"Schlage Deinen Mitmenschen die Wahrheit nicht wie einen nassen Feudel um die Ohren , sondern halte die Wahrheit wie einen wärmenden Mantel hin , auf das der Betreffende hineinschlüpfen und sich wohl fühlen kann".
Es geht nicht darum , das ich die Argumentation von sousse nicht nach vollziehen kann . Sie schreibt aber in einer Tonart , die mir hier schon oft aufgefallen ist , wenn es um Bezzieprävention geht : voller Aggression . Das Gute und Wichtige in solchen Beiträgen geht leider oft durch diese Schreibweise unter , denn jetzt bleibt nur noch im Gedächtnis , dass hier mal wieder eine "Anmache" stattfand ... und obendrauf kommt ein Beitrag , der vielleicht scherzhaft gemeint ist , aber auch als verhöhnend verstanden werden kann .
Wichtig an sousses Aussage finde ich persönlich , dass sie sich um die Frauen sorgt , die hier hoffnungsvoll herkommen , vielleicht könnte der Ihre - und da ist Katis Geschichte eine Steilvorlage - anderes sein und jetzt denken : siehste - es gibt auch andere . Von daher wäre es mir persönlich lieber gewesen , dass Kati mit den für diesen Thread interessanten Dingen bis zu Ende zu Wort konmmt : wie alt seid Ihr oder auch , ob sie noch mal ganz gezielt zum Chatverhalten oder dem jetzigen Ehealltag vertiefend eingehen möchte . Das Argument AE ist so ohne weiteres nicht vom Tisch zu wischen und soll keinesfalls runtergespielt werden - doch hier geht es um das Kennelernen im Netz , was anders laufen könnte und wie die gelebte Realität dann hier aussieht , ist hier in Katis Erzählung das "Sahnehäubchen" .
Dabei ging mir natürlich auch durch den Kopf , ob bei Katis tunesischen Ehemann die AE das wichtigste war . Dieser Versuchung kann dort keiner wiederstehen , das - anders als durch Beruf oder Studium - "trocken" nach Europa zu kommen ... um dann doch über Eheschließung zu bleiben , weil man sich an den hiesigen Lebensstandard gewöhnt hat . Aber aus Katis Beiträgen entnehme ich , dass sie sich dieses Risikos wohl bewußt ist und besonders haben mir ihre "Lastwagenfahrten" gefallen , da sie weit weg sind vom üblichen "Badeurlaub" . Den Hinweis auf eine gemeinsame Sprache , die beide gut genug beherrschen um sich mit den wichtigen Dingen des Alltag auseinander zu setzen kam von Kati als auch von kkj . Das ist für "konstruktives chatten" unerläßlich - wie will man sonst heraus finden , ob sich ein Treffen überhaupt "lohnt" ? Und solche Gespräche wären dann auch nicht möglich ... obwohl eine gutes Sprachverständnis die Verständnislosigkeit im Kopf nicht unbedingt überwindet :
Ich habe diese Erfahrung bei meinem Chinesen gemacht , der auch sehr gut Englisch sprach : Mißverständnisse waren zwar leichter aufzuklären und es konnten tiefgründige Gespräche geführt werden - doch bei absolut unterschiedlichen Lebensweisen - hier gern "Kultur" genannt - hilft auch die beste gemeinsame Sprache nicht . Bei meinem Sri Lankaner war das noch schwieriger , da sein Englisch zwar weit über Pidgin - Niveau lag , trotzdem aber nicht zu tiefer gehenden Gesprächen reichte .kkj hat geschrieben:Die Lebenskosten sind auch ein lustiges Thema. Hatte ich damals mit meinem Türken ja auch. Als er erfuhr, was ich verdiene, wurde er ganz blass (mehr als er im Jahr). DANN hab ich erklärt, was alles an Kosten dazu kommt, Miete, Versicherungen, Strom, Wasser, Telefon undundund - und dann hab ich noch nix gegessen, keine Klamotten gekauft und keinen Urlaub gebucht. Da war mein Reichtum schnell relativiert. Auch wenn er das nie so richtig kapiert hat. Ich konnte mir ja mehrmals im Jahr luxuriöse Reisen leisten... Was ich alles NICHT hatte (Auto, dauernd neue Klamotten, sonstige teure Hobbys), das hat er nicht gesehen oder verstanden.
Und auch diese Bemerkung von Kati fand ich gut : Wenn man die Beschimpfungen erst geistig übersetzten muß , spricht man sie nicht so schnell aus ... das relativiert sich im Laufe der Zeit ... weil man sich ein "Beschimpfungspotiantal " aufbaut ...
Meiner Meinung nach sind das Dinge , die sich beim chatten herausfinden lassen - wenn es eine gemeinsame Sprache über : I love you .. I miss you! hinaus gehen - was denkt Ihr ?kati3366 hat geschrieben:Ein ganz wesentlicher positiver Punkt ist die gemeinsame Sprache. Bei uns ist es Französisch. Es ist für jeden von uns eine Fremdsprache und wir sprechen diese beide fast fließend. ( Wenn man die korrekte Grammatik mal außen vor läßt ). Das hat die Verständigung sehr erleichtert. Jeder mußte im Kopf erstmal übersetzen und jeder war sich im Klaren darüber, daß diese Übersetzung auch fehlerhaft sein könnte. D.h. man hat lieber einmal mehr nachgefragt, WIE der andere etwas gemeint hat um Mißverständnisse zu vermeiden.
Auch sorgt das "Übersetzen im Kopf" für eine kurze Denkpause und man formuliert sorgfältiger. Ein böses Wort im Affekt ist schwer, wenn man dafür erstmal die Übersetzung suchen muß.
Wenn sich weitere Frauen einbringen und sich nicht vom "Feudel der Wahrheit" abhalten lassen , würde mich das sehr freuen ... kati , kkj , weiterschrieben ! weil täglich eine gute Tat vollbracht werden soll ... und auch die kritischen Stimmen : ran an die Tastatur ... wenn Ihr eventuell vorher überlegen könntet , ob und was Ihr erreichen wollt ... denn sonst entgehen die wichtigen Hinweise wie diese :
Also , ich habe die Frauen aus dem Volk der , wa , immer als kämpferisch und nicht so schnell aufgebend erlebt . Schreibt einfach weiter mit , liebe kkj .kkj hat geschrieben:Grrrrmpf, liebe Zwoelfe, meine von mir beschriebene Beziehung ist NICHT deutsch-deutsch! Ich nix deutsch (muss wohl ein Paar Fehler mehr einbauen, damit das auffällt, wa?)
Ach ja , liebe Never ,das habe ich nicht verstanden - was ist mir entgangen ?
Never hat geschrieben:Ich finde es nicht schön, über Personen, die den Mut hatten, sich im TV zu präsentieren, hier her zu ziehen.
Zwoelfe