Umgang: von null auf hundert

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Amica
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Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 25.08.2010, 21:49

Guten Tag,
vorab meine Story:
2001 war ich mehrfach in den USA gewesen und bereitete mich darauf vor, auszuwandern. :D
2002 sollte es losgehen, Wohnung aufgegeben, Auto verkauft, Job gekündigt. Kurz zuvor lernte ich einen Mann aus Nigeria kennen. Ich mochte schon immer gern andere Ethnien und war gleich an ihm interessiert, er auch an mir. Klassischer Fall von "Aber meiner ist ganz anders" :roll: : Er war KEIN Asylant, hatte ein Jahresvisum und war in einem christlichen Austauschprojekt hier in Deutschland. Wir lernten uns kennen, und im Vergleich zu den typischen Disco-Dancern, die einen nach dem ersten Tanz heiraten wollen, war er zunächst zurückhaltend. Da wir uns in der Kirche kennengelernt hatten, nahm ich das als gutes "Omen", er rauchte und trank nicht und ging jeden So. in die Kirche. Guter Mann, dachte ich. Er hatte in Afrika studiert und da er an diesem Austauschprogramm mitmachte, hielt ich ihn für kulturell aufgeschlossen"open minded". Wegen ihm gab ich meinen Auswandertraum auf, kam nach zwei Wochen zurück aus den USA. Es sollte eine Überraschung sein. Meine Eltern holten mich ab vom Flughafen, wir fuhren zu ihm. Die Freude war groß, doch leider musste er weg, ein Gemeindemitglied sei in Trauer und er müsse mit einer Gesandtschaft einen Trauerbesuch leisten. Hm. Na gut, man hat ja für alles Verständnis. Da ich ja nun keine Wohnung mehr hatte, blieben meine Eltern und ich den ganzen Nachmittag in einem Café. :shock:
In dem Moment hätte es schon "ALARM" in meinem Kopf schrillen müssen...
Um es kurz zu machen: innerhalb eines Jahres Kennenlernen, verloben, Heiraten Standesamt, Heiraten Kirche zweisprachig, sehr romantisch und mit allem PiPaPo, schwanger geworden. :oops:
Bis hierhin war alles erst noch halbwegs ok. Es gab mal Diskussionen, aber darauf war ich in einer binationalen Ehe vorbereitet gewesen. Dass es einfach würde, hatte ich nicht erwartet. Es ging um so Sachen wie: Haushalt, dass ich gern mal was anderes am So. machen würde als mit in seine Kirche zu gehen, dass er sich nicht so recht für meine Bekannten interessierte, dass er kein Deutsch lernte, obwohl ich ihm Bücher geschenkt hatte und ihm Kurse vorgeschlagen hatte usw. Nun ja, er war ja erst ein Jahr in D.- Dachte er braucht halt noch etwas Anlaufzeit. :?
Als ich schwanger war, habe ich mich sehr gefreut, es war durchaus so gewünscht gewesen, hatten mit Verhütung aufgehört. Mir war klar, dass das mein Leben komplett ändern würde: Ein Kind. Verantwortung für ein anderes kleines Leben. Elternzeit mit weniger Einkommen. usw. Wann immer ich mit ihm darüber reden wollte, blockte er ab, das sei doch zu früh um sich darüber Gedanken zu machen, auch nach einem Namen wollte er nicht suchen. Wir brauchten eine neue Wohnung, renoviert hab ich die alleine, im 5. Monat noch Teppich verlegt und Möbel geschleppt usw. So langsam dämmerte mir, was für einen Egoisten ich mir da angelacht hatte. Er sah keine Notwendigkeit darin, sich einen Job zu suchen, und ich kriegte langsam das "P" in die Augen weil ich nicht wusste, wovon wir dann leben sollen. Ich fuhr ihn zu Vorstellungsgesprächen