Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Das Leben in einem orientalischen Land.

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Anaba
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Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Anaba » 28.06.2009, 11:25

Auf Vorschlag von agadir2000 werden wir in diesem Thread Insider zu Wort kommen lassen und ihre Erfahrungen, die sie in verschiedenen Ländern machen, veröffentlichen.

Ich kopiere einige Beiträge von agadir2000 und Agadirbleu aus Marokko.

Wer etwas zu diesem Thema beitragen kann.....nur zu.
Zuletzt geändert von Anaba am 28.06.2009, 12:20, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Anaba
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Beitrag von Anaba » 28.06.2009, 11:29

Agadirbleu



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BeitragVerfasst am: 28.04.2009, 02:16 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Coconut,

eine reichlich verworrene Story, die nur mit Mühe nachvollziehbar ist, ausser man kennt das Land.
Eines ist klar, Tarazought ist ausser Agadir das Eldorado für Anmache und für Cannabis.

Setz den Vogel auf die schwarze Liste.

Falls Du einen Brief schreiben möchtest, aber dann bitte sachlich und mit Fakten, dann an das Deutsche Konsulat in Rabat, denn dort wird das Visum erteilt; zweckmässigerweise mit Kopie an das Honorarkonsulat in Agadir.

In Agadir gibt es für die Deutschen nur den Honorarkonsul (Marokkaner), der Übersetzungen und in gewissem Umfang auch Beglaubigungen machen kann, aber keine Visa erteilt.

Sei Dir darüber im Klaren, dass man in Marokko wie Pech und Schwefel zusammenhält, und jede(r) jeden gerne hilft, um ins Ausland zu immigrieren mittels Heirat.

Die gemeinsame Übernachtung in einem der Appartements ist rechtswidrig:
Der Vermieter machte sich strafbar, weil
ihr unverheiratet seid, kommt einer Prostitution gleich
er als Privatvermieter die Vermietung gegenüber den Behörden sicherlich nicht gemeldet hat, was aber Pflicht ist;
er für die eingenommene Miete keine Steuer abführt, weil den Behörden nicht angezeigt.

Das ganze ist ein Sumpf, ein Morast, eine Kloake! tut mir leid, aber anders kann ich das Verschachern von Mädchen etc. nicht nennen. In deren Augen bist du nur ein billiges, dummes Opfer das man solange dumm redet, bis sie in die Heirat einwilligt. Sorry, für die ehrlichen Worte, aber glaube mir, so ist. Ich freue mich für Dich, dass Du dank Deiner ausdauernden Recherchen heute einen klaren Blick hast.
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ocean12
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BeitragVerfasst am: 28.04.2009, 09:58 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Mein Tipp: hör auf mit der Chatterei mit Herren aus solchen Ländern.
Ich kann es nicht genug betonen
Jeder dieser Typen chattet so lange in der Welt herum, bis er eine findet, die ihn heiratet und nach Europa holt

DAS IST DER EINZIGE GRUND, WARUM SIE MT EUROPÄERINNEN CHATTEN,
sonst könnten sie es ja mit Landsmädchen, die machen auch nichts lieber als das!

Und wenn du einen Rat weitergeben willst, dann diesen. Offensichtlich gibt es immer noch viele Frauen, die tatsächlich glauben, es ginge um Liebe.
ocean
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Joghurt



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BeitragVerfasst am: 29.04.2009, 11:48 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hi Ocean,

evt. sind meine Augen trüb, aber ich hab nix von "2 Wochen" gesehen,gelesen.
Aber zumindestens hab ich gelesen das Bluebell schwanger ist und ein Mädchen bekommt.

Barbara

Ja na gut -ist hier nicht das Thema... Bei bluebell liest sich das manchmal so, als ob die Familie
den Mann als ein 2 Kind adoptiert hätte.

Er bekommt von ihnen Taschengeld, macht wohl erstmal in Ruhe Integrationskurs wohnt mit bluebell und eltern im gemeinsamen Haus.
Besser hätte er es gar nicht treffen können - meine Meinung.
Sie hat Sicherheit, da sie ihre Eltern hinter sich hat und durch sie und das eigene Haus finanziell abgesichert ist, auch was ihr zuküftiges Kind angeht.
Deshalb empfiehlt sie anderen Frauen nicht unbedingt die Ehe, sondern
schreibt immer gerne über sich selbst, wie toll sie das alles hinbekommen haben mit den "Papieren" und der Hochzeit.
Da ist sicher einfach nur Selbstdarstellung dabei.

Wichtig finde ich einfach, dass es doch dieses Forum in Hinblick auf
realistische Objektivität gibt.
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agadir2000



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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 08:33 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Leute,

wer denkt, das er Silberketten in Agadir oder Taghazoute am Strand bekommt oder dort die große Liebe findet ist auf dem Holzweg. Die Liebe dort ist genauso echt, wie die Ketten die dort verkauft werden. Insbesondere Taghazoute ist nun einmal der Inbegriff der Schwulenszene am Rande von Agadir. Die Männer oder Jungs nehmen es dort mit den Geschlechtern nicht so genau. Hauptsache Kohle und die Aussicht auf ein Visum.
Es zählt was dort rüber wächst. Die Polizei steckt mit den Typen unter einer Decke und es herrscht die Meinung vor, dass die Touristen eh nur für den billigen 6 nach Agadir kommen. Es stimmt auch in vielen Fällen. Wer sich anbaggern lässt sollte nicht viel erwarten.
Viele sprechen dort deutsch oder englisch. Das haben sie aber nicht in der Schule gelernt, sondern im Bett.
Ein Abenteuer im Urlaub ist O.K. Mann sollte es aber dabei belassen.
Die Kosten liegen bei 100 Dirham am Tag für einen Typen.
Viele von Euch werden jetzt entsetzt sein, aber so ist der Tarif dort. Aber die ganze Szene in Taghazoute sind männliche Prostituierte.
Bevorzugt werden die Naiven, die an das Gesülze glauben. Die lassen sich recht leicht ausnehmen. Deshalb auch immer die Frage: „Das erste Mal in Marokko?“
Unwissend und leichte Opfer.
In Agadir ist es nicht anders, nur noch etwas professioneller.
Jetzt mögen die Frauen kommen, die schon länger mit einem Marokkaner verheiratet sind.
Da sage ich nur: „Fragt ihr Euch nicht, was Eure Männer machen, wenn sie alleine nach Marokko fliegen?“ Ich kenne etliche, und sie lassen alle dort die Sau raus.
Am ersten Abend in Marokko und schon im Bett einer Anderen.
Das ist dann das berühmte „Familie oder Freunde“ besuchen.
Man kann es aber auch ganz einfach feststellen. Marokkaner sind nicht am Handy zu erreichen. Probleme mit dem Akku, Handy, Sendemasten usw. Oder das Handy ist abgeschaltet.

Versucht nicht irgendwelche Typen anzuzeigen. Es lohnt die Mühe nicht.
Die Polizei hat kein Interesse daran und man schmeißt dem schlechten Geld nur das Gute hinterher.

Gruß agadir2000
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Agadirbleu



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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 12:01 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Agadir 2000,

Bingo -Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

So ist das "wahre Leben" in den beiden Orten.
Das Gebalze resp. die Prostitution wird noch zunehmen,
da die Touristen/Innen abnehmen.
Ganz gerne stürzt man sich auf die "Weisslinge", da offensichtlich neu angekommen; zumindest sind sie für die fliegenden Händler am Strand immer ein beliebtes "Verkaufsziel" - und nicht nur für die. Die beachboys wissen auch sehr genau, wann die Charterflüge aus den einzelnen Ländern kommen.

