Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Haram
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Haram » 24.02.2010, 23:57

Lynni19 schrieb :
Sonstiges:
Er ist tierisch eifersüchtig, er streitet sich oft mit Männern wenn diese mich anstarren oder blöde Bemerkungen machen. Es ist ihm wichtig dass ich mich nicht mehr wie eine Touristin benehme, damit die Leute mich nicht mehr für eine -pardon- unanständige Frau halten und sehen, dass ich seine Frau bin. Am liebsten würde er mich zuhause einsperren und mir Kopftuch und Burka anziehen, damit bloß niemand seine Frau zusehen bekommt ;)
„Unsere Frauen sind uns heilig“

wenn diese mich anstarren oder blöde Bemerkungen machen.
Kann ich mir vorstellen, was sie sagen. :shock:


Es ist ihm wichtig dass ich mich nicht mehr wie eine Touristin benehme, damit die Leute mich nicht mehr für eine -pardon- unanständige Frau halten und sehen, dass ich seine Frau bin.
Das wird dir nicht gelingen.



„Unsere Frauen sind uns heilig“

Die Betonung liegt auf " Unsere Frauen "
Fehlt noch : Und unser Eigentum.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Riguang

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Riguang » 25.02.2010, 00:08

Lynni19 hat geschrieben:Will man ihm das verübeln? Was soll dieser Mann, der es doch so anders gewohnt ist und so andere Vorstellungen/Traditionen hat, anderes denken, als dass wir alles Schlampen seien?
Von daher kann ich den Satz „ein Ägypter, der es ernst meint, würde seine Frau nicht so herumlaufen lassen" mehr oder weniger verstehen. Ein ägyptischer Mann zeigt seinen Respekt nun mal anders als ein Deutscher. Ein ägyptischer Mann hat andere Vorstellungen von einer Ehefrau als ein Deutscher. Ein ägyptischer Mann ist ideologisch und kulturell anders erzogen worden als ein Deutscher. Und nun? Wollen wir uns darüber streiten welcher der beiden der „bessere“ Mann ist? Was richtig, was falsch ist?

Das gleiche denke ich auch immer bei meinem Freund.
Er hat selber nie Alkohol getrunken, er hat also davon keine Ahnung.
Jetzt kommt er nach Hurghada und sieht wie sich Männer/Frauen in der extrem Situation „Urlaub“ den Alkohol reinschütten, betrunken sind, die Hemmungen verlieren, fremd gehen, sich peinlich verhalten und was sonst noch so dazu gehört.
Was soll er also über Alkohol denken? Er lebt nicht in Deutschland. Er weiß nicht wie „wir“ hier zuhause feiern, wie viel wir hier trinken, wie viel ICH trinke.
Er verbindet Alkohol mit Kontrolle verlieren und fremdgehen.
Kann ich ihm also verübeln, dass er nicht will dass ich trinke? Wobei ich mit ihm ja schon so weit bin, dass ich trinken kann wenn ich weggehe, nur nicht zu viel.
Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass man Verständnis haben muss. Und dass es eine Zeit und viel Reden braucht, bis sich bestimmte Dinge ändern.
Ich kann’s mir leicht machen und mir die Arbeit sparen und einfach „Schluss machen“ oder aber immer und immer wieder in Gesprächen mit ihm bestimmte Themen diskutieren und hoffen dass er das früher oder später verstehen kann und wir beide mit den Entscheidungen glücklich sein können. Wie in jeder anderen Beziehung auch.

Davon abgesehen finde ich auch nicht alles gut, was hier bei uns im Westen passiert und denke nicht in diesem „besser-schlechter“ Schema sondern sehe die dortige Kultur/Mentalität/Vorstellungen einfach als „anders“ an.
Ich finde nicht gut, dass die Teenis schon mit 14 Mütter werden und sich jedes Wochenende ins Koma saufen. Manchmal ist zu viel Freiheit auch nicht gut und an manchen Stellen wären Einschränkungen meiner Meinung nach durchaus angebracht. Zugegeben, manchmal bin ich sogar neidisch auf diese muslimischen Traditionen. Nichts gegen Patchwork Familien und co, aber manchmal wünsche ich mir schon die scheinbare „Heile Welt“zurück, auch wenn dies ein Wunschdenken ist und es hinter verschlossenen Türen meist anders aussah.
Bla, bla, bla...Mein Freund hat dies gesagt, meint Freund hat das gesagt...Du merkst schon gar nicht mehr, daß Du ihm schon nach dem Mund redest. Und vor allem, daß Du Dir echt alles schön redest. Ich erkläre mir das mit Deinem zarten Alter und mangelnder Lebenserfahrung.
Wie gesagt, achte darauf, was DU denkst und DU willst, und vor allem wer DU bist und wer DU sein möchtest.

LG,
Riguang

Haram
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Haram » 25.02.2010, 00:19

@ Riguang

Sehe ich auch so, aber was will man machen ?

Gruss
haram
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Riguang

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Riguang » 25.02.2010, 00:30

Hallo Haram,

ich glaube, da kann man leider nicht viel machen.
Lynni ist noch sehr jung, im Liebesrausch und wird wohl ihre Erfahrungen machen müssen. Wollen wir hoffen, daß sie heil aus der Sache rauskommt ohne viel Schaden zu nehmen.

