kein deutsch. Mittlerweile ist sie 65 Jahre alt, sie hat nie gearbeitet. Ihre Familie (bis auf den einen Sohn) überdies auch nicht.

Jetzt einmal ganz ehrlich: WIESO ist so etwas möglich?! Und vor allem:
WARUM wollen Sie unbedingt noch mehr von dieser Art Leute ins Land holen? Wir brauchen FACHKRÄFTE, keine Analphabeten, die nur Sozialhilfe beziehen und niemals arbeiten (ok, die Familie ist wenigstens nicht kriminell, muss man jetzt dafür schon dankbar sein?)

Bitte erklären Sie mir doch, wie Sie den Fachkräftemangel mit solchen Leuten beheben wollen?
Ich weiss es nämlich nicht.

Gruß Dr

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 25.09.2023, 15:51

achso, sollte die Nensieh mir antworten, werde ich das einstellen, bin mal gespannt, was sie mir schreibt :lol:

Anaba
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 26.09.2023, 08:52

Bitte erklären Sie mir doch, wie Sie den Fachkräftemangel mit solchen Leuten beheben wollen?
Das frage ich mich immer wieder, wenn das Totschlagargument kommt, wir hätten Fachkräftemangel
Wenn ich die Leute sehe, die z.Zt. hier ankommen, kann mir kaum vorstellen, dass die helfen werden den
Fachkräftemangel zu beheben. Sie werden alimentiert, bis zum Lebensende.
Was das kostet, kann jeder googeln. Gestern hat eine Journalistin ausgerechnet und veröffentlicht, welche Summen z.B. bei
zwei Ortskräften aus Afghanistan, jeder mit zwei Frauen und einigen Kindern, anfallen.
Was unsere Innenministerin da für ein Argument hat, würde mich auch interessieren.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 26.09.2023, 12:10

tja, und das wird uns noch über viele, viele Jahre beschäftigen. Denn falls diese Leute jemals arbeiten, dann nur im Niedriglohnbereich, sprich die werden in Altersarmut landen. und das zu Millionen. Ich frage mich, ob unsere Politiker überhaupt jemals so Weit im Voraus gedacht haben, vermutlich nicht... :roll:

Cimmone
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Cimmone » 26.09.2023, 15:10

Fierrabras hat geschrieben:
26.09.2023, 12:10
vermutlich nicht...
ich stimme der Ansicht zu.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 29.09.2023, 10:03

neuer Brief an die Nensieh:

Sehr geehrte Frau Faeser

als Ärztin in einem sozialen Brennpunktviertal habe ich viel mit Migranten zu tun.
Hier mal eine für mein Patientengut typisch Anamnese:
"Pat. bezieht Hartz IV. Pat. habe als Kind in der Türkei gearbeitet, seit 2000 in Deutschland, hier keine Anstellung, spricht immer noch kein deutsch.. . Ehemann habe bis 2014 gearbeitet. Nun Hartz IV. "

WIE ist so etwas möglich? Seit 23 Jahren in Deutschland, NIE gearbeitet, spricht auch NACH 23 JAHREN KEIN WORT DEUTSCH:

Ich weiss WIRKLICH nicht, warum ich hier arbeite und mit meine Steuergeldern solche Leute durchgefüttert werden.
Nein, die AfD werde ich nicht wählen, sondern ich denke übers Auswandern nach. (und ganz ehrlich: ein übers Mittelmeer gekommener Analphabet wird NIEMALS meine Qualifikation erreichen)

Gruß, Dr

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von chavah » 01.10.2023, 12:36

Du, heue kommen Ehepartner von Ausländern so nicht mehr rein, nach Deutschland. Grundkenntnisse müssen da sein. Aber, das ist ja noch nicht so furchtbar lange so. Ich sehe das Problem eher woanders. Diese Frauen werden komplett abgeschirmt. Ich habe mir mal echte Feinde gemacht, und zwar sowohl bei den ausländischen Familien als auch bei deutschen, als ich politisch forderte, diese Familien nicht in einem Viertel unter zu bringen, sondern auf die ganze Stadt zu zerstreuen, damit sie eben nicht nur mit Landsleuten zusammen sind. Dass insbesondere die Kinder der 2. Generation integriert werden.

