Hallo Canim, hallo Centaury
zu deinem Beitrag Centaury, anfangs hatte ich dein Post auch etwas falsch verstanden/interpretiert -bis ich dann die letzten 1 -2 Absätze las und ich glaub ich weiss was du meinst. Ich denke du willst mir einfach sagen, dass ich meine Zeit vergeude, weil ich mir zuviel Gedanken mache, mich soviel mit dem ausseinandersetze, beispw. wenn ich mich in so einem Forum wie diesem aufhalte. Meine Beziehung schwimme daneben an mir vorbei und ich sollte die Zeit doch ganz anders verbringen, nicht soviel grübeln und die Beziehung genießen oder wenn es das Falsche für mich ist, die Beziehung besser beenden. Ausserdem belaste das ja auch eine Beziehung wenn man sich auf das Negative konzentriert und man zieht das Negative dann auch an bzw. in die Beziehung hinhein. Nun was dies angeht, glaube ich schon auch daran, dass Gedanken die Dinge bestimmten können. Ich bin auch ein Mensch, der stets an die Kraft der (positiven wie negativen) Gedanken glaubt und ich selbst bin ein von Grund auf recht optimistischer Mensch.
Zu deiner Frage warum ich mich hier aufhalte. Ich habe hier mitgelesen seit ich die Beziehung mit meinem Mann eingegangen bin. Obwohl ich so verliebt und naiv war, dass ich ihn schon nach 3 Monaten geheiratet hätte,war ich schon damals hellhörig und umsichtig und habe mich natürlich auch mit dem Thema Bezness auseinander gesetzt. Ich glaubte im Grunde genommen nicht, dass er auch ein Beznesser wäre. Aber auch ich hatte trotz meinen noch recht jungen Alters eine gewisse Lebenserfahrung und so lernte mir das Leben, dass man in einen Menschen nie hinhein schauen kann, dass Menschen etwas vorspielen und eine Maske besitzen können, dass Menschen einen ausnutzen können, und manchmal niederträchtig und hinterhältig sind, auch wenn sie im Moment wie der beste Freund wirken können.
Solche Erfahrungen, Verletzungen und Enttäuschungen mit Menschen hat doch jeder schon gemacht, meist mehrmals und das müssen nicht Männer sein, sondern können auch Freundinnen, Freunde oder die eigenen Familie, wie Mutter oder Vate, sein.
Und obwohl ich viele innige Freundschaften und Beziehungen mit Menschen eingehen und pflegen konnte, war ich mir auch immer bewusst, dass es manchmal auch Menschen gibt die es nicht gut mit einem meinen.
Geheiratet hätte ich ihn sofort nach den ersten paar Monaten, weil ich so verliebt war und man ist ja auch naiv wenn man in diesem Rauschzustand ist. Dennoch habe ich ein anderes "Auge" offen gelassen, ich war sehr sehr kritisch (oft ZU kritisch) mit ihm anfangs, habe Dinge ganz genau hinterfragt. Und mit dem Wissen über das Phänomen Bezness war ich noch argusäugiger. Ich konnte aber beides - meinen kritischen Verstand einsetzen, auf der Hut sein, auf Anzeichen zu achten und dennoch im Rausch der Verliebtheit zu sein. Ich hatte das Thema Bezness nie zur Seite geschoben, war mir dessen vollkommen bewusst, dass es bei mir auch so sein könnte. Und auch als wir nach einem Jahr geheiratet hatten, wusste ich, dass ich noch viel nicht über diesen Menschen wusste. Und so war ich auch nach der Eheschließung noch hellwach und sehr auf der Hut.
Mittlerweile hat sich die Beziehung gefestigt. Ich habe mich sehr viel mit dem Thema Bezness beschäftigt und tue es heut noch. Heute tue ich es nicht mehr weil ich für mich etwas erkennen, hinterfragen oder abstecken muss. Denn auch wenn ich mir in vielen Aspekten unserer Ehe noch unsicher bin, so bin ich mir sicher, dass es bei uns nicht um Bezness geht. Aber ich habe ja auch schon erwähnt, dass ich mich nicht trauen würde, zu sagen, dass es für mich eine Garantie gibt. Viele Frauen wurden nach vielen Jahren oft bitter enttäuscht und noch eines besseren belehrt.
Ich kann aber sagen, dass ich viel über diesen Forum, über Geschichten von Frauen, Beiträge und Diskussionen gelernt habe und viel für mich herausgenommen habe, und heute lese ich nicht mehr mit um für mich das Thema Bezness zu klären. Sondern weil mich die Thematik sehr interessiert und ich mich in die Leidensgeschichten der Frauen gut hinein versetzen kann. Schon öfter hatte ich das Bedürfnis beim einem oder anderem Beitrag meine Meinung oder Sichtweise dazu zu tun, ich lese ja jetzt schon seit 4 Jahren mit.
