Beziehung mit Ablaufdatum?

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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lunaverde
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 05.02.2016, 21:53

@ Fierrabras: Dass Supervisionsangebote für Ehrenamtliche (und auch für Hauptamtliche) nötig sind, ist sicher richtig. Moppel hat allerdings etwas Anderes geschrieben, dabei junge Frauen im Allgemeinen als naiv hingestellt und den Mehrwert der Arbeit von jungen Lehrerinnen für Deutsch als Fremdsprache in Frage gestellt. Das fand ich nicht in Ordnung, da ich denke, dass Deutschunterricht für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive sehr wichtig ist und dass junge Frauen diese Aufgabe genau so gut machen können wie ältere Frauen und Männer. Entscheidend ist hier die Ausbildung, nicht das Geschlecht oder das Alter des Lehrers. Zudem wollte ich darauf hinweisen, dass die TE wohl keine ehrenamtliche Flüchtlingshelferin ist, sondern als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache arbeitet.

Fierrabras
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Fierrabras » 06.02.2016, 07:15

ok, darauf könn(t)en wir uns einigen,
wenn nicht gerade eben wieder so ein Artikel (http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezir ... 14678.html) erschienen wäre.
von der einen interviewten jungen Frau weiss ich, dass sie mit einem Flüchtling aus Ghana ein Baby bekommen hat...nun rät der Flüchtlingsrat Berlin genau diese Strategie den Flüchtlingen, da ist sie offensichtlich mit gutem Beispiel vorangegangen (sie gibt als Sprecherin vom Flüchtlingsrat viele Interviews auch in Kirchenblättern etc, hier hat sie es dezent verschwiegen...)
bzw das hier sind auch noch "Weltverbesserinnen", in dem Artikel geht es auch um die Entpolitisierung der ehrenamtlichen Helfer.
da ist sogar von Supervision die Rede, scheint ja nicht viel zu nützen...aber genau so etwas meine ich (und Moppel vermutlich auch). so sollte es meiner Meinung nach nicht sein.

aber natürlich gibt es auch andere, die Du darstellst.

(so, musss ins Krankenhaus)

Dwarslooper
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Dwarslooper » 06.02.2016, 12:54

dass die TE wohl keine ehrenamtliche Flüchtlingshelferin ist, sondern als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache arbeitet.

lunaverde
Zu dem Engagement kommt Frau heutzutage schnell, das wurde mir vor Monaten u.a. auch angetragen. Ich habe da vor Urzeiten mal was in der Richtung für Studierende gemacht, bevor ich einen kompletten Berufswechsel vollzog. Es hätte auch niemanden gestört, dass ich keine aufgefrischten "Scheine" mehr dazu besitze.
Hier in unserer Kommune unterrichtet nun z.B. eine Kunst- und Theaterwissenschaftlerin Deutsch als Fremdsprache (gegen miese Bezahlung).
Die hat ihr Leben bisher allerdings nicht "im Wolkenkuckucksheim" verbracht, das passt halbwegs.

Es gibt offensichtlich Menschen, die sind so dermaßen schräg vorgeprägt in ihrer edlen Helfergesinnung...da scheint Hopfen und Malz verloren...
"Kind, du wurdest gezeugt um deinen Vater vor der Abschiebung zu erretten. Wo dein Vater jetzt ist? Ja, weiß ich auch nicht. Weggegangen, als er mit anpacken sollte". Man reiche mir die Kotztüte...

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Fierrabras » 06.02.2016, 13:59

es ist meine Vermutung, dass solche Motive eine Rolle gespielt haben könnten, wenn die Sprecherin vom Flüchtlingsrat mit einem Ghanaer ein Baby bekommt... zumal in vielen Aussagen des Berliner Flüchtlingsrates genau die AEs auf 2 Beinen als Hilfsmittel vorkamen.
aber vielleicht war es ja auch die große Liebe? und vielleicht hat sie ihn auch nicht durch die Flüchtlingshilfe kennengelernt. (in dem Kirchenblatt stand nur, dass sie selbst ein afro-deutsches Kleinkind habe und der Kindsvater aus Ghana komme, aber sonst über ihn oder die Beziehung.), ich will hier keine bösen Dinge behaupten, sondern nur meine Vermutungen anbringen.
Der deutsche Großvater ist evangelischer Pfarrer, daher wohl auch der Job der jungen Frau in der kirchlichen Flüchtlingshilfe (auch im Kirchenblatt).