@Lynni

Dieser Thread ist interessant für Dich:

http://forum.1001geschichte.de/viewtopi ... =15&t=1522

Gute Nacht,
R.

coralia
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von coralia » 25.02.2010, 08:39

Lynni, es geht doch nicht darum, ob du die Einschränkungen tatsächlich als Einschränkungen empfindest oder nicht, sondern darum, dass er überhaupt solche Verbote aufstellt. Es wird im Laufe eurer Beziehung sicher auch andere Regeln geben, die er aufstellen wird, die für dich nicht so leicht einzuhalten sind, und was ist dann? Dann musst du dich verbiegen, weil du bereit bist, seine Kultur zu akzeptieren und deine Verhaltensweise anzupassen. Und was ist mit ihm? Bist du sicher, dass er auch bereit ist, deine Kultur und deine Lebensweise zu akzeptieren und auf dich zuzugehen oder bist du zu sehr damit beschäftigt, sein Verhalten udn seine Denkweise zu verteidigen, so dass du kaum noch merkst, was du okay findest und was nicht?

ich glaueb, du bewegst dich da auf einem ganz schmalen Grat.

Die wichtigste Frage hier ist doch: warum sollte ein junger Ägypter, der bereits eine vermeintlich geschiedene Ehefrau und ein Kind hat, eine Beziehung mit einer Europäerin wollen, die so anders ist als er, dass er ihr erstmal bestimmte Verhaltensweisen diktieren muss, damit sie für ihn als Frau akzeptabel ist und nicht in die Kategorie unanständige Frau gehört. Stell dir diese Frage ganz ehrlich und versuche mal kurz aus dem Verteidigungsmodus rauszukommen (ich weiß, das ist schwer, ich habe selber lange zeit da drin gesteckt).

frag dich ganz ehrlich, was er von dir will. könnte es um materielle dinge gehen oder um einen aufenthalt in deutschland? sei ehrlich dir selbst gegenüber, wenn du dir diese frage stellst udn nach antworten suchst. du hast selbst geschrieben, man geht nicth blind in so eine beziehung, das habe ich damals auch nicht getan. aber bei den entscheidenden punkten habe ich weggeguckt, genau wie so viele andere hier udn habe mir was vorgemacht.

die einstellung "ich weiß, es ist schwer, aber wir schaffen das schon" funktioniert nur, wenn es auch wirklich ein "wir" gibt. dazu gehört, dass er dich und deine denk- und lebensweise genauso akzeptiert und vor seinen freunden oder den leuten, die bedenken anmelden in seienm umfeld, verteidigt. tut er das? mir scheint eher, er will dich umbiegen, so dass dein verhalten angepasst genug für sein denken ist. sieht er dich wirklich als eigenständige person? ist er daran interessiert, wie du denkst und was dir wichtig ist? oder geht es nur darum, dass du eine bestimmte rolle ausfüllen sollst, die er für dich vorgehesn hat?

ich glaube, du musst weg von dem denken, dass seine Verbote nachvollziehbar oder berechtigt sind, denn das sind sie nicht. Zumindest nicht in einer gleichberechtigten Beziehung, in der sich die Partner auf Augenhöhe begegnen, sich gegenseitig respektieren und lieben.

lass dir nicht einreden, dass seine Einstellung wichtiger ist als deine. Lass dir nicht einreden, Frauen, die sich im Bikini an den Strand legen, seien Schlampen. Und lass dir nicth einreden, du würdest fremdgehen, wenn du Alkohol trinkst. Und lass dir vor allen Dingen nicht einreden, dass du jemanden brauchst, der dir sagt, wie du dich zu verhalten hast, sonst verlierst du dich. du hast einen eigenen Charakter, den du nicht verbiegen lassen solltest, ganz egal von wem.

grüße
coralia

Chika

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Chika » 25.02.2010, 09:20

Lynni19 hat geschrieben:Ich habe nie behauptet dass alles zwischen uns Friede-Freude-Eierkuchen sei, und dass alles perfekt ist.
Natürlich mache ich mir Gedanken und Sorgen, wenn ich all diese „Einschränkungen“ oder „Verbote“ höre. Und natürlich frage ich mich: Will ich das? Wieso lass ich mir das gefallen?
Liebe Lynni....nimm dir viel zeit, um auf diese fragen, die du dir stellst, antworten zu finden...es sind grundsatzfragen und die antworten werden dein leben massgebend beinflussen.