Ich lebte lange in einer Stadt, in die zu Hauf türkische Familien geholt wurden, man brauchte die Arbeitskräfte. In dem Türkenviertel waren türkische Geschäfte, die alles anboten, was man zum Leben brauchte. Diese Frauen mussten also gar nicht in die "deutsche" Stadt. Für nichts. Es wurde also das einheimische Leben fortgeführt. Da müssen wir ansetzen. Und das ist m.E. vorrangig keine finanzielle Frage. Als schlimm fand ich, dass die deutschen froh waren, die überhaupt nicht sehen zu müssen, die Türken waren ebenso froh.

Ich bin die 2. Generation einer Einwanderungsfamilie nach Deutschland, bin deutsche Akademikerin, allerdings sehr international ausgerichtet; meine Kinder sind auch Akademiker. Leute, es geht! Ich betreue zur Zeit eine Flüchtlingsfamilie. Sein einem Jahr in Deutschland. Kinder sprechen gut deutsch, die Große ist jetzt auf die Gesamtschule gekommen, Realschulzweig. Mutter arbeitet inzwischen im Pflegedienst. Meine Bedingung war: Wohnung im Wohnblock ohne Landsleute. So kann es laufen. Wenn alle flexibel sind. Nur, Fierabas, da müssen alle wollen. Was damit Frau Minister Faser mit ihrem Ressort zu tun hat, keine Ahnung.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von chavah » 01.10.2023, 13:19

Ich mach mal weiter, wollte es nicht so ellenlang und ermüdend werden lassen, den Beitrag meine ich.

Wieso wurde das seinerzeit so geduldet, was die Familieneinreise anging? Die Masse hier ist wahrscheinlich zu jung, um sich daran zu erinnern. Die allgemeine Meinung (wurde mir als Schülerin sogar in Sozialkunde auf dem Gymnasium vermittelt) war, dass diese reingeholten Arbeitskräfte mit Familie ja ohnehin nicht lange bleiben könnten, einfach weil sie das Klima nicht aushalten würden, gesundheitlich gesehen. Die Arbeitskraft sollte also für die Jahre ausgenutzt werden, wie sie half, und dann würden die Gastarbeiter schon zwangsweise wieder nach Hause gehen. Es lohnte sich nicht, hier irgendwas zu integrieren. Sie wurden in Gettos angesiedelt und gut wars. Nur, sie waren dann doch gesünder, blieben, die Gettos blieben auch. Ihre nicht integrierten Kinder auch.

Die Fehlplanung am Anfang war, noch von Andersdenkende-Ideologie geprägt, schlimm, menschenverachtend. Das können wir nicht mehr korrigieren. Damit müssen wir leben. Aber, wir können verhindern, dass sich die Gettos ausweiten, dass immer mehr Menschen anderer kultureller Herkunft sich da etablieren und der über Generationen angewachsene nicht integrierte Bevölkerungsanteil immer größer wird. Und, da stimme ich mit meinen Vorschreibern hier völlig überein, Fachleute aus dem Ausland anzuwerben, das ist absoluter Blödsinn. Wir haben genug Menschen hier, die wir anlernen oder ausbilden können.

Klar, der Bund, auch die Länder können die Gelder nur nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Aber an der Schnittstelle Land/Kommune, da sollte die individuelle Förderung einsetzen, die dann auch diese Menschen in Arbeit und Integration puscht. Es macht keinen Sinn, über Monate 20 + X Menschen aus 12 verschiedenen Ländern in irgendwelchen Kursen gemeinsam zu unterrichten. Das mag für die Einstieg sinnvoll sein, aber dann muss m.E. zwingend auf sinnvolle Kleingruppen übergegangen werden, die dann auch zügig dem Arbeitsmarkt zugeführt werden können.

Das sind so meine Ansatzpunkte. Und weiß Gott und Mensch nicht, aus Brasilien Pflegehilfskräfte zu importieren.

