FlammendeMorgenröte hat geschrieben:Hallo Steckchen,
ich kann Deinen Gedankengängen bezüglich Verteidigung der Polygamie nicht ganz folgen...
Von welcher Selbstbestimmung im Sinne von „mittragen“ sprechen wir denn hier?
Da ist auf der einen Seite eine erzkonservative Analphabetin, „ruhiggestellt“ mit inzwischen 4 Kindern, die niemals die Chance hatte, sich bezüglich der „Hinzunahme“ einer Nebenfrau zu wehren.
Wie auf Frauenungehorsam von Seiten kurdischer ( muslimischer Männer allgemein) Männer UND ihrer Familien reagiert wird, dürfte hinlänglich bekannt sein. Selbst die Familie der Frauen stellt sich in aller Regel NICHT hinter die eigene weibliche Blutsverwandte.
Ah ja, die Polygamie wird ja gerne mit dem Traumargument schöngeredet, dass die Ehemänner all ihre Frauen gleichbehandeln müssen...sonst gäbe es Stress von Seiten der Frauen.
Wie und wo sollen diese Frauen in der REALITÄT das denn beurteilen lassen und einfordern?
Ach ja, Kiki hat ja Dank ihres Mannes eine Ausbildung absolviert.
Ich vermute, ich bin wieder ganz böse wenn ich nachfrage, ob es einen Ausbildungsgang in Internetcafes und Wettbüros gibt? Weiterhin stelle ich mir die Frage nach der Qualifikation des benötigten Ausbilders.
Ansonsten...was nützt in diesem unserem Lande eine Ausbildung, wenn nicht nahtlos daran auch diese ausgeübt wird.
Viel spannender finde ich aber. - GLEICHBEHANDLUNG von Frauen innerhalb der Polygamie!!!! - warum der Hauptfrau nicht ein Sprachkurs spendiert wurde... bzw. sie sprachlich „intellektuell“ in etwa auf das Niveau der Nebenfrau zu bringen.
Hätte da noch einige Fragen mehr...aber das würde hier den Rahmen sprengen...und ich laufe Gefahr...hier die Netiquette zu sprengen...
Viele Grüße E.
Die Kurdin ist keine Hauptfrau ... sie ist die Frau. Kiki ist wie jede Geliebte, die einen Mann hat. Und sowhol die Frau als auch die Geliebte sind von ihm respektiert, wie man eine Sklavin respektiert. Und nochmal frage ich mich, wie es mit den Kindern ist. Welche Werte - im Gebiet gegenseitiges Respekts - lernen sie. Wirklich sind die Frauen wenig respektiert, und das wurde legalisiert (Poligamie)! Natürlich wird eine Frau, in einer solchen Gesellschaft, nicht mehr (dagegen) kämpfen: die ganze Gesellschaft ist endlich so organisiert, dass Niemand (weder Männer, noch Erwachsene, noch Kinder, noch Junge) sie und ihr Wert respektiert. Ins Besondere hatte/hat die Kurdin kein Recht - in diesem Zustand - etwas dagegen zu sagen. Das ist die Macht der Männer - sie müssen sich um kein Wiederstand sorgen. Und sie werden immer jemande haben, die ihm gehorchnet. Und das ist das, was am privaten Niveau passiert: wir könnten uns vorstellen, wie es am staatlichen Niveau wird.
Kiki hat geschrieben:
Das ist richtig, dass mich niemand gezwungen hat. Aber auch nicht alle Kurdinnen werden zu einer Heirat gezwungen, obwohl das leider oft genug vorkommt. Die andere Frau wurde nicht gezwungen, ihn zu heiraten. Arrangiert war die Ehe zwischen den beiden von ihren Vätern, die Brüder sind. Aber beide waren einverstanden. Sie hätten auch NEIN sagen können, das ist - zumindest in unserer Familie - möglich und kommt immer wieder vor. Die erste Frau hätte zum Beispiel ein Jahr vor ihrer Hochzeit bereits heiraten sollen, einen anderen Cousin, was sie aber nicht wollte. Damit war die Sache erledigt.