usw, da er auch keinen Führerschein hatte. Kein Deutsch, kein Führerschein, kein Job, kein Geld. Das kapierte er aber nicht, er wollte als Musiker groß rauskommen und an einer Weihnachtssingle arbeiten, dafür musste er ein Tonstudio mieten. Woher das Geld kam, keine Ahnung. Ich hatte schon genug bezahlt: Möbel, Miete, Telefonrechnungen, Eheringe, Aufenthalt in Dänemark,... Meine(!) Eltern hatten die komplette Hochzeit bezahlt mit Auto, Fotograf, seinem Anzug,meinem Kleid, Blumenschmuck, Festsaal, Musik, Essen, alles. Das ist das, worüber ich mich am meisten ärgere. Meine lieben Eltern, bis dato völlig vorurteilsfrei wie ich, freuten sich so sehr für ihre Tochter, akzeptierten ihn wie einen Sohn. Er hat das nicht verdient. :cry:
Es folgte der erste Rauswurf, Versöhnung kurz vor Weihnachten (nach etwa zwei Wochen). Immer meine eigenen Bedenken zerstreut: Wenn erstmal das Kind da ist...
Weitere Streitigkeiten folgten, es wurde immer heftiger. Er hatte endlich einen Hilfsarbeiter-Job, blieb stundenlang danach noch weg, wer weiß wo. Fragte ich wo er war oder wann er heimkommt (ob ich mit dem Essen auf ihn warten soll, normal eigentlich oder?) wurde er wütend, ich wolle ihn kontrollieren, ich würde nur wollen dass er 24 h neben mir auf dem Sofa sitzt usw. Totaler Humbug, ich erwartete nur etwas gemeinsame Zeit, Zuneigung, Interesse. -nachdem ich nämlich schwanger war, gab es davon nichts mehr. :cry:
Dann plötzlich Frühgeburt, durch den ganzen Stress verursacht, Krankenhaus. Er kam nur alle paar Tage mal für ein paar Minuten, der Tagesablauf des Kindes interessierte ihn nicht, geschweige denn meiner, Musikprobe war ihm wichtiger usw.
Ich hatte im Krankenhaus dann selber Geburtstag, er brachte kein Geschenk, gar nix.
Hormone, Stress, Schlafentzug, zuhause wurde es noch schlimmer. Schrie das Kind nachts und ich musste runter in die Küche um abgepumpte Milch warm zu machen, hätte er mir ja mal helfen können. Was sagt er? "I need my sleep!". Ach was. :x
Er blieb ignorant. alles war wichtiger als wir. Meine Eltern kamen jedes Wochenende um mir mit dem winzigen Babylein zu helfen. Ich war am Ende. Und er schniegelt und striegelt sich jeden Sonntag um in der Kirche stundenlang Hallelujah zu singen. -Tolle "Kirche".
Nach einigen Wochen war ich es leid, meine Kraft reichte nur noch für mein Kind und mich. Nach diversen Nervenzusammenbrüchen, Gesprächen mit Eltern und "Übersetzern" (Kumpels von ihm, die auch mit Deutscher verheiratet waren. WAREN!), schmiss ich ihn endlich raus. Das war 10 Monate nach unserer standesamtlichen Heirat.
Danach versuchte ich noch so einiges: Beratungsstellen jeder Couleur, Eheberatung, Telefongespräche mit seiner Familie.
Ein halbes Jahr später musste ich aus der für mich zu großen Wohnung ausziehen, die ich nur ein Jahr zuvor (s.o.) renoviert hatte. Was ich da allein an Geld reingesteckt habe... :roll:
Er hatte sich das alles wohl einfacher vorgestellt: Nach Deutschland gehen, nächstbeste Frau heiraten, Kind machen, danach so weiterleben wie bisher, Frau kümmert sich um alles, er kann tun und lassen was er will.
Ich bin dann in die Nähe meiner Eltern gezogen, etwa 100 km von der Stadt, in der wir vorher gewohnt hatten, entfernt. Er blieb dort wohnen und ich erfuhr kurz darauf, dass er bereits mit seiner Neuen zusammenwohnte. :!:

