Sind wir tatsächlich machtlos?

Erfahrungsaustausch von Angehörigen, wie Eltern, Kinder und Ehemänner von Betroffenen. Auch Freunde & Bekannte kommen hier zu Wort.

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Franconia
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 09.01.2014, 22:55

Pamela hat geschrieben:
Franconia hat geschrieben: Außerdem, wenn dieses Instrument - Info an die Visaabteilung - so gut funktionieren würde, dann wären sicher nicht so viele Habibis hier gelandet. Dann würden sich viel mehr Familien, Freunde, Kollegen dieses Instruments (mit Erfolg) bedienen um eine Einreise zu vereiteln.
Liebe Franconia,
bitte nichts durcheinanderbringen, es ging im Fall der Schwiegermutter hier um ein BESUCHSvisum. Wie ich weiter oben schrieb liegt eine positive oder negative Entscheidung im Ermessen des Sachbearbeiters.
Bitte nicht durcheinanderwürfeln mit FZF-Visa, denn hier hat die Entscheidung ganz klare gesetzliche Vorraussetzungen.
Das ist mir durchaus bewusst, dass es um ein Besuchsvisum geht und auch, dass die Voraussetzungen dafür anders sind als für ein FZF.
Aber, wenn ich mit diesem Instrument einen Besuch vereiteln könnte, dann würden auch weniger nur "mal zu Besuch" kommen, dann der "Liebsten" nach dem Besuch die Ohren voll jammern wie toll es doch ist und wie gern man wieder kommen und bleiben würde. Man konnte sich ja beim Besuch davon überzeugen, dass eine Wohnung vorhanden ist, das Einkommen passt, wirklich kein Freund/kein Kind im Hintergrund ist, etc. Und zeigen, dass man hier gut zurecht kommt und sich anpassen kann, kann man bei einem Besuch hier auch ganz gut, was sich dann auch dazu eignet mögliche Restzweifel auszuräumen.
Zudem, könnte man damit schon einen Besuch vereiteln, dann müsste es bei einem geplanten Daueraufenthalt (FZF) doch noch wesentlich besser klappen. Stichwort Scheinehe.

Klar steht beim FZF das Recht und der Schutz der ehelichen Gemeinschaft oder Vater/Kind ganz oben, und der Ermessensspielraum der Entscheider ist ein ganz anderer.
Aber wenn beim Besuchsvisum alles passt, die Rückkehrbereitschaft belegt ist, eine VE vorliegt, KV abgeschlossen ist, etc., dann wird man das Visum sicher nicht als Außenstehender mit einem Verdacht verhindern können.

Anaba hat geschrieben:
Pamela hat geschrieben:Eine weitere Antragstellung landet in derselben Akte, so dass alles Vorangegangene immer ersichtlich ist.


Richtig, aber jeder neue Antrag muss auch als solches, nämlich als neuer Antrag, betrachtet und bearbeitet werden. Versagensgründe aus vorherigen Ablehnungen dürfen da nicht mit einfließen.
Da wär ich mir aber nicht so sicher.
Klar wird derjenige der die Entscheidung trifft mal einen Blick in die Akte werfen und schauen was war und warum. Aber wenn er einen neuen Antrag alleine deswegen ablehnt, weil schon mal einer versagt wurde, dann hat der Antragsteller gute Chancen sein Visum im Klageweg zu bekommen, sofern die Voraussetzungen sich geändert haben. Ist da alles wie beim vorherigen Mal, dann ist klar, dass auch das 2. Visum keine Chance hat und die Begründung wird genauso oder so ähnlich ausfallen wie beim ersten Mal. Es kann da z. B. schon einen Unterschied machen, wenn man beim 2. Versuch nur ein Visum für 2 oder 3 Wochen beantragt statt für 90 Tage oder jetzt eine Festanstellung hat statt nur einen Aushilfsjob.
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Anaba » 09.01.2014, 22:58

