Tatiana´s Entscheidung

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Tatiana
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Re: Tatiana´s Entscheidung

Beitrag von Tatiana » 20.11.2010, 19:23

Mein Vater hat mal monateweise in der dominikanischen Republik gearbeitet. Meine Eltern erzählten mir, dass sie BEIDE angemacht wurden- Ein ganz junger Mann ist meiner Mutter (sie war Ende 40) Ewigkeiten hinterhergelaufen, bis sie ihm entnervt klar gemacht hat, dass sie nichts von ihm will.

Eine Bekannte von mir war mal in Cuba, da war sie so Mitte 50 und ein junger Cubaner sagte zu ihr, dass er sie liebt, sie lachte ihn aus und sagte, Junge du könntest mein Sohn oder fast mein Enkel sein!


So wie die Nordafrikaner alle von Europa träumen, träumen die Menschen aus der Dom. rep. von den USA... das vermeintliche Paradies-.

Solange es arme und reiche Länder auf der Welt gibt wird es immer Bezness geben.

LG

steckchen
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Re: Tatiana´s Entscheidung

Beitrag von steckchen » 21.11.2010, 14:37

Tatiana hat geschrieben:Ausbildung als Buchhhalter, aber in Algerien), durch Intelligenz ausgleicht. ich sage es nicht, um ihn in Schutz zu nehmen oder weil ich verblendet bin, sondern es ist wirklich so ist und besonders mein Sohn hat diese natürliche Intelligenz von ihm geerbt, die durch mich gefördert und gefordert wird... in seiner Klasse nennen sie ihn schon Einstein. Mein Mann hat eine seher schnelle Auffassungsgabe und ein sehr gutes Gedächtsnis (er vergisst nichts!) und verblüfft mich sehr oft mit seinen kurzen aber doch treffenden Kommentaren. meine Schwiegereltern könnte ich dafür schlagen, dass sie sich nicht um eine bessere Ausbildung für ihn gekümmert haben. Er hätte problemlos studieren können.
Hallo Tatjana,

schön, daß Du doch bei uns geblieben bist. :D Wenn er eine Ausbildung als Buchhalter hat, ist das ja nicht das Schlechteste. In Deutschland gibt es viele vom Arbeitsamt finanzierte Kurse, wo man sich zum Buchhalter umschulen lassen kann, d.h. er könnte das dann einfach auffrischen. Allerdings kommt man an diese Kurse besser dran, wenn man Arbeitslosengeld bezieht oder sonstwie Sozialleistungen. Leute, die ihr eigenes Geld verdienen, müssen entweder den Kurs selbst bezahlen oder lange warten, bis sie in eine Klasse "reinrutschen" können. Das wievielte Kind von wievielen Kindern ist der denn? Meist ist es ja in vielen ärmeren Familien so, daß nur einer oder zwei Kinder studieren können und alle anderen müssen nehmen, was übrig bleibt. Allerdings dachte ich, daß das Studium in Algerien kostenlos ist. Vor allem, wenn er so intelligent ist, dann hätte er vielleicht sogar ein Stipendium bekommen können. Vorausgesetzt natürlich, seine Eltern hätten sich damals gekümmert. :x
Tatjana hat geschrieben:Arbeit: er arbeitet hier wie fast alle auf der Insel (Ibiza) saisonbedingt 6 Monate an 7 tagen die Woche vollzeit. Es handelt sich um einen festen Job, den er schon seit 10 Jahren hat. Ich arbeite halbtags das ganze Jahr... er verdient mehr als ich,
Ist er im Tourismus tätig?
Tatjana hat geschrieben:Gemeinsame Ziele wie Haus bauen: nein, denn ich beitze selbst eins, ein sehr altes mit grossem Garten, an dem aber immer wieder rumrenoviert werden muss,verschlingt schon genug Geld und Zeit... womit wir im letzten Frühjahr begonnen haben ist einen Gemüsegarten anzubauen, da hoffe ich das wir dranbleiben, ich finde das ist ein schönes gemeinsames Ziel... allerdings habe ich keinen grünen Daumen , er schon.
Hattest Du dieses Haus denn schon, bevor ihr euch kennenlerntet? Hätte er Anspruch darauf bzw. auf die Hälfte des Verkehrswertes, falls ihr euch wirklich trennen solltet? Ihr seid ja doch schon ziemlich lange verheiratet.
Tatjana hat geschrieben:Hobbies: ich habe erzählt , dass er gerne viel Fern schaut und beispielsweise an einem Feiertag/Sonntag, teilweise ganze Nachmittage in der Lage ist, den ganzen Tag vor der Glotze/Computer zu verbringen und das bringt mich auf die Palme, aber dafür kann er Parabolantennen und Receiver installieren und reparierem, wenn der Fernseher mal nicht funktioniert ist er in Nullkomma-Nix repariert... Computer genau so.
Dann schaut er bestimmt viele arabische Programme, wenn ihr eine Parabolantenne braucht :) . Ich habe, als mein Receiver noch funktionierte, sogar das algerische Staatsfernsehen reinbekommen. Und für die deutschen Programme braucht ihr sicherlich auch Astra.

