Meine unfassbare Geschichte.

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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EsWarEinmal
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Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von EsWarEinmal » 18.06.2012, 11:21

Guten Tag,
ich möchte hier nun meine Geschichte erzählen, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich hier überhaupt richtig bin und erst recht nicht, ob es hier in der richtigen Kategorie ist, wenn nicht bitte verschieben.
Es ist schwer einen Anfang zu finden und eine sortierte Situation zu beschreiben, ich bin bei diesem Thema immer sehr emotional aufgewühlt. Zunächst einmal, ich bin 31 Jahre alt, meine Mutter halb Türkin und halb deutsch, mein Vater ein halber Italiener und halber Deutscher starb kurz nach meiner Geburt. Ich wurde zunächst von meiner Mutter alleine aufgezogen, als ich 7 war kam ihr türkischer Ehemann dazu. Durch ihre Herkunft wurde ich nach dem Islam erzogen, wenn wir auch sehr modern und „locker“ lebten, eher deutsch und ich mehr Freiheiten genoss als andere Frauen im Islam. Das schreibe ich zunächst als minimale Beschreibung meiner Person.

Nun zum Thema. Es ist sehr lang geworden, ich hoffe ihr habt die Puste alles zu lesen.
Ich lernte meinen späteren Ehemann hier in Deutschland über Bekannte und 8 Ecken kennen, da war ich gerade 18 Jahre alt. Er, ein Albaner aus Mazedonien und mittlerweile 40 Jahre alt. Wir lernten uns ein paar Wochen lang kennen und wurden ein Pärchen. Die ersten Wochen waren sehr schön und unbeschwert, bei ihm konnte ich mich öffnen und alles war toll. Zum Anfang gab es zwar sprachliche Probleme, aber das war kein großes Problem. Leider dauerte das Glück nur ein paar Monate an und dann lief sein Visum ab, er musste zurück in die Heimat. Wir blieben ein Jahr lang im Kontakt und entschlossen dann zu heiraten. Wir heirateten in Mazedonien mit eher wenig Leuten, unsere Eltern weigerten sich an unserer Hochzeit teilzunehmen, also kamen nur seine Geschwister, Onkel mit Tante und Cousins und Cousinen. Die ganze Hochzeit war sehr untypisch für eine albanische Hochzeit und aus der Türkei war ich auch anderes gewohnt.
Ich nahm es hin, es ging ja zunächst sowieso darum, dass er bei mir in Deutschland leben konnte, was danach kam würde man sehen. Ich war nicht wirklich unbedarft und rechnete damit, dass es schief gehen würde ich war halt jung und risikofreudiger, heute kann ich nur den Kopf schütteln.
Nach einigen Monaten war es soweit und mein Mann durfte einreisen, in der Zwischenzeit hatte ich eine Wohnung gefunden, mich mit meiner Familie wegen der ungewollten Hochzeit versöhnt und wir hatten regen Kontakt in den Monaten. Wir heirateten hauptsächlich wegen dem Aufenthalt, sonst wäre das alles nicht so schnell gegangen.

Wir flogen in den folgenden 3 Jahren 2 Mal zusammen nach Mazedonien, er war so 4 Mal alleine in der Heimat. Die Eltern waren 1 Jahr nach unserer Hochzeit bei uns in Deutschland und sie akzeptierten mich, es war alles gut. Nach 3 Jahren bekam er seinen unbefristeten Aufenthalt und ich rechnete damit, dass die Beziehung nun scheitern würde. Es war zwar alles ok, bis auf einige Streitigkeiten die aber normal waren, jedoch war ich sensibilisiert durch die „Geschichten“ die man so las und hörte.
Das Gegenteil war der Fall, unsere Beziehung war schön wie nie und ich wurde schwanger. Ich verlor mein Kind im 3 Monat und wir litten beide unter der Situation. Danach wollten wir beide vorerst keinen weiteren Versuch starten ein Baby zu bekommen.
Wir waren beide immer sehr fleißig und hatten einiges Geld zusammen gespart und mit diesem eröffneten wir im 4 Jahr unserer Ehe unseren ersten Gastronomiebetrieb. Ich erledigte den Papierkram und den Haushalt, kellnerte selten wenn jemand ausfiel und erledigte sonst den Haushalt, mittlerweile hatten wir ein Haus zur Miete. Ein halbes Jahr etwa lief alles und dann kam der erste Knall. Über einen Zufall bekam ich raus, dass mein Ehemann mir etwas sehr wichtiges in seinem Leben verschwiegen hatte, nämlich seine 3 Kinder, einen Sohn und 2 Töchter. Die Kinder sind heute 22, 20 und 17 Jahre alt. Mein Mann gab als ich es sowieso wusste alles zu. Er hatte mit 16! Eine albanische Frau geheiratet, die Eltern hätten die Ehe arrangiert und die Ehe ging in die Brüche. Die Kinder wüssten von mir und hätten mich auch mehrmals in Mazedonien gesehen, er hätte mir das alles nicht zumuten wollen und auch Angst gehabt ich würde ihn nicht wollen mit Kindern. Die Kinder lebten bei der Schwester in Mazedonien. Die Mutter der Kinder ist neu verheiratet und hat wie üblich in dieser Mentalität keinerlei Kontakt zu den Kindern. Die Mutter war nie offiziell seine Ehefrau und die Kinder waren auch nicht anerkannt, es gab nun eine albanische Hochzeit, daher erfuhr ich das alles also nicht durch die Behörden.