Wenn man das Gebalze und Süssholzraspeln in den CyberCafès hört, dann könnte man die Gänsehaut bekommen. Es wird in allen gängigen europ. Sprachen paliert, zum Teil reichlich offenherzig und ohne Scham, sodass jede(r) mithören kann, welche sexuelle Beziehung zwischen den beiden läuft.



Allen ein schönes Wochenende,
Agadirbleu
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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 12:12 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
[
Man kann es aber auch ganz einfach feststellen. Marokkaner sind nicht am Handy zu erreichen. Probleme mit dem Akku, Handy, Sendemasten usw. Oder das Handy ist abgeschaltet.

Versucht nicht irgendwelche Typen anzuzeigen. Es lohnt die Mühe nicht.
Die Polizei hat kein Interesse daran und man schmeißt dem schlechten Geld nur das Gute hinterher.

Gruß agadir2000[/quote]


noch eine kleine Bemerkung:
Die Handy-Story haben einheimische Marokkaner (fast) schon besser gelöst, da es mindestens 2 oder sogar 2 Handys in der Hosentasche gibt:
1. allgemein u. Familie 2. Beruf/Geschäft 3. Freundinnen

Dazu ein kleiner Witz, den man sich in Frauenkreisen gerne erzählt:
Der Ehemann ruft bei seiner Frau an. "ma chère, ich musste länger arbeiten, bin noch im Auto, wird später".
Sie: "oui, klaxonne! (Hupe mal)

Die marok. Frauen sind sich im Grossen und Ganzen durchaus im Klaren, dass ihre Männer die ausgetretenen Pfade verlassen.


Was die Polizei betrifft, möchte ich noch anmerken, dass höhere Polizeibeamte sich auch deshalb keine Mühe mehr machen, weil die europäischen Frauen, ihren Gigolo von der Polizeiwache abholen und Bein und Stein schwören, dass es ihr "Verlobter" ist, den die Polizei bei der Razzia eingefangen haben. Die Frauen kämpfen wie eine Löwin für die Freigabe und drohen mit Beschwerden, wenn ihr "Zukünftiger" nicht auf der Stelle freigelassen wird.
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ocean12
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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 12:26 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Ach Kinder, es kommt noch dicker.
Lieder kenne ich 2 Paare persönlich, andere vom Hörensagen, wo der Mann eigentlich Homosexuell ist, sie zeugen hier Kinder, sind dann "müde, Heimweh, dauerbeschäftigt", so dass nichts mehr läuft und machen mit Männern rum.
Dazu müssen sie nicht mal nach Marokko.
Ein Beispiel: 18 Jahre verheiratet, Haus in CH und Ma, Ländereien, Auto - alles auf Kredit. Wofür die Frau 150% arbeitet, obwohl alles auf den Namen des Mannes läuft.
Und er steht auf Männer.
Es ihr sagen? Bin doch nicht bekloppt. Wenn sie nichts ahnt, wird sie mir nicht glauben. Ahnt sie etwas, deckt es aber für sich zu, weil sie es nicht wahrhaben kann, bin auch ich der Depp.

Die andere Frau hat wirklich keine Ahnung. Ihr Typ hat sie geheiratet, damit er bei seinem langjährigen Partner sein kann hier in der CH.

Aus Erfahrunge kann ich nur sagen: Frau ahnt meistens, dass der Mann fremd geht, will es aber nicht glauben. Wenn er es dann noch mit Männern macht, ist das einfach zu viel.

Ich finde keine Worte für sowas, echt.

ocean
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Agadirbleu



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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 14:54 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo ocean,

wie wahr, wie wahr - "was nicht sein darf, kann nicht sein" und nach diesem Motto werden die Augen geschlossen. Ausserdem kommt noch die verlogene Moral dazu: aktiv/passiv (nichtschuldig/schuldig). Ich glaube, dass in dieser Hinsicht mehr läuft, als wir auch nur ahnen. Embarassed

Und in der Männergesellschaft in Marokko ist sowieso alles anders.....
dort ist es nicht anrüchig, wenn 2 Männer ein DZ im Hotel nehmen.
Aber bei binationalen Paaren werden die Papiere verlangt. Smile

Gruesse
Agadirbleu





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BeitragVerfasst am: 20.06.2009, 23:09 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Leute,

es geht aber auch anders herum. Nimmt sich ein Marokkaner einen Homosexuellen, bekommt von ihm ein Visum, macht dann aber in Deutschland mit Frauen rum.
In der Bezness Szene in Marokko verschwimmen die Grenzen zwischen männlich und weiblich.
Was zählt ist der Profit und das anvisierte Ziel.
Alter, Geschlecht spielen keine Rolle.

Ich fand den Ausspruch einer Bekannten niedlich: „Warum ausgerechnet ich?“
Der Mensch, der betrogen wird spielt keine Rolle. Ich habe einmal jemanden dort als Parasiten bezeichnet, der solange an seinem Wirt saugt, bis er stirbt und dann den Wirt wechselt. Die Brüder sind hemmungslos. Die Frauen sind auch nicht besser, davon ganz abgesehen.
Je länger man jemanden kennt, desto höher werden die Ansprüche. Sie kennen kein Maß.


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BeitragVerfasst am: 21.06.2009, 07:38 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Anaba,

ich schreibe nur noch selten, denn ich wiederhole mich ständig. Es stimmt, dass viele Frauen es nicht wahrhaben wollen.
Gegen wir einmal in die Esoterik: „Wenn der Geist sagt, dass etwas nicht stimmt, das ist es die Wahrheit.“ Der inneren Stimme sollte man mehr vertrauen, den sie schütz einen.
Habibi, macht es nur insoweit, wie er seine Vorteile schwinden sieht.

Ich kenne etliche Marokkaner, die Bezness betreiben. Vielleicht 20 oder 30 von ihnen aus Agadir oder Taghazoute. Zumindest treiben sie dort ihr Unwesen. Aber den Frauen oder auch Männern ist nicht zu helfen. Sie denken immer, man neidet ihnen ihr Glück. Nur was habe ich als Außenstehender davon, wenn ich das Glück eines anderen zerstöre. Es liegt mir mehr, diese Menschen vor Schaden zu bewahren.
Alle Verbindungen die ich kenne, sind gleich verlaufen. Es ist immer die Person aus Europa die gibt. Sie trägt den Großteil der Last in der Beziehung. Irgendwann kommt es zu Trennung oder Scheidung, wenn der Liebling sein Ziel erreicht hat. Die Beziehung kann von kurzer Dauer sein, oder über Jahre aufrechterhalten werden. Je nach dem, wie das Vorhaben des Typen ist. z.B. Scheidung nach 15 Jahren Ehe. Er hat sein Haus, genug Geld nach Marokko gebracht um dann eine Jüngere zu heiraten, denn er möchte ja auch noch Kinder.
Die Ex-Frau steht vor einem Berg Schulden und er macht sich vom Teppich.
Die gemeinsame Zukunft mit dem Haus in Marokko, war nur eine Täuschung. Läuft alles auf seinen Namen und sie hat keine rechtliche Handhabe.
Und es ist so einfach. Es gibt eine Art Grundbuch. Das Ding heißt „Titre“. Es ist wie mit dem KFZ Brief. Wer das Ding besitzt und ist eingetragen, ist der Eigentümer. Auch wer nicht eingetragen ist, sollte sich den Anspruch im Rathaus beglaubigen lassen. Vertrag mit dem Habibi und den „Titre“ einkassieren. Dann dort hinterlegen, wo er keinen Zugriff hat.
Egal was er sagt, nicht wieder aus der Hand geben.

Das beglaubigen und den Vertag aufsetzen lassen kostet etwa 100 Euro.
Sollte man immer machen!!!!!!!!
Wenn der Liebling das nicht will und beleidigt ist, stinkt die ganze Sache fürchterlich.
Als Frau würde ich dann sagen, mach es als Zeichen unserer Liebe.
Wenn nicht, alles weitere stoppen. Das Geld geht den Bach runter.