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Rubinrot
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Rubinrot » 01.10.2023, 15:19

Hallo,

die Automobilfabriken (in NRW z.B FORD) holten in den frühen 60zigern erst Italiener, Griechen, Portogiesen - also erstmal alle EU Bürgernahe in etwa ebenbürtig sozialisiert!. Natürlich hab es da auch die jungen Männer die sich gerne um "Bella Bionda" bemühten und vorschlugen "macken wir "tickotracko hinter di Baracko? Zu der Zeit war ich auch um die 17-18. Sie lebten überwiegend in Vororten dort auch in den bestehenden Arbeiter Vierteln oder eben in Ghettos schnell hochgezogene Hochbausiedlungen vom Arbeitgeber mit Hilfe des Bundes.

Dann erst kam die sogenannte 1. Gen. aus Anatolien und (oder aus der Resttürkei abgelegendsten Regionen - zuerst ohne ihre Familien,
Frauen und Kinder. Die Väter haben notgedrungen rudimentär deutsch von Arbeitskollegen lernen müssen um die Arbeiten auszuführen
für die sie hierher-gerufen- wurden!

Sie wurden dann ebenfalls in arbeitertypische Vorstadtgemeinden wie Kalk, Mülheim, Nippes Ehrenfeld (Köln) untergebracht / angesiedelt!
Günstige Miete??

Gerade in K.-Mülheim gibt es einen ganzen Straßenzug, (Keupstrasse in aller Munde wegen des Anschlags dort) der umgangssprachlich rasch zu "Klein Istanbul" umgetauft wurde - eine ganze Straßenzeile - wo ein türkischer Laden neben dem anderen existiert! Lebensmittel, Gemüse, Obst, Halal-Fleischerei, Reinigung, Schneiderei, Frisör, Brautladen, ... mit allen was der "gemeine Türke" mitsamt der nun doch einreisenden, nachkommenden Familie benötigt zum sich wie in Türkei zu fühlen benötigt ! Aber das trifft ja heute auf jede deutsche Großstadt zu.
BERLIN, Stuttgart, HH, usw.
Deutsche Mieter, Geschäftsinhaber dieser Vorstadtviertel sind fast alle weg. Alles in türkischer Hand! Die Frauen mussten gar kein Deutsch lernen -die Kinder haben alles für sie übersetzt, wenn nötig. Schulpflicht! Aber Schulaufgaben Hilfe zu Hause Fehlanzeige.
So begann das Dilemma- schlechte Schulnoten, keine Weiterbildung, keine richtige Ausbildung, kein Lehre -Frust- und Zorn- Ausgrenzung-Wut. Keine Anerkennung. Nicht angekommen in D-Land - obwohl - der Papa hier so hart am "deutschen Wohlstand mit gearbeitet hat". Kein Dank.

ERGEBNIS einer vollkommen falsch gelaufenen Integration seit 6 Jahrzehnten.
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von chavah » 01.10.2023, 17:29

@Rubinrot: endlich mal jemand, der meine Eindrücke teilt. Und das war nicht nur in Großstädten so. Die Stadt, die ich meine, das ist eine Stadt mit ca. 90.000 Einwohnern. Da hab ich erstmalig so vor 35 Jahren so ein Türkenviertel erlebt. Eben mit allen Geschäften, die es braucht. Der beste Freund meines einen Kindes (heute noch) hatte eine furchtbar liebe Mutter, die kein Wort deutsch sprach. Das Kind machte bei uns die Hausaufgaben, die Mutter putzte dann bei mir, immerhin, auch richtig angemeldet. Der Vater duldete es, immerhin. Und was geschah in dieser Stadt Anfang der 90er Jahre, als Deutschland von Russen und Polen überschwemmt wurde? Derselbe Fehler wieder. Direkt an das Türkenviertel wurde ein Russenviertel angedoppt. Ich (damals kommunalpolitisch sehr aktiv) wurde von allen Seiten wüst beschimpft, weil ich mir von der Integration dieser Menschen zumindest in der 2. Generation viel versprach. Ich tus immer noch; wie soll es sonst funktionieren, auf Dauer? Und die Programme, die ich angeschubst habe, die verfolge ich nach. Das funktioniert. Zumindest in vielen Fällen. Nur - ist unbequem für alle, klar.

Dazu gehören eben die Unterbringung zerstreut auf die Städte, nicht in einem Wohnblock. Intensive Schulung, auch mit Druck, so dass man in absehbarer Zeit Erfolge sieht. Anders geht es nicht. Und, wir haben dann hier ausgebildete/angelernte Fachleute; da wissen wir, was sie können, was man ihnen bei uns hier beigebracht hat. Wir brauchen keine Pflegehelferinnen aus Brasilien, wirklich nicht.