Ich war völlig schockiert und trennte mich sofort von meinem Mann, er hatte mich die ganze Zeit belogen und seine Kinder in Stich gelassen, so einen Mann wollte ich trotz aller Liebe nicht mehr. Er sollte ausziehen und tat das wiederwillig auch. Es folgten Wochen des Streits, der Tränen und Wut. Mein Mann wollte sich nicht trennen er bettelte um Vergebung. Nach ein paar Wochen entschied ich mich für meinen Mann, das Vertrauen war jedoch vorerst dahin und wir stritten oft heftig. Im Sommer erklärte ich mich bereit mit meinem Mann in die Heimat zu fliegen und dort seine Kinder kennen zu lernen. Die Kinder waren toll, sie waren mir gegenüber von Anfang an offen, wir sprachen eine Mischung aus albanisch, deutsch und englisch. Kurz, ich verstand mich prächtig mit den Kindern. Nach den 10 Tagen Urlaub in Mazedonien ging unsere Ehe wieder bergauf, mein Mann schien erleichtert und wir hielten nun gemeinsam den Kontakt zu den Kindern, ich blöde Kuh schickte von nun an Geschenke und auch Geld. Die Kinder zogen nun ins Haus meines Mannes das direkt neben dem der Schwester lag, sie waren betreut.
Ich war noch einmal in Mazedonien und die Kinder verbrachten sogar einmal ihre Ferien bei uns in Deutschland. Wir eröffneten ein zweites Lokal, es ging uns privat und beruflich gut. Ich kam irgendwie über alles hinweg, wenn auch immer ein Misstrauen im Hinterkopf lauerte und hin und wieder ausbrach, es flogen dann die Fetzen.
Frühjahr letzten Jahres passierte es dann. Mein Mann lies sein Handy liegen und es kam eine Mitteilung. Es war bei uns nie ein Tabu das Handy des anderen abzunehmen oder ähnliches, also las ich die Nachricht. Auf Albanisch stand dort sinngemäß das die Kinder und sie auch leben müssten und er Geld schicken müsste, die „Deutsche“ lebe ja auch gut.
Ich war völlig fertig und dachte es könne nur die Mutter der Kinder sein. Am Abend stellte ich ihn zur Rede und er sagte es wäre die Schwester. Ich konnte das natürlich nicht glauben und in Folge rief mich die Halbe Familie aus allen Teilen der Welt an, beruhigte mich und sagte ich hätte das alles falsch verstanden. Auch die Schwester und die Kinder redeten am Telefon auf mich ein.
Ich war misstrauisch aber konnte auch nichts beweisen. Innerlich zerbrach ich fast und entfernte mich auch innerlich von meinem Mann. Ich schmiedete einen Plan.
Im Sommer wollte mein Mann nach Mazedonien, ich wollte wegen den Läden nicht mit, angeblich. Heimlich bereitete ich aber alles vor, sorgte dafür dass die Läden auch in meiner Abwesenheit laufen würden und buchte 4 Tage nach Abreise meines Mannes einen Flug.
Gegen meinen Plan fuhr mein Mann nach 2 Tagen in Mazedonien ans Meer nach Albanien, was er im Sommer vorher auch schon getan hatte. Ich flog trotzdem nach Mazedonien, total irre mit Perücke und farbigen Kontaktlinsen. Ich wollte vermeiden, dass mich jemand aus der Familie oder Bekannte vorab „erwischen“ und mein Plan nicht aufgehen würde. Ich fuhr vom Flughafen mit dem Taxi zum Haus meines Mannes wo die Kinder lebten und klopfte. Die Tochter öffnete und war gleich sehr erschrocken, versuchte mir Freude vorzugaukeln, wollte gleich mit mir zur Tante. Ich merkte dass sie mich nur weglocken wollte und verschaffte mir Zutritt. Der Sohn war nicht da, nur die andere Tochter und eine FRAU, die ich zwar mal gesehen aber nie gesprochen oder zuordnen konnte. Es war seine Frau, dass wusste ich sofort und eine Ähnlichkeit zu einer der Töchter war nicht zu leugnen. Es war seine Frau und ich drehte total durch in diesem Haus. Die Kinder weinten, der Frau schien das alles total egal zu sein, sie verließ später sogar das Haus. Es kamen noch Verwandte und der Sohn. Alle versuchten sich zu erklären, zum Teil sogar alles zu leugnen, zum Glück waren auch perfekt deutsch sprechende Personen anwesend. Alle Anwesenden sagten es täte ihnen so leid und sie akzeptierten mich und ich müsste das verstehen, sie wäre die Mutter der Kinder Trennung ausgeschlossen, mein Mann wäre doch fast immer bei mir und so weiter.
Ich verließ den Ort am Abend bevor mein Mann eintraf. Ich flog nachdem ich 3 Tage im Hotel meine Augen ausgeheult und mein Telefon ausgeschaltet hatte zurück nach Deutschland. Mein Mann war noch nicht wieder da. Ich packte ein paar Sachen und tauchte bei einer Freundin unter, geschlagene 4 Wochen, Telefonate mit meinen Mann endeten immer mit schlimmen Zusammenbrüchen beiderseits, ein Treffen gab es noch nicht. Den Mietvertrag für das Haus kündigte ich und bekam zeitnah meine neue Wohnung.
Nach einigen Wochen traf ich meinen Mann zum ersten Mal wieder, vorher weigerte ich mich. Bei dem Treffen versuchte er sich zu erklären, wir weinten beide heftig und ich ging auch auf ihn los. Unser Gespräch dauerte 5 Stunden.

