heute möchte ich Euch endlich von meinen Ägypten-Eindrücken erzählen, wie zuvor schon angekündigt.
Ich habe so das Gefühl, daß es Euch etwas bringen könnte, obwohl es über 20 Jahre her ist, sagt es doch
eine Menge über die Kultur aus. Wie sich die Orte an denen ich damals war inzwischen verändert haben,
werde ich vielleicht irgendwann in der Zukunft nochmal herausfinden, wer weiß?
Es war im Jahr 1989, in dem ich zwei Mal nach Ägypten flog, genauer gesagt nach Kairo.
Es ergab sich im Freundeskreis dass eine Gruppe von Studenten dort unterwegs war, mit denen zusammen
ich reisen konnte.
Der Start meiner Reise durch Ägypten war also Kairo.
Es war das erste Mal dass ich Europa verlassen hatte und am nächsten Morgen in Kairo kam ich aus dem
Entsetzen und Staunen nicht mehr raus! Es war schockierend und faszinierend zugleich, der Lärm, der
Dreck, die vielen Menschen, das Gehupe, die Lautsprecher, die arabischen Schriftzeichen.
Im Grunde hatte ich das Gefühl, ich bin in der Hölle gelandet, zur gleichen Zeit war ich aber auch sehr
fasziniert.
Als blonde, sehr junge Frau, westlich gekleidet, in Kairo unterwegs- Tja

Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, wie anstrengend das war, es war unsäglich, die Männer- der totale
Horror. Ich habe sie ja noch nicht einmal richtig angeschaut, und wurde trotzdem ständig irgendwie
"angeflirtet". Und es gab einen Satz, den sie immer gesagt haben beim Vorbeigehen "uu, ich love you".
Das war ganz typisch.
Und dazu das ganze Chaos, dieses infernalische, runter gerockte Kairo.
Die Hütten, die oben auf so vielen Häusern zusätzlich gebaut werden, die vielen baufälligen Gebäude,
dazu runter gerüsselte Backpacker Unterkünfte mit Aufzügen, die gerne mal stecken blieben, es ist
immer noch unbeschreiblich, selbst in meiner Erinnerung.
Ob sich das wohl verändert hat?
Und wenn ja, in welche Richtung?
Die in die Straße schallenden Lautsprecher, die Sprecher die sogar oft vom Tonfall her aggressiv wirkten...
einfach unsäglich......
Der einzige Ort, der irgendwie ruhig und beschaulich war, war das Hilton Hotel, da bin ich gerne zum Kaffe
trinken gegangen, weil es dort so entspannt war. Gewohnt hatten wir übrigens in der Nähe des Tahrir Platzes,
in einer wie gesagt abenteuerlichen Unterkunft.
Und das Verhalten der Männer damals hab ich ehrlich gesagt als "feindlich" erlebt, aber ich habe mich durchgekämpft.
Ja, ich war in Kairo auch mal allein unterwegs. Das war mir irgendwie wichtig.
Es war die bei weitem härteste Reise, die ich je gemacht habe, eine große Herausforderung, die frau eigentlich nur
meistern kann wenn sie es wirklich will. Und Kairo war ja erst der Anfang

Weiter ging es dann übrigens nach El Kharga, eine Oase in der Nähe von Assiut, davon erzähle ich dann das nächste
Mal wenn ich hier wieder schreibe....ach und by the way, kann mir eine von Euch sagen ob Kairo immer noch so
"verrückt" ist?
Oder ist es vielleicht sogar noch schlimmer geworden?
Das würde mich echt interessieren,
liebe Grüsse Mandalay