Es gab Sorgerechtsprozess, ich bekam trotz Fürsprache des Jugendamts nicht das alleinige Sorgerecht. Aber: Aufenthaltsbestimmungsrecht. Es wurde festgelegt, dass er alle zwei Wochen zu Besuch kommen soll.
Daran hielt er sich exakt so lange bis seine Aufenthaltsgenehmigung gesichert war.Dann wurden die abstände größer: drei Wochen, vier, sechs wochen...sogar 8 Wochen Pause und zwischen den Besuchen nichts. Kein Anruf, kein Brief oder irgendwas. Wenn er zu Besuch kam, dann nur für 1,5 bis 2 Stunden, wobei er kaum mit dem Kind sprach (konnte ja kaum Deutsch) und auch kein Interesse am Kind hatte. Inzwischen ist das Kind 8 und er kommt nur noch alle drei Monate, war also dieses Jahr erst drei mal hier. Spricht inzwischen zwar etwas Deutsch aber nach wie vor nur jedesmal wenige Sätze mit dem Kind "Hallo wie gehts" und das wars dann auch schon. Kind kennt es nicht anders, ich habe dem Umgang nie im Weg gestanden, es aber auch komplett ihm überlassen wie oft er kommt, ihm nicht hinterhertelefoniert. Er verschiebt Termine oft.
Um abzusprechen wann er kommt, sendet er mir SMS. Zwischen den Besuchen Funkstille. Keine Frage nach Ferien, Zeugnis oder ähnlichem. Kein Interesse. Er schaut nach Klamotten für sich selbst, geht etwas essen, alles während der Umgangsbesuche, das Kind fragt "können wir endlich gehen?" Da der Mann quasi ein Femder ist, findet s die Besuche nervig, nur wenns Geschenke gibt (Weihnachten und Geburtstag) dann findet Kind es gut. Fragt nie nach Papa, vermisst ihn nicht, hat ein glückliches und zufriedenes Leben hier mit Freunden, Familie usw.
Und jetzt kommts. Immer wenn es um Fragen zum Unterhalt geht, zB dass er mehr zahlen muss (Düsseldorfer Tabelle 2010), dann versucht er plötzlich, "zurückzuschlagen" und meldet an, dass er das Kind zu sich holen will, übers Wochenende. Das kind sei nun groß genug, das könnte man ihm zutrauen, da müsse es durch. so nach dem Motto "Geld gegen Ware" oder "wenn ich zahle will ich auch was haben", es geht ihm aber nur darum, es für sich selbst einfacher zu machen. Er hat nämlich keine Zeit, hier her zu kommen. Bzw. es ist ihm die Zeit nicht wert. Nur darum geht es ihm, sich selbst das Leben zu erleichtern. Was das Kind denkt, fühlt, möchte, interessiert ihn überhaupt nicht. Er fragt das Kind nicht mal, ob es das möchte. Wie gesagt, seit über 7 Jahren spricht er kaum mit dem Kind und war nie da.
Das Problem ist, dass das Jugendamt vermutlich auf seiner Seite wäre, es wird ja immer so gesehen "Das Kind braucht beide Elternteile bla bla" und wenn der Vater das so will, dann hat die Mutter dafür zu sorgen, dass es auch so klappt. Egal, was vorher war. Und wenn es nicht hinhaut, ist die Mutter dran Schuld, hat das Kind dem Vater vorenthalten, entfremdet usw. :shock: :shock:
Es ist schon krass. Wenn das Kind nicht zum Papa möchte, ist Mama dran Schuld, hat das Kind beeinflusst.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich in Gegenwart des Kindes nie schlecht über den Vater rede, dem Umgang oder sonstigem nie im Weg war, er konnte kommen wann immer er wollte, hat er bloß nie gemacht. Denkt sich auch nichts aus was man machen könnte oder so. Oder fragt das Kind "Was möchtest Du machen". Als die Umgangskontakte begannen, war das Kind noch klein, so dass ich dabei sein musste. Da er sich nie für das Kind interessiert hat, war ich immer dabei, er kann gar nicht mit dem Kind umgehen, telefoniert nur auf dem Handy oder sucht für sich Klamotten aus. Hat nie mal Anstalten gemacht, z.B. auf den Spielplatz zu gehen oder ähnliches, das musste immer ich vorschlagen. Ich habs vor langer Zeit schon aufgegeben, dafür zu sorgen, dass diese Besuche irgendwie "produktiv" laufen, da ich das nicht als meine Aufgabe betrachte. Wir absolvieren alle das Pflichtprogramm, denn letztendlich geht es ihm ja nur darum, seinen Aufenthaltstitel nicht zu verlieren.
Würde gern Meinungen hören, oder Tipps, falls er tatsächlich mal irgendwann meint zum JA zu gehen. Ich hab ja keine "Beweise" in der Hand. Er könnte ja sonstwas behaupten.
Gruß,
Amica