Tatjana hat geschrieben:Etwas was unsere Beziehung belastet (vielleicht am meisten und das geht auch schon seit Jahren- vielleicht kommt es vielen von euch ein bischen bekannt vor): er spricht immer wieder davon ein Geschäft zu eröffnen, am liebsten einen Kebabladen oder so (ja ich weiss alle Vorurteile werden bestätigt)... seit Jahren schon, ich will das nicht, denn es ist ein wahnsiniges Risiko, er müsste seine jetzige Stelle aufgeben, die zwar nur Saisonbedingt ist, aber ganz gut bezahlt und relativ sicher, im Winter bekommt er auch Arbeitsloesenhilfe. Das alles würde mit einem Geschäft wegfallen. Ich glaube er hat auch keine wirkliche vorstellung davon , mit wieviel Arbeit sowas verbunden wäre! Bis erstmal die Miete, die Nebenkosten und die Versicherung bezahlt wären, eventuell Angestellte.... er sagt auf meine Bedenken hin, "ich will damit nicht Millionär, werden, sondern ein normales Gehalt haben, so wie jetzt, aber eben was EIGENES....aber ich sehe soviele arabische Geschäfte in der Stadt (meistens Kebabs), die eröffnen und wieder schliessen und ich glaube nicht , dass es daran liegt, dass die Leute hier kein Kebab essen wollen, sondern, dass die arabischen Geschäftsinhaber kein Durchhaltevermögen haben... "

Ja, das würde mir an Deiner Stelle auch sauer aufstoßen. Vor allem, wenn man bedenkt, daß auch hier in Berlin diese Kebab- oder Falafelbuden letztlich doch alle dasselbe anbieten. Ich war mal in einem dieser Pseudoitaliener, die hier häufig von Arabern oder Türken betrieben werden. Das Geschäft, wo ich war, wurde von einer arabischen Familie betrieben. Man hatte ans Schaufenster geschrieben, daß es arabische Linsensuppe gäbe. Die wollte ich. Aber genau diese hatten sie gerade nicht. Man bot mir als Ersatz irgendein Geschnetzeltes mit Sahnesoße und Nudeln an - Asiettenessen eben, welches vorgefertigt wird und nur noch aufgewärmt werden muß. "Ja, da hätten Sie ja auch mal selber kochen müssen!" sagte ich nur, als ich den Laden enttäuscht verließ. Also es gibt schon einige Restaurants, die authentische arabische Küche anbieten. Ich denke auch, der Markt wäre da. Aber da muß man kreativ sein und eben selber kochen. Oder die algerische Mutti mit anstellen.