Klar wird derjenige der die Entscheidung trifft mal einen Blick in die Akte werfen und schauen was war und warum. Aber wenn er einen neuen Antrag alleine deswegen ablehnt, weil schon mal einer versagt wurde, dann hat der Antragsteller gute Chancen sein Visum im Klageweg zu bekommen, sofern die Voraussetzungen sich geändert haben.
Wie sollte denn der Antragsteller erfahren, dass sein Antrag wegen der alten Eintragung abgelehnt wurde?
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 09.01.2014, 23:15

Pamela hat geschrieben:Yep, nach einer Ablehnung folgt in der Regel ein Widerspruch. Der wird (wenn an der Botschaft genügend Personal vorhanden ist) nach dem 4-Augen Prinzip behandelt, d.h. der Kollege vom Schreibtisch nebenan übernimmt den Fall. Der liest sich selbstverständlich die gesamte Akte durch um ein komplettes Bild vom Antragsteller zu bekommen.
Wenn sich an den Gegebenheiten nichts geändert hat, dann bleibt es bei der Ablehnung.
Danach kommt der Klageweg.... Oder ein neuer Antrag.. Usw
wenn du meine Posts richtig gelesen hast, dann hättest du gelesen, dass ich geschrieben habe, ein neuer Antrag muss als neuer Antrag bearbeitet werden, da sich die Voraussetzungen geändert haben können.
Wenn das nicht der Fall ist, dann ist klar, dass auch ein neuer Antrag abgelehnt wird und zwar mit der Begründung, dass diese oder jene Voraussetzungen beim aktuellen Antrag nicht gegeben sind (können durchaus auch die gleichen Gründe sein mit der das 1. Visum abgelehnt wurde)

Widerspruch und Klage bleibt natürlich jedem unbenommen und der Erfolg, grad wenn es "nur" um ein Besuchsvisum geht, dahingestellt.

In dem Fall ist auch fraglich ob Schwiegermutter das alles auf sich nehmen würde um Habibi hier einen Urlaub zu gönnen oder ob sie dann nicht gleich sagt, da fliege ich einfach wieder zu ihm, das ist wesentlich unkomplizierter.
Anaba hat geschrieben:Wie sollte denn der Antragsteller erfahren, dass sein Antrag wegen der alten Eintragung abgelehnt wurde?
z. B. wenn sich neue Aspekte ergeben haben (und die Belege dafür beim neuen Antrag vorgelegt wurden) die für eine Erteilung vom Visum sprechen und nicht berücksichtigt wurden.
Wurde z. B. ein Besuchsvisum abgelehnt weil die Visadauer länger beantragt war als man als Arbeitnehmer eigentlich Urlaub hat und man verkürzt beim 2. Versuch die Dauer und legt zudem eine Bescheinigung vom AG vor, dass der Antragsteller in einem festen Arbeitsverhältnis steht und von-bis Urlaub hat (Zeit des geplanten Besuchs) kann man das Argument "mangelnde Rückkehrbereitschaft wegen Besuchsdauer vs. Urlaubstage" eigentlich nicht als einzigen Ablehnungsgrund anbringen. In dem Fall hätte ein Widerspruch oder eine Klage gute Chancen.
Sollte es dann im ersten und im zweiten Antrag der einzige Ablehnungsgrund sein spricht vieles dafür, dass der SB eben nicht aufgrund der neuen und veränderten Verhältnisse entschieden hat, sondern aufgrund der alten Eintragung.
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Anaba » 09.01.2014, 23:19

In dem Fall hätte ein Widerspruch oder eine Klage gute Chancen.
Mich würde brennend interessieren von welchen Ländern du hier schreibst.
Denn für junge Männer der meisten nordafrikanischen Länder z.B. ist es fast aussichtslos ein Visum zu bekommen.
Da spielen Bescheinugung des Arbeitgebers oder Dauer des gewünschten Aufenthalts keine Rolle.
Wenn denen einmal ein Visum versagt wurde, werden sie so schnell keins bekommen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 09.01.2014, 23:39

Zugegeben, mit Afrika hab ich nichts am Hut, aber Latein- und Mittelamerika (z. B. Haiti, Dom. Rep. Honduras, Peru, Kolumbien, alles aus meinem Bekanntenkreis) gehört auch nicht unbedingt zur Kategorie denen man gerne ein Visum erteilt. Aber da habe ich schon erlebt, wie eben solche "Kleinigkeiten" den Unterschied machen können (Bescheinigung vom AG, Eltern überschreiben das Grundstück auf den Reisewilligen, etc).