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Moppel » 07.02.2016, 17:36

lunaverde hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass die TE eine "wohlmeinde Amateurin" ist? Die meisten Lehrer für Deutsch als Fremdsprache sind ausgebildete Profis in diesem Bereich (z. B. durch ein Studium in Deutsch als Fremdsprache).

Ob die TE naiv ist, will ich hier nicht beurteilen. Allen jungen Frauen Naivität zu unterstellen finde ich unverschämt.
Immer noch Empörungsrethorik ohne Inhalt.
Erstens lässt man es als Lehrerin schon mal im eigenen Interesse tunlichst bleiben mit einem Schüler etwas anzufangen, es sei denn die Schule ist zu Ende, und ich meine hier nicht den täglichen Schulschluss, und zweitens ist es allein mit Deutschkenntnissen nicht getan.
Da gehört noch Einiges mehr dazu als nur "helfen zu wollen".
Ich stelle mir gerade die Frage wie Deine Reaktion wohl ausgesehen hätte wenn es sich um einen Lehrer und um eine Schülerin handeln würde.
Unter Garantie nicht so freundlich.
Btw.
Im übrigen beschleicht mich manchmal der Verdacht das bei nicht wenigen "Flüchtlingshelferinnen" durchaus die Absicht besteht das Angebot zu prüfen......

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 07.02.2016, 19:07

@ Moppel: Vielleicht solltest du erst mal genauer lesen, was die TE schreibt. Ich kann nur nochmal erwähnen, dass sie keine "Flüchtlingshelferin" ist, sondern als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache arbeitet. Die ganzen Kommentare zu "Flüchtlingshelferinnen" gehen hier somit völlig am Thema vorbei. Im Übrigen hat das Verhältnis der beiden laut TE erst NACH Abschluss des Kurses angefangen, also als sie nicht mehr seine Lehrerin war. Dass es alleine mit Deutschkenntnissen nicht getan ist, ist wohl jemand klar. Das ändert aber nichts daran, dass Integration ohne Deutschkenntnisse nicht möglich ist.

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von leva » 07.02.2016, 22:38

Fakt ist die TE ist so verbliebt,dass sie ihrem Teenager Freund Unterkungt gibt waerend er Med studiert.
Warum kann er nicht in ein Studentenwohnheim ziehen,wenn studienplatz.Finanzierung klar sind? Das ist doch viel besser u er muss sich nicht verpflichtet fuehlen sondern die beiden koennen sich sehen,wenn es Zeit u interesse erlaubt,

Wovon lebt denn ein Med Student in D?

Ammit
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Ammit » 08.02.2016, 10:31

Er will vielleicht nächstes Jahr Medizin studieren. Was ich nicht glaube. Deutschkenntnisse nicht vorhanden, Zeugnis wird nicht so ohne weiteres und so schnell anerkannt, Wartezeiten für Studierende etc...
„Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.“
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 08.02.2016, 21:59

Ammit hat geschrieben:Er will vielleicht nächstes Jahr Medizin studieren. Was ich nicht glaube. Deutschkenntnisse nicht vorhanden, Zeugnis wird nicht so ohne weiteres und so schnell anerkannt, Wartezeiten für Studierende etc...
Ich finde es richtig, dass hier Zweifel angesprochen werden und andere hier aufgezeigte Punkte wie der Altersunterschied sind sicher auch wirklich sehr kritisch zu bewerten. Allerdings finde ich, dass man immer darlegen sollte, wieso man Zweifel an etwas hat. So einen Kommentar wie diesen hier finde ich ohne weitere Informationen einfach substanzlos. Wieso sollte der Freund der TE nicht nächstes Jahr studieren können? Keiner der hier aufgeführten Punkte spricht gegen ein Studium.