Der „Titre“ von meinem Haus liegt seit 10 Jahren in Deutschland, bei mir im Schrank. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu den Marokkanern in meinem Haus. Nur es ist zu meiner Sicherheit und den „Titre“ würde ich nie aus der Hand geben oder jemanden Zugriff darauf gewähren. So würde es sich meiner Kontrolle entziehen. Und ich traue keinem Marokkaner.
Sie haben zwar Angst, dass ich sie jederzeit aus dem Haus werfen könnte, aber so erpresse ich ihr Wohlverhalten. Sie sind von mir abhängig.
Ist nicht die feine englische Art, aber da ich das Haus bezahlt habe, sehe ich mich im Recht, gehe kein Risiko ein.

Es ist recht leicht, die Zügel in der Hand zu halten. Es sollte neben der Liebe auch ein gesunder Menschenverstand vorhanden sein und aufpassen, dass der nicht abgeschaltet wird.
Wenn dann alles den Bach runter geht, so hat Habibi das nachsehen.

Gruß agadir2000

agadir2000



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BeitragVerfasst am: 26.06.2009, 23:20 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Tabiba,

Verhütung? Die meisten Marokkaner aus dem Gewerbe verhüten nicht. Wenn, dann sollte die Frau schon vorsorgen, ansonsten ist es gegen die Männlichkeit. Am Preis ändert es aber nichts. Einen Tripper, Pilzinfektion oder Syphilis gibt es Gratis dazu. Ich schleppe jeden Urlaub eine 20er Packung Ciprofloxacin mit, damit kann man 20 Menschen vom Tripper befreien. Nicht das die Brüder ungeschützten 6 betreiben, nein sie sind dann auch noch zu feige um damit zu einem Arzt zu gehen.
Empfehlen kann ich dann noch Jacutin N gegen Filzläuse. Die sind auch sehr verbreitet.
Wie hoch der Anteil des 6 Tourismus ist kann ich nicht sagen. Nur er ist nicht gering. Alles was sich eine Wohnung für den Urlaub mietet, macht es nur aus dem einen Grund. Man kann niemanden mit ins Hotel nehmen.
Dementsprechend sind auch die Wohnungsmieten. Ich sage immer, es sind Toiletten zum Preis eines Hilton. Aber was nehmen viele Frauen nicht alles auf sich, nur um mit ihrem Liebling zusammen zu sein. Zahlen 35 Euro pro Tag für eine Wohnung ohne jedem Komfort und marokkanischer Toilette. Der Habibi besorgt auch dann die Wohnungen, und verdient kräftig mit. Er bekommt „Provision“ wenn er eine Wohnung zu einem überhöhten Preis vermittelt. Dazu kommen dann noch immer die dummen Sprüche, von Problemen mit der Polizei um die horrenden Mieten zu rechtfertigen. Die Mieten stehen in keinem Verhältnis zu dem Einkommen von 7 Euro am Tag für einen Handwerker.
Was erschreckt Dich am 6 Tourismus. In vielen Ländern mit geringen Einkommen ist es so.
Nicht nur die Touristen bedienen sich derer. Sich machen nur einen geringen Anteil an der gesamten Prostitution aus. Ich schätze den Anteil an auf etwa 3 Prozent.
Wenn man sich in Agadir auskennt und weiß wie es abläuft, sollte sich einen Abend Zeit nehmen und einmal beobachten wer die Klientel ist. Dabei spielen Touristen die geringste Rolle. Ich habe mir des Öfteren die Zeit genommen.
Genauso mit Bettlern. Einfach einen über Stunden beobachten und mitzählen, wie viel Menschen etwas geben. Ich bin auf einen Verdienst an guter Stelle von etwa 6 Euro die Stunde gekommen.
Auch die Kinderprostitution usw. den Drogenhandel und Kleberverkauf bekommt man auf diese Weise mit.
Auch wenn man am Freitag oder Samstag im Supermarkt beobachtet wer Alkohol kauft.
Es sind 1000de Marokkaner die saufen. Allein in Agadir.

Agadir leidet im Moment unter seinem schlechten Ruf bei den 6 Touristen und im Allgemeinen. Die Schwulenszene die früher in Agadir sehr vertreten war, hat sich nach Tunesien abgesetzt. Weniger Schwierigkeiten und die Wohnungen sind nur halb so teuer wie in Marokko. Ihnen sind viele Frauen gefolgt. Früher bildeten die beiden Gruppen immer Klicken und haben sich ausgetauscht. Heute sind sie kaum noch vorhanden.
Dementsprechend hart ist auch der Wettbewerb der Bezness Typen geworden. Sie werden immer rabiater um an ihre Einnahmen zu kommen. Der Druck auf die Frauen und Männer wird dadurch größer, Wo sie früher 5 bis 6 feste Partner hatte sind es heute nur noch 2-3.
Also müssen diese ihren Lebensstandard sichern.
Und diese werden nach allen Regeln der Kunst erpresst.

Gruß agadir2000

Agadirbleu



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BeitragVerfasst am: 28.06.2009, 00:56 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo Agadir,

"Dafür boomt dann die schwarze Gastronomie. Abgelegene Ecken werden dann als Kneipen umfunktioniert. Selber schon des Öfteren gesehen. Talborjt (Stadtteil von Agadir) ist so eine Gegend dafür."

und das Quartier Amsernat, nicht nur für Alk sondern auch für Drogen, beides wird gerne aus dem Kfz-Kofferraum verkauft, grade am WE ist dann immer high life. Aber in verschiedenen Hotels, die für die Einheimischen die Bar geöffnet haben (natürlich nicht im Ramadan) boomt das Geschäft auch, fast alle Gesellschaftsschichten sind vertreten!

A-propos Hotel: also ich könnte Dir auf Anhieb mind. zwei 4* Hotels in Agadir nennen, die auch an Einheimische ihre Zimmer zur "verschleierten" Prostitution vermieten, natürlich total überteuert, was der Chief Receptionist nicht in den Bettenbelegplan einträgt und dementsprechend auch die Dirhams nicht verbuchen muss.

Und du weisst genauso gut wie ich auch, dass keine junge Frau aus einer anständigen marokkanischen Familie abends sich in die Lounge setzt oder in den Barbereich. Die Touristen glauben nur leider deren hahnebüchernen Stories, ob weibl./männl. egal. Wüssten sie erst noch, dass es in Marokko ca. 23.000 registrierte Aids-Fälle (Sida) gibt, wobei vor ein paar Jahren die Quote für Agadir mit 21 % angegeben wurde, neuere Zahlen habe ich im Moment nicht an der Hand, wären sie in ihrem Tun vorsichtiger.

Nachdem du ein absoluter Insider bist, finde ich dein Plaudern aus dem Nähkästchen sehr gut. Ich für meinen Teil halte mich in Agadir aus der ganzen Szene total raus, u.a. auch weil ich ohne lover misstrauisch beäugt werde, und zum anderen finde ich die Frauen einfach unbelehrbar.
Ausserdem sülzen einem die Frauen bei Kummer nur die Ohren voll, am nächsten Tagen sind sie dann wieder mit ihm ein Herz und eine Seele.
Dass ich meine Wohnung an niemand vermiete, stösst sowieso nur auf Unverständnis, denn sie sind ja ganz anders und unter Deutschen müsse man doch zusammenhalten etc. Nein danke. Also mietet dann die in die Jahre gekommene Deutsche eine Leerwohnung an (denn Frau hat ja Stil!),möbliert sie mit allem was dazu gehört, damit habibi eine Bleibe hat, verbringt dann darin ein paar Wochen/Monate u. kehrt dann anschliessend wieder nach Deutschland zurück. Vorher hat sie Mohamed aber noch ein Hündchen gekauft, das er sich so wünscht, denn er wird ja sooo einsam sein während ihrer Abwesenheit. Und damit Hündchen auch gut versorgt ist, muss natürlich der Gang zum Tierarzt etc. gewährleistet sein, was selbstverständlich nur durch Geldhinterlegung gegeben ist.
Sich mit einem Hund zu zeigen, kommt mir mittlerweile wie ein Statussymbol vor.