Nun gut- es ist jetzt viel um mich gegangen, ist ja auch normal, ich bin mal neu hier, möchte mich einbringen und mich vorher mal vorstellen, meine Intentionen und Motivationen hier zu schreiben, erklären und meine Hintergründe nennen. Damit man ja weiss mit wem man schreibt

. Dass jetzt hier meine Ehe diskutiert wird ergibt sich aus dem Lauf der Dinge, ist wohl normal und für mich auch okay. Und ich bin für mich sogar schon dahintergekommen, dass ich auch daraus etwas für mich ziehen kann. Denn im Moment bin ich irgendwie auch in einer Selbstfindungsphasen, man erlebt das ja immer wieder in seinem Leben.
Nun gehe ich auf die 30 zu, Kinder und ein "erwachseneres" Leben werden für mich zum Thema. Nicht nur man selbst, sondern auch die Beziehung muss nochmal in seinem IST-Zustand verortet werden, überdenkt, überprüft und weiterentwickelt werden und so unterliegen auch Beziehungen wiederholend Entwicklungsphasen. In jeder Ehe wird eine Beziehung nach 2, 5, 10, 15 oder 30 Jahren nicht ident sein, die Beziehung ändert sich mit der Zeit so wie auch die Menschen selbst. Da sind oft gute Zeiten dabei und manchmal gibt es anstrengendere oder zermürbende Zeiten, und manchmal beides neben einander. Das ist für mich normal und gehört zum Leben dazu, ohne würden wir uns nicht mehr entwickeln und auch eine Beziehung würde mit den Jahren ins Stocken geraten. Und neben meiner Intention hier zu schreiben um mein Wissen/meine Erfahrungen einzubringen, habe ich auch daraus etwas Positives ziehen können. Denn im Schreiben, im Austausch und Diskutieren mit anderen, sich mit anderen Sichtweisen auseinander zu setzen, kann man für sich nochmal Dinge überdenken, abstecken oder sich auch in bisherigen Handelnsweisen versichern.
Ich denke aber, dass ich in Zukunft auch noch viel für andere einbringen kann, auch wenn ich bis jetzt weniger in anderen Beiträgen aktiv war, als in meinem Thread. Ich wüsste einige alte Beiträge wo ich etwas zu schreiben hätte, aber ich möchte keine alten Threads ausgraben und wiederbeleben und genauso wenig möchte ich meinen Senf dazu geben, wo ich nichts zu sagen hab, da werden sicher mit der Zeit noch ein paar Threads kommen wo ich mich auch dazu äußern kann...
Ich schreibe hier viel über schwierige Aspekte einer binationalen Ehe bzw. meiner Ehe und lasse aber auch dem Positiven Platz oder verteidige meine Ehe auch gewissermaßen indem ich auch die guten Seiten nicht unerwähnt lasse. Und eigentlich möchte ich auch meine Ehe nicht schlimmer darstellen als sie ist um den gewünschten Effekt zu erzielen. Nein ich möchte geradlinig sein und ehrlich, ich möchte mögliche Problemfelder aufzeigen und aus meiner Sicht schildern, ohne die anderen Seiten verschweigen zu müssen. Was nicht heißt, dass die schwierigen Aspekte nicht unbedeutend wären. Aber für mich ist einfach nicht alles schwarz oder weiss, entweder oder positiv oder negativ. Nein ich möchte den Schattenseiten hier Platz geben, ohne gleich alles negativ zu machen.Trotzdem möchte ich mich auf die schwierigen Seiten hier konzentrieren, weil die es doch sind die ja schwierig sind

. Es wendet sich hier ja meist keine Frau an das Forum weil sie sich über die schöne Verliebtheit unterhalten will. Nein es sind Sorgen, es sind Ängste und auch schlechte Erfahrungen, Wunden und vieles mehr.
Centaury ich verstehe was du mir sagen willst, nämlich dass ich mich mit dem allem nicht plagen soll. Aufgrund dessen, dass ich hier nur selektiv aus meinem Leben/meiner Beziehung erzähle, mag vielleicht der Eindruck entstanden sein, dass mich das alles meine ganzen Nerven kosten, dass ich mir wohl rund um die Uhr den Kopf zerbreche, das meine Beziehung bzw. meine Erleben dieser Beziehung darunter leidet, dass ich selbst darunter leide......
Nein, so sind die Dinge nicht. Ich bin im Grunde genommen sehr zufrieden und glücklich in meinem Leben, ich werde von Menschen als sehr starken und positiven Menschen erlebt. Aber was ich zu sagen pflege ist, dass richtig starke Menschen auch schwache Seiten zulassen können. Und genauso besteht ein glückliches, erfülltes Leben oder Beziehung nicht darin, dass man stets glücklich ist, dass immer alles schön und toll ist. Nein für mich besteht ein erfülltes Leben genauso wie eine erfüllte Beziehung darin, dass man mit diesen Dingen umgehen kann, dass man Frust, Trauer, Wut, Enttäuschungen und viele andere neagtive Emotionen und Aspekte des Lebens ertragen kann, dass man darin versucht etwas Neues zu schöpfen, neue Türen auf zu tun und neue Wege zu beschreiten und darin zu wachsen. In Beziehungen (ob in feundschaftlichen, partnerlichen oder familiären) kann es dann auch dazu kommen, dass man getrennte Wege irgendwann beschreitet, ganz klar das kann und darf auch sein.
