Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Nessie
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Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Nessie » 18.12.2012, 19:15

Hallo!

Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen- und bin entsetzt von dem, was ich alles gelesen habe. Ich wünschte, es hätte vor 25 jahren schon Internet gegeben. Vielleicht hätte ich nicht 7 Jahre meines Lebens und eine Menge Geld an eine Ehe verschwendet, die nie funktionieren konnte.

Ja, das war vor 25 Jahren. Vielleicht ist meine Geschichte nicht so interessant, weil es schon so lange her ist, aber eines ist klar: es hat sich in diesen 25 jahren nichts geändert, was die Unvereinbarkeit dieser Kulturen betrifft. Im Gegenteil, es ist wohl eher noch schlimmer geworden. Beziehungsschwindel als Gesellschaftsspiel.

Mein Mann war aus Marokko, und ich habe ihn hier in Deutschland bei der Arbeit kennengelernt. Natürlich einige Jahre jünger als ich, wie das so ist, ich war zu diesem Zeitpunkt 31 und er 26. Am Anfang habe ich diese Beziehung garnicht ernst genommen, er hatte nur Duldung, keinen Job und das Verfahren lief noch, sah aber nicht gut aus. Als er mir erzählte, das sein Asylantrag abgelehnt werden würde (Aussage seines Rechtsanwalts), machte ich von mir aus den Vorschlag, zu heiraten, damit er bleiben könnte. Ich hatte keineswegs vor, daraus eine ‚richtige‘ Ehe zu machen; ich wollte ihm nur helfen. Er sprach schon gut Deutsch, war intelligent, hatte eine gute Schulbildung, perfekte Manieren, sprach besser Englisch als ich (und ich hatte Englisch als Abiturfach)- und erzählte mir später das Blaue von Himmel herunter. Damals kannte man natürlich die sogenannten ‚Scheinehen‘ nur zu gut, und eigentlich sollte unsere mehr oder weniger auch eine sein, auch wenn wir ein Verhältnis hatten – das hätte von mir aus auch gern so bleiben können. Ich war verliebt, aber noch bei Verstand. Ich wollte weder eine richtige Ehe noch Kinder.2 Tage nach der Hochzeit zog er mit Sack und Pack bei mir ein, und von da ab hatte ich plötzlich einen Ehemann. Den hatte ich garnicht haben wollen. Ich war eine selbstständige, selbstbewußte Frau. Woher hätte ich wissen sollen, das mein Mann nichts Eiligeres zu tun haben würde, als mir schnellstens die Flügel zu stutzen.

Im Laufe der nächsten 2-3 Jahre hat der Verstand sich dann so nach und nach verabschiedet. Ich will lieber nicht erwähnen, wieviel Geld dabei draufgegangen ist; nicht nur meines, sondern auch das meiner Familie, obwohl er nichts davon für sich selbst verbraucht hat- es floß in gemeinsame Versuche, finanziell etwas ‚Eigenes‘ auf die Beine zu stellen, und verschwand dann auf Nimmerwiedersehen. Er hatte keine Ahnung vom deutschen Geschäftsleben, und ich durfte mich nicht einmischen- in ‚Geschäfte‘, für die er mein Geld hatte.

Ich kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern, aber meiner Familie gegenüber habe ich bis heute ein schlechtes Gewissen. Sie haben mich nach dieser Ehe wieder aufgenommen, und wirklich schlimme Vorwürfe habe ich nie gehört, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Ich an ihrer Stelle hätte das vielleicht nicht so einfach hingenommen.
Mein Mann war kein schlechter Mensch. Er hätte immer gern gehabt, das unsere Ehe irgendwie ‚funktioniert‘, aber eher weniger dazu beigetragen. Das wäre eben seiner Meinung nach meine Aufgabe als Frau gewesen. Er hat mich nie körperlich bedroht oder angegriffen, in seiner Familie war das wohl verpönt, aber der psychische Druck war teilweise enorm. Trotzdem war er bis auf wenige Ausrutscher, in denen er auch mal laut wurde, total lieb, hat mich innerhalb und außerhalb unserer vier Wände mit Respekt behandelt und sich auf Streitgespräche eingelassen, auch wenn wir fast immer verschiedener Meinung waren.