Zeugnisanerkennung:
Laut TE ist das Zeugnis schon anerkannt (manchmal hilft es auch, die Posts genau zu lesen, bevor man antwortet). Im Übrigen kann man auch ohne Zeugnisanerkennung problemlos ein Studium aufnehmen, da die Uni (bzw. meistens uni-assist) dann im Zulassungsverfahren prüft, ob das Zeugnis zum Direktstudium oder zum Besuch eines Studienkollegs berechtigt. Über die Anabin-Datenbank kann man selber nachschauen, wofür das Zeugnis berechtigt, so dass man auch vorher gut planen kann.

Wartezeiten:
Wartezeiten für Studierende gibt es nur dann, wenn die Abschlussnote auf dem Zeugnis, das zum Hochschulzugang berechtigt, schlechter ist als der NC. Die Note des Freundes der TE wissen wir nicht, daher kann das hier niemand einschätzen. Außerdem gibt es auch oft Kontingente für ausländische Bewerber, so dass sie auch mit weniger guten Noten häufig Chancen auf einen Studienplatz haben.

Deutschkenntnisse:
Ausreichende Deutschkenntnisse kann man mit etwas Begabung und Fleiß vor Ort gut in unter einem Jahr erwerben. Mein Mann ist mit A1-Kenntnissen nach Deutschland gekommen (mit Visum zum studienvorbereitenden Sprachkurs, damals waren wir noch nicht verheiratet) und hat nach etwa acht Monaten erfolgreich die DSH-Prüfung abgelegt. A1-Kenntnisse sind wirklich nicht viel (die hat er innerhalb von zwei Monaten in seinem Heimatland durch Unterricht von mir erworben), d. h. er kam hier praktisch ohne Sprachkenntnisse an. Außerdem ist er eher mathematisch-technisch als sprachlich begabt. Als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache wird die TE im Übrigen vermutlich ganz gut einschätzen können, wie realistisch die Pläne ihres Freundes in Bezug auf die Deutschkenntnisse sind.

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Fierrabras » 09.02.2016, 09:59

nun ja, Medizin wollen viele studieren...wenn es kein Kontingent speziell für Flüchtlinge gibt (was ich nicht weiß), dann wird das sehr, sehr schwer werden.

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Ammit » 09.02.2016, 14:34

lunaverde hat geschrieben:Ich finde es richtig, dass hier Zweifel angesprochen werden und andere hier aufgezeigte Punkte wie der Altersunterschied sind sicher auch wirklich sehr kritisch zu bewerten. Allerdings finde ich, dass man immer darlegen sollte, wieso man Zweifel an etwas hat. So einen Kommentar wie diesen hier finde ich ohne weitere Informationen einfach substanzlos. Wieso sollte der Freund der TE nicht nächstes Jahr studieren können? Keiner der hier aufgeführten Punkte spricht gegen ein Studium.
Wir hatten es bereits auf der Seite davor.

Ich bezweifle, das so einfach ein syrisches Abitur anerkannt wird. Noch dazu ist er gerade einmal ein paar Monate hier. Für eine Anerkennung braucht man seine kompletten Zeugnisse, welche an der jeweiligen Hochschule anerkannt werden müssen. Das kostet Geld und einige Monate Zeit. Zwei Faktoren die dagegen sprechen. Weiter frage ich mich, warum ein Flüchtling zufällig alle seine notwendigen Zeugnisse dabei hat bzw. so schnell aus der zerstörten Heimat bekommt. In der sicherlich die Behörden nicht mehr standardmäßig arbeiten.

Für ein Studium in Medizin muss er sich immatrikulieren, es gibt bereits zu viele deutsche Abiturienten die das Studieren wollen und warten. Wieder en Grund der dagegenspricht.

Für ein Studium wird C1- Sprachniveau gefordert. Wenn man davon ausgeht das B1 ein halbes Jahr dauert zzgl. Wartezeit von ein paar Monaten auf einen Kurs passt das wieder nicht mit nächstem Jahr. Die Kosten für B2 und C1 trägt man eigentlich selbst. K.A wie das bei Flüchtlingen aussieht, aber sicher auch mit Wartezeiten verbunden. Und man muss die Kurse auch bestehen.

