Eine normale binationale Beziehung?

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Atin
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Atin » 09.12.2017, 12:34

Dr Typ hat nordicgirl so fertig gemacht und psychisch ausgesogen, das habe ich in vielen der Wahren Geschichten hier auch gelesen.
Wissen ist Macht.

nordicgirl
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von nordicgirl » 11.12.2017, 12:09

so ging es weiter:
Nach der Trennung herrschte erstmal wochenlang Funkstille. Dummerweise befand sich noch ein Großteil seiner Sachen bei mir. So räumte ich Schritt für Schritt auf und stapelte seine Sachen zuerst in seinem alten Arbeitszimmer. Es war sehr befreiend :D

Die Absage der Hochzeit hatten ich bis jetzt nur den engsten Familienmitgliedern und Freunden mitgeteilt. Die Erleichterung war groß.
So meldete sich für ein Vorgespräch ein Dienstleister per Email, den wir für die Hochzeit angefragt hatten. Da ich der Meinung war, dass es ihn auch angeht, leitete ich die Email an seine weiter. Und ich bekam sofort Antwort. Er fragte, ob ich mich beruhigt hätte. Er selbst hätte sich beruhigt. Auf meine Frage per Mail, wo er denn jetzt sei, antwortete er, dass er das Obdachlosenhaus verlassen hätte und eine Wohnung zur Zwischenmiete gefunden hätte.
Ich war sprachlos und fühlte mich sofort wieder schuldig.

Im Nachhinein war das eine dreiste Lüge gewesen, wie ich noch raus finden sollte.
irgendwie geht es immer weiter

Anaba
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Anaba » 11.12.2017, 15:19

nordicgirl hat geschrieben:Hallo @Agidirbleu,

mir war klar, dass seine Forderungen total überzogen haben. Theoretisch hätte es genau andersherum laufen sollen. Dann hätte er die Wohnung und den Inhalt mir stellen müssen und mir zumindest eine anständige Morgengabe zahlen müssen.

Es sollte eine rein standesamtliche Hochzeit in DE werden. Wobei ich darauf pochte, dass die Ehe nach der deutschen Hochzeit auch auf dem Konsulat nach marokkanischen Recht geschlossen wird, damit er als doppelter Staatsbürger sich nicht in Marokko noch eine weitere Frau nehmen kann. Schließlich, so ist meine Info, hätte er nach marokkanischem Recht dort sonst immer noch als unverheiratet gegolten. Weil die Rechtslage hier etwas kompliziert ist, wollte ich, dass wir uns rechtlich beraten lassen (auch wegen des Ehevertrages), was er immer weiter nach hinten verzögert hat.
:D
Hier möchte ich mal nachhaken.
Meines Wissens ist es nicht möglich im Konsulat zu heiraten.
Es ist auch nicht nötig, in Deutschland heiratet man nach deutschem Recht.
Wenn man möchte kann man die Ehe dann in seinem Konsulat oder der Botschaft anmelden und man bekommt ein Familienbuch seiner Heimat.
Ist in dem Heimatland des Partners die Mehrehe gestattet, wie z.B. im Heimatland meines Mannes, hat das Familienbuch Platz für insgesamt vier Frauen. :lol:
Sonst natürlich nur für eine Frau.
Aber auch das sagt nichts aus.
Denn wenn er in der Heimat heiraten will, kann er das in der Moschee machen und die deutsche Frau erfährt nichts.
Liebe Grüße
Anaba

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Efendi II
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Efendi II » 11.12.2017, 19:31

Anaba hat geschrieben:Meines Wissens ist es nicht möglich im Konsulat zu heiraten.
In den deutschen Auslandsvertretungen sind, ebenso wie in den meisten Botschaften oder Konsulaten anderer Staaten, jedenfalls keine Eheschließungen möglich.