Lynni19 hat geschrieben:Andererseits sah es bei uns in Deutschland vor 50Jahren nicht viel anders aus was die Frau-Mann Stellung betrifft.
Das soll nicht heißen dass das gut und richtig war und dass ich die Zeit wieder zurückdrehen möchte- nein.
Aber ich denke, dass Veränderungen in jeglicher Hinsicht viel Zeit und Verständnis brauchen.
Und dass sich auch die muslimische Gesellschaft langsam ändert ist auch klar, es dauert halt nur noch ein bisschen.
vor 50 Jahren war es hier nicht viel anders wie dort, genau, vor 50 Jahren...wir frauen sollten dankbar sein, was unsere gesellschaft zu ändern vermochte in 50 jahren...jetzt sollten wir auch mal kritisch evaluieren, was sich in der muslimischen gesellschaft in den letzten 50 jahren positiv verändert hat um eine messung mit der gleichen elle vornehmen zu können! leider wird das resultat nicht zu gunsten der muslimischen gesellschaft ausfallen.
Lynni19 hat geschrieben:Mein Freund hat bis zu seinem 20. Lebensjahr in Kairo gelebt und dort studiert, bis er nach Hurghada kam. So wie wahrscheinlich viele.
In Hurghada sehen sie dann diese ganzen halbnackten Touristen, die Sex haben dürfen, die Alkohol trinken etc etc.
Natürlich kennen sie so was auch aus dem TV, aber etwas so real zu erleben ist immer anders.
Ich erinnere mich an ein Gespräch, dass mein Freund mit einem andern Ägypter geführt hat, der zum ersten Mal in Hurghada war und dort Urlaub gemacht hat. Dieser Mann war entsetzt über das Verhalten der dortigen Touristen/innen.
Will man ihm das verübeln? Was soll dieser Mann, der es doch so anders gewohnt ist und so andere Vorstellungen/Traditionen hat, anderes denken, als dass wir alles Schlampen seien?
freies gedankengut ist ein menschenrecht....jeder kann machen,denken,fühlen,glauben was er will..... auf beiden erwähnten seiten....
Lynni19 hat geschrieben:Von daher kann ich den Satz „ein Ägypter, der es ernst meint, würde seine Frau nicht so herumlaufen lassen" mehr oder weniger verstehen. Ein ägyptischer Mann zeigt seinen Respekt nun mal anders als ein Deutscher. Ein ägyptischer Mann hat andere Vorstellungen von einer Ehefrau als ein Deutscher. Ein ägyptischer Mann ist ideologisch und kulturell anders erzogen worden als ein Deutscher. Und nun? Wollen wir uns darüber streiten welcher der beiden der „bessere“ Mann ist? Was richtig, was falsch ist?
Das gleiche denke ich auch immer bei meinem Freund.
Er hat selber nie Alkohol getrunken, er hat also davon keine Ahnung.
du sprichst einen wichtigen punkt an...der mann definiert SEINE ehrbarkeit über die keuschheit und das verhalten SEINER frau..... wieso? ist nicht jeder selbst für sein grundverhalten,seinen anstand und seine taten verantwortlich und definiert man sich nicht so gegenüber der gesellschaft als respektwürdig oder eben nicht? es ist mir klar, dass dies mein hintergrund ist und es ist wohl auch deiner (plus minus) wenn du hier aufgewachsen bist.... es ist natürlich nicht das ziel, hier zu diskutieren, wer jetzt der bessere mann ist, was richtig und falsch ist, denn dies wäre nun wirklich zu philosophisch und nicht direkt das thema der diskussion. es ist einfach so, dass man als erwachsene person so wie wir alle es hier sind sich solcher grundlegenden ausgangssituationen genau bewusst sein sollte, um bereit zu sein für eine sehr herausfordernde zukunft. wenn du das bist, umso besser! :wink: und das meine ich ganz ernst und NICHT ironisch.