Es spricht nicht grundsätzlich was gegen das Studium. Aber das drumherum kommt mir komisch vor. Sofort anerkanntes Abi, C1 liegt dann wohl vor, ... glaube ich nicht. Nicht in der aktuellen Situation. Und ich frage mich, wer dann für die Kosten aufkommt, die bei einem Studium anfallen. Leben die TE und er zusammen, wäre sie es. Da sie eine Bedarfsgemeinschaft bilden. Gleiches gilt für die Sprachkurse, Unterkunft etc
Zuletzt geändert von Ammit am 09.02.2016, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Ammit » 09.02.2016, 14:38

lunaverde hat geschrieben:Zeugnisanerkennung:
Laut TE ist das Zeugnis schon anerkannt (manchmal hilft es auch, die Posts genau zu lesen, bevor man antwortet). Im Übrigen kann man auch ohne Zeugnisanerkennung problemlos ein Studium aufnehmen, da die Uni (bzw. meistens uni-assist) dann im Zulassungsverfahren prüft, ob das Zeugnis zum Direktstudium oder zum Besuch eines Studienkollegs berechtigt. Über die Anabin-Datenbank kann man selber nachschauen, wofür das Zeugnis berechtigt, so dass man auch vorher gut planen kann.
Vielleicht liest du mal richtig. Er ist Minderjährig. Also hat er noch kein Unistudium angefangen. Sondern lediglich Abitur. Die Annerkennung dauert momentan einige Monate. -Aktuelle Aussage der IHK. Und mich wundert alleine diese schnelle Anerkennung und die Möglichkeit dies ohne Papiere zu bekommen. Wer flüchtet aus Kriegsgebiet mit Zeugnissen???
lunaverde hat geschrieben:Deutschkenntnisse:
Ausreichende Deutschkenntnisse kann man mit etwas Begabung und Fleiß vor Ort gut in unter einem Jahr erwerben. Mein Mann ist mit A1-Kenntnissen nach Deutschland gekommen (mit Visum zum studienvorbereitenden Sprachkurs, damals waren wir noch nicht verheiratet) und hat nach etwa acht Monaten erfolgreich die DSH-Prüfung abgelegt. A1-Kenntnisse sind wirklich nicht viel (die hat er innerhalb von zwei Monaten in seinem Heimatland durch Unterricht von mir erworben), d. h. er kam hier praktisch ohne Sprachkenntnisse an. Außerdem ist er eher mathematisch-technisch als sprachlich begabt. Als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache wird die TE im Übrigen vermutlich ganz gut einschätzen können, wie realistisch die Pläne ihres Freundes in Bezug auf die Deutschkenntnisse sind.
Zugang zum Studium mit C1 nicht A1. A1 schaffen einige schon mit einem Monat Videos auf youtube sehen. Fachvokabeln etc um einen Studium wie Medizin folgen zu können sind aber sich anders anzusiedeln und nicht über RTL Hartz IV TV zu lernen.
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 09.02.2016, 15:00