In Vertretungen einiger anderer Staaten, wo es eventuell noch möglich ist zu heiraten, trifft es allerdings nur auf Bürger mit der eigenen Staatsangehörigkeit zu. Binationale Ehen können nach meiner Kenntnis nirgendwo in Konsulaten oder Botschaften geschlossen werden.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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gadi
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von gadi » 11.12.2017, 21:10

Efendi II hat geschrieben:
Anaba hat geschrieben:Meines Wissens ist es nicht möglich im Konsulat zu heiraten.
In den deutschen Auslandsvertretungen sind, ebenso wie in den meisten Botschaften oder Konsulaten anderer Staaten, jedenfalls keine Eheschließungen möglich.
So ist es, bei den deutschen Vertretungen ist es nicht möglich zu heiraten bzw. kann das dortige Personal keine Eheschließungen vornehmen.
Efendi II hat geschrieben: In Vertretungen einiger anderer Staaten, wo es eventuell noch möglich ist zu heiraten, trifft es allerdings nur auf Bürger mit der eigenen Staatsangehörigkeit zu. Binationale Ehen können nach meiner Kenntnis nirgendwo in Konsulaten oder Botschaften geschlossen werden.
Es gibt Vertretungen in denen das dortige Personal Eheschließungen vornehmen kann wenn wenigstens einer der Ehepartner die Staatsangehörigkeit des vertretenen Staates inne hat.
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Efendi II » 12.12.2017, 00:33

gadi hat geschrieben:Es gibt Vertretungen in denen das dortige Personal Eheschließungen vornehmen kann wenn wenigstens einer der Ehepartner die Staatsangehörigkeit des vertretenen Staates inne hat.
Das mag so sein, allerdings bedeutet das nicht, dass eine solche Eheschließung vom anderen Staat auch akzeptiert wird. Kürzlich hörte ich von einen solchen Fall. Da stehen die Verheirateten jetzt dumm da. Für den einen Staat gelten sie als verheiratet, für den anderen nicht. Nochmal heiraten geht auch nicht, weil der/die Eine ja bereits als verheiratet gilt und deshalb keine Ledigkeitsbescheinigung/Ehefähigkeitszeugnis beibringen kann.

Schönes Schlamassel, leider weiß ich nicht wie das letztendlich ausgegangen ist. Man sollte sich schon vorab genau informieren und lieber den vorgeschrieben, offiziellen Weg über das Standesamt gehen, auch wenn das eventuell zunächst etwas umständlicher erscheint.
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karima66
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von karima66 » 12.12.2017, 11:10

Ich denke sie hat es so gemeint, dass nach der standesamtlichen Trauung hier sie möchte, dass er es eintragen lässt in seinem Konsulat damit er auch in Marokko als verheiratet gilt.
Das macht es dann etwas schwerer in Marokko eine Andere zu heiraten, weil er dann dort als verheiratet geführt wird.
Moschee islamisch heiraten geht natürlich immer, aber ist nicht gültig denn ich denke wie auch in Tunesien wird in Marokko nur die zu erst durchgeführte staatliche Eheschließung verbindlich und rechtlich sein.
Wie auch immer, zum Glück ist es ja nun zu keiner Hochzeit gekommen.

Agadirbleu
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Agadirbleu » 12.12.2017, 12:38

Anaba schreibt
[quote]Ist in dem Heimatland des Partners die Mehrehe gestattet, wie z.B. im Heimatland meines Mannes, hat das Familienbuch Platz für insgesamt vier Frauen

Nach dem neuen marokk. Familienrecht kann die Frau eine Eheschliessung mit einer zweiten Frau ausschliessen.
Ob sie dann noch geheiratet wird?

Über das marokkanische Familienrecht gibt es eine ausführliche Broschüre in deutscher Sprache, die auch alle Aspekte einer binationalen Eheschließung beleuchtet.