Lynni19 hat geschrieben:Jetzt kommt er nach Hurghada und sieht wie sich Männer/Frauen in der extrem Situation „Urlaub“ den Alkohol reinschütten, betrunken sind, die Hemmungen verlieren, fremd gehen, sich peinlich verhalten und was sonst noch so dazu gehört.
wenn er sich mit dem nicht abfinden kann, hat er zwei möglichkeiten:
1. er initiiert beim ministerium für tourismus ägyptens den vorschlag, die tourismusstrategie "massentourismus", welches das land schon seit jahren verfolgt, aufzugeben und stattdessen qualitativen tourismus anzustreben. die preise würden teurer, es könnte darauf spekuliert werden, dass der typ tourist sich ändern würde und das niveau damit steigen würde (?) und die ballermannähnlichen katastrophenzustände ausbleiben würden (??), damit er in würde und ruhe seinem job im tourismus nachgehen kann.
2. er verändert sich beruflich
Lynni19 hat geschrieben:Was soll er also über Alkohol denken? Er lebt nicht in Deutschland. Er weiß nicht wie „wir“ hier zuhause feiern, wie viel wir hier trinken, wie viel ICH trinke.
Er verbindet Alkohol mit Kontrolle verlieren und fremdgehen.
Kann ich ihm also verübeln, dass er nicht will dass ich trinke? Wobei ich mit ihm ja schon so weit bin, dass ich trinken kann wenn ich weggehe, nur nicht zu viel.
wenns drum geht, dass er sich um die gesundheit seiner frau sorgt, ist es nett, wenn er sowas sagt. gehts indirekt wieder drum, dass er seine ehrbarkeit gefährdet sieht, weil seine frau, überspitzt gesagt, besoffen jedem typen ihre küche zeigt, dann ist es eine unnötige einschränkung der bewegungsfreiheit....
Lynni19 hat geschrieben:Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass man Verständnis haben muss. Und dass es eine Zeit und viel Reden braucht, bis sich bestimmte Dinge ändern.
Ich kann’s mir leicht machen und mir die Arbeit sparen und einfach „Schluss machen“ oder aber immer und immer wieder in Gesprächen mit ihm bestimmte Themen diskutieren und hoffen dass er das früher oder später verstehen kann und wir beide mit den Entscheidungen glücklich sein können. Wie in jeder anderen Beziehung auch.
gemeinsamen entscheidungen, die auf augenhöhe ausdiskutiert und festgelegt wurden, ist nichts entgegen zu bringen und sind das a & o jeder beziehung und somit erstrebenswert. wenn das so ist bei euch, freut ich das für dich! :wink:
Lynni19 hat geschrieben:Davon abgesehen finde ich auch nicht alles gut, was hier bei uns im Westen passiert und denke nicht in diesem „besser-schlechter“ Schema sondern sehe die dortige Kultur/Mentalität/Vorstellungen einfach als „anders“ an.
es ist hier genau so wenig "alles gut" wie dort. genauso wenig wie hier "alles schlecht" ist.
Lynni19 hat geschrieben:Ich finde nicht gut, dass die Teenis schon mit 14 Mütter werden und sich jedes Wochenende ins Koma saufen. Manchmal ist zu viel Freiheit auch nicht gut und an manchen Stellen wären Einschränkungen meiner Meinung nach durchaus angebracht. Zugegeben, manchmal bin ich sogar neidisch auf diese muslimischen Traditionen. Nichts gegen Patchwork Familien und co, aber manchmal wünsche ich mir schon die scheinbare „Heile Welt“zurück, auch wenn dies ein Wunschdenken ist und es hinter verschlossenen Türen meist anders aussah.
das hat nichts mit freiheit/unfreiheit zu tun, das darf nicht verwechselt, vermischt werden, weil die "teenie-schwangerschafts-rate" und der "wertezerfall" nicht in einem direkten zusammenhang stehen, das wäre dann wirklich zu vereinfacht dargestellt, da rückt man sich die welt zu schnell so zu recht, wie man sie sich gerne hätte....das sind komplexe systeme, die nicht einfach so dargestellt werden können....leider wirds aber von medienprofis wie z.bsp. pierre vogel (dem ultrakonvertiten) ständig gemacht, zugegebenermassen sehr clever und rethorisch ausserordentlich gut, und das ist genau die gefahr.... man steigt gerne drauf ein, weil es so wahnsinnig einfach und plausibel dargestellt wird und gut ist....
Lynni19 hat geschrieben:Zum anderen Thema: Warum lasse ich mir diese Einschränkungen gefallen?
Wie gesagt, meiner Meinung ist Verständnis im Umgang mit anderen Kulturen sehr wichtig. Ich versuche zu verstehen warum ihm das so wichtig ist und wir versuchen Kompromisse zu finden wie wir beide damit leben können.
Ich versuche seine Kultur zu akzeptieren, er versucht meine zu akzeptieren. Ich weiß manchmal nicht wirklich wie manche Menschen über so was denken. Soll er sich wie ein Europäer verhalten? Soll er seine Kultur für mich aufgeben und 25Jahre Erziehung vergessen? Ich glaube außerdem nicht, dass er mich als „Zweitrangig“sieht und ihm unterworfen. Ich denke nur dass er eine andere Vorstellung hat von einem Frau-Mann Verhältnis. Aber auch bei ihm spürt man an machen Punkten dieses „Der Mann agiert in der Öffentlichkeit/er arbeitet, die Frau kümmert sich um die Familie/das Haus“. In unserer Gesellschaft wird eine Hausfrau schon fast verachtet: Wie kann sie nur? Hat sie denn die Emanzipation verpasst? Viele Frauen sind glücklich als Hausfrau und sind froh wenn der Mann diese „öffentlichen“ Angelegenheiten übernimmt, hier und auch in Ägypten. Ich finde das keinesfalls schlecht. Fühlen sich diese Frauen nun untergeordnet oder der Mann ihnen übergeordnet? Jeder sollte das tun, was ihm gefällt. Will ich arbeiten- arbeite ich. Will ich zuhause bleiben- bleibe ich zuhause.
es ist einfach wichtig, dass jeder partner in der beziehung seine 25jährige bzw. 19jährige lebenserfahrung nicht über bord wirft und sie einbezieht ins verhaltensmuster :wink:

Lynni19 hat geschrieben:Hachherje, irgendwie hätte ich nicht mit so viel „Widerstand“ gerechnet 
Hatte mir eigentlich ein „Ja er meint’s ernst, zieh zu ihm und werd glücklich“ erhofft :D
Aber so schnell wird man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt…
Dankeschön trotzdem noch mal, dass ihr euch Zeit für mich nehmt und mir die Denkanstösse gebt.. Vielleicht merkt man’s nicht so, aber es hilft wirklich sich noch mal über all das klar zu werden und darüber schreiben zu können und somit sich das eine oder andere noch mal ganz klar vor Augen führen zu müssen…
Lynni19 hat geschrieben:Und wie gesagt: Zum Glück bin ich erst 19 und mir stehen somit noch alle Türen der Welt offen. Wenn’s nichts wird in Ägypten, komm ich zurück und fang an zustudieren. Wenn ich merke, dass er mich wirklich „unterdrücken“ will, zieht man einen Schluss Strich.
Und daraus lernen tut man ja so oder so- egal wie es letztendlich ausgeht;)
der weg zurück ist, wie hier anschaulich in 198 geschichten beschrieben ist und in noch viel mehr threads diskutiert wird, nicht so einfach, wie du dir vielleicht denkst... trotzdem, niemand nimmt dir diese äusserungen übel.... versuche einfach, deinen weg zu finden......... und nimm dir zeit........

SaidaB
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von SaidaB » 25.02.2010, 13:49

Lynni,

wenn du an diesem Mann festhältst, dann seh ich für deine Zukunft nur zwei mögliche Alternativen:

Entweder du landest auf dem Dorf, wirst bei seiner Familie geparkt - im Tschador - als Zweitfrau, die auf jeden Fall weniger wert ist als die erste Frau, denn diese ist im Gegensatz zu dir garantiert als Jungfrau in die Ehe gegangen - du ja auf keinen Fall, selbst falls er bisher der "Einzige" gewesen sein sollte (das macht für ihn aber keinen Unterschied - ja, ja, so krank denken die).