Das ist nun alles knapp ein Jahr her. Er hat mir den Großteil seiner Ersparnisse gelassen und war auch sonst recht fair. Die Läden haben wir noch und dadurch auch Kontakt. Ich versuche ihm aus dem Weg zu gehen, es lässt sich aber nicht immer vermeiden. Er sucht ständig meine Nähe, bin ich in dem einen Laden und er erfährt das, dann kommt er natürlich auch und auch sonst sucht er immer Gründe mich zu sehen. Er sagt was seine Familie damals sagte, sie ist die Mutter seiner Kinder und eine Trennung ist unmöglich. Er verlangt ernsthaft dass ich das akzeptiere und unsere Ehe aufrechterhalte. Ich weiß dass er in unserer Ehe mit ihr im Bett war. Ich verstehe nicht warum er das getan hat und ich verstehe das alles nicht. Es kommt mir alles immer noch sehr unreal vor. Ein Zurück kommt für mich natürlich nicht in Frage. Ich betrachte ihn mit einer Mischung aus Wut, Verachtung, Mitleid und Liebe. Ihm geht es auch schlecht, dass ist nicht zu leugnen. Aber das hilft mir auch nicht, er hat mein Leben zerstört, so erscheint es mir zumindest.
Wir hatten eine sehr enge und emotionale Beziehung, ich hätte ihm diese Sauerei nie zugetraut. Er war ein guter Ehemann, bis es ganz Dicke kam. Stolz hat er mich in unserer Ehe überall präsentiert, war immer respektvoll, immer sehr großzügig und hat mir meinen Freiraum und die Chance zur Selbstverwirklichung gegeben. Ein Jahr vor unserer Trennung hatte ich die Pille abgesetzt, wir wollten es nochmal probieren schwanger zu werden, was heute gesehen zum Glück nicht klappte.
Ich bin ein emotionales Wrack, ich habe momentan das Gefühl völlig kaputt zu gehen und nie mehr Vertrauen zu finden zu keinem Menschen. Mit meinen 31 Jahren habe ich das Gefühl, alles wäre zu ende. Ich weiß nicht ob mich eine von euch verstehen kann. Als meine Beziehung frisch zerbrach, da hatten alle Verständnis und kümmerten sich um mich und mittlerweile tun alle so, als wäre nichts gewesen oder sagen mir das ich einen andern Mann kennen lerne, es war was eben war. Es gibt sogar Stimmen die meinen ich solle es nehmen wie es ist und meinem Mann eine Chance geben, kommt nicht in Frage. Ich rede schon kaum noch drüber, habe das Gefühl, die Welt flieht vor meinem Schmerz. Mein Mann erträgt das Thema kaum, kann mir das alles nicht wirklich erklären. Er sagte er hätte sich halt verliebt und dann war die Liebe zu groß und er wollte mich auch mit der Lüge halten. Bis heute will er dass ich zu ihm zurück komme und mich arrangiere, mir würde es an nichts fehlen. Nur das Thema mit der Frau in der Heimat sollte ich akzeptieren, dann wäre alles wie es war. Die Scheidung will er auch nicht. An mich hat keiner gedacht. Seine Familie und alle Leute von seiner Seite haben mich belogen, sie halten es für seine Privatsache und da hält man sich raus. Den Kontakt habe ich zu fast allen aus dieser Familie abgebrochen.
Ich frage mich was seine Kinder empfunden haben mögen, war die Zuneigung echt oder berechnend? Was hat er gedacht? Warum teilte er das Bett mit seiner Frau obwohl es mich gab? Was haben diese ganzen Menschen nur gedacht?
Es treibt mich in den Wahnsinn und ist unerträglich. An manchen Tagen geht’s mir ganz gut und ich versuche das Leben zu genießen und dann heule ich wieder ganze Tage durch und kann kaum schlafen.

Ich weiß nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin. Doch hier erhoffe ich mir, dass meine Gefühle und Empfindungen vielleicht ernst genommen und verstanden werden. Vielleicht können mir auch Mitglieder Tipps geben, wie ich meinen Schmerz überwinden kann. Es interessieren mich eure Meinungen und Gedanken zu meiner Geschichte. Zum Schluss möchte ich noch betonen, dass ich nicht plane meinen Mann zurück zu nehmen oder meine Ehe zu retten. Ich will nur mit meinen Gefühlen umgehen lernen und diese Sache emotional überwinden, diesen Ekel loswerden. Bezness im klassischen Sinne war das wohl nicht, aber was war es dann?

Vielen Dank für´s lesen erst einmal!

Anaba
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Anaba » 18.06.2012, 11:40

Liebe EsWarEinmal,

herzlich willkommen im Forum.
Das Team von 1001 Geschichte wünscht dir einen guten Austausch.

Deine Geschichte muss ich erst mal verdauen, obwohl sie nicht ungewöhnlich ist.
Es gibt viele Männer, die genau so leben, wie dein Mann es möchte.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Jakobs_Weg
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Jakobs_Weg » 18.06.2012, 13:19

Bezness im klassischen Sinne war das wohl nicht, aber was war es dann?
Ein Clash der Kulturen.

Herzlich willkommen, liebe EsWarEinmal!

So spontan würde ich (falls finanziell möglich) zu Urlaub raten, vielleicht im Schwarzwald oder in Südtirol, einfach etwas, was sich auch "äußerlich" zum Süden unterscheidet, damit du auch innerlichen Abstand gewinnst. Viel Grün tut den Augen und der Seele besonders gut!

Hast du Hobbies, die du immer schon gerne intensiver betrieben hättest, aber auf Grund des Alltags eher hinten angestellt hast? Malst du gerne? Dazu gibt es - besonders in den Sommermonaten - zahlreiche Malreisen. Oder übers ganze Jahr sogar werden in bestimmten Häusern kreative Kurse angeboten. Auch andere als die der bildenden Künste. In Gemeinschaft mit anderen gleichgesinnten Hobbyisten macht das besonderen Spaß. Das nur mal als Anregung.

