Du sprichst da m. E. etwas sehr Wichtiges an: Die gemeinsame Kommunikationsbasis. Qualitative Gespräche können m. E. nur geführt werden, wenn es ein gemeinsames Sprachniveau einer gemeinsamen Sprache gibt. Die Zwischentöne, die sprachlichen Codes, die Suprasegmentalia etc. - alles, was verbale Kommunikation mit der nötigen Tiefe versieht, um möglichst missverständnisfrei kommunizieren zu können. Von wenigstens einem der beiden sollte die Sprache die Muttersprache sein. Wenn beide sich in einer radegebrechten Lingua franca (meist so etwas wie "Englisch") unterhalten, leidet automatisch der tiefere gedankliche Austausch.Julija hat geschrieben: ↑24.04.2019, 17:31Unser Rezept ist es, qualitativ miteinander zu sprechen. Das bedeutet auch, das auszusprechen von dem wir wissen, dass der andere nicht begeistert sein wird. Es bedeutet auch, Rücksicht zu nehmen und dort, wo keine genommen werden kann, Kompromisse zu finden. Beziehung ist in dieser Hinsicht wie eine Arbeit. Vernachlässigt man das, kommt es zum Bruch.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie eine Beziehung auf Dauer funktionieren soll, wenn es nur wenig gemeinsame Kommunikationsbasis gibt.
Woher soll man wissen, dass man die gleiche Wellenlänge hat, wenn die Gedanken überhaupt nicht oder jedenfalls nicht missverständnisfrei ausgetauscht werden können? Wenn man die Gedanken gar nicht erraten KANN, weil diese Software auf einer kulturell vollkommen verschieden konstruierten Hardware läuft? So eine Kommunikation muss m. E. letztlich oberflächlich bleiben. Irgendein Essen, eine Landschaft, einen Club oder eine Situation gut zu finden, ist noch keine gemeinsame Wellenlänge.
Mit der "Projektion von ungestillten Bedürfnissen" liegst Du sicher richtig. Wenn Beziehungen scheitern, liegt es oft daran, dass im ersten Hormonrausch Illusionen oder wenigstens Toleranzen entstehen ("Liebe macht blind" - eigentlich müsste es heißen "VERLIEBTHEIT macht blind"), die den langfristigen Lebensvorstellungen nicht entsprechen. Diese temporäre Erblindung hat die pöse Evolution eingerichtet.brighterstar007 hat geschrieben: ↑24.04.2019, 23:01Etwas projezieren, was gar nicht vorhanden ist ( " gemeinsame Wellenlänge '), einfach weil ein
Ungestilltes Bedürfnis bei uns vorhanden ist/ war...
Der Beznesser macht sich das zunutze. Das Produktionsmittel seiner zweibeinigen AE (oder seines Lebensstandards) muss ja nur eine Zeit lang "blind" sein. Bis die Sehkraft zurückkehrt, ist das Kind schon unterwegs (oder wenigstens die Kohle rübergewachsen).
Europäische Frauen gehen mit völlig anderen Erwartungen in eine Beziehung hinein als islamische/orientalische Männer. Letztere sind in einer durch und durch heuchlerischen und verlogenen Gesellschaft sozialisiert worden. Die Verstellung, die Vorspiegelung unechter Prinzipien ist bei ihnen also Routine, quasi schon mit der Muttermilch inkorporiert. Deshalb fällt ihnen das Lügen so leicht.
Hinzu kommt, dass ihr faktisches "Anders-Sein" Raum für (falsche) Interpretationen bietet. "Anders-Sein" ist seit einigen Jahrzehnten schick. Jede(r) glaubt, "anders" zu sein und freut sich über jemanden, der auch "anders" ist. Unbewusst projeziert man sein eigenes vermeintliches "Anders-Sein" in das reale "Anders-Sein" des Orientalen. Man ist geneigt, dies für eine gemeinsame Wellenlänge zu halten. Wäre der verbale Austausch qualitativ höherwertig, würde man rasch merken, wie tief die Kluft tatsächlich ist.
Der Beznesser hat also einige Vorteile auf seiner Seite:
- die Hormonflut, die ihm die benötigte Zeit verschafft
- die eigene Routine im Lügen und Heucheln
- die defizitäre Verbalkommunikation, die ihn entlarven könnte
- und die dadurch vorhandene Nicht-Expressivität, die sich mit projezierten Illusionen auffüllen lässt.