Ammit hat geschrieben:Vielleicht liest du mal richtig. Er ist Minderjährig. Also hat er noch kein Unistudium angefangen. Sondern lediglich Abitur. Die Annerkennung dauert momentan einige Monate. -Aktuelle Aussage der IHK. Und mich wundert alleine diese schnelle Anerkennung und die Möglichkeit dies ohne Papiere zu bekommen. Wer flüchtet aus Kriegsgebiet mit Zeugnissen???
Ich habe richtig gelesen. Die TE schreibt ganz klar, dass sein Abiturzeugnis bereits anerkannt ist. Zudem ist er mit 18 nicht minderjährig. Ich habe übrigens nirgends geschrieben, dass er bereits ein Studium angefangen hat. Ich habe Folgendes geschrieben: Man kann sich mit einem ausländischen Zeugnis zur Hochschulzugangsberechtigung (im diesem Fall dem syrischen Äquivalent zum deutschen Abitur) OHNE vorherige Anerkennung des Zeugnisses für ein Studium in Deutschland bewerben. Den Anerkennungsprozess, der laut deinen Aussagen mehrere Monate dauert, kann man sich also sparen. Für den Freund der TE ist das aber sowieso irrelevant, weil sein Zeugnis ja bereits anerkannt ist. Im Übrigen ist es überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Menschen Zeugnisse mitnehmen, wenn sie aus einem Kriegsgebiet flüchten.
Ammit hat geschrieben: Zugang zum Studium mit C1 nicht A1. A1 schaffen einige schon mit einem Monat Videos auf youtube sehen. Fachvokabeln etc um einen Studium wie Medizin folgen zu können sind aber sich anders anzusiedeln und nicht über RTL Hartz IV TV zu lernen.
Genau wie ich geschrieben habe: Mein Mann kam mit A1-Kenntnissen an, also praktisch ohne Sprachkenntnisse. Nach acht Monaten in Deutschland hat er dann die DSH-Prüfung (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang) erfolgreich abgelegt. Es ist also definitiv möglich, ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland zu kommen und dann in weniger als einem Jahr das für ein Studium nötige Niveau zu erreichen. Im Übrigen ist die Aussage "Zugang zum Studium mit C1" nicht ganz richtig. Für die meisten Studiengänge reicht Stufe 4 im TestDaF. Dies entspricht einem Niveau zwischen B2 und C1, liegt also unterhalb von C1. Bei anderen Sprachzertifikaten als TestDaF wird allerdings tatsächlich meistens C1 gefordert.

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Dwarslooper » 09.02.2016, 18:15

ZITAT: Für ein Medizinstudium wird das Sprachniveau C2 benötigt. Weitere Auskünfte, für welchen Studiengang welcher Deutschnachweis erforderlich ist, erteilt gerne das RIH (Rostock International House). ZITATENDE

C2

Die medizinischen Fakultäten können sich ihre angehenden Studierenden derzeit nach belieben aussuchen. Die Anwärter haben oft _Wartesemester_ bei NC 1,o (deutsches Abitur, alle Papiere vorhanden). Dann nehmen viele Unis Studiengebühren, etc.
Ist schon sehr unseriös, bei offensichtlich völliger Ahnungslosigkeit hier von einem möglichen Studienbeginn Medizin im nächsten Jahr zu fabulieren.

Politische Gesinnung? Selber in Bezness-Beziehung? frag ich mich da...

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 09.02.2016, 22:17

Dwarslooper hat geschrieben:ZITAT: Für ein Medizinstudium wird das Sprachniveau C2 benötigt. Weitere Auskünfte, für welchen Studiengang welcher Deutschnachweis erforderlich ist, erteilt gerne das RIH (Rostock International House). ZITATENDE
Deswegen habe ich geschrieben, dass meistens TestDaF Stufe 4 ausreicht. Die Universitäten entscheiden das nämlich selber. Es mag sein, dass die Universität Rostock dafür C2 verlangt. Die meisten Universitäten machen das aber nicht. Die Charité verlangt beispielsweise DSH Stufe 2 (meistens C1-Niveau, hängt aber von der Universität ab, da dezentral organisiert) ODER ein Äquivalent dazu. Bei den möglichen Äquivalenten wird explizit TestDaF Stufe 4 aufgeführt. (Quelle: https://www.charite.de/fileadmin/user_u ... er_1.0.pdf, Seite 5)

Unterlasse es also bitte, mir Ahnungslosigkeit zu unterstellen. Ich habe geschrieben, dass meistens TestDaF Stufe 4 ausreicht und so ist es auch. Ein einzelnes Gegenbeispiel zu bringen widerlegt die Aussage nicht.

Und nein, ich bin nicht in einer Bezness-Beziehung. Das kannst du gerne anders sehen, aber so ganz ohne etwas über meinen Mann oder unsere Beziehung zu wissen, kannst du das wohl kaum beurteilen.