Getrennt habe ich mich von ihm als ich herausfand, das er sich im Laufe der Jahre einen regelrechten Harem zugelegt hatte. Alles Frauen, die dachte, er führe nur eine Scheinehe und sie wäre die Einzige. Diese Frauen hatte er dadurch, das er damals begonnen hatte, in diesen Geldschiebeclubs zu arbeiten, die zu dieser Zeit aufkamen. Sie hatten ihm alle ihr Geld anvertraut, genau wie ich. Wobei ich, was die Summe betrifft, ebenfalls Nummer 1 war.
Als ich ihm die Beweise für sein Treiben vorlegte, hat er noch nicht einmal viel gesagt. Außer, das hätte er alles ja nur für uns getan- damit wir beide unser Auskommen haben. Meine Antwort war nur, das machte es nur noch schlimmer, und er hat auch nicht mehr viel Mühe aufgewendet, mich umzustimmen. Er kannte mich nach all den Jahren gut genug, er wußte, diesmal war der Zug abgefahren; er war endgültig zu weit gegangen.
Möglicherweise war das Ende auch deshalb wenig spektakulär, weil er meine Familie gut kannte, wir keine Kinder hatten, und ich einen 3 Jahre älteren, recht kräftig gebauten Bruder hatte. Prügel wollte er dann wohl doch nicht riskieren.

Langer Rede kurzer Sinn: meiner Meinung nach sind diejenigen Frauen, die im Amiga- Glauben gefangen sind, einfach im Irrtum, egal wie schön alles aussehen mag, oder wie sehr sie es verteidigen. Sogar dann, wenn der Mann ‚lieb‘ ist. Meiner war das auch. Das ist kein Beweis. Sie wissen einfach nur nicht genug über ihn und den Islam- Chip.
Praktisch alle muslemischen Männer legen sich hier im westlichen Ausland eine Art Harem zu. Es ist zu einfach für sie, da kann keiner auf die Dauer widerstehen. Die Männer in unserem gemeinsamen Bekanntenkreis hatten alle einen- bis auf einen einzigen, und der hatte Angst vor seiner deutschen Frau. Sie war einen Kopf größer als er.
Ich wußte das, die betreffenden Frauen nicht, aber meiner- Amiga!
Ja, das war mein ‚Fall‘- vielleicht nicht so spektakulär wie die meisten anderen hier. Aber auch wenn das Ende eher ruhig verlief, innerhalb dieser 7 Jahre habe ich so manches Mal Momente erlebt, in denen ich daran gedacht habe, vor den nächsten Zug zu springen. Das Auftauchen aus der geistigen Lähmung war brutal, und wie ich das letztendlich geschafft habe, weiss ich nicht mehr. Ich muss einen enormen Überlebenswillen gehabt haben.

Ich habe dann noch ein zweites Mal verheiratet, kein Moslem, aber auch kein Deutscher. Denn habe ich dann ein Jahr später vor die Tür gesetzt, als er sich als Windei entpuppte. Das mit dem Einwickeln hat bei mir nicht mehr funktioniert. Immerhin, ich habe dadurch meine Lektion gelernt.

Amely
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Amely » 18.12.2012, 19:22

Hallo Nessie,

herzlich willkommen im Namen des Teams von 1001 Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße Amely

Toni
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Toni » 18.12.2012, 21:03