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Kommt darauf an, was du unter Ehre verstehst. Natürlich sind alle bedacht darauf, dass die Familie ihren guten Ruf erhält und nicht jeder ist mit allem einverstanden, was der andere tut. Aber deswegen bringen wir uns nicht gegenseitig um, schlagen oder bedrohen uns, wenn du das meinst .
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Ja, ich bin in seinem Land die offizielle Frau. Sein Passport mussten weder ich noch die Kinder sein. Den hatte er nämlich vorher schon - zumindest eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Und wie ich oder meine Kinder seiner "ganzen Familie ein Passport" sein sollten, ist mir ein absolutes Rätsel. Kannst du vielleicht erklären, wie du das genau meinst und wie das gehen soll?
Hm, von seinen Schwestern ist zwar keine mit einem Deutschen verheiratet, aber dafür eine Nichte von ihm. Dieser Mann wird nach anfänglichem Misstrauen und Ablehnung inzwischen von der Familie akzeptiert.
Kiki bitte, das ist erschreckend. Das Mädchen hatte 2 Möglichkeiten: entweder Kousin 1 oder Kousin 2 zu heiraten. Das scheint mir mehr als ein Gefängnis zu sein. Bruder und Bruder entscheiden, ihre Kinder heiraten zu lassen? Was ist das, die Bananenrepublik? (Ehrlich: ich finde, dass für die Frauen eine wahre Hölle sein muss. Die Männer alles entscheiden, und die Weibe gehorchen: doch, sie haben die Möglichkeit zwischen 2 Kousine zu wählen - danke schön!
Wie
Anaba bemerkt hat hat geschrieben:Wie alt war sie da ? Fünfzehn ?
möchte ich auch - lieber nicht - wissen, wie das Mädchen alt war, als sie sich heiraten
musste.
Solche Ehe (Bruder-Kousine-Vetter) sind so gemeint, das Blut rein zu bewahren (davon oft handicappierte Kinder stammen), und ... das Familienreichtum zu schützen. Ich frage mich, welche (unbewusste oder bewusste) Rolle spielst du (die Deutschin/Kiki/die Westlerin) in diesem Gebiet Reinheits (keine, aber jetzt haben sie die kurdische Würzel in Deutschland gepflanzt - Enkelkinder) und Reichtums (manche).
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Mit Ehre meine ich dies Begriff, das viel mit deiner Mannsfamilie zu tun zu haben scheint. Bisdem Dinge so kontrolliert bleiben, die sie bis jetzt wurden (die Kousine annihmt - nach Vätersentscheidung - ihre Kousine zu heiraten), sehe ich auch keinen Grund für Drohungen, Misshandlugen, oder schlimmer.
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In seinem Land, bist du die zweite offizielle Frau (auf keinen Fall die Hauptfrau, und die reineste Frau) .... Da heiraten sie sich Leute (dort) nicht nach Liebe, sondern nach bestimmten Interessen, welche Interesse hatte dein Mann, dich zu heiraten? (...)
Ich habe einen Dokumentar - über Zwangsehe mit minderjährigen Mädchen, die sich im Westen (Neu Zeland) passieren - gesehen. [Manche von dieser Mädchen wurden von - aus dem gleichen Heimatland - Immigrierte vergewaltigt, und dann gezwungt, die Vergewältiger zu heiraten: es scheint eine kutlurelle Besonderheit und Möglichkeit des Elternsland zu sein.] Die Mächen waren sehr bewusst dafür, dass Zwangsehe mit Leuten des Elternsheimatlands organisiert wurden, um den Männern eine Möglichkeit zu bieten, im Westen zu bleiben. [Also: Mädchen, die komplett - nach Interesse - ausgenützt wurden.]
Was braucht man um sich im Ausland zu verbreiten (um seine Gemeinschaft im Ausland verbreiten zu lassen)? (...)