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Anaba
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Anaba » 12.12.2017, 13:25

karima66 hat geschrieben:Ich denke sie hat es so gemeint, dass nach der standesamtlichen Trauung hier sie möchte, dass er es eintragen lässt in seinem Konsulat damit er auch in Marokko als verheiratet gilt.
Das macht es dann etwas schwerer in Marokko eine Andere zu heiraten, weil er dann dort als verheiratet geführt wird.
Moschee islamisch heiraten geht natürlich immer, aber ist nicht gültig denn ich denke wie auch in Tunesien wird in Marokko nur die zu erst durchgeführte staatliche Eheschließung verbindlich und rechtlich sein.
Wie auch immer, zum Glück ist es ja nun zu keiner Hochzeit gekommen.
Natürlich ist eine in der Moschee geschlossene Ehe rechtlich nicht gleichwertig.
Allerdings reicht es vielen, um die Ehe zu vollziehen.
In einigen mosl.. Ländern, Algerien z.B., dürfen Imame eigentlich keine Ehen mehr schließen, die nicht bereits standesamtl. geschlossen wurden. Sie würden sich strafbar machen.
Nur hält man sich immer daran?
In Deutschland werden Ehen, die in der Moschee geschlossen werden, nicht mal mehr registriert.
Für viele Gläubige reicht diese Art der Eheschließung aus.
So kommt man auch zur Zweit-oder Drittfrau.
Ich denke, es gibt für eine Deutsche keine Sicherheit, ob ihr Habibi noch weitere Frauen hat oder möchte.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von karima66 » 12.12.2017, 13:29

Stimmt, die Sicherheit gibt es nie.
Ist in Tunesien auch so, dass die Imame das eigentlich nicht dürfen, aber wer fragt schon danach.
Genauso kann man sich dort auch eine Ledigkeitsbescheinigung kaufen, also sowieso nichts Genaues weiß man nicht.

Aber hat sich dür die Userin ja erledigt, zum Glück.

Anaba
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Anaba » 12.12.2017, 13:33

Agadirbleu hat geschrieben:Anaba schreibt
Ist in dem Heimatland des Partners die Mehrehe gestattet, wie z.B. im Heimatland meines Mannes, hat das Familienbuch Platz für insgesamt vier Frauen

Nach dem neuen marokk. Familienrecht kann die Frau eine Eheschliessung mit einer zweiten Frau ausschliessen.
Ob sie dann noch geheiratet wird?

Über das marokkanische Familienrecht gibt es eine ausführliche Broschüre in deutscher Sprache, die auch alle Aspekte einer binationalen Eheschließung beleuchtet.

Agadirbleu
Eigentlich müsste ja die erste Frau weiteren Eheschließungen zustimmen.
Aber was ist mit ärmeren Frauen, die Angst haben müssen bei einem Nein auf der
Straße zu stehen?
Egal wie man es dreht, Frauen sind in dieser Religion immer die Verlierer.
Wenn man uns auch immer gern erzählen möchte, sie wären laut Koran gleichberechtigt,
ja sogar besser gestellt.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von karima66 » 12.12.2017, 14:11

Es ist ja völlig wurscht was im Koran steht, die Gesellschaft, die Männer dieser Gesellschaften machen Frauen zu Verlierern ob sie sich auf die Religion beziehen oder was auch immer.
Religion wird von Menschen gelebt und das Buch jeder Religion wird von Menschen interpretiert.
Es liegt an den Männern wie sie sich gegenüber Frauen verhalten, es liegt auch an den Frauen wie sie ihre Söhne erziehen.
Ich sah gerade eine Doku im Weltspiegel am Sonntag über eine junge Frau, kurdische Nomadin im Iran, normal ist Sport für Frauen dort verboten öffentlich.
Sie war proffessionelle Kickboxerin, hat viele Preise gewonnen, weil ihr Vater sie liess, jetzt lebt sie mit ihrem Mann, der sie unterstützt in ihrem Tun und sich nicht um die Meinung der Anderen schert, er trainiert sie während des gemeinsamen Schafe hüten und er half ihr beim Aufbau eines Kickboxzentrums für Frauen im nächsten Ort.
Mittlerweile trainiert sie dort mehr als 20 Frauen und Mädchen und gibt ihnen damit Selbstbewusstsein und Stärke und dass sie sich verteidigen können.
Ihre Geschichte hätte nicht funktioniert wenn Vater und Ehemann der Mehrheit dort angehört hätten.
Es ist möglich mit Frauen auf Augenhöhe zu leben als Mann in muslimischen Gesellschaften im Einklang mit religiösen Regeln und Texten, es müssen die Menschen wollen und Stärke zeigen gegenüber der dummen Mehrheit, einfacher ist es natürlich sich der Mehrheit zu beugen und das läuft unabhängig von Religion.

nordicgirl
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von nordicgirl » 07.01.2018, 17:31

Frohes neues Jahr euch allen :-)

nach turbulenten Feiertagen melde ich mal wieder.