Aber mal zurück zum Topic.
Klar geht Bettys Schwiegermutter ein großes Risiko ein, wenn sie eine VE unterschreibt und dann etwas schief läuft. Aber die größere Gefahr sehe ich immer noch darin, das Schwiegermutter ausgenommen wird. Dafür braucht es kein Visum und keinen Besuch hier. Die finanziellen Verhältnisse beim Habibi sind ja mehr oder weniger bekannt (arbeite lange und viel und hat trotzdem nichts).
Ich hätte in so einem Fall wesentlich mehr Angst das meine Schwiegermutter so ausgenommen wird, als dass sie ein Risiko mit einer VE eingeht. Denn wenn sie so an ihm hängt, dann ist sie auch ein leichtes Opfer für die typ. Habibisprüche von wegen Arztrechnung, Mutter/Vater krank, Opa muss beerdigt werden, etc. Aus dem Grund würde ich da auch mein Hauptaugenmerk drauf legen.
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Efendi II » 10.01.2014, 03:08

Anaba hat geschrieben: Mich würde brennend interessieren von welchen Ländern du hier schreibst.
Denn für junge Männer der meisten nordafrikanischen Länder z.B. ist es fast aussichtslos ein Visum zu bekommen.
Eine immer wieder verbreitete Auffassung, die allerdings kaum zu belegen ist.
Die Zahlen über erteilte Visa sprechen da eine ganz andere Sprache. Mir ist zwar nicht bekannt, zu welcher Altersgruppe diejenigen gehören, aber ich gehe mal davon aus, das sich nicht ausschließlich um Personen im Rentenalter handelt.

So lag die Visums-Ablehnungsquote bei Ägypten z.B. bei 8%, in Algerien bei 34%, in Marokko bei 16%, in Tunesien ebenfalls bei 16%.

Wenngleich die Ablehnungsquote bei Algerien auch mehr als doppelt so hoch ist, dürften sich die Zahlen der anderen Länder doch noch halbwegs in der Normalität bewegen.

Die Aussage "dass es für Nordafrikaner *fast aussichtslos* sei ein Visum zu erhalten dürfte damit widerlegt sein", da gibt es viele andere Länder, wo die Ablehnungsquoten erheblich höher sind.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Efendi II » 10.01.2014, 03:20

Im Jahr 2012 haben deutsche Auslandsvertretungen 1,95 Millionen Visa erteilt und rund 139.000 Visaanträge abgelehnt.
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Anaba » 10.01.2014, 12:08

Die Aussage "dass es für Nordafrikaner *fast aussichtslos* sei ein Visum zu erhalten dürfte damit widerlegt sein", da gibt es viele andere Länder, wo die Ablehnungsquoten erheblich höher sind.
Ich kann nur von den Erfahrungen sprechen, die viele Bekannte und ich persönlich gemacht haben (allerdings für Algerien).
Für junge Leute gab es fast immer eine Ablehnung. Erst recht, wenn sie unverheirtatet sind und um die geht es hier in den meisten Fällen.
Selbst die Eltern, im Rentenalter, bekommen in vielen Fällen kein Visum.
Die Zahlen überzeugen mich nicht so recht.
Hier handelt es sich doch sicher um alle Anträge, also auch Einladungen von Firmen, Visa für Geschäftsleute, Studentenvisa usw.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Pamela » 10.01.2014, 12:19

Anaba hat geschrieben:Hier handelt es sich doch sicher um alle Anträge, also auch Einladungen von Firmen, Visa für Geschäftsleute, Studentenvisa usw.
Richtig.
Für die Kriterien 'männlich-mittellos-geringer Bildungsstand' gilt weiterhin: "fast aussichtslos" ein Visum zu ergattern.
Auch wenn es ganz großartig klingt mit Statistiken und Prozentzahlen herumzuwedeln - es ist völlig nichtssagend für die Fälle um die es in diesem Forum geht.
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Betty2014 » 10.01.2014, 14:24

Hallo ihr Lieben,

entschuldigt dass ich mich heute erst wieder melde. Unser kleiner Mann hält mich ziemlich auf Trab die letzten beiden Tage...