Oder er lässt sich von der Erstfrau scheiden, damit er dich heiraten und mit dir nach Deutschland gehen kann (ohne vorherige Scheidung wäre eure Ehe ja hier in D nicht rechtsgültig). Und wenn dann hier alles geregelt ist, holt er Erstfrau plus Kind nach.

Du sagst, du bist 19 und kannst es ja mal ausprobieren, weil du ja nichts zu verlieren hast? Du hast eine ganze Menge zu verlieren - deinen Seelenfrieden - LebensZEIT - LebensQUALITÄT - und vielleicht sogar dein Leben selbst.

Ja, das mein ich genau so, wie ich es schreibe. Mir geht da seit Jahren eine Geschichte nicht aus dem Kopf. Eine Freundin von mir hat vor fast 20 Jahren eine Reise nach Ägypten gemacht, Bildungsreise, nix Badeurlaub. Hat sich aber prompt in den netten Reiseführer verliebt. Dieser war verwitwet und hatte einen Sohn. Nanu, so jung verwitwet? Ja, ein tragischer Autounfall mit dem Jeep in der Wüste, er saß am Steuer. Aber die Ehe war schon vorher nicht mehr so toll. Weil sie ihm fremdgegangen war. Ich krieg jetzt noch Magenkrämpfe, wenn ich nur dran denke...

Ich will keinesfalls deinen Freund als potentiellen Gewaltverbrecher hinstellen. Aber sein sehr, sehr konservatives Gedankengut finde ich beängstigend.

Pass auf dich auf.
Ich hoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei. (Nikos Kazantzakis)

Mriva
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Mriva » 25.02.2010, 15:40

Liebe Lynni,

dein Thread ist für mich wie ein Dejavue. Bilde ich mir ein vor erst kurzer Zeit fast die gleiche Geschichte hier gelesen zu haben?
Lynni, er hat dir eigentlich selber gesagt, was geht und was nicht geht. Er kann dich seiner Familie nicht vorstellen, weil ihr nicht verheiratet seit? Nein, er kann dich seiner Familie nicht vorstellen, weil du eine "Ungläubige" bist und er dich niemals heiraten darf. Das ist für eine anständige ägyptische Familie ein Horrorszenario.

Sie haben Respekt vor ihren Frauen! Ja, das macht sich genau darin bemerkbar, dass sie nicht angefasst werden vor der Heirat. Dass er mit dir schläft, sagt alles! Das heißt nicht, dass er dich nicht mag und auch Spaß mit dir hat, aber es heißt, dass du nicht als richtige Ehefrau und Mutter seiner islamisch erzogenen Kinder in Frage kommst. Verstehst du, das geht nicht! Ich finde es auch recht eigenartig, dass er schon verheiratet war. War er das denn mit einer Ägypterin oder mit einer Europäerin?

Ägypter müssen in der Regel viel Geld für eine Braut bezahlen, deshalb ist es eher ungewöhnlich, dass er so jung schon verheiratet war. Oder er käme aus einem reichen Elternhaus? Die meisten Ägypter müssen viele Jahre arbeiten gehen oder sparen um sich eine einheimische Jungfrau leisten zu können. Viele erleichtern sich den Weg und heiraten erst eine Europäerin oder haben europäische Freundinnen, um auf diesem Weg das Geld und Erfahrung zu sammeln. Wenn er wirklich so ein Anständiger wäre, wie du es beschreibst und es dir wünschst, dann hätte er mit dir nichts zu tun.

Solltest du tatsächlich für ein Jahr nach Ägypten gehen und dort auch arbeiten, dann wird dir diese Zeit helfen und dich erwachsener denken lassen. Es wird dir Einblicke in die Kultur und die Mentalität gewähren. Ich bin mir sicher, dass du nach der Zeit anders denken wirst.
LG
Mriva

Wüsteninsel
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Wüsteninsel » 25.02.2010, 15:51

Hallo Lynni,

ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an. Du bist noch so jung, warum willst Du Dir das alles antun. Wie steht eigentlich Deine Familie zu der Sache? WEiß Du Lynni, Du findet die ganze Zeit Entschuldigungen für ihn, warum Du aus seinen Augen irgendetwas nicht machen darfst. Willst Du das immer so weiter machen? Natürlich muss man in einer binationalen Beziehung sich gegenseitiges Verständnis entgegenbringen. Die Betonung liegt aber auf gegenseitig!! Nicht einer gibt, der andere nimmt.

Ich glaube auch, dass Dir bei einem Aufenthalt in Ägypten die Augen geöffnet werden.

Amaretta
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Registriert: 29.03.2008, 11:14