Ich kenne zwei Frauen, die in den vergangenen 3 Jahren bei ihrer Rückkunft aus D. in Agadir weder ihren lover wiederfanden noch die angemietete Wohnung, noch die gekauften Möbel, TV etc. und auch nicht das Auto. Auch der Hund wurde weiterverkauft. Wohin? weiss kein Mensch. Der eine Typ stammte aus Fes, der andere war ein Gadiri, der sich angeblich nach D. mit einer anderen verheiratete. ´Wie du schon sagst, du kannst es den Frauen vorbeten,grade wenn sie schon mehr oder weniger die 1. Lebenshälfte überschritten haben, sie wollen die Wahrheit nicht hören und unterstellen mir gff. Missgunst und Neid.

Eine andere "arme Seele" hatte sich in einen Gewürzhändler verguckt, der vor dem Hotel in dem sie wohnte, seinen Stand hatte. Lange Rede, kurzer Sinn, beim nächsten Agadir - Besuch wohnte sie schon bei seiner Familie in Inezgane. Dort finanzierte sie ein Monat lang den gesamten Haushalt, wo bei den Mahlzeiten öfters bis zu 20 Personen vertreten waren. Und dann brauchte der gelockte Jüngling ein Auto. Das wurde beim nächsten Besuch angeschafft, weil er ihr ja auch die schöne Gegend zeigen wollte. Leider hatte die Gute von der Benutzung nicht sehr viel, denn die Spazierfahrten waren selten, einen Vorwand dafür gab es immer. Um dann dem Ganzen die Krone aufzusetzen, kaufte sie ihm einen Stand auf dem Souk, aber ehe es zur Beglaubigung auf der Stadtverwaltung kam, erhielt sie noch in D. einen Anruf von der Verlobten ihres Habibi, die ihr mehr oder weniger reinen Wein einschenkte. Und auf einmal schrillten dann die Alarmglocken. Sie bat mich um Hilfe, ich vermittelte ihr einen RA und letzter Minute konnte die Eigentumsübertragung verhindert werden. Nur jetzt hatte sie selbst den Stand auf dem Hals. Und wieder fiel sie auf einen Betrüger rein, der ihr per Wechselzahlung den Stand "abgekauft" hat. Ich hatte sie davor gewarnt. Nein, er ist ein so anständiger Mensch etc., der weiss ja was ich mit Ali mitgemacht habe, der legt mich nicht rein. Das Ende vom Lied: ausser Spesen nichts gewesen. Und so liessen sich die erlebten Geschichten fortsetzen.
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Haram



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BeitragVerfasst am: 28.06.2009, 02:55 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hallo agadirblue,

in deinem Beitrag ist alles sehr gut beschrieben. Aber man rennt gegen Windmühlen an, und redet sich den Mund fusslig.
Hier in Ägypten ist es genau so.

Nur mal ein Beispiel :

Frau kommt aus Europa, ihr Habibi holt sie mit Blumen am Flughafen ab,
sie will zur gemeinsamen Wohnung. Er zickt rum.
Ende vom Lied : Habibi wohnt mit ägyptischer Frau und Kinder drin.

ma salama
haram
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agadir2000



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BeitragVerfasst am: 28.06.2009, 09:00 Titel: Antworten mit Zitat Beitrag bearbeiten oder löschen Beitrag löschen IP-Adresse zeigen
Hi agadirbleu,

mit den Wohnungen und dem verscherbelten von Möbeln hatte ich vor Jahren schon einmal im Forum geschrieben. Leider verschwinden die Beiträge noch einiger Zeit wieder. Wäre nett, wenn einfach einen feste Seite hier wäre, in denen man die Machenschaften auflisten könnte. Dann könnte jeder neue nachlesen, was so abläuft und wie man sich davor schützen kann.
Die Geschichte mit dem Gewürzhändler vor dem Hotel: War der Laden am „Tafoukt“? Dann habe ich die Anfänge mitbekommen und vor dem Typen gewarnt. Aber wie Du schon geschrieben hast. Die Frauen wollen unbedingt auf den Bauch fallen. Viele können nicht behaupten, sie hätten es nicht gewusst. Nur das Gejammer später ist groß.

Und eine ganz wichtige Regel in Marokko ist: Geschäfte nur gegen bar. Nicht später bezahlen lassen. Denn Kredite werden als Geschenke angesehen.
Beim Kauf mit Anzahlungen, Restsumme und Gesamtsumme immer Quittieren lassen und Nachrechnen.

Bei Eigentum immer den „Titre“ verlangen und eintragen lassen. Alles Geschäftliche im Rathaus beglaubigen lassen. Nie Bargeld einem Marokkaner überlassen. Nie den Schlüssel aus der Hand geben und wenn, dann nach dem Urlaub das Schloss auswechseln. Betrifft auch Vermietungen.

Ich habe, wie Du auch eine Wohnung, sprich Haus in Agadir. Vermiete sie aber auch nicht.
Habe mir jetzt noch eine kleine Wohnung zum vermieten an Touristen – Bekannten zugelgt, ist zwar fertig, muss ich aber nach meinen Vorstellungen umbauen lassen.
Marokkaner vermieten die Wohnung für mich, Familie im Haus. Lasse mir aber die Wasser- und Stromrechnungen geben, an dem kann ich die Nutzung und Dauer prüfen.
Nebenan wohnt noch ein älteres französisches Ehepaar, mit denen kann ich mich gut.
Nach jeder Nutzung von Mietern lasse ich das Schloss auswechseln. Macht 6 Euro für ein neues Schloss.
Bei Unregelmäßigkeiten durch die Familie kreist der Hammer und das wissen sie.
Die wohnen dann auf der Straße.

Geschlechtskrankheiten sind in Marokko an der Tagesordnung. Ich habe niemanden in meinem Bekanntenkreis der sich nicht schon etwas eingefangen hat. Ob Europäer oder Marokkaner. Mein Schrank sieht aus wie eine Apotheke. Jeder weiß, dass ich gegen fast alles etwas dabei habe. Außer Aids und Syphilis lässt sich fast alles gut Medikamentös behandeln.
Marokkaner handeln beim 6 Verantwortungslos und Europäer sind blauäugig, weil sie glauben und es wird ihnen ja auch eingeredet, dass sie die Einzigen sind.
Viele glauben ja auch noch das Märchen mit der Enthaltsamkeit und Moslimen bis zur Ehe.
Wovon leben dann in Agadir die etwa 30.000 Prostituierten? Und in vielen Städten Marokkos gibt es ganze Straßenzüge oder Stadtteile in dem nur dem einem Gewerbe nachgegangen wird. Dagegen ist die Reeperbahn mit der Herbertstraße nur eine harmlose Fußgängerzone.
Das mit den Hotels ist mir bekannt. Aber auf lange Sicht, wollen die Frauen ganz mit ihrem Leiblingen zusammen sein. Wenn die Frauen gegen Ende des Urlaubes abgegrast sind ändert sich oft das Verhalten der Habibis. Sie müssen öfter zur Familie etc. Kann sein, dass der Nachschub schon da ist oder sie keinen Nutzen mehr sehen. Solange reichlich Geld vorhanden ist, ist Habibi auch anzutreffen.