Hauptsache, du kannst zur Ruhe kommen! Ich wünsche dir alles, alles Gute!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

SINA
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Registriert: 26.05.2008, 00:57

Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von SINA » 18.06.2012, 13:19

Liebe EsWarEinmal,
ich habe Deine lange Geschichte sehr aufmerksam gelesen und bin mir Deinen Gefühlen bewußt.
Und eigentlich kann ich Dir nicht mal einen guten Rat geben, wie Du die Entäuschung überwinden kannst.
Dafür möchte ich Dir ein wenig aus meiner Erfahrung schreiben, Deine Gedanken, wie er mit seiner 1. Frau schlafen konnte, obwohl er mit Dir zusammen gelebt hat, sind Gedanken, die man sich als Europäerin macht.
In diesen Ländern sind solche Situationen völlig normal.
Ich kann es Dir aus eigener Erfahrung von Algerien schreiben. Nach der Unabhängikeit (1962) sind sehr viele Algerier nach Frankreich geflogen um dort zu arbeiten. Oft waren sie vorher verheiratet, manchmal kam die Hochzeit später, immer mit dem Gedanken, genug Geld zusammen zu bekommen und dann geht es zurück in die Heimat zur Familie.
Die Hochzeiten in der Heimat waren/sind zum größten Teil arrangierte Hochzeiten. Man respektiert sich und lebt so gut es geht zusammen, aber meistens steht nicht eine Liebe, wie wir sie für "normal" erachten, dahinter. Es ist viel eher eine "Zweckgemeinschaft" die nicht immer schlecht sein muß.
Sehr oft lernten diese Männer andere Frauen kennen, Frauen, die ganz anders waren, als die Frauen zu Hause. Und oft lernten sie auch eine ganz neue Art der "Liebe" kennen. Dann war es eine Frage der Abhängigkeit gegenüber der Heimatfamilie, des Stolzes, der Religion, wie ein Mann mit so einer Situation umgegangen ist.
Ich kann es nur aus dem Bekanntenkreis sagen, die meisten Männer haben sich für ein späteres Leben an der Seite ihrer Heimatfrau entschieden. Die Frauen haben geduldig gewartet. Sie waren versorgt und hatten jahrelang einen Mann der immer in Urlaubslaune war, an ihrer Seite. Damit ging es ihnen viel besser als vielen anderen verheirateten Frauen. Die Familien spielten immer mit, sie profitierten von den Männern im Ausland.
Dass Dein Mann Dir nichts von seiner Heimatfamilie erzählt hat, ist nachvollziehbar.
Wann hätte er es machen sollen? Er wird immer einen Grund gefunden haben, warum er es lieber verschwiegen hat.
Das Du deswegen so sehr verletzt bist, wird er warscheinlich nicht verstehen. Ich vermute seine Gedanken sind so: Er war immer gut zu Dir und Du hast keinen Grund Dich über ihn zu beklagen.
All das wird Dir bei der Verarbeitung Deiner Gefühle nicht so viel weiter helfen. Ich hoffe aber, dass Du Deinen Mann nun etwas besser verstehen kannst. Damit möchte ich sein Verhalten nicht entschuldigen - nur erklären.

Viele Grüße
SINA

naschkatze
Beiträge: 567
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von naschkatze » 18.06.2012, 13:28

Wieder mal so eine Wahnsinnsgeschichte....

Liebe EsWarEinmal,
Du bist 31, Dein Leben ist noch nicht vorbei, auch wenn Du es Dir zur Zeit vielleicht nicht vorstellen kannst. Ich glaube schon, dass Dein Mann Gefühle für Dich hat / hatte, aber was nützt Dir das? Er hat Dich von Anfang an heftig belogen und als Du einen Teil davon (seine Kinder) herausgefunden hast, hat er auch nur diesen Teil zugegeben und Dich weiterbelogen. Und seine ganze Familie Dich auch. Dieser Vertrauensbruch ist einfach zu groß, als dass er irgendwie zu kitten wäre. Du hattest keine Wahl als Dich zu trennen. Wenn Du irgendeine Möglichkeit hast (Eure 2 Läden verkaufen?), dann würde ich auch die geschäftliche Beziehung zu ihm einstellen. Das macht Dir das Leben nur noch schwerer. Irgendwann wird Dir der Kontakt vielleicht egal sein, aber das wird wohl noch eine ganze Weile dauern.

Alles Liebe wünscht Dir Naschkatze

Jakobs_Weg
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Jakobs_Weg » 18.06.2012, 13:34

naschkatze hat geschrieben:Wenn Du irgendeine Möglichkeit hast (Eure 2 Läden verkaufen?), dann würde ich auch die geschäftliche Beziehung zu ihm einstellen. Das macht Dir das Leben nur noch schwerer.
Das hatte ich vergessen, danke, liebe Naschkatze!