Ich habe Deine Lebensgeschichte mit diesem Mann als sehr interessant erlebt. Ich bin kein Bezness Opfer, weiß aber noch genau, daß ich auch mal einen Marrokaner während meiner Studizeit kennengelernt habe. Der war auch sehr nett und hatte großes Interesse an mir. Wir sprachen französisch. Ich bin allerdings keine Beziehung eingegangen, weil ich damals noch in der Magersucht steckte und ich gar nicht in der Lage war, eine Bez. zu führen. Später traf ich ihn zufällig in der Stadt. Er war verheiratet und konnte immerhin sehr gut Deutsch. Ich habe französisch mit ihm gesprochen und er meinte: Wieso sprichst Du kein deutsch mit mir :lol: Ich denke oft, wie viel Glück ich eigentlich gehabt habe, wenn ich solche Themen lese.
Sei froh, daß Du eine so gute Familie im Hintergrund hast. Das ist echt Gold wert.
Auf der Arbeit habe ich einen Afghanen kennengelernt, der verh. ist...wir haben uns auch verabredet. Wir küßten uns und dann beim zweiten Treffen meinte er, daß er verh. ist. Ich habe den Rückzug geschafft. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, dass ist doch normal mit anderen Frauen zu schlafen. Ich bin echt vom Hocker gefallen, auf dem ich gar nicht saß. Ich muß auch sehr vorsichtig sein und hier sind viele Nicht-Bez.-Opfer, die sicherlich für das Teilen Deiner Geschichte sehr dankbar sind.
Ich kenne allerdings schon bination. Beziehung, die gut funktionieren. Man muß wirklich abwägen. Allerdings zu heiraten, obgleich man sich nicht kennt, ist einfach ein Gefahr. Stelle Dir vor, dieser Mann wäre irgendwie verunglückt mit schweren körperlichen Folgen bzw. macht Schulden, man steckt einfach mit drinne. Das kann selbst nicht mit einem Deutschen gut gehen, zu Heiraten ohne sich richtig zu kennen...
Danke :wink:
Toni

Nessie
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Nessie » 18.12.2012, 21:50

Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, dass ist doch normal mit anderen Frauen zu schlafen
Genau das meine ich. Die finden das hier einfach 'normal'. Wobei, mein Mann hat das Ganze ja noch auf die Spitze getrieben- er hat auch bei einigen der anderen Frauen versucht, die ordentlich in der Warteposition zu halten. Er kannte deren Familien, hatte sich dort als potentieller zukünftiger Schwiegersohn eingeführt. Ich habe nach unserer Trennung mal einen Brief bekommen, an unsere noch vorhandene gemeinsame Adresse, von einer Frau, der Brief war an meinen Noch- Ehemann aber ich war natürlich neugierig und habe ihn aufgemacht (er war da schon vor einiger Zeit ausgezogen). Beim Lesen ist mir das erste Mal richtig klargeworden, was für ein Lügengebäude da aufgebaut worden war. Der Brief war ein einziges Herzschmerz- Klagen über eine zerbrochene, ach so perfekte Beziehung. Die Arme- ich hab diesen Brief beantwortet, und 2 Wochen später hat diese sich mit mir in Verbindung gesetzt und wir haben uns getroffen. Ich war zu diesem Zeitpunkt ja schon wieder einigermaßen wach und nur noch voller Wut. Zuerst war sie ständig in Tränen aufgelöst, aber nachdem ich sie in deutlichen Worten über diesen Herrn aufgeklärt hatte, kam sie wieder zu sich. Als sie ging, könnte sie schon wieder lächeln, die Wut wird dann wohl noch später gekommen sein. Eine hübsche junge blonde Frau. Tja, Geschmack hatte er.

@Toni:
Ich kenne allerdings schon bination. Beziehung, die gut funktionieren.
Mag sein. Die Frage ist halt nur, wie. Ich persönlich bin davon überzeugt, das moslemische Männer einfach so anders sozialisiert sind, das es nur funktioniert, wenn frau sich restlos anpasst. Der moslemische Mann repräsentiert die Familie nach außen. Nicht beide zusammen. Einer westlichen Frau wird dabei immer etwas fehlen, und wie gesagt: sie weiß nie wirklich, was er so macht. Er wird auch den Teufel tun und es ihr erzählen. Das Weltbild ist einfach ein anderes.