Als Mann ist es einfacher sich in Marokko frei zu bewegen. Muss ich zugeben. Als Mann bekommt man auch Angebote beider Geschlechter, aber es ist wie mit den Bettlern, man nimmt es kaum noch wahr. Man verneint höflich oder stellt sich dumm oder taub.
Mein bester Schutz ist mein Outfit. Habe ein Handy für 17 Euro, tut seine Dienste, die gleiche Jacke seit 5 Jahren, verhält sich auch mit den Schuhen so, habe 10 Jeans der gleichen Marke, fahre im Sammeltaxi oder Linienbus, und schon gilt man als arm. Bei dem ist nichts zu holen.
Das Spießrutenlaufen in der Stadt, auf dem Souk oder anderweitig hat sich damit für mich weitgehend erledigt. Es gibt viele Tage, da bleibe ich unbehelligt.

Gruß agadir2000
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Ammit
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Ehevertrag in Deutschland- was kann ich regeln?

Beitrag von Ammit » 27.04.2016, 07:23

Guten Morgen zusammen.
Wir geben ka häufig den Tipp, sich auch hier in Europa mit einem Ehevertrag abzusichern, da der ausländische Ehevertrag, der bei der Eheschließung unterzeichnet wurde, nicht in Europa gültig ist.

Sicherlich braucht man im konkreten Fall immer einen Notar, aber was kann den geregelt werden?

- Ein Ehevertrag muss vor einem Notar gemacht werden

- in Deutschland kann ein Ehevertrag jederzeit nach der Hochzeit erstellt werden. Er muss nicht vor der Hochzeit oder am Tag der Hochzeit aufgestellt werden.

- Soweit ich weiß, kann keiner der beiden Ehepartner in einem Ehevertrag übervorteilt werden. Wenn jemand also reich ist, bekommt er also keinen Ehevertrag in dem drin steht, dass er seinem mittellosen Partner nichts bezahlen muss. (einfaches Beispiel)

- Beide Ehpartner müssen verstehen können, was der Notar im Ehevertrag aufsetzt. Im Zweifelsfall muss also ein Dolmetscher dabei sein. (Muss es ein amtlich anerkannter Dolmetscher sein oder geht ein Freund?- Wahrscheinlich amtlich/ gerichtlich anerkannter, damit es kein böses Erwachen gibt)

- Vermögenswerte die vor der Ehe schon da waren, gehören dem jeweiligen Eigentümer. Hier sollte man am besten, vor Eheschließung eine entsprechende Liste aufstellen. Dazu braucht man keinen Notar. Für gekaufte Dinge in der Ehe sollte man die Quittungen/ Rechnungen behalten. Darauf steht derjenige der bezahlt.

- der finanziell besser gestellte Partner ist verpflichtet während des Trennungsjahres dem Ehegatten Trennungsunterhalt zu zahlen. Dies beträgt i.d.R. 3/7 des eigenen Nettoeinkommens. Trennungsunterhalt ist bis zur Rechtskräftigkeit der Scheidung zu bezahlen und kann nicht durch einen Ehevertrag ausgeschlossen werden. Sollte also der deutsche Part besser verdienen und sich der ausländische Part in die Heimat absetzen, so gibt es diesen Trennungsunterhalt auch ins dortige Land. Es gibt dann extra Tabellen, die berechnen, wie hoch dieser anteilig ist. Zu zahlen ist der Trennungsunterhalt ab dem Monat, in dem der Ehegatte dies einfordert. Vorher nicht und auch nicht rückwirkend.

Das sind so die Informationen, die ich inzwischen kenne. Kann man bezüglich Kindern auch etwas regeln? Also schon das Aufenthaltsbestimmungsrecht und Sorgerecht?
Was gebe es noch zu berücksichtigen?
„Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.“
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Re: Ehevertrag in Deutschland- was kann ich regeln?

Beitrag von Anaba » 27.04.2016, 10:58

Liebe Ammit,

danke für die interessanten Infos.
Da es nicht nur für Ägypten gültig ist, verschiebe ich deinen Thread.
Ich setze einen Sticky, dass er nicht nach hinten rutscht.

Wer von den anderen Usern Infos hat, die unser Thema betreffen, kann sie gern hier einstellen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 11:50

Sicherlich braucht man im konkreten Fall immer einen Notar, aber was kann den geregelt werden?

- Ein Ehevertrag muss vor einem Notar gemacht werden

- in Deutschland kann ein Ehevertrag jederzeit nach der Hochzeit erstellt werden. Er muss nicht vor der Hochzeit oder am Tag der Hochzeit aufgestellt werden.

- Soweit ich weiß, kann keiner der beiden Ehepartner in einem Ehevertrag übervorteilt werden. Wenn jemand also reich ist, bekommt er also keinen Ehevertrag in dem drin steht, dass er seinem mittellosen Partner nichts bezahlen muss. (einfaches Beispiel)

- Beide Ehpartner müssen verstehen können, was der Notar im Ehevertrag aufsetzt. Im Zweifelsfall muss also ein Dolmetscher dabei sein. (Muss es ein amtlich anerkannter Dolmetscher sein oder geht ein Freund?- Wahrscheinlich amtlich/ gerichtlich anerkannter, damit es kein böses Erwachen gibt)

- Vermögenswerte die vor der Ehe schon da waren, gehören dem jeweiligen Eigentümer. Hier sollte man am besten, vor Eheschließung eine entsprechende Liste aufstellen. Dazu braucht man keinen Notar. Für gekaufte Dinge in der Ehe sollte man die Quittungen/ Rechnungen behalten. Darauf steht derjenige der bezahlt.

- der finanziell besser gestellte Partner ist verpflichtet während des Trennungsjahres dem Ehegatten Trennungsunterhalt zu zahlen. Dies beträgt i.d.R. 3/7 des eigenen Nettoeinkommens. Trennungsunterhalt ist bis zur Rechtskräftigkeit der Scheidung zu bezahlen und kann nicht durch einen Ehevertrag ausgeschlossen werden. Sollte also der deutsche Part besser verdienen und sich der ausländische Part in die Heimat absetzen, so gibt es diesen Trennungsunterhalt auch ins dortige Land. Es gibt dann extra Tabellen, die berechnen, wie hoch dieser anteilig ist. Zu zahlen ist der Trennungsunterhalt ab dem Monat, in dem der Ehegatte dies einfordert. Vorher nicht und auch nicht rückwirkend.

Das sind so die Informationen, die ich inzwischen kenne. Kann man bezüglich Kindern auch etwas regeln? Also schon das Aufenthaltsbestimmungsrecht und Sorgerecht?
Was gebe es noch zu berücksichtigen?
Ergänzend meine Erfahrung:
- der Anwalt der den Vertrag anfertigt, muss auf das Recht beider Länder spezialisiert sein
- es muss ein Dolmetscher zugegen sein, damit jedes Wort verstanden wird
- ist einer Moslem, müssen zwei männliche muslimische Zeugen (wahlweise 1 männlicher und 2 weibliche, 4 weibliche, ...) anwesend sein
- man kann bestimmen, dass die Kinder im Falle einer Scheidung in demjenigen Land zu verbleiben haben, wo sie ihre Ausbildung begonnen haben
- man kann für beide eine notariell bestätigte zweisprachige "Reisevollmacht" anfertigen lassen, die jeweils die Ausreise ohne Ehepartner ermöglicht. Inwieweit einem die wirklich weiterhilft (oft verlangen die Grenzer z. B. in Tunesien eine Vollmacht vom Ehepartner, die nicht älter als 14 Tage ist...

Das mit den Kindern, also Sorgerecht, Aufenthaltsrecht und so kann man deshalb nicht vorab regeln, weil (O-Ton Anwalt :) ): "der Ehepartner auch Menschenrechte hat..." ... ups... :lol:
Ist ja auch logisch, für eine neutrale Person wie den Notar sind beide Partner gleich: wie soll er vorab festlegen WOLLEN, bei wem das (ggf. noch nicht mal geborene) Kind besser aufgehoben ist?