Ich würde auch danach trachten, geschäftlich eine Trennlinie zu ziehen.
LG, Jakobs_Weg

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Micky1244
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Micky1244 » 18.06.2012, 15:16

Liebe EsWarEinmal,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich habe eine Verständnisfrage:
War dein Mann, als du ihn mit 18 Jahren kennenlerntest 40 Jahre alt, oder ist er nur 9 Jahre älter als du und inzwischen 40 Jahre alt ?
Bezness sehe ich nicht in deiner Geschichte, allerdings ist der kulturelle Unterschied
zum unüberwindbaren Problem für dich geworden. Dass er dir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt hat ist für dich ein unentschuldbarer Trennungsgrund. Er hat dich immer gut behandelt, er will sich , im Gegensatz zu dir, nicht scheiden lassen.
Wenn ich an die anderen Geschichten im Forum denke, die Frauen über ihre Erfahrungen mit albanischen Männern gemacht haben, so ist dein Mann eher untypisch.
Allerdings ist auch bei den anderen Frauen oft eine Frau aus dem Heimatland im Hintergrund.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

chandu
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von chandu » 18.06.2012, 17:48

Liebe EswarEinmal,

ich war 19 Jahre verheiratet (mit einem Mann aus dem asiatischen Raum). Nach eben diesen 19 Jahren trennte ich mich von ihm und kehrte nach Deutschland zurück. 3, 4 Jahre später kam er zu Besuch nach Deutschland. Ich hatte eigentlich keine Lust, ihn zu treffen, weil für mich alles abgeschlossen war, und ich keinen Sinn darin sah. Er bestand jedoch darauf, mich kurz zu sprechen, wenn es nicht anders ginge, auch in einem Café, er hätte mir etwas Wichtiges zu sagen.

Dann erzählte er mir, dass ich nicht seine erste Ehefrau gewesen sei, sondern dass er schon einmal vorher verheiratet gewesen war. Er hatte sogar ein Kind aus dieser Ehe. Während der ganzen 19 Jahre hat er nie ein Wort darüber fallen lassen, und ich wäre natürlich auch nie auf die Idee gekommen, dass ein Partner eine so wichtige Information geheim halten könnte.

Eigentlich hatte ich bis zu diesem Treffen im Café gedacht, dass alles vorbei und überstanden wäre, dass er mich nie wieder unangenehm überraschen oder zum Weinen bringen könnte. Jedenfalls saß ich im Schock da und starrte ihn an. Ich weinte nicht, sondern es weinte einfach aus mir. Schließlich ging ich, und den ganzen Weg nach Hause weinte es und weinte es aus mir. Das hat einige Tage angedauert, bis ich es irgendwie verarbeitet, akzeptiert und weggesteckt (?) hatte.

Ich hatte auch oft an all die Geheimnisse gedacht, die er während diesen Jahren vor mir gehabt haben musste. Obwohl er sehr gut verdiente, jammerte er oft, dass er so knapp bei Kasse sei. Zu seinem Glück verwaltete er die Haushaltsfinanzen, sonst hätte ich ja sehen müssen, dass da regelmäßig Zahlungen an das Kind aus erster Ehe gingen ... etc. Das Gefühl, so betrogen worden zu sein - nicht nur von ihm, sondern auch von seiner ganzen Familie, die das ja gewusst hatte und augenscheinlich auch Kontakt mit der ersten Familie hatte ...

Auch wenn unsere Ehe da schon kaputt war - da ging auf einmal noch eine ganze Menge mehr kaputt.

Das ist zwar kein Bezzness, aber das Gefühl ist wohl das gleiche - das Gefühl, über den Tisch gezogen und betrogen worden zu sein. Während ich arglos bei meiner Schwiegerfamilie saß, haben sie vielleicht meine Kinder mit seinem ersten Kind verglichen ... haben mich mit der ersten Frau verglichen ... sogar die kleinen Kinder der Schwester waren angehalten, vor mir nichts zu sagen, was auf eine weitere Cousine schließen lassen könnte ...

Ich kann Dir nicht sagen, wie Du über die ganze Sache hinweg kommen kannst, aber Du wirst darüber hinweg kommen ... Zeit ist die beste Heilerin ... Schau nach vorne, Du bist noch so jung, die ganze Welt steht Dir noch offen. Ja, alles Klischées, aber sie stimmen. Und ja, es gibt sie schon, die wirklich vertrauenswürdigen Männer! Vielleicht solltest Du eine Beratung machen - eine gute Psychologin kann Dir das Forum bestimmt angeben.

Alles Liebe
chandu

EsWarEinmal
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von EsWarEinmal » 18.06.2012, 17:49

Vielen Dank für die ganzen Reaktionen.
Zu Micky: er ist jetzt 40, damals war ich 18 und er 27. Ich weiß auch, dass es viel schlimmere Geschichten mit Albanern gibt, habe sogar welche miterlebt und viel gelesen. Trotzdem oder genau deshalb ist es so unerträglich schwer für mich. Ich würde so gerne sagen können er ist ein mieser Schufft und fertig. Aber ganz so einfach ist es eben nicht, er hat mir böses angetan und doch einst mein Leben so bereichert.

Zu Scharade: ich weiß das Männer ins Bordell gehen und denke über diese Abgrenzung ähnlich. Jedoch verhält es sich in diesem Fall irgendwie anders. Männer gehen ins Bordell und holen sich dort Dinge, die sie mit der Ehefrau oder Partnerin vermissen oder einfach mal um etwas Neues ausprobieren wollen, eine molligere Frau oder eine Schlankere, wie auch immer. In seinem Fall kann ich nichts davon endecken. Bei uns war was das Intimleben anging alles in Butter und er wollte oder konnte bei seiner Frau in Mazedonien auch nichts Neues ausprobieren. Ich habe die Frau gesehen, sie ist nicht attraktiv, nicht gepflegt oder herzlich, optisch das genaue Gegenteil von mir oder ihm. Das soll bitte nicht oberflächlich klingen und ich hoffe, diesen Teil nimmt mir keiner übel. Ich kann mir vorstellen wie das alles ablief und genau das schockiert mich so. Wäre mein Mann ins Bordell gegangen und ich hätte ihn erwischt, ich könnte es mir zumindest erklären, aber so ist es mir einfach nicht möglich.
All die Dinge die du mir geschrieben hast, sind auch schon durch meinen Kopf gewandert und es gab in einem Jahr unfassbar viele schlaflose Nächte für Gedanken. Ich weiß das auch er ein Opfer ist und auch seiner Gefühle war und bin ich mir sicher. Das macht die ganze Angelegenheit noch viel schmerzvoller. Ich kann auch nicht beantworten was ich an seiner Stelle getan hätte, dazu bin ich selbst einfach zu anders. Ich denke das es ganz normal ist, dass Beziehungen und Ehen scheitern, dass hier ist aber kein Scheitern im typischen Sinne, es ist... ich weiß nicht wie ich es bennen soll.