Ich meinte, dass die Ehe auf jeden Fall auf dem marokkanischen Konsulat hätte eingetragen werden sollen, wenn es zur Hochzeit gekommen wäre. Meines Wissens ist nach marokkanischem Familienrecht nur eine Ehe gültigen, wenn sie vor dem Adoul geschlossen worden ist. Eine Ehe, die in der Moschee geschlossen wird, ist dagegen nicht rechtskräftig. Die Ehefrau hätte dann keinerlei Ansprüche und die Kinder wären unehelich. Natürlich kann man sich nicht hundertprozentig absichern, d.h. ich hätte nicht verhindern können, wenn er noch eine Frau islamisch geheiratet hätte. Theoretisch hätte ich mich auf jeden Fall bis zum geplanten Hochzeitstermin auch noch informiert, wie das ganze Prozedere auf dem Konsulat abläuft, wenn man die Ehe nach marokkanischen Recht anerkennen lassen will. Aber zum Glück ist es nicht mehr dazu gekommen, da er sich derartig verändert und ich vorher die Reißleine gezogen hatte.
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Anaba
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Anaba » 07.01.2018, 19:02

Warum solltest du als Deutsche, deine Ehe nach marokkanischem Recht anerkennen lassen?
Das leuchtet mir jetzt nicht ein.
Wenn er die Ehe im Konsulat meldet, bekommt die Familie ein Familienbuch und das war es.
Sollte er wirklich in Marokko erneut heiraten wollen, wird er das auch tun.
Da gibt es viele Möglichkeiten.
Nichts, aber auch gar nichts sichert eine deutsche Frau ab.
Deshalb ist es für mich unverständlich, was das bringen sollte.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von nordicgirl » 07.01.2018, 19:19

einerseits hätte er als Marokkaner nach marokkanischem Recht weiterhin als unverheiratet gegolten und gemeinsame Kinder hätte keinerlei Erbanspruch in Marokko gehabt.

Wie gesagt, ist es dazu sowieso nicht gekommen und ich habe mich nach der Trennung auch nicht mehr mit dem ganzen bürokratischem Prozedere auseinander gesetzt.
irgendwie geht es immer weiter

nordicgirl
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von nordicgirl » 13.01.2018, 21:39

Hallo zusammen,
ich möchte nun meine Geschichte weiter erzählen:
Mein EX war seit mehren Wochen ausgezogen, hatte aber fast seine ganzen Sachen bei mir gelassen und mir keine Adresse genannt. Ich habe dann Schrittweise alles zusammengepackt und ihm per Mail mehrere Terminvorschläge gemacht, wann er sein Kram abholen könnte. Davon hatte er einen Termin bestätigt.
Während ich nun weiter fröhlich seine Sachen zusammenräumte, fiel mir ein Mietvertrag in die Hände. Laut diesem hatte er eine Wohnung in der nächst größeren Stadt gemietet und das Mietsverhältnis hatte zu einer Zeit begonnen, wo es von der Trennung noch keine Anzeichen gab und die Hochzeit noch in voller Planung war und er angeblich den Hochzeitsanzug aussuchte. (Soviel zu seinem Aufenthalt im Obdachlosenheim :evil: ). Das erklärte auf einmal auch die ganzen Überstunden. Ich war schockiert.
Den Mietvertrag habe ich dann kopiert und wieder zurück gelegt. Nun kannte ich seine neue Adresse. Ein Verbesserung seiner Wohnverhältnisse war das nicht, wohnte er nun am HBF direkt im Drogenviertel und musste zudem eine ziemlich hohe Warmmiete abdrücken. (Vorher war oft seinerseits Unmut zu spüren gewesen, sich an den Nebenkosten meiner Wohnung zu beteiligen. Gegen die Warmmiete seiner neuen Bude waren die ein Witz gewesen)