Ich kann gelegentlich meinen eigenen Ehevertrag nochmal durchforsten, was noch relevantes drinsteht, wenn es für jemanden von Interesse ist...

LG Wathani
Zuletzt geändert von Wathani am 27.04.2016, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Wathani

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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 11:52

Ammit hat geschrieben:Sicherlich braucht man im konkreten Fall immer einen Notar, aber was kann den geregelt werden?
In einen Ehevertrag kann erst mal so gut wie alles rein, aber ein guter Notar wird einen dahingehend beraten nichts aufzunehmen, was sittenwidrig ist.
Unter sittenwidrig fällt z.B. der Ausschluss von Trennungsunterhalt.
Ammit hat geschrieben:Wenn jemand also reich ist, bekommt er also keinen Ehevertrag in dem drin steht, dass er seinem mittellosen Partner nichts bezahlen muss. (einfaches Beispiel)
Im Trennungsjahr kommt man mit "nichts zahlen an den Partner" nicht durch (= sittenwidrig).
Nach der Scheidung kommt es darauf an, was man im Ehevertrag vereinbart hat.
- Ob der Partner z. B. zugunsten des anderen und/oder der gemeinsamen Kinder in gegenseitigem Einverständnis oder auf Wunsch (Befehl) des anderen Partners aus dem (länger) Beruf ausgestiegen ist und gerade nach längerer Berufspause nur schwer wieder einsteigen kann.
- wie lange die Ehe bestanden hat

Bei langjähriger Ehe und einvernehmlichem Ausstieg aus dem Beruf (Verzicht auf eigenes Einkommen) eines Partners während der Ehe, kann durchaus ein Ausschluss von nachehelichem Unterhalt im Ehevertrag als sittenwidrig angesehen und vom Gericht verworfen werden.
Ammit hat geschrieben:Das sind so die Informationen, die ich inzwischen kenne. Kann man bezüglich Kindern auch etwas regeln? Also schon das Aufenthaltsbestimmungsrecht und Sorgerecht?
während der Ehe liegt sowohl das Sorgerecht als auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht erst mal bei beiden Elternteilen. Gibt es da Problem ist es ein Fall für´s Familiengericht.
Vorab die o.g. Dinge per Ehevertrag zu regeln, die mögliche Kinder betreffen, ist mWn nicht möglich.
Ammit hat geschrieben:- Beide Ehpartner müssen verstehen können, was der Notar im Ehevertrag aufsetzt. Im Zweifelsfall muss also ein Dolmetscher dabei sein. (Muss es ein amtlich anerkannter Dolmetscher sein oder geht ein Freund?- Wahrscheinlich amtlich/ gerichtlich anerkannter, damit es kein böses Erwachen gibt)
Ich würde bei einem Vertrag (egal welcher Art) nie auf einen Bekannten zurück greifen, sondern immer einen amtlichen Dolmetscher hinzu ziehen, denn nur ist man mMn auf der sicheren Seite.
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 11:57

Bei langjähriger Ehe und einvernehmlichem Ausstieg aus dem Beruf (Verzicht auf eigenes Einkommen) eines Partners während der Ehe, kann durchaus ein Ausschluss von nachehelichem Unterhalt im Ehevertrag als sittenwidrig angesehen und vom Gericht verworfen werden.
Ammit hat geschrieben:
Das sind so die Informationen, die ich inzwischen kenne. Kann man bezüglich Kindern auch etwas regeln? Also schon das Aufenthaltsbestimmungsrecht und Sorgerecht?
während der Ehe liegt sowohl das Sorgerecht als auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht erst mal bei beiden Elternteilen. Gibt es da Problem ist es ein Fall für´s Familiengericht.
Vorab die o.g. Dinge per Ehevertrag zu regeln, die mögliche Kinder betreffen, ist mWn nicht möglich.
Genauso ist es, ist nicht vorab möglich und ja auch nicht "gerecht"
Ammit hat geschrieben:
- Beide Ehpartner müssen verstehen können, was der Notar im Ehevertrag aufsetzt. Im Zweifelsfall muss also ein Dolmetscher dabei sein. (Muss es ein amtlich anerkannter Dolmetscher sein oder geht ein Freund?- Wahrscheinlich amtlich/ gerichtlich anerkannter, damit es kein böses Erwachen gibt)
Ich würde bei einem Vertrag (egal welcher Art) nie auf einen Bekannten zurück greifen, sondern immer einen amtlichen Dolmetscher hinzu ziehen, denn nur ist man mMn auf der sicheren Seite.
Der Dolmetscher MUSS staatlich anerkannt sein!!
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Ammit » 27.04.2016, 13:13

Wathani hat geschrieben:Der Dolmetscher MUSS staatlich anerkannt sein!!
Ist eigentlich auch logisch, wenn man drüber nachdenkt.

Denke, das wären dann diese Dolmetscher: http://www.dolmetscher-uebersetzer.nrw. ... 7D00C96D94
Wathani hat geschrieben:- der Anwalt der den Vertrag anfertigt, muss auf das Recht beider Länder spezialisiert sein
- es muss ein Dolmetscher zugegen sein, damit jedes Wort verstanden wird
- ist einer Moslem, müssen zwei männliche muslimische Zeugen (wahlweise 1 männlicher und 2 weibliche, 4 weibliche, ...) anwesend sein
- man kann bestimmen, dass die Kinder im Falle einer Scheidung in demjenigen Land zu verbleiben haben, wo sie ihre Ausbildung begonnen haben
Das war mir neu. Gut zu wissen.
Franconia hat geschrieben:während der Ehe liegt sowohl das Sorgerecht als auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht erst mal bei beiden Elternteilen. Gibt es da Problem ist es ein Fall für´s Familiengericht.
Vorab die o.g. Dinge per Ehevertrag zu regeln, die mögliche Kinder betreffen, ist mWn nicht möglich.
Danke für die Info. Da kam ich nicht wirklich weiter.
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 13:30

Wathani hat geschrieben:- ist einer Moslem, müssen zwei männliche muslimische Zeugen (wahlweise 1 männlicher und 2 weibliche, 4 weibliche, ...) anwesend sein
Ist es, wenn ich nur möchte das der Ehevertrag vor dt. Gerichten bestand hat, nicht unerheblich ob und wie viele Zeugen anwesend sind? Für dt. Familiengerichte ist es doch eigentlich unerheblich ob der Ehevertrag bei bireligiösen Ehen auch dem muslim. Regeln entspricht, Hauptsache er entspricht den Regularien des dt. Rechtskreises.

Bei einem Ehevertrag der in einem muslim. Land geschlossen wird und auch nur dort Anwendung finden soll ist klar (dort ist der Ehevertrag ja auch Bestandteil der Heiratsurkunde) das dort die von dir genannte Zeugenregelung greift (ein MUSS ist).

In dem Zusammenhang noch eins:
Ein im Ausland geschlossener Ehevertrag ist nicht automatisch auch in D gültig.
Man sollte mit so einem Vertrag unbedingt hier einen fachkundigen Anwalt/Notar aufsuchen und prüfen lassen was davon in D übernommen werden kann, was hier als sittenwidrig gilt und was für den dt. Rechtsbereich evtl. noch hinzugefügt werden sollte. Dann lässt man hier (durchaus in Anlehnung an den ausl. Ehevertrag) einen neuen Vertrag aufsetzen der dann im dt. Rechtskreis gültig ist.