Die Alternative? Ich sehe keine. Unsere Betriebe möchte ich behalten, zu sehr sind mir die Läden, die Gäste, die Mitarbeiter ans Herz gewachsen um aufhören zu können. Und mein Leben? Ich sehe gerade keine Kehrtwendung, dass alles wieder in Ordnung kommt, ich mich neu verliebe, noch Mutter werde. Ich will ihn auch nicht aus meinem Leben haben und dann wieder doch. Fakt ist nur, ich will keine Ehe mehr und auch keine Beziehung zu ihm, ich kann das niemals vergessen oder mich arrangieren.
Urlaub und ein Tapettenwechsel wären übrigens toll und das werde ich auch in Angriff nehmen. Zu Hobbys kann ich mich jedoch momentan kaum aufmuntern. Ich bin froh wenn ich nach Feierabend die Tür hinter mir schließen kann.

EsWarEinmal
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von EsWarEinmal » 18.06.2012, 17:54

Hallo Chandu,

ich musste bei deiner Geschichte wirklich schlucken, ich kann natürlich sehr gut verstehen wie das für dich war.
Ich würde gerne eine Therapeutin zur Aufarbeitung finden und nehme es mir seit einem Jahr vor. Und jeden Tag bin ich viel zu gelämt und beschämt etwas zu tun. Ich versteh mich selber nicht.

Anaba
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Anaba » 18.06.2012, 18:48

Liebe EsWarEinmal,

wenn du möchtest, stellen wir gern den Kontakt zu Frau Dr. Arnhold her.
Du kannst mir gern eine Mail schreiben.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Bocanda
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Bocanda » 18.06.2012, 18:54

Liebe EsWarEinmal,

ich habe Deine Geschichte gelesen und kann mitfühlen, dass Du von dieser Geschichte erschlagen bist. Du dachtest Dir mit Deinem Mann eine Zukunft gestalten zu können und wurdest dann doch jahrelang belogen und betrogen.

Das tut natürlich weh. Hier kann Dir keiner einen "schnellen" Rat geben, wie Du Deine Geschichte bearbeiten und verarbeiten kannst. Das braucht natürlich seine Zeit. Ich denke Anaba hat da den richtigen Anstoß gegeben. Zu dem Kontakt zu Fr. Dr. Arnold würde ich Dir ebenfalls raten.

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit alles Gute
Bocanda
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

chandu
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von chandu » 18.06.2012, 19:26

"Und jeden Tag bin ich viel zu gelämt und beschämt etwas zu tun".

Warum denn beschämt?? Du musst Dir doch überhaupt nichts vorwerfen. Dass Du gelähmt bist, verstehe ich. Ich glaube, das ist so eine Art Schutzfunktion des Körpers, die Dich in eine Starre versetzt, eine gewisse Betäubung, bis die Wunde etwas zu heilen beginnt ... Nimm Dir Zeit, auch für die Trauer, die doch ganz natürlich ist,akzeptiere sie als Heilungsprozess ... sag Dir, es geht vorbei, jeder Tag wird etwas besser, und jeden Tag entfernst Du Dich ein Stück mehr von diesem schlimmen Gefühl. Der Tag wird kommen, da Du zurückblicken kannst, ohne dass es weh tut, und Du Dir sagen kannst: Diese Erfahrung, dieser Schmerz gehören zu meinem Leben. Ich habe daraus gelernt, bin ein Stückchen weiser und erfahrener geworden, und ich bin froh, dass das alles hinter mir liegt!

EsWarEinmal
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von EsWarEinmal » 18.06.2012, 20:54

Ich habe Interesse an dem Kontakt mit Frau Dr. Arnhold. Arbeitet diese mit dem Forum zusammen oder?

Beschämt bin ich, weil mir das ganze Thema sehr peinlich ist. So viele Menschen wussten bescheid und ich eben nicht. Wenn es ganz schlimm ist, denke ich alle haben sich über mich lustig gemacht, auch er. In klaren Momenten weiß ich, dass er zumindest sich nicht lustig gemacht hat und sich sicher auch geschämt hat über sich selbst. Dann denk ich wieder er hätte bei allen erzählt ich wäre nur für den Aufenthalt gut. Auch unglaubwürdig nach so vielen Jahren Ehe, ich weiß. Trotzdem kommt dieses Gefühl immer wieder und ich werd es nicht wirklich los. Da ist einmal die Fantasie und dann der Verstand, die beiden führen bei mir seit einem Jahr Krieg :?
Ich hoffe s wird wie du sagst Chandu und eines Tagen wird das alles nicht mehr schmerzen.

cleo544
Beiträge: 123
Registriert: 28.11.2010, 18:51

Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von cleo544 » 18.06.2012, 21:26

Liebe EsWarEinmal,

Ich kann dich sehr gut verstehen, wie du dich jetzt fühlst, deinen Schmerz aber ich kann auch deinen Mann verstehen, weil wir in unserem Bekanntenkreis auch so einen Fall haben wo jemand auf Druck der Familie heiraten mußte weil zwei Familien unbedingt das wollten.