Wie Franconia schon schreibt ist eine unserer großen Sorgen, dass er sie finanziell und letztendlich auch seelisch ausbeutet. Sie glaubt einfach zu sehr ans Gute im Menschen und kann es vermutlich trotz dieser Seite und der Erfahrungen nicht glauben das ihr guter, netter Typ es net ernst meinen könnte. Finanziell net zuletzt, weil sie einfach ne kleine Witwenrente bekommt und vermutlich ohne das Ersparte echt ein eingeschränktes Leben führen müsste. Wir denken lieber nicht dran, wenn ihr Haus weg wäre und sie Miete zahlen müsste. Wegen so einer sinnlosen Geschichte hab ich, ehrlich gesagt, wenig Lust meine Schwiegermutter mal durchfüttern zu müssen oder ein eventuelles Pflegeheim zu bezahlen...
Ohne, dass es jetzt doof klingen soll. Sie hat ordentlich erspartes und das sieht man ihr denk ich auch an (jetzt net der Pelzmantel oder so, ich denk ihr wisst wie ich meine). Vorallem wenn er mal zu Besuch sein sollte wird er sicherlich abschätzen können dass Möbel und Co. net vom schwedischen Möbelhaus kommen und ihren Wert haben. Ich denk, dass sie zweimal im Jahr nach Dubai kann und zwischendurch noch ne lange USA-Reise und einige Trips in Städte und so auch den Herren deutlich machen dass einigermaßen was verfügbar sein wird. Ich weiß auch genau, dass wenn er mit Krankheiten oder mit "unsere Ausstattung daheim ist bitterlich, kein fließend Wasser oder so" ihr sicherlich Geld abluchsen würde.

ich bin mir auch sicher, wenn sie erzählt das ihre Eltern und ihr Bruder bereits verstorben sind und er nach dem Erbe fragt, dass sie sagt, dass das bei uns ist.
Deshalb hat mein Mann im Moment echt Angst um uns. Keine Ahnung obs begründet ist aber ich denk in Summe wäre bei unserer Familie für ihn eine lukrative Summe zu holen. Müssen wir irgendwie Angst um unsere Sicherheit haben? Um die unseres Sohnes? Oder ist das zu weit hergeholt? Klar, kann auch unser Nachbar Böses im Schilde führen aber irgendwie schätz ich die potentielle Gefahr vom Habibi deutlich größer ein.
Mein Mann war gestern drauf und dran ein Testament zu verfassen, in dem alles an irgendeine Krebsforschung oder so gespendet werden soll, falls uns was passiert. Oder, dass wir selbst ins Ausland gehen. Er möcht sich sowieso nen neuen Job suchen. Dass wir uns quasi "absetzen". Aber ehrlichgesagt hab ich wenig Lust hier alles stehn und liegen zu lassen weil meine Schwiegermutter nimmer alle Tassen im Schrank hat.

Ich werd langsam richtig sauer auf sie. Sie zerstört hier echt den Familienfrieden zwischen uns wegen diesem Typen. Der ihr offensichtlich nur Honig um den Mund schmiert und sie einfach drauf reinfällt. Ich möcht den Typen auch nicht kennenlernen. Sollte der hier her kommen werden wir sie in der Zeit nicht besuchen.

Gibt es irgendeine Möglichkeit Hilfe zu suchen? Selbsthilfegruppen? Live ein Opfer oder so zu treffen? Gibt es da wirklich keine Möglichkeit außer zukucken und hoffen? Am liebsten würd ich sie zu nem Psychologen schicken. Des ist doch net normal wie schnell die auf das alles anspringt, nur weil einer mal ihre Hand genommen hat.
Oh man, sorry, ich schreib mich in Rage. Im Moment überwiegt mein Ärger meine Sorge irgendwie.

