Ja, man muss sich garnicht auf das "verminte" Feld des Islam wagen, um hier Belege zu finden. Interessant ist hierzu eine Studie vom Prof. Wößmann, einem Bildungsökonomen an der Uni München. Der hat nachgewiesen, dass um 1870 die protestantischen Kreise in Preußen wirtschaftlich sehr viel fortgeschrittener waren.Elisa hat geschrieben:Also ich bin schon überzeugt davon, dass die Religion eine große Mitschuld an der Armut trägt, war doch in Europa nicht anders, oder ?
Und auch, wenn man meint, dass heute die christliche Religion für das wirschaftliche Leben keine große Bedeutung hat: noch heute verdienen Protestanten im Durchschnitt mehr als Katholiken. Und sie haben noch heute ein höheres Bildungsniveau – im Durchschnitt fast ein ganzes Bildungsjahr mehr. Und das ist auch der Schlüssel: die höheren Bildungsbemühungen von Protestanten. Besonders die der Mädchen, die Luther ausdrücklich gefordert hat. Max Webers These von der höheren Arbeitsmoral der Protestanten konnte die Studie für das Untersuchungsgebiet Preußen nicht bestätigen, aber auch nicht ausschließen, da Weber sich vor allem auf die Calvinisten bezog.
http://www.zeit.de/2009/01/C-Interview-Woessmann
Und hier liegen (neben dem, was ein Land "geschenkt" bekommt, d.h. Bodenschätze wie Erdöl) die Faktoren, die wirtschaftlichen Erfolg prägen: der Wert, der Bildung und Arbeit zugemessen werden. Dass das alles mit der Religion aufs Engste verbunden ist, ist augenscheinlich. Und dort, wo Bildung für Jungen und Mädchen keinen hohen Stellenwert hat und auch kein hoher Arbeitsethos herrscht, werden über kurz oder lang auch die "geschenkten" Güter wieder verschleudert. Ökonomen sehen z.B. für Saudi-Arabien relativ schwarz für die Zeit, wenn das Öl zur Neige geht.
Allein die Tatsache, dass der schulische Erfolg von Kindern aus Migrantenfamilien abhängig von der Herkunft so unterschliedlich ist, sagt da eigentlich schon alles.