Ihr habt eine Firma miteinander ihr habt etwas aufgebaut dass willst du nicht aufgeben, wirst du so stark sein den Rest deines Lebens mit dem Mann den du einmal geliebt hast zusammen zu arbeiten, das ist sehr schwer glaube es mir.

Ich verstehe auch deine Verzweiflung, deine Wut, deine Trauer, aber ich verstehe auch deinen Mann der der Frau die er liebt die vielleicht die Liebe seines Lebens ist, das zuerst nicht sagen konnte, zuerst wollte er nicht und mit den Jahren konnte er es nicht. Ich glaube dein Mann leidet genauso wie du. Das Vertrauen ist zerstört, aber wenn kein Vertrauen mehr da ist wie willst du mit ihm zusammenarbeiten.

Ich weiß bei meinen Bekannten ist es etwas anderes, aber sie haben einen Pakt geschlossen, er wird seiner Mutter diesen Wunsch nach dem Enkelkind erfüllen und dann wir er gehen, er liebt seine Frau nicht und es bereitet ihm große Mühe mit ihr ins Bett zu gehen, er arbeitet sehr viel nur damit er nicht nach Hause gehen muß (12 bis 14 Stunden pro Tag)und er hilft seiner großen Liebe ihre Firma aufzubauen und wir merken wie er sich über jeden Fortschritt freut, dass gibt ihm Halt, ich kann mich noch erinnern als er mit meinem Mann gesprochen hat dass er heiraten muß, weil er den Druck der Familie nicht mehr stand gehalten hat und wie er es seiner großen Liebe sagen soll, mein Mann sagt ihm, dann sag ihr die Wahrheit und wenn sie dich so liebt wie du sie dann werdet ihr einen Weg finden wie ihr diese Situation bewältigen könnt.

Daher kann ich dir nicht raten was du machen sollst, vielleicht ist eine Auszeit wo du dich ganz aus dem Geschäft zurückziehst vielleicht besser, oder sprich mit einer Psychologin oder mit einem Eheberater.

Cleo

chandu
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Registriert: 22.09.2010, 13:52

Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von chandu » 18.06.2012, 21:37

"Ich hoffe s wird wie du sagst Chandu und eines Tagen wird das alles nicht mehr schmerzen."

Liebe EsWarEinmal, ich verspreche Dir, dieser Tag wird kommen!! Halte durch! Gespräche mit der Therapeutin werden Dich sicher ein Stück weiter bringen, dass Du Deine Geschichte besser verstehen und verarbeiten lernst.

Du musst Dich doch nicht schämen, weil Du denkst, die Familie hätte sich über Dich lustig gemacht. Wenn es so wäre, müssten sie sich schämen. Aber nach Deiner Schilderung wollte keiner Dir jetzt persönlich etwas Böses. Trotzdem ist es hart, ich weiß, aber ein Schämen von Deiner Seite ist nicht angebracht. Du solltest stolz auf Dich sein, alles für die Familie getan zu haben und auch beruflich gemeinsam so weit gekommen zu sein!!

Anaba
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von Anaba » 18.06.2012, 21:58

mein Mann sagt ihm, dann sag ihr die Wahrheit und wenn sie dich so liebt wie du sie dann werdet ihr einen Weg finden wie ihr diese Situation bewältigen könnt.
Der Weg ist klar, er heiratet und sie soll warten, bis die Andere ihre Pflicht erfüllt hat und ein Kind bekommt.
Wenn sie Glück hat, kommt er dann zu ihr. Die andere Frau wird solange belogen und betrogen.
Sie kann eines Tages gehen und ahnt nichts von dem was hinter ihrem Rücken passiert.
Wie feige und gemein ist das denn ?
Es gibt immer einen Weg. Er hätte die Wahl. Was würde ihm denn passieren, wenn er ehrlich wäre ?
In meinen Augen ist er ein Feigling, der zwei Frauen schlecht behandelt, nur um es der Familie recht zu machen.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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EsWarEinmal
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von EsWarEinmal » 18.06.2012, 22:44

cleo544 hat geschrieben:Liebe EsWarEinmal,
Ihr habt eine Firma miteinander ihr habt etwas aufgebaut dass willst du nicht aufgeben, wirst du so stark sein den Rest deines Lebens mit dem Mann den du einmal geliebt hast zusammen zu arbeiten, das ist sehr schwer glaube es mir.

Wir haben mit unseren Läden eine Existenz und die möchte ich trotz allem ungern weder mir noch ihm nehmen. Ob das immer so bleiben kann und wird, dass kann ich noch gar nicht absehen.

Ich verstehe auch deine Verzweiflung, deine Wut, deine Trauer, aber ich verstehe auch deinen Mann der der Frau die er liebt die vielleicht die Liebe seines Lebens ist, das zuerst nicht sagen konnte, zuerst wollte er nicht und mit den Jahren konnte er es nicht. Ich glaube dein Mann leidet genauso wie du. Das Vertrauen ist zerstört, aber wenn kein Vertrauen mehr da ist wie willst du mit ihm zusammenarbeiten.