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Dwarslooper » 09.02.2016, 23:21

Was vom Rest deiner "Beurteilung" von Einzelfall und Regelfall an deutschen Unis zu halten ist, möge ja jeder selbst ...
Schon mal davon gehört, dass wohlhabende Eltern ihre Kinder nach Ungarn zum Medizinern schicken...wegen des z.Z. maximalen NC und der Wartesemester?
In deiner Traumwelt hat jeder syrische Abiturient 1,0 oder wie?
Ach, und "Syrisches Abitur", da war doch noch was...:
ZITAT
Für Lousain ein Weg, der sie erst mal nicht auf die Universität führt. Wegen einer fehlenden Matheprüfungsnote wird ihr syrisches Abitur nicht als allgemeine Hochschulreife, sondern nur als mittlerer Bildungsabschluss anerkannt. Die 19-Jährige hat sich jetzt an einer Fachoberschule für das Fach Ernährungswissenschaften beworben.ZITATENDE
Vulgo: Qualifizierter Realschulabschluss
Oh, sicher wieder nur ein Einzelfall, das war 2015 in Bayern...Google spuckt allerdings noch weitere Beispiele in anderen Bundesländern aus.

Wer zahlt die ganzen Anerkennungsverfahren, Sprachtests, Studienkollege etc. eigentlich und füttert in der Zeit den möglichen Arzt-Aspiranten bis Studienbeginn "201X" durch?
Ob du in einer Bezness-Beziehung bist, das kann und will ich nicht beurteilen, wie kommst du auf sowas?
Ich habe allerdings schwere Zweifel an _deinem_ Realitätssinn.
Und da würde ich mich freuen, wenn du aufhörtest, irgendeinem Studenten einen Studienbeginn Medizin 2017 in Aussicht zu stellen.
Das ist nämlich in jedem Fall schlicht: g-e-l-o-g-e-n!

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von lunaverde » 10.02.2016, 01:14

Dwarslooper hat geschrieben:Schon mal davon gehört, dass wohlhabende Eltern ihre Kinder nach Ungarn zum Medizinern schicken...wegen des z.Z. maximalen NC und der Wartesemester?
In deiner Traumwelt hat jeder syrische Abiturient 1,0 oder wie?
Es hat sicher nicht jeder syrische Abiturient 1,0. Ob der Freund der TE 1,0 hat, können wir einfach nicht wissen und das habe ich weiter oben auch schon geschrieben. Zudem vergeben viele Unis einen Teil der Studienplätze über eine Ausländerquote, so dass Ausländer manchmal auch mit schlechteren Noten Chancen haben (bzw. bestimmte Gruppen von Ausländer, Staatsangehörige von EU-Staaten und Bildungsinländer sind z. B. meistens ausgenommen). Die Uni Gießen vergibt z. B. 5 % der Studienplätze in Medizin über die Ausländerquote (https://www.uni-giessen.de/studium/bewe ... pea/quoten).
Dwarslooper hat geschrieben:ZITAT
Für Lousain ein Weg, der sie erst mal nicht auf die Universität führt. Wegen einer fehlenden Matheprüfungsnote wird ihr syrisches Abitur nicht als allgemeine Hochschulreife, sondern nur als mittlerer Bildungsabschluss anerkannt. Die 19-Jährige hat sich jetzt an einer Fachoberschule für das Fach Ernährungswissenschaften beworben.ZITATENDE
Vulgo: Qualifizierter Realschulabschluss
Oh, sicher wieder nur ein Einzelfall, das war 2015 in Bayern...Google spuckt allerdings noch weitere Beispiele in anderen Bundesländern aus.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, kann man sich bei bei der Anabin-Datenbank (anabin.kmk.org) schlau machen, ob ein bestimmter Schulabschluss zum Hochschulzugang berechtigt. In Syrien gibt es offensichtlich verschiedene Arten von Sekundarschulabschlüssen. Der Abschluss der "Literary Section" berechtigt nur zum Hochschulzugang für bestimmte Fächer (Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften), der Abschluss der "Scientific Section" berechtigt zum Hochschulzugang für alle Fächer. Je nach Gesamtnote wird vor dem Studium der Abschluss des Studienkollegs verlangt oder es kann direkt ein Studium aufgenommen werden (ab 70 % Gesamtnote). Also ja, es gibt syrische Sekundarschulabschlüsse, mit denen man hier nicht Medizin studieren kann, es gibt aber eben auch welche, mit denen es geht. Kein Einzelfall, sondern abhängig vom Typ des syrischen Sekundarschulabschlusses. Der Freund der TE wird dann wohl einen passenden Abschluss haben, wenn sie schreibt, dass der Abschluss schon anerkannt wurde.
Dwarslooper hat geschrieben: Wer zahlt die ganzen Anerkennungsverfahren, Sprachtests, Studienkollege etc. eigentlich und füttert in der Zeit den möglichen Arzt-Aspiranten bis Studienbeginn "201X" durch?
Wer das im Fall des Freundes der TE zahlt, weiß ich nicht. Da müsste schon die TE antworten.
Dwarslooper hat geschrieben:Ob du in einer Bezness-Beziehung bist, das kann und will ich nicht beurteilen, wie kommst du auf sowas?
Das war nur meine Antwort auf deine Frage "Selber in einer Bezness-Beziehung?". Aber umso besser, wenn du das nicht beurteilend sondern als echte Frage gemeint hast.
Dwarslooper hat geschrieben:Und da würde ich mich freuen, wenn du aufhörtest, irgendeinem Studenten einen Studienbeginn Medizin 2017 in Aussicht zu stellen.
Das ist nämlich in jedem Fall schlicht: g-e-l-o-g-e-n!
Ich stelle niemandem etwas in Aussicht. Ich sage nur, dass es möglich ist, es zu schaffen. Ob der Freund der TE es tatsächlich schaffen wird, kann ich natürlich nicht vorhersagen, da ich seine Noten nicht kenne und weder seine Begabung noch seinen Fleiß einschätzen kann.
Ammit hat geschrieben:Und ich frage mich, wer dann für die Kosten aufkommt, die bei einem Studium anfallen. Leben die TE und er zusammen, wäre sie es. Da sie eine Bedarfsgemeinschaft bilden.
Hierzu noch eine kurze Anmerkung: Anerkannte Asylberechtigte können für ein Studium Bafög beantragen. Da spielen Bedarfsgemeinschaften dann überhaupt keine Rolle mehr, sondern nur das Einkommen der Eltern und bei Verheirateten auch das Einkommen des Ehepartners. Solange er nicht studiert oder (noch) nicht anerkannt ist, ist das mit der Bedarfsgemeinschaft aber natürlich richtig (bisher leben sie aber ja auch gar nicht zusammen).

