Fünfjährigen in den Libanon verschleppt?
09. Mai 2011 11.54 Uhr, B.Z./dpa
Ein Vater soll seinen Sohn in den Libanon verschleppt haben.
Vor dem Landgericht streitet er alles ab.
Der Vorwurf: Kindes-Verschleppung.
Der Mann, dessen Sohn noch immer nicht auffindbar ist, streitet jedoch vor dem Berliner Landgericht eine Entführung ab.
Zu Beginn des Prozesses wies der Angeklagte jede Schuld von sich.
Dem Vater wird die Entziehung Minderjähriger vorgeworfen.
Ende Juli 2010 soll der gebürtige Araber den fünfjährigen Jungen zu einem Spielnachmittag abgeholt haben.
Dann, so die Anklage, habe er den Jungen per Flugzeug in den Libanon geschickt.
Im Prozess wollte sich der Angeklagte, der gebürtiger Araber ist, in Gegenwart der inzwischen von ihm geschiedenen Frau nicht äußern.
Die 26-Jährige, die als Nebenklägerin am Verfahren teilnimmt, sagte vor Gericht, dass sie ihren Sohn seit Juli vergangenen Jahres nicht mehr gesehen hat.
Zunächst sei ihr versprochen worden, dass der Junge im September 2010 zurückkehre.
Bis dahin habe sie auch noch mit dem Kind telefonieren können.
Später habe sie dann nur noch die Großmutter des Angeklagten gesprochen.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge wollte der Mann auf diese Weise seine Frau nötigen, zu ihm zurückzukehren.
Das Paar hatte ein gemeinsames Sorgerecht.
Wo der Junge sich jetzt aufhält, konnte ein Gerichtssprecher vor Prozessbeginn nicht mit Sicherheit sagen.
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