Arbeiten wäre nicht mein größtes Problem. Ob ich ihn nun sehe oder nicht, der Schmerz ist der selbe. Er müsste von seinen Plänen nach einer Fortsetzung unserer Ehe abkommen. Und wie gesagt, auch ich glaube sein Leid, doch ich habe nicht gelogen um geliebt zu werden

Ich weiß bei meinen Bekannten ist es etwas anderes, aber sie haben einen Pakt geschlossen, er wird seiner Mutter diesen Wunsch nach dem Enkelkind erfüllen und dann wir er gehen, er liebt seine Frau nicht und es bereitet ihm große Mühe mit ihr ins Bett zu gehen, er arbeitet sehr viel nur damit er nicht nach Hause gehen muß (12 bis 14 Stunden pro Tag)und er hilft seiner großen Liebe ihre Firma aufzubauen und wir merken wie er sich über jeden Fortschritt freut, dass gibt ihm Halt, ich kann mich noch erinnern als er mit meinem Mann gesprochen hat dass er heiraten muß, weil er den Druck der Familie nicht mehr stand gehalten hat und wie er es seiner großen Liebe sagen soll, mein Mann sagt ihm, dann sag ihr die Wahrheit und wenn sie dich so liebt wie du sie dann werdet ihr einen Weg finden wie ihr diese Situation bewältigen könnt.

Bei allem Respekt, diese Geschichte finde ich link, egoistisch und glaube auch nicht an das Vorhaben des Mannes. Wenn erst ein Kind im Spiel ist, wird eine Trennung fast unmöglich. Mir tun beide Frauen leid, indem Fall aber die ausländische Frau mehr, sie soll als Gebärmaschine herhalten und wird belogen, deine Bekannte weiß im Gegensatz von seinem Vorhaben. Ich glaube auch nicht das ein Mann unter Druck eine Frau heiratet und diese dann mit Kind sitzen lässt, was für ein Wiederspruch. Das gewollte Enkelkind könnte auch von der Bekannten geboren werden. Für mich ist so ein Arrangement auch kein Liebesbeweis von der Frau, es ist geliebt werden, koste es was es wolle und das würde ich für mich ausschließen wollen.

Daher kann ich dir nicht raten was du machen sollst, vielleicht ist eine Auszeit wo du dich ganz aus dem Geschäft zurückziehst vielleicht besser, oder sprich mit einer Psychologin oder mit einem Eheberater.

Eine Auszeit hatte ich nach der Trennung für einige Wochen, eher Monate. Gespräche mit einer Psychologin würde ich für mich eher sehen.

Cleo

CeeYou
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Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von CeeYou » 18.06.2012, 23:50

Liebe EsWarEinmal,

Deine Geschichte ist extrem - aufwühlend auch für die Leserinnen hier. Irgendwo finden wir uns alle in Teilen deiner Geschichte wieder.

Ich kann auch kein Patentrezept geben, aber Anmerkungen machen:

a) Ihr seid beide sehr intelligente Menschen. Er muss es sein, weil Du es bist. Du hättest nie einen Partner gewählt, der nicht mir Dir auf Augenhöhe wäre.

b) Ich bin jetzt im August 30 Jahre verheiratet. Seit 10 Jahren arbeiten wir gemeinsam im eigenen Betrieb. Meine grösste Angst war es, daß wir damit das Ende der Ehe einleiten. Es ist nicht wirklich vielen Personen vorstellbar was es bedeutet 24 STd. vom Partner umgeben zu sein, die Hürden des Alltags neben den geschäftlichen Hürden zu meistern. Obwohl meine ersten Ehejahre - eher so wie bei Dir - davon geprägt waren, daß es ja auch vorbei sein könnte... und irgendwie war es nie -- und wieder war eine Hürde gemeistert... und es gab auch Tiefschläge (da war eher ich schuld oder die allgegenwärtigen Schwiegereltern).... aber es ging wieder weiter. Heute weiss ich, daß nie etwas besseres nachkommen hätte können.

c) Ich glaube auch fest, daß niemand über Dich aus seiner Familie gelacht oder gelästert hat. Eher hat man den Tag gefürchtet, wo do das "Familiengeheimnis" erfahren würdest. Das zeigt die Reaktion als Du dort unangekündigt aufgetaucht bist - aber ich bin mir Dir einer Meinung --- der Familie könnte ich auch nicht mehr gegenübertreten. Sei froh, daß sie soweit weg ist.

d) Du hängst am Geschäft. Ich bin der Meinung, daß Du es weiter machen solltest. Tue was Du tun willst und lass den Abstand wachsen bis ihr wieder normale Gespräche führen könnt. Du wirst eines Tages intuitiv wissen ob Du auf Distanz gehen willst oder doch ihm wieder Chancen einräumen. Momentan mit dieser Gefühlswelt und Zerissenheit, ist eine vernünftige Entscheidung nicht wirklich möglich.

e) Ich glaube ich, daß die Arbeit Dir die Möglichkeit gibt, oder in Dir die Hoffnung nährt, daß Du ihn auch in Deutschland mit einer NO GO Aktivität erwischt und dann endgültig den Schlussstrich ziehen kannst.

Ich wünsche Dir alles - alles Gute.

Grüße aus Wien
C.

PS: Ich glaube schon, daß Du im richtigem Forum bist.
Das Wichtigste Peripheriegerät eines Computers ist der Mensch.

brighterstar007

Re: Meine unfassbare Geschichte.

Beitrag von brighterstar007 » 11.07.2012, 23:52

Ihr Lieben,

wir können uns nur wünschen, dass keine Frau jemals in so eine Situation kommt (oder möglichst nur
GANZ GANZ wenige....) - denn es ist , wie man es dreht und wendet, eine emotionale Selbstzerfleischung,
die ihr aufgrund der kulturellen Unterschiede, aufgezwungen wurde. Meiner Ansicht ist es vergleichbar mit
Seelenmord.
Nur mit sehr viel Glück kann frau sich davon erholen, wenn überhaupt.....

LiebeGrüße

Brighterstar

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