So ein Projekt, zwar uralt, aber läuft immer noch. Grundschulkinder können ohne große Anmeldung nachmittags (ab Mittagessen) in eine städtische Einrichtung kommen. Sozialer Brennpunkt, fast nur Türken leben dort. Es wird gemeinsam gekocht, hinterher werden die Hausaufgaben gemacht, gemeinsam gespielt. Die Kids reparieren dort ihre Fahrräder, es gibt einen Mädchennachmittag und vieles mehr. Die Zahlen sprechen für sich: es klappt dann auch mit der Schule deutlich besser, Integration läuft für diese Generation gut. Und diese Kids bleiben später nicht im Getto wohnen, glaubt es mir mal.

Aber, man hat da jetzt neben dem Türkengetto auch noch ein Russengetto. Toll, oder?

Chavah

HowAreYou
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von HowAreYou » 02.10.2023, 19:00

chavah hat geschrieben:
01.10.2023, 17:29
Das Kind machte bei uns die Hausaufgaben, die Mutter putzte dann bei mir, immerhin, auch richtig angemeldet. Der Vater duldete es, immerhin.
......................................
So ein Projekt, zwar uralt, aber läuft immer noch. Grundschulkinder können ohne große Anmeldung nachmittags (ab Mittagessen) in eine städtische Einrichtung kommen. Sozialer Brennpunkt, fast nur Türken leben dort. Es wird gemeinsam gekocht, hinterher werden die Hausaufgaben gemacht, gemeinsam gespielt. Die Kids reparieren dort ihre Fahrräder, es gibt einen Mädchennachmittag und vieles mehr. Die Zahlen sprechen für sich: es klappt dann auch mit der Schule deutlich besser, Integration läuft für diese Generation gut. Und diese Kids bleiben später nicht im Getto wohnen, glaubt es mir mal.

Chavah
Das Elend der Mädchen habe ich in den 90' und 00 Jahren in diesen Vierteln mitbekommen. Die waren gar nicht schlecht in der Schule, aber null Unterstützung zu Hause. Und ständig waren Vater und Brüder im Hintergrund und haben jede außerschuliche Freizeit zu verhindern versucht. Und was machen die so weltoffenen Lehrerinnen, die reden sich damit raus, dass es Zeit braucht und die Mädchen schon ihren Weg finden. Das sind ja kulturelle Eigenheiten. Ja, der Weg den viele dieser Mädchen gefunden haben, war ein Kopftuch aufsetzen und sich heiraten lassen. :twisted: Ich könnte heute noch Kotzen über diese Ignoranz.
Wieviel Potenzial hier verloren gegangen ist, ahnt keiner. Das waren nicht nur Türkinnen, sondern Mädchen auf Tunesien, Marokko und Ägypten. Und die haben nicht die frustrierten Jungs der zweiten Generation heiraten müssen/können/wollen, sondern immer irgendein entfernter Verwandter der natürlich direkt aus der Heimat kam.
Wünsch dir kein Rhinozeros, wenn du keinen großen Hinterhof hast.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 02.10.2023, 19:47

äh, Chava, was ich meinte und meine Freundin Nensieh fragen wollte war: wieso koppelt man den Bezug von Transferleistungen nicht an den Besuch von Sprachkursen?
wenn die Leute sich selbst versorgen können, dann soll es mir egal sein, wenn sie kein deutsch können. (bzw nicht so ganz: hier in Berlin leben viele Leute, teils seit 15-20 Jahren, die nur englisch sprechen und damit durchkommen. Aber wenn sie psychisch krank werden, dann gehen die Probleme los. Ein großer Teil unseres Behandlungsangebots ist in Gruppen. und diese Gruppen können nicht auf englisch abgehalten werden. und damit kann diesen nur englisch sprachigen Patienten nicht angemessen geholfen werden. tja, was ich mir dann in meiner Sprechstunde für wüste Beschimpfungen anhören muss, wenn ich dann sage, dass eine statioinärte Behandlung auf der Psychotherapiestation nicht zielführend ist..., davon habe ich gefühlt so jeden 2. Tag einen Fall)

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