Mein ex-Mann ist ein einziges Mal mit mir, meinem Bruder und einer Freundin in all diesen Jahren tanzen gegangen. Weil mein Bruder dabei war, vor dem wollte er sich keine Blöße geben. Wenn ich allein in der Stadt unterwegs war, wurde ich überall beobachtet- ein guter Freund findet sich immer. Ihm wurde anschliessend haarklein berichtet, wo ich war und mit wem ich gesprochen hatte. Das ist moslemischer Alltag. Frühere männliche Freunde, die ich natürlich nicht mehr haben durfte nach der Heirat, traf ich dabei manchmal- aber wehe, ich sagte hallo und wechselte ein paar Worte, davon erfuhr er natürlich und ich wurde anschließend zur Rede gestellt. Wie gesagt, es gab nie körperliche Gewalt, aber die Diskussionen waren einfach zermürbend. Mit der Zeit gibt frau diese Dinge, die vorher so selbstverständlich waren, einfach auf, und mit jedem Nachgeben wird der eigene soziale Bereich kleiner- bis er sich zum Schluß auf die eigene Wohnung beschränkt. Der Mann treibt sich draußen rum, und wehe frau fragt, wo er war. Das Auskunftssystem gilt keineswegs für die Ehefrau.

Er war nicht einmal besonders religiös. Sein Glauben hat ihn im Grunde nicht die Bohne interessiert. Mein wirksamster Vorwurf war 'du benimmst dich wie ein typischer moslemischer Ehemann', das hat er gehasst. Und vorübergehend nachgegeben. Letztendlich hat er sich aber trotzdem so benommen, denn sein Status hing ja davon ab, wie gut er seine Ehefrau 'unter Kontrolle' hatte.

Da wir hier uns ja in einem Forum zum Thema 'Bezness' befinden: sicher war das Bezness. Obwohl diese Ehe auch von meiner Seite zunächst nur auf dem Papier geschlossen wurde. Aber dann wollte er auf einmal eine 'richtige' Ehe- und die Liebesschwüre wurden dann noch nachgeschoben. Tja, und darauf bin ich reingefallen. Er wollte vor allem einen Pass, 'Geld machen' und später seinen Harem.

Efendi II
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Efendi II » 18.12.2012, 22:14

Nessie hat geschrieben:Am Anfang habe ich diese Beziehung garnicht ernst genommen, er hatte nur Duldung, keinen Job und das Verfahren lief noch, sah aber nicht gut aus.
Das kann so nicht stimmen.

Wenn das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, verfügt der Antragsteller über eine Aufenthaltsgestattung.

Die erteilte Duldung ist kein Aufenthaltstitel im eigentlichen Sinne, sie besagt lediglich, daß das Verfahren abgeschlossen ist, negativ beschieden wurde und der Betreffende "vollziehbar ausreisepflichtig" ist, aber aus "rechtlichen oder tatsächlichen" Gründen nicht abgeschoben werden kann.

Diese Gründe liegen meistens darin, daß kein Pass verfügbar ist oder daß sich das Herkunftsland weigert, den Betreffenden wieder zurückzunehmen.
Nessie hat geschrieben:Als er mir erzählte, das sein Asylantrag abgelehnt werden würde (Aussage seines Rechtsanwalts), machte ich von mir aus den Vorschlag, zu heiraten, damit er bleiben könnte.
Klassischer Fall. Eigenartigerweise findet sich in dieser Situation auch der verlorengegange Pass wieder an, ohne dem eine Eheschließung nicht möglich wäre.
Ich hatte keineswegs vor, daraus eine ‚richtige‘ Ehe zu machen; ich wollte ihm nur helfen.
So etwas nennt man Scheinehe, das ist kriminell und demzufolge strafbewehrt.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Nessie
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Nessie » 19.12.2012, 12:07

Ist klar. Ich wollte eigentlich nur etwas zum Thema beitragen, das Scheinehen strafbar sind ist mir bekannt, aber wenn ich jetzt befürchten muss, nach 25 Jahren durch meine Erzählung noch nachträglich Probleme mit der Staatsanwaltschaft zu bekommen, ist es wohl besser, wenn ich mich wieder verabschiede- schade, ich find diese Seite sehr wichtig, und werde auch weiter mitlesen. Alles Gute noch, und danke für die (wenn auch wenigen) Kommentare.

Jakobs_Weg
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Jakobs_Weg » 19.12.2012, 13:01

Liebe Nessie,

ich meine auch, dass entweder die "Tat" verjährt wäre, aber egal, ihr habt ja schließlich eine Ehe, vereint an Tisch und Bett, geführt.

Auch was die Kommentare betrifft, sie sind zur Zeit generell weniger, was ich mir ebenfalls mit der stresslichen Vorweihnachtszeit erkläre.