Ich hoffe einfach, dass er trotz VE (die sie alleine hoffentlich wirklich an ihre Grenzen bringt, sonderlich bewandert in behördlichem Kram ist sie glücklicherweise nämlich nicht) und allem sein Visumantrag abgelehnt bekommt. Die Hoffnung dass er sich das Geld für Flug und Co. schicken lässt und sie dann fallen lässt hab ich natürlich auch noch, sollte er aber ahnen was sie an Erspartem hat wird ihm das nicht reichen, denk ich mal.
Dieses "anschwärzen" bei der Botschaft klingt wahnsinnig verlockend und glaubt mir, grundsätzlich hätte ich schon fast den Hörer in der Hand :D aber ich fürchte auch, dass sie das mitbekommt und es von da an heimlich machen wird.

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Anaba » 10.01.2014, 14:33

Müssen wir irgendwie Angst um unsere Sicherheit haben? Um die unseres Sohnes? Oder ist das zu weit hergeholt?
Das ist wirklich zu weit hergeholt.
Wenn er hier leben würde und mit euch im Streit wäre, dann könnte man sich schon Sorgen machen.
Aber so?
Warum sollte er euch oder dem Kind etwas tun?
Dieses "anschwärzen" bei der Botschaft klingt wahnsinnig verlockend und glaubt mir, grundsätzlich hätte ich schon fast den Hörer in der Hand :D aber ich fürchte auch, dass sie das mitbekommt und es von da an heimlich machen wird.
Sie würde nichts erfahren, das ist sicher.
Eine Mail wäre auch eine Möglichkeit. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Betty2014 » 10.01.2014, 14:41

Dann heißt unsere neue Aufgabe also seinen Namen rauszubekommen :) Bisher hat sie nur mal was undeutliches erwähnt, aber den Spitznamen.
Mal schauen was wir rausbekommen. Ich glaub wir könnten zur Not auch mal unseren Hausschlüssel bei ihr benutzen wenn wir wissen sie ist nicht da :wink:

Okay. Man liest halt immer dass Kinder Druckmittel sind und ich glaub unser Sohn wäre schon ein enormes Druckmittel. Wenn ich nur dran denke, dass ihm irgendwie was zustößt oder er entführt werden würde oder so, da dreht es mir fast den Magen um.
Aber ich glaub ja eigentlich auch nicht daran.
Meinem Mann geht es grad einfach sehr schlecht. Er hat gerade auf der Arbeit ein großes Projekt an den Hals bekommen und dann noch unser kleiner Sohn der uns auf Trab hält und jetzt noch das. Die Angst um seine Mutter, und eigentlich auch der Ärger über ihre Naivität.
Am liebsten würde man sie zum Teufel schicken, andererseit versucht man sie irgendwie vor sich selbst zu schützen....

Sorry, dass ich so jammer, heute ist vermutlich einfach kein guter Tag :(

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Candy » 10.01.2014, 15:14

Liebe Betty,

lies genau, was Anaba Dir geschrieben hat! Sie hat vollkommen recht.

Ich möchte noch folgendes sagen:
Das ihr euch um das Wohlergehen Deiner Schwiegermutter sorgt, ist verständlich, ginge mir genauso.
Wenn ihr bezüglich ihres "Freundes" nicht mit ihr reden könnt, eure Bedenken äussern, dann schenk ihr doch mal ein paar Bücher zum Lesen.
Es gibt mehr als genug Bücher die das Thema Bezness beinhalten, auf der Eingangsseite dieses Forum gibt es sehr gute Buchtippps!

Nun gleich in Panik zu verfallen, um euer Leben zu fürchten und obendrein die Flucht ergreifen zu wollen ist wirklich komplett übertrieben!