Dein Mann müßte ja auch nicht viele Gerichte am Tag vorhalten. Drei oder vier reichen völlig aus. Wenn zu viel Essen angeboten wird, sieht es schon wieder aus, als würde er nicht selber kochen. Alle Gerichte draußen liebevoll auf eine Kreidetafel geschrieben, ein bischen Ranke-Grünzeug und ein paar Stühle draußen, daß es einladend aussieht und authentisch individuell. Dann hätte Dein Mann vielleicht eine Chance - wenn er eine gute Lage für das Geschäft erwischt, wo viele Fußgänger vorbeikommen oder viele Leute Mittagessen brauchen, weil ihnen die spanischen Betriebs-Kantinen zu schlecht sind. Aber solch ein Anspruch ist vielen Arabern oder Türken hierzulande leider schon zuviel. :x Also, mit einer Nullachtfuffzehn-Kebab-Bude wird er gnadenlos untergehn, trotz aller harten Arbeit und allem Fleiß. Etwas eigenes zu haben, ist ja schön und gut. Allerdings nicht um jeden Preis. Könnte er nicht in einem Restaurant erstmal arbeiten, welches er später mal übernehmen könnte, so daß er nicht allzuviel Anfangsinvestitionen hätte. Es soll doch viele Geschäftsinhaber geben, die Nachfolger suchen und keine finden.
Tatjana hat geschrieben:Im Falle einer Trennung hätte ich Bedenken, das er für immer nach Algerien zurückgeht und die Kinder ihren Vater nicht mehr sehen können, ich gebe zu , dass ich früher als sie noch sehr klein waren, Angst hatte, er würde sie dann nach Algerien entführen, garnicht so sehr weil ich es ihm zutraute, sondern weil ich nicht ohne einen Tag ohne sie hätte sein können und meine Liebe zu Ihnen war immer grösser als mein Vertrauen zu ihm und er hat das hat er immer gewusst--- vielleicht ist das auch etwas was unsere Beziehung über all die Jahre belastet hat . Diese Bedenken habe ich jetzt wo sie grösser sind (10 und fast 12) nicht mehr.
Dann ist es vielleicht ein Grund, warum Du hier schreibst, weil Du jetzt die Kraft findest, dich von ihm zu lösen, eben weil Du keine Angst vor einer Mitnahme der Kinder mehr hast?

Meine Schwester wurde von ihrem Mann sitzengelassen, als die Kinder im Alter Deiner Kinder waren. Mein Schwager hat sie mit einer Sportvereinsfreundin betrogen, die sie kannte. Mein Schwager sagte meiner Schwester, er wolle wieder Schmetterlinge im Bauch spüren. Ich denke, es war eine typische Midlifecrisis, das Alter hatte er. Dabei hätten beide, gerade weil die Kinder größer waren, mehr Zeit füreinander aufbringen und wieder mehr zusammenwachsen können, als sie es in der Zeit waren, als meine Schwester nur Hausfrau war und er viel, zu viel Zeit, wie ich finde, in seinem Job verbrachte. Das wurde allerdings von ihm auch so verlangt, kann man sich als Arbeitnehmer leider nicht immer aussuchen. Ich denke, die beiden hatten einfach Angst, wieder mehr aufeinander zuzugehen und dabei festzustellen, daß es nicht mehr so schmetterlingshaft und taufrisch war wie am Anfang der Beziehung. Dabei hätte man jetzt die Beziehung auf eine neue, innigere Stufe heben können. Warum ich Dir das sage? Weil ich befürchte, daß es bei Euch ähnlich läuft wie bei meiner Schwester. Daß Du jetzt, wo die Kinder in die Pubertät kommen, neu erwacht bist und Dir all die Macken, die Du früher hingenommen hast, auf einmal nicht mehr hinnehmenswert erscheinen. Weil Du jetzt ja auch mehr arbeiten könntest, wo die Kinder größer sind.

Und er tut ja eigentlich viel für Dich und die Familie, wenn er so im Haus und Garten herumwerkelt, den Computer repariert. Hast Du denn sonst das Gefühl, daß er sich innerlich vor Dir entfernt - geordneter Rückzug - so hat das mal eine Userin beschrieben, deren Mann sich nach einer doch mehreren Jahre dauernden guten (wie sie glaubte) Ehe von seiner Frau trennte. Allerdings war es da auch klar Bezness. Das will ich ja bei Dir nicht hoffen.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