Fragen zur Sache: Guest Relation

Beitrag von Amaretta » 25.02.2010, 19:37

Lynni19 hat geschrieben: -Ich darf mit meinen Freundinnen ausgehen, aber darf mich nicht mit Männern treffen und diese dürfen mich auch nicht berühren (keine Umarmung oder Küsschen links-rechts)
Lynni19 hat geschrieben: Er ist tierisch eifersüchtig, er streitet sich oft mit Männern wenn diese mich anstarren oder blöde Bemerkungen machen.(...) Am liebsten würde er mich zuhause einsperren und mir Kopftuch und Burka anziehen, damit bloß niemand seine Frau zusehen bekommt ;)
Das schmeichelt dir auf irgendeine unerklärliche Weise, nicht wahr?
Du schreibst es zwar mit einem Zwinkern, es ist jedoch klar erkennbar, das
du dich von diesen Aussagen angezogen fühlst.
Ein Mann, der so klar signalisiert, dich "ganz" haben zu wollen,
vermittelt der Frau das Gefühl, er würde sie sehr begehren.
Wenn er sich mit anderen Männern streitet, weil die starren oder Bemerkungen machen, fühlt sie sich beschützt und geborgen.
Er vermittelt das Gefühl, ganz zu ihr zu halten. sie kann sich auf ihn verlassen und fühlt sich in seiner Nähe wie in einer sicheren Burg, oder?
Lynni19 hat geschrieben:Das gilt übrigens auch umgekehrt, er darf keine Frauen treffen ;)
Als Reiseleiter trifft er während seiner Arbeit ständig Frauen. Er wird sich Unfreundlichkeit nicht erlauben können, was ihm die Möglichkeit gibt, gut getarnt Fäden zu spinnen und Kontakte zu knüpfen,
dabei gleichzeitig zurückhaltend wirken, was ihm weitere Symphatien einbringen wird, da er ja nicht "so einer" zu sein scheint.
So wird man von aussen nie klar bemerken/kontrollieren können, mit welcher Dame auch im Hintergrund Kontakte vorhanden sind, da alle das Spiel mit den guten Sitten und Gebräuchen mitspielen werden.
Lynni19 hat geschrieben:Achja, ich möchte nach meinem Abitur im Sommer zu ihm ziehen für ca 1 Jahr und in Hurghada als Guest Relation arbeiten, bevor ich mit dem Studium anfange. Damit diese Fernbeziehung endlich ein Ende hat :)
Hallo, Lynni
Hier ist eine kurze Darstellung der Tätigkeiten im Arbeitsbereich "Guest Relation".
Das Manager habe ich eingeklammert.

Guest Relation (Manager)
Beschreibung der Tätigkeiten eines Guest Relation (Managers)

Der Guest Relation Mager betreut und begrüßt die Gäste. Dabei liegt sein Hauptaugenmerk auf der Betreuung der VIP-Gäste
und sorgt für die Erfüllung von möglichen Sonderwünschen. Bei Beschwerden wenden sich die Kunden an ihn
und er hat die Aufgabe den Beschwerdegrund unverzüglich zu beseitigen. Die Arbeit eines Guest Relation Managers
findet oft auch am Wochenenden oder im Schichtdienst statt.

Voraussetzungen:
sehr gute Fremdsprachenkenntnisse
sicheres Auftreten
gute Umgangsformen
Kommunikationsfähigkeit
gepflegtes Äußeres
Organisationstalent
Teamfähigkeit


I Fragen zur Sache:
1. Auf welche Art hast du die Arbeit als Guest Relation gefunden?
2. Bist du dann bei einem deutschen/europäischen Touristik-Unternehmen angestellt?
3. Sind die leitenden Angestellten des Hotels, in dem du arbeiten wirst, Deutsche/Europäer ?
4. Wirst du im Hotel untergebracht sein?
5. Welche Fremdsprachen beherrschst du?
6. Handelt es sich um eine Art Praktikum als Guest Relation?
7. Als Guest Relation hast du täglich viele Gäste-Kontakte, auch männliche.
Wie geht dein Ägypter mit der Tatsache um, das du diese Menge an
Kontakten haben wirst und dich intensiv um die Gäste wirst kümmern
sollen? Ist er in der Lage, deine berufliche Tätigkeit ohne Eifersucht
zu aktzeptieren?
Lynni19 hat geschrieben:Falls euch etwas auffällt, ihr Bedenken habt oder sonstige kritische Anmerkungen, würde ich mich darüber freuen.
Auch wichtige Infos in Bezug auf meinen Umzug nach Hurghada nehme ich gerne entgegen und bin dankbar dafür.
Meine Bedenken bzw. kritische Anmerkungen findest in Frageblock 1+2.

Ich wollte mit 20 nach Rom auswandern.
So bedenkenlos, uninformiert, planlos, wild, frei und offenherzig wie ich damals war, wäre ich möglicherweise "unter die Räder" gekommen.
Ich hatte meine Wohnung gekündigt, und wollte mit meiner Nähmaschine im Zug nach Rom.
Ein Bühnenbildner eines römischen Theaters hatte mir Arbeit in der Kostümschneiderei versprochen.
Ich hatte keine Ahnung, ob das klappen würde, ob ich krankenversichert wäre, wo ich unterkommen würde.
Ich dachte, das würde sich vor Ort schon alles finden.
Irre... :mrgreen:
Ich bin heute froh, das ich den Plan nicht umgesetzt habe.
Immerhin: das wäre Europa gewesen. Ich hätte, falls alles schiefgelaufen wäre, ich ohne Geld und Hilfe gestrandet wäre,
zur Autobahn gehen können und dann Richtung Brenner und dann weiter in meine Heimat im Norden trampen können.

Von Hurghada sieht es mit trampen als Notfalllösung schlecht aus...

II Darum weitere Fragen:
1. Sind deine Eltern/Familie über deine Pläne informiert?
2. Hast du einen Notfallplan, falls sich untragbare Situationen ergeben, und du schnell nach Hause möchtest?
3. Wie könnte der Notfallplan finanziert werden?
4. Hast du mit deinen Eltern/Familie genaue Absprachen, wie oft du dich melden wirst und wie sie
reagieren sollen, falls du Hilfe brauchst?
5. Würden deine Eltern im Notfall nach Hurghada kommen?
6. Sind alle Adressen und Telefonnummern von Hotel sowie deinen Ägypter deinen Eltern bekannt?
7. Hast du bei deiner Planung jegliche Abhängigkeit von deinem Ägypter vermieden?