Ihr könnt noch guter Dinge sein, denn noch ist er nicht bei euch. Nutze die Zeit um der Botschaft einen entsprechenden Hinweis zu geben.
Liebe Grüsse
Candy
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 10.01.2014, 19:43

Betty2014 hat geschrieben:Dann heißt unsere neue Aufgabe also seinen Namen rauszubekommen :) Bisher hat sie nur mal was undeutliches erwähnt, aber den Spitznamen
Damit wärt ihr schon ein gutes Stück weiter, denn dann könntet ihr z. B. auch hier eine Anfrage an die Schwarze Liste stellen. Könnte ja sein das er da aufgeführt ist.
Betty2014 hat geschrieben: Ich glaub wir könnten zur Not auch mal unseren Hausschlüssel bei ihr benutzen wenn wir wissen sie ist nicht da
ob das so eine gute Idee ist???
Der Zweck heiligt nicht immer alle Mittel und das ist dann mindestens ein ganz großer Vertrauensbruch. Würdest du es gut finden wenn deine Schwiegermutter einfach so bei euch in die Wohnung kommt und in euren Sachen "schnüffelt"?

Biete ihr doch an ihr beim Einladungsschreiben zu helfen und lasse dir dafür die nötigen Informationen (Name, Geburtsdatum, etc.) geben. Wenn sie mit Behördendingen nicht so vertraut ist wird sie vielleicht froh und dankbar für deine Hilfe sein, außerdem baust du mit diesem Entgegenkommen auch ein Stück weit zusätzliches Vertrauen zu ihr auf.
Betty2014 hat geschrieben:Okay. Man liest halt immer dass Kinder Druckmittel sind und ich glaub unser Sohn wäre schon ein enormes Druckmittel.
Ich glaube, die Gefahr überschätzt du.
Kinder werden zwar manchmal als Druckmittel genutzt, aber da handelt es sich dann um leibliche Kinder. Denn nach der Trennung von der Mutter hängt z. B. der Aufenthalt oft am Umgangs- und Sorgerecht zum Kind oder der Mann will die Frau unbedingt zurück. Da werden dann schon mal Drohungen ausgesprochen.
Betty2014 hat geschrieben:Sollte der hier her kommen werden wir sie in der Zeit nicht besuchen.
Falls er hier her kommt solltet ihr euch bei ihr blicken lassen, alleine schon um ihm zu signalisieren "wir haben ein Auge auf dich und werden nicht zulassen, dass du unserer Mutter schadest".
Euch in der Zeit dann ganz zurück zu ziehen würde bedeutet ihr lasst sie mit dem "Wolf im Schafspelz" alleine. Dann könnt ihr hinterher wirklich nur die Scherben zusammen kehren, die der Besuch hinterlassen hat.
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Betty2014 » 10.01.2014, 20:11

Franconia, sorry, du hast recht. klingt alles viel sinnvoller. Danke! Ach, heut ist echt kein guter Tag.

Den Namen bei der Mithilfe rauszubekommen ist natürlich cleverer und du hast recht, kein so ein arger Vertrauensbruch.
Das mit der schwarzen Liste ist auch ne gute Idee. Sollte er meine Schwiegermutter ausnehmen, können wir ihn da auch listen lassen, das hab ich richtig verstanden, oder?

Ja, ihm zu zeigen dass wir auf der Hut sind ist vielleicht auch gut. ich glaub sie hat ihm das schon gesagt dass wir net so begeistert sind. Sie meinte nämlich dass er froh sei dass wir über die Situation sprechen würden.

Am Wochenende sehn wir sie wieder, allerdings ist da auch andere Verwandschaft dabei. Mal schauen ob wir irgendwas neues erfahren.

Irgendwie fehlt mir in unserem Umfeld jemand, der "auf Augenhöhe" mit ihr ist und ihr mal deutlich sagt was da sein kann. Ich glaub irgendwie, wenn sie das von uns "jungen" hört hat das wenig Aussagekraft, wenn ihr versteht wie ich mein. Leider gibt es da irgendwie niemanden... Ihre Freundin ist ja voll dafür dass sie den trifft...