Sei also zuversichtlich, dass du noch mehr Beiträge zu deinem Thema wirst lesen können, wenn auch über längeren Zeitraum verteilt.

Vielleicht auch wissen manche dazu nichts zu schreiben, weil die Ehe de facto schon länger beendet ist. Aber auf jeden Fall informativ, was die unterschiedliche Sozialisierung von euch beiden betrifft. Möglicherweise erkennt die eine oder andere Betroffene Gemeinsamkeiten, welche aufklärend wirken könnten.

Ich hoffe, du führst mittlerweile wieder ein ruhiges, selbstbestimmtes Leben
und wünsche dir viel Freude zu den bevorstehenden Feiertagen!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

felixhenn
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von felixhenn » 19.12.2012, 22:38

Nessie hat geschrieben:Hallo!

Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen- und bin entsetzt von dem, was ich alles gelesen habe. Ich wünschte, es hätte vor 25 jahren schon Internet gegeben. Vielleicht hätte ich nicht 7 Jahre meines Lebens und eine Menge Geld an eine Ehe verschwendet, die nie funktionieren konnte.

Ja, das war vor 25 Jahren. Vielleicht ist meine Geschichte nicht so interessant, weil es schon so lange her ist, aber eines ist klar: es hat sich in diesen 25 jahren nichts geändert, was die Unvereinbarkeit dieser Kulturen betrifft. Im Gegenteil, es ist wohl eher noch schlimmer geworden. Beziehungsschwindel als Gesellschaftsspiel.

...
Danke für den Bericht. Jedoch denke ich, dass nicht alle Bi-National Ehen zum Scheitern verurteilt sind. Ich lebe jetzt in der fünften Ehe, wovon nur die erste Ehe mit einer Deutschen war. Die glücklichen Momente in den vier Ehen mit Ausländerinnen haben bei weitem überwogen und so ist das auch in meiner jetzigen Ehe. Es gab und gibt viele schöne Zeiten. Was ich jedoch noch nicht gewagt habe, ist die Ehe mit einer Moslemin obwohl ich mal kurz davor stand. Alle meine (Ex)-Frauen sind Christen, zwei Katholikinnen, zwei Protestantinnen, eine Orthodoxe.

Möglicherweise sind Ehen aus verschiedenen sozialen Schichten, verschiedene Bildung, verschiedene Religionen usw. problematisch. Für einen Macho-Moslem muss es einfach schwer sein, zu ertragen, dass er zur Frau aufschauen muss. Da muss er wohl sein Ego anderweitig füttern. Sei es indem er Geld abstaubt oder sich einen Harem zulegt, wenn es eben durch eigene Leistung mangels Fleiß oder Intellekt nicht geht.

Wer den Koran gelesen hat, besonders Sure 4,34, weiß, dass Allah den Mann vor die Frau gesetzt hat und, dass die nur die Hälfte wert ist. So zu sehen bei der Erbschaft oder vor Gericht als Zeugin. Wenn das auch in säkularen Staaten mit moslemischer Bevölkerungsmehrheit in der Vergangenheit nicht so sichtbar war, ist das trotzdem nicht aus den Köpfen der Männer verschwunden. Das ist doch alles so herrlich einfach, wenn der Mann schon automatisch von Geburt wegen besser als die Frau ist.

Das ist zwar unter Moslems besonders ausgeprägt, ist aber auch in einigen christlichen Macho-Gesellschaften mit niedriger Allgemeinbildung zu finden. Ich habe einige Jahre in Brasilien gelebt und weiß wovon ich spreche.