Bei einem hier geschlossenen Ehevertrag der auch im Herkunftsland des Partners gültig sein soll, sollte man sich ebenso erkundigen in wie weit der hier geschlossene Vertrag dort gültig ist und ob man ggf. einen neuen Ehevertrag machen muss.
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 13:43

Ist es, wenn ich nur möchte das der Ehevertrag vor dt. Gerichten bestand hat, nicht unerheblich ob und wie viele Zeugen anwesend sind? Für dt. Familiengerichte ist es doch eigentlich unerheblich ob der Ehevertrag bei bireligiösen Ehen auch dem muslim. Regeln entspricht, Hauptsache er entspricht den Regularien des dt. Rechtskreises.
Naja, nachdem der Vertrag in beiden Ländern gültig sein soll (und das sollte er ja, wenn darin geregelt wird, dass die Kinder in dem Land verbleiben sollen, in dem sie die Ausbildung begonnen haben, etc), dann sollte er auch nach den Rechtvorschriften, die im Heimatland des Partners gelten, gültig sein.
Zumindest wurde uns dies damals von unserem Anwalt (der uns vom Verein binationaler Paare empfohlen wurde) so ans Herz gelegt. Sonst ist der Vertrag u. U. in z. B. Tunesien nicht durchsetzbar...so hat es mir auch die deutsche Botschaft bestätigt. Deshalb ist es ja so wichtig, dass der Anwalt sich mit den Rechtsvorschriften beider Länder auskennt.
Bei einem hier geschlossenen Ehevertrag der auch im Herkunftsland des Partners gültig sein soll, sollte man sich ebenso erkundigen in wie weit der hier geschlossene Vertrag dort gültig ist und ob man ggf. einen neuen Ehevertrag machen muss.
Man kann natürlich auch 2 Verträge machen, aber ob das besser ist? Dann doch lieber nur einmal und alles in einem Aufwasch!
Mit Dolmetscher, muslimischen Zeugen und allem was man für beide Lände braucht...
Ein im Ausland geschlossener Ehevertrag ist nicht automatisch auch in D gültig.

Man kann, sollte man im Ausland heiraten, den Ehevertrag übrigens auch unter Anwesenheit des Botschafters an der Deutschen Botschaft schließen. Das war unser Plan B, falls mein damaliger Verlobter das Visum nicht bekommen hätte. Das hat auch gut geklappt, der Botschafter hatte uns mehrere für ihn mögliche Termin zur Auswahl gegeben...
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 13:57

Wathani hat geschrieben:
Bei einem hier geschlossenen Ehevertrag der auch im Herkunftsland des Partners gültig sein soll, sollte man sich ebenso erkundigen in wie weit der hier geschlossene Vertrag dort gültig ist und ob man ggf. einen neuen Ehevertrag machen muss.
Man kann natürlich auch 2 Verträge machen, aber ob das besser ist? Dann doch lieber nur einmal und alles in einem Aufwasch!
Mit Dolmetscher, muslimischen Zeugen und allem was man für beide Lände braucht...
Ein im Ausland geschlossener Ehevertrag ist nicht automatisch auch in D gültig.

Man kann, sollte man im Ausland heiraten, den Ehevertrag übrigens auch unter Anwesenheit des Botschafters an der Deutschen Botschaft schließen. Das war unser Plan B, falls mein damaliger Verlobter das Visum nicht bekommen hätte. Das hat auch gut geklappt, der Botschafter hatte uns mehrere für ihn mögliche Termin zur Auswahl gegeben...
Wenn es möglich ist in D einen Ehevertag abzuschließen der in zwei Ländern (D + Heimatland des Partners) gültig ist, super.

Ich weiß nur, dass im Ausland geschlossene Eheverträge oft nicht in D durchsetzbar sind, da
a) nach ausl. Recht geschlossen das in D keine Gültigkeit hat und für dt. Gerichte nicht bindend ist
b) im Ausland oft Dinge einbezogen oder ausgeschlossen werden können, die in D als sittenwidrig gelten.

MMn sollte der Ehevertrag für und in dem Land abgeschlossen werden in dem das Paar lebt.
Lebensmittelpunkt D = Ehevertrag in D nach dt. Recht
Lebensmittelpunkt im Heimatland des Partners = Ehevertrag in diesem Land nach dortigem Recht

Verlegt man seinen Lebensmittelpunkt im Laufe der Ehe dauerhaft kann bzw. muss man den Ehevertrag im neuen Land prüfen und ggf. anpassen lassen damit keinem Nachteile entstehen.


Das man im Ausland einen Ehevertrag auch in der Botschaft machen kann war mir neu. Ob das weltweit der Fall ist?
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Ammit » 27.04.2016, 14:06

Ich glaube, in Vergleich zu z.B. Ägypten wäre es nicht möglich den Ehevertrag zu übernehmen. Das ägyptische Recht beruht auf der Scharia, das deutsche Recht nicht.

Am ägyptischen grundbuch und Notaramt (Shar El Akari) wird kein zusätzlicher Ehevertrag anerkannt. Erst recht nicht, wenn er nicht in der Amtssprache arabisch ist. Es konnten lediglich einige Punkte hinzugefügt werden, welche nicht dem ägyptischen Recht wiedersprachen.

So ist es z.B. immer so, dass das Aufenthaltsbestimmungsrecht beim Vater liegt. (Wie in TN etc) und man das in Ägypten nicht umgehen kann.

Es wird wert auf die religiöse Erziehung gelegt. Eine Christin muss nachweisen, dass sie ein Kind eines Muslims muslimisch erzieht, sonst wird es ihr weggenommen und zum Vater gegeben. Rechtlich hat die Mutter das Sorgerecht bis zum 8 (?) Lebensjahr bei Jungen und bis zum 12. (?) bei Mädchen. Dann gehen sie auch zum Vater.

Das Scheidungsrecht der Frau ist in Ägypten eingeschränkt. Sie kann sich nur unter wenigen bestimmten Gründen scheiden lassen.


Zusammengefasst, in Bezug auf Ägypten sagte mir mein Anwalt, dass ich in jedem Fall zwei Eheverträge bräuchte. Da sich das Recht nicht vereinbaren ließe.
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Ammit » 27.04.2016, 14:07

Franconia hat geschrieben:Das man im Ausland einen Ehevertrag auch in der Botschaft machen kann war mir neu. Ob das weltweit der Fall ist?
In Ägypten nicht, dort wird die Ehe am Shar El Akari geschlossen und von der deutschen Auslandsvertretung nur legalisiert. Das gilt auch mind. für Schweizerinnen und Österreicherinnen.
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 14:11

Wir hatten das Thema Ehevertrag schon mal im Thread von Schuscha, die dort sogar ihren ägypt. Ehevertrag eingestellt hat.
Ich stell dazu hier den Link ein, damit sich jeder ein Bild davon machen wie so ein Ehevertrag in einem muslim. Land aussehen kann (kann, nicht muss!)
http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?t=6134
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 14:16

Ammit hat geschrieben:Zusammengefasst, in Bezug auf Ägypten sagte mir mein Anwalt, dass ich in jedem Fall zwei Eheverträge bräuchte. Da sich das Recht nicht vereinbaren ließe.
So kenne ich es mit anderen musl. Ländern auch, dass 2 Eheverträge nötig sind, eben weil rechtlich zwischen D und einem muslim. geprägten Land (egal ob mit oder ohne Schariarecht) Welten liegen.