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 10.01.2014, 20:38

Betty2014 hat geschrieben:Am Wochenende sehn wir sie wieder, allerdings ist da auch andere Verwandschaft dabei. Mal schauen ob wir irgendwas neues erfahren.
Weiß denn die andere Verwandtschaft von ihm und wenn ja, wie stehen die dazu.
Mag sein das die Nummer "alle gegen eine" etwas fies ist, aber falls die Verwandtschaft von diesem Besuch auch nicht so begeistert ist könnte es helfen wenn die es ihr auch sagen. Dann steht ihr nicht mehr so alleine da und sie bekommt noch weitere Denkanstöße ("wenn viele sagen das ist nicht gut, dann könnte da ja doch was dran sein")
Vielleicht gibt es da ja auch jemanden mit dem sie "gut kann" und auf den sie eher hört als auf euch "junge Hüpfer" (ich kenn das nur zu gut, man muss sich immer doppelt oder dreifach beweisen damit das ältere Semester merkt, die Jugend hat recht :wink:)
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Anaba » 10.01.2014, 21:00

Okay. Man liest halt immer dass Kinder Druckmittel sind und ich glaub unser Sohn wäre schon ein enormes Druckmittel. Wenn ich nur dran denke, dass ihm irgendwie was zustößt oder er entführt werden würde oder so, da dreht es mir fast den Magen um.
Warum sollte er das Enkelkind seiner Freundin als Druckmittel benutzen?
Das ist sehr weit hergeholt.
Ihr solltet euer Leben normal weiterleben und nicht in Panik verfallen.
Passt gut auf, aber haltet euch etwas zurück.
Ich rate dir, versuch dich gut mit ihr zu stellen, besuche sie mit dem Baby, werde ihre Vertraute.
Wenn ihr sie ständig darauf ansprecht und euer Missfallen äußert, wird sie euch eines Tages vielleicht nichts mehr erzählen.
Sollte er wirklich kommen, dann zeigt Präsenz, lernt ihn kennen, aber zieht euch nicht zurück.
Das wäre ein Fehler. Er soll merken, dass sie eine Familie hat, die hinter ihr steht und die ein Auge auf ihn hat.
Ich würde auch mit ihrem Besuch nicht hinter ihrem Rücken über ihn reden.
Ihren Schlüssel zu benutzen, um in ihre Wohnung zu gehen, wenn sie nicht da ist? Das vergiss mal schnell.
An solche Aktionen darfst du nicht mal denken.
Ihr solltet sie als das behandeln, was sie ist, eine erwachsene Frau, die machen kann, was sie möchte.
Steht ihr zur Seite und passt auf sie auf, mehr könnt ihr vorerst nicht machen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Franconia » 10.01.2014, 21:42

Betty2014 hat geschrieben:Okay. Man liest halt immer dass Kinder Druckmittel sind und ich glaub unser Sohn wäre schon ein enormes Druckmittel. Wenn ich nur dran denke, dass ihm irgendwie was zustößt oder er entführt werden würde oder so, da dreht es mir fast den Magen um.
Aber ich glaub ja eigentlich auch nicht daran.
Betty, ihr müsst euch immer vor Augen halten, der Mann möchte primär etwas von eurer Mutter, nicht von euch. Was es ist, ist erst einmal egal.
Aber er wird nichts von dem bekommen was er sich vielleicht erhofft, wenn er euch in irgendeiner Art und Weise gegen sich aufbringt.
Sein Hauptaugenmerk wird deswegen auch dahin gehen sich mit euch gut zu stellen, euer Vertrauen zu gewinnen. Denn egal was er sich von euer Mutter verspricht, er weiß bestimmt, dass der Weg dahin nur über euch führt. Da er vermutlich weiß, ihr seid nicht begeistert, wird er alles daran setzten eure Bedenken und möglichen Vorurteile in Bezug auf ihn auszuräumen.

Sollte sein Ziel eine Heirat wegen dem Aufenthalt sein, wird er versuchen euch davon zu überzeugen, dass er der richtige Mann für eure Mutter ist, alleine schon damit ihr ihm den Weg dahin etwas ebnet.
Sollte sein Ziel Geld sein, muss er davon ausgehen das eure Mutter dicht macht sobald er euch verärgert oder euch gegen sich aufbringt. Denn Blut ist in der Regel immer dicker als Wasser und nichts trifft eine Mutter mehr als wenn jemand schlecht zu ihren Kindern ist oder schlecht über sie spricht (egal wie alt die Kinder sind).