steckchen
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Re: Meine BEICHTE

Beitrag von steckchen » 21.11.2010, 15:02

Tatiana hat geschrieben:Sindbad, ich bin nicht hier, weil ich von Bezness betroffen will, sondern eigentlich weil icheigentlich auf die Thematik von Berberblut mit der Romantik antworten wollte. Romantik, so wie wir sie verstehen, ist das, auf was man als europäische Frau in einer binationalen Beziehung vielleicht als erstes verzichten muss....
Was mir hier gefällt, ist dass hier die Themen ausdiskutiert werden, in anderen Foren, werden unangenheme Themen schnell totgeschwiegen, auch dieses ewige "bei mir ist alles super und mein Mann ist ja so klasse", geht mir auf die Nerven, weil es eben nicht immer so sein KANN. Bei uns ist es nicht Bezness, aber auch nicht Friede Freude Eierkuchen, warum sollte ich es schönreden? Es gibt nicht nur weiss oder schwarz.

... vieles was mein Mann tut bzw. unterlässt ist einfach typisch algerisch... auch sein Desinteresse an anderen Landschaften und kulturellen Unternehmungungen sind für mich typisch algerisch/arabisch... irgendwann passt es einfach nicht mehr zusammen.... ich würde gerne mal eine Reise in die Wüste machen, ihn interessiert es schlichtweg nicht!!!! Mit Skifahren etc.. brauch ich garnicht mehr anzufangen, das einige was interessant ist, ist im Zimmer zu sitzen und blöd in die Luft zu gucken..... so jetzt hab ich mich mal abreagiert,.lol-
Ja, Tatjana,

die Romantik. Das ist leider auch etwas, wo hierzulande viel zu hohe Erwartungen dran geknüpft werden und dann Leute unglücklich werden, weil sie denken, mit einem anderen Mann hätte ich vielleicht mehr Romantik gehabt. Ich persönlich denke, viele Menschen sind gar nicht für die Romantik gemacht. Sie sind eigentlich glücklich, wenn jeder seine eigenen Hobbys hat, man gemeinsam in den Urlaub fährt und die Kinder großzieht. Aber die ganzen Filme! Die zeigen, daß es doch auch ganz anders sein kann. Und werden dann von vielen Leuten zum Maßstab erhoben, nicht nur, was die Körperproportionen der dort mitwirkenden Schauspieler angeht. Ja, natürlich gibt es daß, daß sich zwei Leute begegnen und ganz instinktiv wissen, daß sie für ihr ganzes Leben zusammenbleiben werden - die Liebe auf den ersten Blick eben.

Aber meist ist es doch so, daß sich erst der eine in einen anderen verliebt und wenn er lange genug baggert, liebt der andere irgendwann wieder zurück, weil er sich erstens geschmeichelt fühlt von solch einer Hartnäckigkeit und zweitens sicher sein kann, daß die Beziehung lange hält, wenn der andere schon so viel Mühe aufgewendet hat. Meine Freundin beschwert sich immer mal wieder, daß andere Männer so viel mehr mit ihren Familien unternehmen, als es der ihrige (deutsch) mit ihr und dem Kind tut. Und sie fühlt sich dann irgendwie alleinerziehend, obwohl sie es nicht ist. Allerdings ist er auch gern alleine und sie ist eher geselliger, das ist ja auch temperamentsbedingt. Ich hatte in meiner Jugend mal einen Algerier kennengelernt, der sagte mir gleich am ersten Abend: "Wir werden viele Kinder haben und werden alles gemeinsam machen." Da gruselte mir etwas, weniger vor den vielen Kinderlein, die da kommen würden, als ob der Tatsache, daß er wirklich ALLES mit mir gemeinsam machen wollte. Ich realisierte zwar später, daß das wohl nur so ein Spruch war, den er auswendig gelernt hatte, weil ihm wohl einige ältere erfahrene Algerier gesagt hatten, daß deutsche Frauen auf so was stehen würden. Allerdings war er nur in der Kneipe am Bier trinken, wenn gerade keine Kundschaft kam, bei ihm Stoff zu kaufen. Und als ich seinen Lebenswandel herausfand, da beendete ich das ganze. Also kam er auch nie dazu, mir zu beweisen, daß er es ernst meinte mit seinen "Vorsätzen".

LG
Steckchen
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