Aber nur weil man Krisen durchlebt, weil eine Beziehung sich entwickelt oder mal auch stagniert, weil es Meinungsverschiedenheiten oder Streit gibt oder oder oder, muss das nicht bedeuten, dass man grundlegend unglücklich in der Beziehung ist, dass die Beziehung durch und durch schlecht und nicht mehr lebenswert ist. Aber gensauso wenig ist es so, dass wenn man glücklich ist, seinen Partner liebt und sich eine gemeinsame Zukunft wünscht, man nur über Positives denken und reden darf. Man darf neben der Liebe auch die nicht so tollen Seiten wahrnehmen, man darf auch die negativen Seiten eines Partners wahrnehmen und sich auch darüber ärgern, man darf auch den Partner manchmal richtig hassen, eine Wut haben. Deshalb muss man nicht GRUNDLEGEND eine Beziehung oder einen Menschen in Frage stellen, nein es darf beides nebeneindander existieren. Und das ist ja auch eigentlich Liebe in meinen Augen, dass man auch das Negative aushalten kann und dass man an vielem arbeiten muss, dass es nicht immer nur schön, romantisch und harmonisch ist und,dass man dennoch lieben kann, dass man gkücklich sein kann zusammen und dennoch viel Postives teilen kann.
Ist es aber so, dass eine Beziehung mehr Negatives mit sich bringt, nur Kräfte raubt, nur mehr und andauernd an den Nerven zehrt, aber nichts mehr spendet und gibt, dann ist es wohl Zeit zu gehen, wenn das ein Dauerzustand bleibt.
Deshalb Centaury, möchte ich sagen, dass du schon recht hast damit, dass man nicht immer negativ denken soll und, dass die Gedanken eine große Macht besitzen und ich denke es kann auch eine Gefahr sein wenn man dann von den vielen Schicksalen liest, vielleicht wird man ja zu misstrauisch (?)... Aber ich sehe mich darüber hinaus, ich denke ich kann soweit differenzieren um zu wissen wenn es um mich oder um die Anliegen eines anderen geht und ich denke, dass man aus Erzählungen anderer immer irgendwas ziehen und dazu lernen kann, sei es nur eine andere Sichtweise oder das Verstehen für eine andere Lebensgeschichte oder für sich etwas zu überdenken oder neue Dimensionen einer Sache zu entdecken. Ich glaube ich komme damit gut zurecht und schaffe es, dass ich nicht alles in meine Beziehung hinhein trage. Ausserdem kann es auch in einer Phase der Selbstfindung helfen, einfach mal die Gedanken in Worte zu fassen,mich auszutauschen. Der Thread hat bis jetzt eine ganz anderen Verlauf genommen, als ich es geplant hätte. Aber ich konnte da viel Pfür mich heraus nehmen. Es gibt hier im Forum eine Menge starker Frauen, oft auch um einige Erfahrungen reicher und so wurde ich auch durch den Austausch mit euch darin bestärkt, dass ich ja nicht meine Persönlichkeit aufgeben darf, dass ich weiterhin ICH bleiben soll, dass ich meinen Prinzipien und Prioriäten treu bleibe und, dass ein Mann niemals die Macht über eine Frau gewinnen darf und man manchmal oft besser alleine dran ist.
Liebe Canim,
danke - ich fühle mich von dir sehr verstanden und es freut mich, dass du meinen Beiträgen auch etwas Positives abgewinnen kannst. Ja ich möchte hier über Sorgen und Nöte schreiben,denn nein die sind nicht einfach und nchct immer leicht zu tragen. Ich kann mich hoffentlich in Zukunft noch öfter bei anderen Anliegen von Frauen beteiligen, aus meiner Erfahrung sprechen, wenn Frauen zwar nicht von Bezness betroffen sind oder denken es nicht zu sein, und so auf eine weitere Problematik solcher Konstellationen eingehen. Ausserdem habe ich mich in meinen 4 Jahren Beziehung zu einem arabischen Mann viel mit Kultur und Lebensweisen auseinandergesetzt und auch beiläufig mitbekommen, so wie ich mich mit Bezness auseinandergesetzt habe.. Ich denke, dass ich da auch noch einiges zum Thema Bezness beitragen könnte, indem ich über Bezness informiert bin als auch einschätzen kann, was absolut nicht normale Verhaltensweisen eines Mannes sind und auf Bezness hindeuten können. Aber wie gesagt, möchte ich nicht alte Threads einfach wieder auftauen, sondern werde mich einbringen da wo ich glaube, dass ich etwas sinnvolles beitragen kann.
viele liebe Grüße an euch beide