Ein paar Tage später stellte ich ihn vor seiner Haustür zur Rede. Sämtliche Schuld wies er von sich (O-Ton: "Wie hätten uns auf einem guten Weg befunden, aber du hast alles versaut") und stellte sich als ganzen armen Mann da, der keine Freunde hat und mit dem die Welt übel mitgespielt hat. Irgenwie hat mich diese Begegnung geheilt.
Ein paar Tage später sollte er seine Sachen abholen. Natürlich kam er nicht. Stattdessen meldete er sich kurz nach Ablauf des vereinbarten Zeitfensters mit einer fadenscheinige Ausrede und wollte seine Sachen irgendwann in der laufenden Woche abholen. Ich konnte in dieser Woche nicht und nannte ihm zwei weitere Termine. An denen konnte er natürlich nicht. Kurz gesagt fanden wir keinen Kompromiss und er drohte mir mit Gericht.
irgendwie geht es immer weiter

chui
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von chui » 14.01.2018, 05:10

@nordicgirl

Ich an deiner Stelle wuerde seine Sachen einpacken ( wie du es ja bereits machst ) eine Liste erstellen von jedem Stueck und ihm die Sachen zustellen lassen und von einem Zeugen kontrollieren lassen . Soviel kann es nicht sein und da waeren mir die Zustellkosten lieber als tage - , wochen - , monatelang darauf zu warten das der gnaedige Herr sie sich abholt .
Thema erledigt und ich brauch mir keine Gedanken ueber einen Luegner machen . Das finanzielle wuerde ich unter Dumm gelaufen abbuchen . Wuerde mir die Rechnung am Kuehlschrank mir Magnet befestigen mit dem Zusatz : Aus Schaden wird man klug .
Wie gesagt ich wuerde das so handhaben .

LG chui

Anaba
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Anaba » 14.01.2018, 08:21

Guten Morgen nordicgirl,

manchmal denke ich, in den Jahren hier im Forum habe ich von allen Tricks und Schweinereien schon gelesen.
Aber, nein, es geht immer noch gemeiner.
Was ist das für ein Mensch, der während den Hochzeitsvorbereitunge bereits eine Wohnung für sich allein anmietet?
Da stellt sich doch auch die Frage nach dem Warum.
Wollte er diese Wohnung als Zweitwohnung nutzen?
Eine andere Frau dort einquartieren?
Wollte er nach der Hochzeit bei dir ausziehen?
Wer zahlt denn ohne Grund Miete für eine Wohnung, die er nicht benötigt?
Das ist einer weiterer Punkt, der dich nur bestärken kann, wie gut es ist, dass du diesen Typen los bist.

Chui hat recht, wenn sie schreibt, dass du seine Sachen loswerden musst, egal was es dich noch kostet.
Das ist es wert.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du diese Enttäuschung schnell verkraftest.
Letztendlich bist du jetzt frei.
Nicht auszudenken, wenn du diesen Mann geheiratet hättest.
Alles Gute für dich.
Liebe Grüße
Anaba

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Atin
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Atin » 14.01.2018, 16:04

Bei den vorgeschlagenen Tipps und Infos mach am besten noch Fotos von den Sachen oder Videos damit bist du dann auf der sicheren Seite.
Wer weiß... was dem noch einfällt und der dir anhängen will!

Wie gut das du ihn endlich los bist :D
Wissen ist Macht.

Franconia
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Re: Eine normale binationale Beziehung?

Beitrag von Franconia » 14.01.2018, 18:56

Ich habe meinem Ex damals durch meinen Anwalt mitteilen lassen wann er seine Sachen zu holen hat und ebenso, dass alles von ihm in den Sperrmüll wandert wenn er (oder jemand aus seinem Dunstkreis mit schriftlicher Vollmacht von ihm) die Sachen zum genannten Termin nicht abholt.
Letztendlich ist sein Kram dann wirklich auf dem Sperrmüll gelandet.
Ich weiß noch was das damals für eine Befreiung und durchaus auch Genugtuung war. :lol:
Mein Ex kam auch nie wieder auf seine Sachen zu sprechen :wink:
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

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