Ansonsten noch der Rat, geratet nicht in Panik. Noch ist der Mann nicht da und wer weiß ob es überhaupt dazu kommt. Natürlich ist es gut sich schon vorab zu informieren um dann, wenn der Fall der Fälle eintrifft, nicht ganz so hilflos zu sein.
Aber bitte, geht das ganze langsam an, geht einen Schritt nach dem anderen.
Solange er weit weg und die Mutter hier alleine ist, habt ein Auge auf sie, damit sie nicht aus lauter Dummheit ihr ganzes Geld nach Dubai schickt und erklärt ihr vielleicht auch noch mal eindrücklich die Folgen, die mit einer VE auf sie zu kommen könnten (kann dann auch noch mal jemand von der Ausländerbehörde wiederholen, damit sie es von offizieller Stelle auch hört).
Wenn er dann kommt/da ist, zeigt Präsenz und je nach dem was kommt, wie der Besuch abläuft oder verläuft entscheidet ob ihr eingreifen wollt/müsst und wie. Macht das aber immer von der jeweiligen Situation abhängig und vergesst dabei nie, eure Mutter ist eine erwachse Frau, die in erster Linie selbst für ihre Entscheidungen verantwortlich ist.

Spart euch eure Energie für euer Kind und für den Fall, dass alles aus dem Ruder läuft, denn dann werdet ihr sie brauchen.
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Sony
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Sony » 16.01.2014, 13:19

Betty2014 hat geschrieben: Es "freut" mich schonmal, dass er das Visum hier her vermutlich nicht so einfach für längere Zeit bekommen wird. Denke nämlich nicht, dass er über die Mittel verfügt und lange Urlaub machen kann. Sie hat mir nämlich erzählt dass er täglich bis etwa 22 Uhr arbeiten muss um überhaupt genug zu verdienen.
also: ihr macht ganz einfach eine Mail an die Deutsche Vertretung in den VAE (dazu gehört nämlich DUBAI) und meldet der fürs Visum zuständigen Konsularischen Abteilung, dass dieser pakistanische Lümmelfrosch vorhat, für ein Visum vorzusprechen. Die Chance, dass die Vertretung dieses Visum ausstellen würde, ist sowieso verschwindend klein (aus den genannten Gründen), wenn aber dann im Einzelfall noch weiterführende Details bekannt sind, kann man(n) das Visum sowieso vergessen.
Die ganzen, ziemlich diffusen, Gedankengänge / Aufklärungen betr. Eheschliessung mit einem Moslem und das ganze Schariagedöns in diesem Thread sind meiner Meinung nach ziemlich unnötig, da die Situation sowieso klar wie Flädlisuppe ist.

Efendi II
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Re: Sind wir tatsächlich machtlos?

Beitrag von Efendi II » 16.01.2014, 15:13

Anaba hat geschrieben:Ich kann nur von den Erfahrungen sprechen, die viele Bekannte und ich persönlich gemacht haben (allerdings für Algerien).
Für junge Leute gab es fast immer eine Ablehnung. Erst recht, wenn sie unverheirtatet sind und um die geht es hier in den meisten Fällen.
Mit Verlaub, aber vielleicht hast Du und Deine Bekannten auch nur die "falschen" Leute eingeladen ?

In den nunmehr über dreißig Jahren unserer Ehe haben wir fast alle Nichten und Neffen meiner Frau hier zu Besuch gehabt. Alle waren zum Zeitpunkt des Besuches unverheiratet und noch jung an Jahren. Allerdings befanden sich alle in ordentlichen Arbeitsverhältnissen und haben das auch bei der Visumsantragstellung glaubhaft belegen können.

Nur einmal wurde das Besuchsvisum einer Freundin meiner Frau abgelehnt, weil die glaubte mit Lügengeschichten bei der Antragstellung größere Chancen zu haben. Bei allen anderen war es mit wahrheitsgemäßen Angaben überhaupt kein Problem.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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