Ich bin neugierig, was bei der Beantwortung des ersten und zweiten Frageblockes herauskommt. :wink:
Ich befürchte nämlich, das du über diese Dinge noch nicht nachgedacht hast...

LG Amaretta

Pamela
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Registriert: 27.07.2008, 22:23

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Pamela » 25.02.2010, 20:01

Liebe Lynni,

in vielen Punkten hast Du sicherlich Recht.
Nur: Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Seine Kultur, die "strengen" Vorschriften, der Familienzusammenhalt,.. Das alles kommt Dir zunächst ganz schön vor. Ist es sicher auch auf den ersten Blick! Schutz, Geborgenheit und jemand, der sich um einen "sorgt".

Aber genau diese Dinge können später auch zum Problem werden.
Wenn die Familie 24h um Dich herum sitzt.
Wenn die Familie ständig Geld von euch haben will.
Wenn der Mann abends ausgeht, und Du zuhause auf ihn warten musst.
Wenn die strengen Religionsvorschriften immer mehr werden, und Du Dich ihm gegenüber immer mehr aufgibst.
...

Aus eigener Erfahrung sage ich Dir: Bikulturelle Beziehungen funktionieren nur, wenn BEIDE Partner Kompromisse eingehen.
Bireligiöse Beziehungen sind da sicherlich um einiges schwieriger, fast unmöglich wenn Kinder da sind. Möchtest Du, dass Deine Töchter mit einem Kopftuch rumlaufen müssen?

Ich kann Dich verstehen. Vielleicht musst Du Deine eigenen Erfahrungen machen. Dafür ist ein Jahr in Hurghada vielleicht gar nicht sooo schlecht.
Ich wollte auch immer mit dem Kopf durch die Wand... :wink:

Aber beherzige Amarettas Rat.. Und hab immer einen Notfallplan in der Tasche, und im Geldbeutel!!!
Gruß
Pamela
_____________________________________________________________
Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Haram
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Registriert: 31.10.2008, 04:31

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Haram » 25.02.2010, 20:19

Aber beherzige Amarettas Rat.. Und hab immer einen Notfallplan in der Tasche, und im Geldbeutel!!!


Und der sollte dafür jederzeit gut gefüllt sein. :)

Aber er wird dir sowieso erstmal dein Bargeld abnehmen, wie es Tausenden schon passiert ist.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Wüsteninsel
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Wüsteninsel » 25.02.2010, 20:45

Lynni,

bei Dir kommt mir das vor wie bei meiner Tochter, wenn ich ihr sage fasse nicht auf die heißen Herdplatten. Letztendlich macht sie es dann doch um zu sehen, was passiert.

Das ist eine verdammt große Nummer, die Du da planst.

Was sagen denn Deine Eltern zu Deinen Plänen?

Riguang

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Riguang » 25.02.2010, 21:56

Sternenregen hat geschrieben:pass auf dich auf, denn aus einem jungen, schönem freien schmetterling wird manchmal schneller ein falter mit gebrochenen flügeln als man denkt.
Liebe Sternenregen, das hast Du toll auf den Punkt gebracht.

LG,
Riguang

Wüsteninsel
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Wüsteninsel » 25.02.2010, 22:29

Ich glaube, dass liegt daran, weil die Männer dort unten so viel Süßholz raspeln.

Zu unseren Männern hier muss ich sagen, sie könnten manchmal mit etwas mehr Charme auftreten.

Die Verhaltensregeln, die er ihr auferlegt, sieht sie als Liebesbeweis. Wie zwiespältig und doppelmoralisch das jedoch alles ist, wird dann gerne übersehen.

Dann lieber einen Mann, der nicht so viel säuselt und dafür handelt.

Ohne realistische Zukunft nutzt die größte Liebe nichts.

Die Frauen (wie ich vorher auch) leben in einer Traumwelt. Der arabische Mann wird sich als Märchenprinz hochgelobt, weil er hat alles Charme, sieht gut aus und er liebt mich ja über alles. Da geht jeglicher Sinn für die Realität verloren.

Ich bin auch gespannt, bald geht die Saison wieder los, und 1000 von Frauen haben wieder ihre große Liebe in Ägypten und Tunesien gefunden, weil die verlieben sich ja alle nur in Europäerinnen, weil es dort auch keine Frauen gibt.

maram
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von maram » 25.02.2010, 22:43

Lynni19 hat geschrieben:Nichts gegen Patchwork Familien und co, aber manchmal wünsche ich mir schon die scheinbare „Heile Welt“zurück, auch wenn dies ein Wunschdenken ist und es hinter verschlossenen Türen meist anders aussah.
hi,
und diese "heile welt" gibt es auch nicht in ägypten - ohne die doppelmoral in ihrem leben kämen die gar nicht durch; die vorschriften im islam werden ständig missachtet - aber hinter den vorhängen! nur wer erwischt wird ist schuldig!
die welt dort ist nicht in ordnung, nur weil die frauen sich fast alle in traditionellen rollen befinden und die männer in ihren ebenso.
es ist eine romantische vorstellung und bleibt auch eine, genauso wie deine geschichte!

und klar musst du hier mit widerstand rechnen, denn hier sind hunderte und vielleicht tausende, die es anders sehn als du!
und dies hat gründe!

setze dich hier wirklich auseinander!

ich jedenfalls zieh an was ich lust hab, trinke was mir schmeckt und sprech mit wem ich will!
lg
maram
lg
maram

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Riguang

Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Riguang » 25.02.2010, 22:52

Liebe Lynni,
auch wenn Du Dich bisher nicht mehr geäußert hast, so hoffe ich doch sehr, daß Du hier weiterhin still mitliest.
Die Antworten gefallen Dir sicher ganz und gar nicht, weil sie konträr sind zu den Deinen sehr wohlwollenden und verständnisvollen Ansichten Deinem Freund gegenüber, aber dennoch sind sie in keiner weise böse oder mißgünstig gemeint. Viele User hier sprechen aus eigener, teilweise langjähriger und schmerzhafter Erfahrung, und möchten Dich vor Schlimmen bewahren...