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Dwarslooper » 10.02.2016, 13:31

5% in Gießen, die Zahl kannte ich noch nicht. Ich kenne lediglich 3% aus Göttingen und H.
Nun muss man sich dieses Kontingent an den Unis nicht so vorstellen, dass sämtliche Nicht-EU-Abiturienten "Zugriff" auf komplette 3(5)% haben.
Um überhaupt in Betracht zu kommen ist oft TestAS für Ausländer (Mainz, Köln, AAchen, Ulm, Leipzig etc....) zwingend vorweg gefragt.
(Soviel wird ausländischen Zeugnissen vertraut.)
Bei Medizin muss das Ergebnis um ca. 110 (von 130) liegen, selbst um 120 und NC 1,4 bietet keine Sicherheit (das ist seit 2013 schon so, ich kenne jemanden (Iraner), der nach 4 WZ in Ulm ist).
Ich würde für Mediziner TestAS üben müssen um ein solches Ergebnis erzielen zu können.
Dann gibt es innerhalb dieses Kontingents Länderquoten. Andernfalls gäbe es rechnerisch vermutlich fast nur noch Studierende aus China, Indien, Russland, USA. Ukraine ist gleichfalls Nicht-EU.

Angesichts der Migrationszahlen von Syrern, Irakern, Afghanen (junge Männer) wissen wir 2018 zu beurteilen, wie sich deren Teilkontingent durchschnittlich entwickelte. ^^

Kurzum, ein potenzieller Harvard-Stipendiat wird es wohl locker schaffen können 2017 in BRD mit Medizin...
Bei flexibler Wohnortwahl ^^

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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von gadi » 10.02.2016, 17:17

Mit Verlaub, ich finde diese "Medizin-Diskussion" so sinnlos. Selbst wenn, SELBST WENN dies alles zuträfe mit seinen Studienambitionen/-möglichkeiten:
Ja, verd..., dies ist "eine Beziehung mit Ablaufdatum" mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Medizinstudium hin oder her.
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Re: Beziehung mit Ablaufdatum?

