Beitrag
von Mafa11 » 11.08.2021, 23:48
Die Rückkehr Teil 2
An der Stelle kann man es kurz machen: Das Besuchsvisum wurde nicht erteilt. Begründung, mangelnde Rückkehrbereitschaft. Damals hielt ich das für ein Totschlagargument der deutschen Botschaft, weil sie ja schon mehrfach in Deutschland war. Aber heute verstehe ich das. Beim letzten Mal ist sie halt nicht in ihr Heimatland zurückgekehrt. Klar, dass die in der Botschaft da erstmal blockieren. Ich habe kurz über eine Remonstration nachgedacht, aber das schnell wieder verworfen. Zu langwierig, zu wenig Erfolgsaussichten.
Was folgte waren mehrere mehrwöchige Aufenthalte in ihrem Heimatland, über viele Monate hinweg. Und ich kann absolut nichts Negatives berichten. Es waren wunderbare Urlaube mit einer Frau, die mir den Eindruck gab, mich zu lieben und mit mir ein Leben aufbauen zu wollen. Ich habe das Land kennengelernt, war tauchen, hab angefangen die Sprache zu lernen und begann mich in diese doch andere Kultur reinzufühlen. Bezness? War kein Thema, obwohl ich inzwischen während ich in Deutschland war, einiges über binationale Beziehungen und auch Bezness im Internet gelesen habe (auch hier übrigens). Aber sie doch nicht ! Wie konnte ich auch auf diese Gedanken kommen? Geldforderungen gab es zB nie, also irgendwelche spezielle Forderungen, ihr wisst schon, was ich meine. Aber natürlich kam ich für ihren Lebensunterhalt auf. Die Maskerade wurde perfekt aufrecht erhalten. Absolut perfekt. Da können so gewisse nordafrikanische Männer noch eine Menge lernen. Diese Loser sind zum Teil ja nichtmal in der Lage, während eines 3-wöchigen Urlaubs des Fischs am Haken ein Schauspiel aufzuführen. Das ist etwas, was mich an den Geschichten manchmal wundert. Es ist sehr früh offensichtlich, aber gestandene Frauen schaffen den Absprung von ihrem tunesischen Poolboy trotzdem nicht.
Bei einem Aufenthalt meinte sie dann mal, dass das so nicht weitergehen könne. Sie wolle mit mir zusammenleben. In Deutschland. Sie vermisse mich so sehr, wenn ich immer alleine zurück geflogen bin. Ich habe zu ihr gesagt, dass ich in Deutschland die Papiere vorbereiten und wir heiraten werden. Und so kam es dann auch. Dazu gibts aber eine interessante Anekdote. Ihr wisst das wahrscheinlich. Ein Besuchsvisum entscheidet die Botschaft. Aber ein Heiratsvisum entscheidet de facto die zuständige Ausländerbehörde. Wenn die ihr Ok gibt, dann erteil die Botschaft, die de jure noch immer zuständig ist, das Visum. Und bei dieser Ausländerbehörde musste ich antanzen. Und dann gleich zu einem Gespräch mit der Leiterin. Da saß ich nun mit dieser übergewichtigen, unvorteilhaft gealterten Behördenmitarbeiterin und fragte mich, was die eigentlich von mir will. Die kam auch schnell auf den Punkt, indem sie mir sagte, dass sie die Frau, die ich gedenke zu heiraten, für eine Ehebetrügerin halte. Sehr interessant. Ich fragte sie, wie sie denn darauf komme. Sie meinte nur, ob ich denn wüsste, dass das nun bereits der dritte Versuch sei, dass diese Frau versuche in Deustchland mittels einer Ehe Fuss zu fassen. Sie habe eine Akte über die Frau, und was da drin stehe, sei eigentlich eindeutig. Ich habe gesagt, dass ich in die Akte reinschauen wolle, was mir natürlich verwehrt wurde. Dass meine Verlobte es bereits einmal versucht hatte, wusste ich. Deswegen war sie ja in Deutschland, als ich sie kennenlernte. Von einem vorherigen Versuch wusste ich nichts. In dem Moment dachte ich mir, das muss ich mal mit meiner Flamme besprechen. Ansonsten glaubte ich der Mitarbeiterin kein Wort. Ich dachte, die gönnt mir die junge gutaussehende Frau nicht und will mir mein Leben versauen. Verdammt, das Gegenteil war der Fall! Die wollte mich warnen aber ich wollte nicht hören. Heute tut mir das leid. Auch was ich über sie gedacht habe. Manchmal denke ich mir, ich sollte da mal hinfahren und mich bei ihr bedanken. Sie hats wenigstens versucht. Die verlogene Schönheit mit der ich bald verheiratet war, hat am Telefon den verherigen Versuch natürlich abgestritten. Ich weiß bis heute nicht, ob das stimmt oder nicht. Die Akteneinsicht, die meine Anwältin im Rahmen des Scheidungsverfahrens beantragt hatte, wurde abgelehnt.
DIE HEIRAT WAR EIN RIESEN FEHLER !! Grundsätzlich. Heute muss ich in der Rückschau sagen, dass dadurch ein Wechsel der Machtverhältnisse stattgefunden hat. Wenn man mit einer Illegalen in Deutschland lebt, hat man diese Person doch komplett in der Hand. Was kann die schon machen? Nichts. Sojemand ist einem doch komplett ausgeliefert. Durch eine Heirat und legalem Aufenthalt dreht sich dieses Machtverhältnis komplett um. Dann kann man den anderen ja nichtmal mehr rausschmeißen. Nee, da schmeißt DICH der andere aus deinem eigenen Haus raus mittels eines Ehewohnunszuweisungsverfahrens, was sie ja auch versucht hat. Heute würde ich nicht mehr so handeln. Ich würde einfach mit ihr zusammen leben. Die Gefahr erwischt zu werden, ist extrem gering. Und wenn sie erwischt worden wäre? So what. Die Geldstrafe ist absolut rein garnichts im Vergleich zu dem Trennungsunterhalt und dem nachehelichen Unterhalt den man für solche Leute später zahlen muss ! Ganz zu schweigen von dem brutalen Stress, der mit einem jahrelangen Scheidungsverfahren verbunden ist.
Gut, irgendwann landete sie in Frankfurt und war da. Ein paar Wochen später haben wir geheiratet. Dann wurde der Aufenthaltstitel, ausgestellt, aber nur für ein Jahr. Sie hat nichts dazu gesagt, das kannte sie ja von ihrer vorherigen Ehe mit einem Deutschen. Die Tränen sind aber trotzdem geflossen, noch vor der Eheschließung. Ich sagte nämlich zu ihr, weißt Du, so wirklich kennen tue ich doch auch nicht. Deshalb wolle ich nur mit einem Ehevertrag heiraten. Da weinte sie bitterlich und meinte, ich liebe sie nicht und habe kein Vertrauen zu ihr. Aber ich konnte nicht anders. Zu dem Zeitpunkt steckte ein Freund von mir in einem miesen Scheidungsverfahren. Ich wusste also, was mich im Fall des Falles erwartet. Außerdem war da ja auch noch meine Arbeitskollegin, deren Leben durch die Hochzeit mit einem Algerier zerstört wurde. Irgendwann hat sich Madame beruhigt und zugestimmt. Sie hatte ja auch keine Wahl. Und so waren wir dann verheiratet.
Weiter gehts dann mit dem Kapitel "Die ersten Jahre in Deutschland".