Gruß
Felix

Amely
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Amely » 19.12.2012, 22:42

felixhenn hat geschrieben:Was ich jedoch noch nicht gewagt habe, ist die Ehe mit einer Moslemin obwohl ich mal kurz davor stand.
Lieber Felix, das dürfte auch ziemlich schwierig gewesen sein, es sei denn du wärst konvertiert.
Weibliche Muslime dürfen, im Gegensatz zu männlichen Muslimen, keine andersgläubigen heiraten.
Jedenfalls kenne ich das so.
Liebe Grüße Amely

felixhenn
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von felixhenn » 19.12.2012, 23:15

Amely hat geschrieben:
felixhenn hat geschrieben:Was ich jedoch noch nicht gewagt habe, ist die Ehe mit einer Moslemin obwohl ich mal kurz davor stand.
Lieber Felix, das dürfte auch ziemlich schwierig gewesen sein, es sei denn du wärst konvertiert.
Weibliche Muslime dürfen, im Gegensatz zu männlichen Muslimen, keine andersgläubigen heiraten.
Jedenfalls kenne ich das so.
Liebe Amely,

nicht unbedingt. Die werden ganz flexibel wenn die einen eigenen Vorteil sehen, besonders die Väter. Ich erinnere mich an einen Fall ca. 1997, da hat ein deutscher Freund eine Marokkanerin in Deutschland geheiratet. Ihr Vater hatte auf eine Konvertierung bestanden bevor er seine Zustimmung gibt. In Marokko und anderen islamischen Ländern werden Frauen nämlich nie erwachsen. Mein Freund ist aber Katholik und für den kam das nicht infrage. Da haben wir eben eine Konvertierung selbst zusammengebastelt und auch gleich Übersetzt. Dem Vater hat es gereicht und er hat auch gleich danach einen Antrag auf Besuchervisum gestellt, das aber von Frankreich aus abgelehnt wurde, ohne Angabe von Gründen. Der Frau meines Freundes war es recht, sie hatte nämlich in Marokko ziemlich Übles in der Familie mit einem Onkel erlebt und konnte das nie vor Gericht oder die Familie bringen. Eine hochintelligente Frau, Ingenieurin. Sie ist wohl heimlich zur Christin konvertiert. Öffentlich ist schwierig, besonders für eine Frau.

Mein Fall mit der Moslemin spielte sich in Jakarta, Indonesien, ab. Da war das Geschäft im Vordergrund. Durch den Vater meiner Exfrau, der, obwohl Christ, dort eine sehr hohe Position innehatte, hatte ich Kontakte in Deutschland zu bestimmten Lieferanten von Spezialfahrzeugen und diese Kontakte wollte mein künftiger Schwiegervater gerne nutzen. Und da die Tochter ja weit entfernt leben würde und wir uns sowieso nicht mit indonesischen Moslems in Deutschland abgeben würden, war im echt alles egal. Ihr übrigens auch. Mit dem Glauben ist das bei höheren Positionen nämlich nicht gar so weit, das Problem ist da immer nur der Gruppenzwang.

Gruß
Felix

Toni
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Toni » 20.12.2012, 14:02

besonders Sure 4,34
Hm...das ist immer gefährlich so zu argumentieren, denn in den Briefen von Paulus steht oftmal nix "gutes". Nur, daß der Mann die Frau schlagen darf, da steht nichts. Allerdings steht da auch, daß der Mann das Oberhaupt ist, allerdings mit der Anmerkung, wie Jesus über Euch steht und Euch lieb hat, so steht der Mann über die Frau...

Die Frau soll in der Gemeinde schweigen und es wird sogar von Kopfbedeckung gesprochen...

Für mich als Christin, die sich seit ihrem 12 LJ mit der Bibel beschäftigt, hat es einen anderen Hintergrund. Trotzdem, es kommt doch ein bitterer Nachgeschmack einfach so aus dem Koran oder Bibel zu zitieren...

Ich kenne gute binationalen Ehen ohne das sich die Frau verbiegen muß...würde ich etwas anderes behaupten, wäre dies einfach eine Lüge...
Die Frage ist halt nur, wie. Ich persönlich bin davon überzeugt, das moslemische Männer einfach so anders sozialisiert sind, das es nur funktioniert, wenn frau sich restlos anpasst
ganz ganz ehrlich, ohne Verbiegen oder sonst etwas...gute Ehen sogar...
das Scheinehen strafbar sind ist mir bekannt
Glaube mir, das interessiert heute wirklich niemanden mehr! Außerdem hattet ihr eine Ehe in Sinne einer Beziehung!