Beitrag von Augenstern1001 » 11.02.2016, 22:13

Ich habe nicht alle eure Antworten gelesen, aber ich muss schon sagen, dass ich darüber schockiert bin, wie hier einfach pauschalisiert und abgestempelt wird.
Keiner von euch kennt die genauen Hintergründe und dennoch werden einfach mal so Dinge in den Raum geworfen, die einfach weder Hand noch Fuß haben.
Ich bin keine ehrenamtliche Helferin und auch keine Lehrerin für DaF. Ich bin eine richtig studierte Deutsch- und Chemielehrerin und habe 6 Jahre meines Lebens dafür verwendet, diesen Beruf zu erlernen. Und ich habe nichts mit meinem Schüler angefangen, weil ich sehr wohl weiß, dass das nicht ok geht. Unsere Beziehung entwickelte sich erst, als ich bereits die Schule und den Wohnort gewechselt hatte. Die Entscheidung FÜR diese Beziehung habe ich mir alles andere als leicht gemacht. Ich habe ein paar Monate gehadert bis ich schließlich gesagt habe, dass ich es probieren will.... in vollem Wissen um alle Risiken, die es da geben kann. Man hat viele schlechte Geschichten gehört. Da bin ich nicht verblendet oder sonstwas. Ich werde ihm weder das Studium noch das Leben finanzieren. Er hat nach wie vor einen eigenen Betreuer, mit dem ich zusammenarbeite, da wir für ihn eine von mir unabhängige Lebenssicherung anstreben, um seinen Selbstwert auch nicht zu mindern. Er soll neben dem Studium entweder arbeiten oder Bafög erhalten. Ich unterstütze ihn lediglich dahingehend, dass er in meiner Wohnung wohnen darf, die ich ja ohnehin für mich alleine schon bezahlen muss (er wird mir Miete bezahlen) und dass ich ihm eben bei solchen bürokratischen Dingen helfe, wo es mit Betreuern einfach wesentlich länger dauern würde. Das Abitur ist wie gesagt anerkannt und er hat einen 1er-Schnitt. Und uns ist allen klar, dass er nicht so ohne Weiteres studieren gehen kann, sondern diverse Bedingungen daran geknüpft sind. Wie ich bereits schrieb, arbeitet er hart an dem Sprachniveau und bis Mai wird er B1 an der VHS erreichen. Unsere Beziehung ist außergewöhnlich und wie ich auch bereits schrieb, suchen mich auch noch ab und an die Zweifel heim. Die Gefahr, dass er mich eines Tages verletzt, besteht. Aber diese Gefahr besteht doch in jeder Beziehung. Oder hättet ihr alle zu Zeiten eurer verflossenen Beziehungen daran geglaubt, dass ihr eines Tages getrennte Wege geht? Wenn ich eines gelernt habe die letzten Jahre, dann ist es, die rosa Brille ganz schnell zu zerschlagen. Tötet leider auch die Schmetterlinge im Bauch und frustriert manchmal, aber dadurch weiß der Junge schon von Anfang an, dass ich kein arabisches Hausmütterchen sein werde, das ihm alles hinterherträgt. Dass er mir im Haushalt hilft, hat einfach damit zu tun, dass er so erzogen wurde. Respekt ist für ihn ein großes Thema und das eben nicht nur gegenüber Männern.
Vielleicht schreib ich hier in ein paar Jahren "ihr hattet Recht, es ist in die Brüche gegangen". Aber vielleicht sind wir dann noch immer zusammen und ich bin glücklich? Ich kann alle Bedenken wirklich verstehen. Aber von vornerein alle arabischstämmigen Männer oder jüngere Männer abzustempeln finde ich falsch. Es gibt doch immer wieder Ausnahmen. Falls sich jemand näher damit beschäftigen möchte, wie die enge Arbeit mit Flüchtlingen in Sprachprogrammen abläuft, der kann sich gerne bei mir melden. Diese Arbeit hat sowas von Mehrwert, das will der ein oder andere vielleicht nicht glauben.

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