Haltung von Beznessern zu Geschwistern und Familienangehörigen

[HatDasNieEinEnde]

Ich habe eine Reihe von Geschichten gelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass es einige Fälle gibt, in denen die Beznesser nach der Haltung von Familienangehörigen zu der Beziehung fragen - andere Beznesser wiederum tun das nicht und sind froh, wenn es geheim bleibt.

Gibt es da ein Muster oder ein Prinzip? Gibt es etwas, was diese Fragen bezwecken oder scheint das sehr individuell abhängig zu sein (wenn man die Familienangehörigen kennt zB fragt man, sonst nicht)? Könnte das auch ein kultureller Hintergrund sein, weshalb gefragt wird? Mir erschließt sich nicht, warum zum Beispiel ein Beznesser nach dem Bruder fragt, wenn er doch an das Geld der Schwester will, um es mal plastisch zu machen.

[HowAreYou]

Ich vermute da mehrere verschiedene Ursachen.

1. Zum einen ist es eine Prüfung oder vorsichtiges Herantasten auf die zu erwartende Gegenwehr. Wieviel Verteidiger hat das zukünftige Opfer, alsp wie gefährlich kann es werden im Zweifelsfall. Es ist schließlich ein Unterschied, ob man fünf größere Brüder hat oder eine kleine Schwester. Das ist teilweise kulturell bedingt, aber wenn man von seiner eigenen Familie erzählt, berichtet man auch automatisch von den Beziehungem zum jeweiligen Familenmitglied und wie Nahe sie einem stehen.

2. Je nachdem wie perfide das Spiel läuft, ist ein 'Vorspiel' beim Opfer der Familie a la Traumschweigersohn eine gute Anlage. Wenn das Opfer dann zukünftigt mal bei der Familie weint, dann liegt die Wahrscheinlichkeit ziemlich weit oben, dass dem Opfer erst einmal nicht geglaubt wird.

3. Einfach Interesse Heucheln an der Person!

[Ponyhof]

Ich glaube, da gibt es keine eindeutige Antwort. Die Beznessfälle und -konstellationen sind zu verschieden. Es ist ja beispielsweise ein Unterschied, ob eine 20jährige gebeznesst werden soll (da ist es sinnvoll, nach dem Vater/Brüdern zu fragen) oder eine 60jährige.

Und auch das Beznessziel kann einen Einfluss haben- beispielsweise kann es sinnvoll sein, die Beziehung "geheim" zu halten, wenn es um kurzfristiges Geld geht, damit eventuelle Brüder/Schwestern nicht als Augenöffner fungieren. Wenn aber z.B. ein Aufenthalt angestrebt wird, sollte der Beznesser schon wissen, wieviele Brüder es gibt, die könnten ihm dann "das Geschäft verderben" wenn er hier ist. Das ist aber keinesfalls als Regel zu verstehen, also bitte glaube nicht, dass ein Beznesser nur den Aufenthalt anstrebt, wenn er nach der Familie fragt...sondern die individuelle Taktik muss zum Opfer "passen" und auch dem Beznesser "liegen".

Mögliche Gründe wurden schon genannt: Beznessen der gesamten Familie ("Traumschwiegersohn"), zu erwartende Gegenwehr, Interesse heucheln. Aber auch das "Parallelisieren" ("ich komme auch aus einer grossen/kleinen Familie....", "ich habe auch eine Schwester...") und somit das "Vertrauen erschleichen" kann eine Rolle spielen.

Wenn der Beznesser erfährt, was die Meinung der Familienangehörigen iost, kann er gezielt darauf eingehen, gezielt Zweifel zerstreuen und seine Taktik optimieren. Letztendlich begegnen den Kerlen doch immer ähnliche Zweifel, und so können die sich immer ähnliche Ausreden parat legen, die sie optimieren bis es passt. Wenn beispielsweise Misstrauen herrscht, kann er mehr "vertrauensbildende Maßnahmen" ergreifen, und mit den Geldforderungen erstmal warten. Wenn er schon "der Traumschwiegersohn" ist, ist die Tränendrüsenmethode vielleicht zielführend. Wenn es Nichten/Neffen gibt, kann er vielleicht mit Kinderbildern kontern. Wenn die Geschwister gute Jobs haben, können die vielleicht dem Opfer etwas Geld leihen, was er erbetteln/erpressen kann....

Jegliche Information über das Opfer und sein Umfeld kann der Beznesser nutzen, um seine Taktik anzupassen. Wenn es ihm aber zu anstrengend ist, er die Infos von vielen Damen durcheinanderbringen könnte oder spezielle Ziele hat, ist es für ihn im Einzelfall vielleicht besser, die "Geheimniskarte" zu spielen... wie gesagt, das hängt von der Konstellation, der Persönlichkeit des Opfers und des Täters ab.

[gadi]

Zu den m. E. sehr treffenden schon genannten Gründen für die oder jene Haltung von Beznessern zu Familienangehörigen fällt mir noch folgendes ein:

Insb. wenn das Vorliegen von Bezness für aussenstehende Personen ziemlich eindeutig erscheinen muss (z.B. bei einem sehr großen Altersunterschied) kann es sein, dass ein Beznesser mit unüberwindlichen Vorbehalten bzw. totaler Ablehnung/Gegenwehr durch Verwandte des Opfers rechnen muss. Vielleicht hält der Ungute sich in diesem Fall entsprechend zurück und will gar nichts über die Verwandtschaft wissen bzw. sich gleich von Anfang an von ihr fernhalten.

Damit im Zusammenhang steht folgendes: Auch unter Beznessern gibt es logischerweise verschiedene Persönlichkeits-/Charaktertypen. Während der eine vielleicht völlig abgestumpft ist kann es sein, dass ein anderer noch den Hauch eines schlechten Gewissens verspürt und daher den Kontakt mit der Verwandtschaft (ggfs. unter anderem auch) aus diesem Grund meidet.

[Cimmone]

Bezzi M. War sehr interessiert an meiner Familie. Aber nur, um den Versuch zu starten, diese auch zu beznessen. Hat der doch glatt meiner Mutter eine Textnachricht geschrieben. Und an meiner Cousine war er auch interessiert. Ich habe das nur nicht richtig gedeutet.

[Ponyhof]

Stimmt, manche versuchen, bei der Verwandtschaft etwas abzugreifen, oder aber ihre Kollegen/Brüder “unterzubringen”.

[gadi]

Liebe HatDasNieEinEnde,

wie ist das eigentlich bei dem Beznesser (Opfer ist ja deine Verwandte) von dem du erzählt hast? Bezieht er euch (die Verwandten) mit ein bzw. versucht er es?