@ Ammit
so wie du es mit einem ägypt. Ehevertrag für D geschildert hast, so ist es auch umgekehrt mit einem dt. Ehevertrag in Ägypten. Vieles was hier in D in einen Vertrag aufgenommen wird und hier gilt, lässt sich nicht mit Schariarecht vereinbaren und ein Ehevertrag von hier hätte in AGY keinen Bestand (egal ob in D unter muslim. Gesichtspunkten mit muslim. Zeugen geschlossen oder nicht).
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 14:24

MMn sollte der Ehevertrag für und in dem Land abgeschlossen werden in dem das Paar lebt.
Lebensmittelpunkt D = Ehevertrag in D nach dt. Recht
Lebensmittelpunkt im Heimatland des Partners = Ehevertrag in diesem Land nach dortigem Recht
Nur, dass ein Ehevertrag ja für einen Zeitpunkt geschlossen wird, an dem das Paar NICHT MEHR zusammen leben will. Und das heisst, dass der ausländische Partner vielleicht ins Ausland zurückgeht und die Kinder mitnehmen möchte. Und deshalb halte ich es NICHT für sinnvoll, wenn der Vertrag NUR für das Land geschlossen wird, in dem man zum Zeitpunkt der großen Liebe zusammen lebt...
Das man im Ausland einen Ehevertrag auch in der Botschaft machen kann war mir neu. Ob das weltweit der Fall ist?
hierzu ein Link: http://www.konsularinfo.diplo.de/Vertre ... ungen.html
Es wird wert auf die religiöse Erziehung gelegt. Eine Christin muss nachweisen, dass sie ein Kind eines Muslims muslimisch erzieht, sonst wird es ihr weggenommen und zum Vater gegeben.
Ja, stimmt, jetzt fällt es mir wieder ein, das war auch ein Punkt - allerdings steht in unserem Vertrag, dass das für beide Partner gilt, dass sie die Religion des Partners an die Kinder vermitteln müssen.

Mir wurde damals erläutert, dass ein nach islamischem Recht (sprich vor islamischen Zeugen etc.) geschlossener und unterschriebener Vertrag IN JEDEM FALL in einem islamischen Land gilt, egal, ob z. B. das Sorgerecht dort anders geregelt ist. Denn der Moslem hat unter Berücksichtigung der islamischen Rechtsvorschriften (Zeugen, Dolmetscher etc) unter für Muslime anerkannten Vertragsbedingungen den Vertrag unterzeichnet. Den Vertrag kann man von einem beglaubigten Übersetzer übersetzen und beim Notar für beide Sprachen "absegnen" lassen.

Bei uns in D sind ja auch rein vom Gesetz her viele Dinge anders geregelt als im Ehevertrag, aber im Zweifelsfall (so nicht sittenwidrig) steht der Vertrag über denjenigen Gesetzen, die gelten wenn NICHTS geregelt ist.

In Tunesien gibt es ja z. B. auch keine Zugewinngemeinschaft, aber wenn die in unserem Vertrag so geregelt ist, dann gilt sie auch für dort.
Daher ja der ganze Aufwand. Sonst könnte man sich das ja sparen, dass der Vertrag für beide Länder gilt und unter Voraussetzungen geschlossen wird, die dort Gültigkeit haben.

Was natürlich am Ende von einem Richter in Ägypten, Tunesien oder sonstwo für eine Entscheidung getroffen werden WÜRDE steht wohl auf einem anderen Blatt. Ein bisschen Bakschisch hier, Vitamin-B dort usw und man kann mit seinem Vertrag Papierflieger basteln...

Ich glaube dort ist das sogenannte "Recht" noch viiiiiieeeel flexibler als hier bei uns...
Viele Grüße
Wathani

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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 14:34

https://www.bva.bund.de/SharedDocs/Down ... onFile&v=1

http://www.verband-binationaler.de/der- ... hevertrag/
Hier zwei interessante Links - hab selbst noch nicht alles studiert...
Viele Grüße
Wathani

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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Franconia » 27.04.2016, 14:49

Wathani hat geschrieben:
MMn sollte der Ehevertrag für und in dem Land abgeschlossen werden in dem das Paar lebt.
Lebensmittelpunkt D = Ehevertrag in D nach dt. Recht
Lebensmittelpunkt im Heimatland des Partners = Ehevertrag in diesem Land nach dortigem Recht
Nur, dass ein Ehevertrag ja für einen Zeitpunkt geschlossen wird, an dem das Paar NICHT MEHR zusammen leben will. Und das heisst, dass der ausländische Partner vielleicht ins Ausland zurückgeht und die Kinder mitnehmen möchte. Und deshalb halte ich es NICHT für sinnvoll, wenn der Vertrag NUR für das Land geschlossen wird, in dem man zum Zeitpunkt der großen Liebe zusammen lebt...
Was hilft es einer Frau wenn sie einen Ehevertrag hat, der hier und sonst wo gültig ist, ihr vertraglich zusichert das sie jederzeit mit den gemeinsamen Kindern das muslim. Heimatland des Partners verlassen darf und sich der Mann nicht mehr daran gebunden fühlt wenn eine Trennung im Raum steht bzw. diese schriftlich Erlaubnis jederzeit widerrufen kann?

Was nutzt es einer Frau wenn vereinbart ist, dass die Kinder die in D begonnene Ausbildung hier beenden wenn der Vater sie in seine Heimat mit nimmt und von dort nicht mehr ausreisen lässt?

Was bringt mir ein Vertrag nach AGY/TN oder sonst wie Recht wenn ich als dt. StA in D die Scheidung einreiche?
--> immer darauf achten das man als dt. Frau einen Ehevertrag hat der (auch) in D gilt. Denn meist verlässt man als Frau das Land des Partners wenn die Ehe am Ende ist und lässt sich dann in D scheiden oder lebt eh in D und reicht dann hier die Scheidung ein
Wathani hat geschrieben:Mir wurde damals erläutert, dass ein nach islamischem Recht (sprich vor islamischen Zeugen etc.) geschlossener und unterschriebener Vertrag IN JEDEM FALL in einem islamischen Land gilt, egal, ob z. B. das Sorgerecht dort anders geregelt ist. Denn der Moslem hat unter Berücksichtigung der islamischen Rechtsvorschriften (Zeugen, Dolmetscher etc) unter für Muslime anerkannten Vertragsbedingungen den Vertrag unterzeichnet. Den Vertrag kann man von einem beglaubigten Übersetzer übersetzen und beim Notar für beide Sprachen "absegnen" lassen.
D ist allerdings KEIN islam. Land und daher helfen hier in D auch Zeugen und beglaubigte Übersetzungen nicht bei der Durchsetzung von sittenwidrig islam. Eheverträgen. :wink:
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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Wathani » 27.04.2016, 14:53

Mir wurde damals erläutert, dass ein nach islamischem Recht (sprich vor islamischen Zeugen etc.) geschlossener und unterschriebener Vertrag IN JEDEM FALL in einem islamischen Land gilt, egal, ob z. B. das Sorgerecht dort anders geregelt ist. Denn der Moslem hat unter Berücksichtigung der islamischen Rechtsvorschriften (Zeugen, Dolmetscher etc) unter für Muslime anerkannten Vertragsbedingungen den Vertrag unterzeichnet. Den Vertrag kann man von einem beglaubigten Übersetzer übersetzen und beim Notar für beide Sprachen "absegnen" lassen.
Nach dem Lesen der beiden von mir geposteten Links befürchte ich aber, dass das eher Theorie ist :mrgreen: :lol:
D ist allerdings KEIN islam. Land und daher helfen hier in D auch Zeugen und beglaubigte Übersetzungen nicht bei der Durchsetzung von sittenwidrig islam. Eheverträgen. :wink:
Na zum Glück, wäre ja noch schöner ;-)

Die Zeugen sollen ja eher dazu dienen, den Vertrag auch für das andere Land gültig zu machen. Sonst kann dort ja gleich angeführt werden: "es waren keine islamischen Zeugen dabei, also gilt der Vertrag nicht. Basta"
Viele Grüße
Wathani

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Re: Erfahrungen und Informationen zum Thema Bezness

Beitrag von Efendi II » 27.04.2016, 22:03

Franconia hat geschrieben: D ist allerdings KEIN islam. Land....
Noch nicht, aber wir sind auf dem Wege dorthin.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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