Nimm Dir bitte auch Amarettas Beitrag zu Herzen.
Vor allem der Notfallplan kann überlebenswichtig sein.

LG,
Riguang

Nilopa
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Nilopa » 26.02.2010, 15:45

hallo Lynni,

Du hast geschrieben:
Aber wie schon gesagt, ich bin jung und hab zum Glück nichts zu verlieren ausser vielleicht am Ende Liebeskummer, den ich nach einer gescheiterten Beziehung in Deutschland wohl auch hätte
dann hast Du hier im forum noch zu wenig gelesen! und wie schwer es ist, mit einem bezzie Schluß zu machen, ahnst Du vermutlich bereits jetzt, wo Du noch hier in Deutschland und in Sicherheit bist.
...ich mich vor der Enttäuschung schützen wollte. Das habe ich ihm auch so gesagt. Zunächst hat er sich darüber tierisch aufgeregt, doch sobald er Zeit zum Überlegen und Nachdenken hatte, konnte er mich verstehen
Seine Reaktion auf Dein durchaus gesundes Mißtrauen gleich zu Beginn hast Du ja bereits kennengelernt. :?
Du kannst davon ausgehen, daß es umso schlimmer wird, je mehr Zeit und Geld er in Dich "investiert" hat, so ist das nunmal bei einem Geschäft :evil: .
Würdest Du Dich ihm entziehen, würdest Du ihm ein für ihn aussichtsreiches Geschäft verderben, auch vor seinen Freunden wäre er blamiert....besonders nachdem er Dich ja bisher schon weitgehend unter Kontrolle hat.

Amarettas Notfallplan lege auch ich Dir dringend ans Herz!
Dazu solltest Du Dir noch folgende Fragen stellen:
Was wäre, wenn Du während Deines einjährigen Aufenthaltes dort plötzlich "aus Versehen" schwanger würdest?
...denn wäre er doch ein Bezzie, wäre auch das möglicherweise ein erstrebenswertes Ziel für ihn :? :roll: :( ...

:arrow: Du bist diejenige, die viel zu verlieren hat!
Und daß er bereits eine Frau, die ihm immerhin ein Kind geschenkt hat, bereits abserviert hat, macht ihn ziemlich unglaubwürdig,
was Verantwortungsbewußtsein und Vertrauen anbelangt.

Ich denke, ich an Deiner Stelle würde gern diese Frau und ihre Sicht der Dinge persönlich kennenlernen wollen, um mir ein realistischeres Bild machen zu können,
um überhaupt das nötige Vertrauen für eine weitergehende Beziehung aufbauen zu können.
Denn die Verantwortung, die er für seinen Sohn hat, wird auch bei einer gemeinsamen Zukunft mit ihm durchaus ein Rolle spielen.
wie stellst Du Dir das eigentlich selber vor?
-Patchworkfamily? wo?
-Offizielle Zweitfrau in Ägypten?
-allein mit ihm in Deutschland, er schickt Geld nach EG? wovon? davor Heirat?

Fragen über Fragen... :wink:
LG Nilopa
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maram
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von maram » 26.02.2010, 16:00

Lynni19 hat geschrieben: Hatte mir eigentlich ein „Ja er meint’s ernst, zieh zu ihm und werd glücklich“ erhofft :D
nunja, wenn du hier gelesen hast, dann hättest du dir schon denken können, dass wir den frauen gar nicht raten können es zu wagen. ich kenne ägypten schon sehr sehr lange - ich kenne sehr viele menschen dort und inklusive meiner erfahrung kenne ich KEINE gute binationale ehe, dafür aber zig negative stories.
hör nicht auf dich zu prüfen und zu hinterfragen, wie du entscheidest!
mir wär das heute echt viel zu anstrengend - immer auf der hut sein!
schreibe wieder hier lynni - es ist wichtig für dich!
lg
maram
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Fellaha
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Re: Ein Glücksfang oder doch wieder nur ein Bezzi?

Beitrag von Fellaha » 26.02.2010, 20:59

Hallo lynni,

ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber etwas ist mir aufgefallen.
Er hat mit 20 noch in Kairo studiert, ist jetzt 25 und seit 4 Jahren geschieden, mit Kind. Da kann ich nur sagen rasant.
Er müsste also gleich nach dem Studium geheiratet haben und war nach einem Jahr wieder geschieden. Das ist mehr als unwahrscheinlich.
Nur ein Ägypter mit sehr viel Geld kann in diesem Alter heiraten. Habe gerade in einem Artikel gelesen, daß das Heiratsalter in Ägypten sprunghaft nach oben angestiegen ist, weil eben Heiraten eine teure Angelegenheit ist, und sich kein 20jähriger das leisten könnte.
Meine Meinung ist, daß er dich von vorn bis hinten anlügt.
Erspare dir das und genieße dein Leben HIER.

Gruß
fellaha

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