Aber wie gesagt, wenn er richtig amtlich geschieden ist, dann kann er auch was vorlegen, oder eben auch nicht.
Ich kenne die Stadt in der wir beide leben sehr gut, ich wohne seit 20 Jahren da, und selbst stinknormale Leute sind ziemlich ausländerfeindlich und machen um arabische Männer einen riesigen Bogen und würden nie ein Wort mit ihnen wechseln. Dafür gibt es immer schöne Pegidamärsche.
Um gut die deutsche Sprache und Kultur zu lernen braucht man regelmäßige Gespräche, am besten eine Freundschaft mit den Eingeborenen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Ich habe zufällig einen polnischen Namen, bin aber deutsch und komme aus dem Erzgebirge. Ich war die ersten Jahre hier SEHR einsam, niemand wollte sich mit mir abgeben, ich hatte jahrelang nur auch zugezogene Freunde, weil die auch einsam waren und von den Einheimischen ignoriert wurden. Und so ganz hat sich das nie gelegt. Ich kann mir gut vorstellen, wie sinnlos es für einen Ägypter ist, sich hier deutsche Freunde zu suchen. Angeblich bin ich die erste und einzige. Ich hatte allerdings uns unserem Sprach und Kulturuntericht NIE das Gefühl, daß es ihn nicht interessiert, im Gegenteil, ich bin sogar mal extra in meine alte Heimat ins Erzgebirge zur Weihnachtszeit gefahren und er war nur etwas durchgefroren, aber sehr dankbar. Also keine Lust auf Deutschland, nein, davon merke ich gar nichts. Und die Arabischkurse in der Moschee sind eher Teil vieler kleiner Verständigungsprojekte, wo er überall mitmacht, in vielen Vereinen, also sehr deutsch.

Für mich ist er in den letzten Wochen schon ein bißchen mehr als ein Freund geworden, daß muß ich sagen, deswegen überlege ich auch ernsthaft.