Ich finde es immer wichtig, aufzuklären, denn die wirklich gut funktionierenden Beziehung sind rar gesäht. Außerdem sollte sich jede Frau gut überlegen so schnell zu heiraten. In "meinem Fall": diese binaEhen leben schon über Jahre zusammen und es gab kein Probs mit dem Aufenthalt! Dann kann es auch funktionieren, ohne das die Frau sich anders als bei einem Deutschen benehmen muß, sondern eben ganz normal, wie wir das kennen...als ich gehe mit meiner Freundin ganz normal in die Disko oder in den Pub und kommen nach Hause, wenn wir müde sind, also unbestimmte Zeit... - null Probs und die sind schon gaaaaaaaaaanz lange zusammen...

Trotzdem komme zurück, denn Deine Geschichten sind wirklich wichtig...

T.

Toni
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Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Toni » 20.12.2012, 14:10

Grüße Dich, lieber Felix
Ich lebe jetzt in der fünften Ehe
warum denn so viele? Ich weiß, es geht mich nix an und wenn Du nicht antworten willst, ist das Dein gutes Recht! Ich finde es mutig, sich so oft zu verehelichen...ich habe mich nur einmal getraut...im wahrsten Sinne des Wortes.

Winke, winke
T.

morena
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Registriert: 29.03.2008, 15:52

Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von morena » 20.12.2012, 14:23

34 Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen (als Morgengabe für die Frauen) gemacht haben. Und die rechtschaffenen Frauen sind (Allah) demütig ergeben und geben acht mit Allahs Hilfe auf das, was (den Außenstehenden) verborgen ist. Und wenn ihr fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (daraufhin wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! Allah ist erhaben und groß.
Hallo,

aus dem Koran kann man immer zitieren, da die Suren /Verse aus der medinensischen Zeit für immer Gültigkeit haben un d aus islamischer Sicht direkt
von Allah kommen. On sie von Männern angewandt werden ist eine andere Sachen.

Der christliche Glauben ist eine andere Geschichte, da wir in einem säkularen Staat leben, es eine Aufklärung gab und das Alte Testament und das Neue
für unser tägliches Leben keine Rolle spielt. Koran un d Hadithe und die Scharia sind aber Gesetz, wenn auch unterschiedlich angewandt.
Und es ist durchaus in den Köpfen vieler dieser Männer und auch viele Frauen erkennen das an.

Und Sure 4 Die Frauen beschreibt genau, wie mit Frauen umzugehen ist, was auch in etlichen Ländern so gelebt wird.

Gruß,Morena

Haram
Beiträge: 2156
Registriert: 31.10.2008, 04:31

Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von Haram » 20.12.2012, 14:25

@ felixhenn

Lieber Felix, das dürfte auch ziemlich schwierig gewesen sein, es sei denn du wärst konvertiert.
Weibliche Muslime dürfen, im Gegensatz zu männlichen Muslimen, keine andersgläubigen heiraten.
Jedenfalls kenne ich das so.

Es ist so.


Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

brighterstar007

Re: Lang, lang ists her- meine binationale Ehe

Beitrag von brighterstar007 » 20.12.2012, 15:05

Ihr Lieben,

in der Bibel steht auf den ersten Seiten, dass ALLES, was Gott erschaffen hat, "gut" bzw. "sehr gut" ist -
das Einzige, wo ER eine Ausnahme macht, ist : "Es ist NICHT gut, dass der Mensch (Adam) alleine ist...".

Im Neuen Testament steht sogar eine sehr hohe Wertschätzung derFrau, die der Mann lieben soll, wie seinen
eigenen Leib, so wie Christus SEINE Gemeinde (mein Zusatz : alle gläubigen Christen weltweit, die eine
lebendige Beziehung zu IHM haben durch den Heiligen Geist) liebt und SICH SELBST dafür gab.

Das hat vom geistigen Inhalt überhaupt nicht mit der archaischen (muslimischen/ afrikanisch-traditionellen)
Auffassung zu tun, in der die Frau wenig über der Stufe eines Tieres steht und demnach geschlagen werden darf .
Dies ist ausdrücklich nicht meine Meinung, auch Tiere sind Seine Geschöpfe und sollen mit Liebe und Achtung
behandelt werden.

Liebe Grüße

Brighterstar

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