Amely
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amely » 25.08.2010, 22:05

Hallo Amica,

willkommen im Namen des Teams 1001Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.
Liebe Grüße Amely

Arche Noah
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 25.08.2010, 22:41

Hallo Amica
Aber: Aufenthaltsbestimmungsrecht. Es wurde festgelegt, dass er alle zwei Wochen zu Besuch kommen soll.
Daran hielt er sich exakt so lange bis seine Aufenthaltsgenehmigung gesichert war.Dann wurden die abstände größer: drei Wochen, vier, sechs wochen...sogar 8 Wochen Pause und zwischen den Besuchen nichts. Kein Anruf, kein Brief oder irgendwas. Wenn er zu Besuch kam, dann nur für 1,5 bis 2 Stunden, wobei er kaum mit dem Kind sprach (konnte ja kaum Deutsch) und auch kein Interesse am Kind hatte. Inzwischen ist das Kind 8 und er kommt nur noch alle drei Monate, war also dieses Jahr erst drei mal hier. Spricht inzwischen zwar etwas Deutsch aber nach wie vor nur jedesmal wenige Sätze mit dem Kind "Hallo wie gehts" und das wars dann auch schon. Kind kennt es nicht anders, ich habe dem Umgang nie im Weg gestanden, es aber auch komplett ihm überlassen wie oft er kommt, ihm nicht hinterhertelefoniert. Er verschiebt Termine oft.
Wurden die Umgänge gerichtlich, also per Beschluss festgeschrieben ?
Wenn ja, warum hast du später dem Jugendamt nicht erzählt,dass er die Umgänge nicht richtig einhält ?
Es dient ja nicht gerade dem Kindeswohl, wenn er dann nur alle drei Monate das Kind besucht.

Arche
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noemi86
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von noemi86 » 25.08.2010, 22:59

Wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du ihm zuvorkommst und zum Jugenamt gehst??
Einfach erstmal, um dich beraten zu lassen und die rechtlichen Lage abzuklären. Somit bekommen die ja dann auch einen ersten Eindruck von dir und kennen die Geschichte schonmal usw.
Ich habe übrigens bisher sehr positive Erfahrungen mit dem JA gemacht und hatte das Gefühl, die Dame hat sehr schnell durchschaut was Sache ist.

Amica
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 25.08.2010, 23:07

Ich war schon öfters beim JA, und auch das Ausländeramt fagt regelmäßig nach ob und wie oft er den Umgang wahrnimmt. Ich Doofe hab geschrieben dass ich es für das Kind wichtig finde dass das Kind den Vater sieht auch wenn er sich nicht an die vom Gericht festgelegten Zeiten hält.
War auch schon bei Erziehungsberatungsstelle, aber was sollen die machen? Die haben genug zu tun, misshandelte Kinder zu retten usw und Personamangel, keine Zeit wegen solcher Bagatellen irgendwas zu machen. was auch? Sagen "Du du du, das musst du jetzt aber machen!"
Ich meine nur, wenn er wirklich das Kind mal übers WE holen wollte, dann geht das doch nicht von jetzt auf gleich, bisher nur alle paar Wochen/ Monate und dann gleich ein ganzes WE??!! Das würde Kind auch gar nicht mitmachen, davon mal abgesehen.
Was der sich immr einbildet, alles muss nach seiner Mütz gehen, Schuld sind immer die anderen und er ist the center of the world.

Vollmond
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Vollmond » 26.08.2010, 08:38

Amica hat geschrieben:Ich war schon öfters beim JA, und auch das Ausländeramt fagt regelmäßig nach ob und wie oft er den Umgang wahrnimmt. Ich Doofe hab geschrieben dass ich es für das Kind wichtig finde dass das Kind den Vater sieht auch wenn er sich nicht an die vom Gericht festgelegten Zeiten hält.
War auch schon bei Erziehungsberatungsstelle, aber was sollen die machen? Die haben genug zu tun, misshandelte Kinder zu retten usw und Personamangel, keine Zeit wegen solcher Bagatellen irgendwas zu machen. was auch? Sagen "Du du du, das musst du jetzt aber machen!"
Ich meine nur, wenn er wirklich das Kind mal übers WE holen wollte, dann geht das doch nicht von jetzt auf gleich, bisher nur alle paar Wochen/ Monate und dann gleich ein ganzes WE??!! Das würde Kind auch gar nicht mitmachen, davon mal abgesehen.
Was der sich immr einbildet, alles muss nach seiner Mütz gehen, Schuld sind immer die anderen und er ist the center of the world.
Ist es nicht so das die Kinder dann auch gefragt werden, ob sie zum Vater wollen? Dein Kind ist doch immerhin schon 8 Jahre. Ich kann mir nicht vorstellen das das JA Dein Kind zwingen würde,oder? Ich kenne mich mit sowas nicht besonders aus, aber ich habe schon öfters gehört das die Kinder ab einem bestimmten Alter auf jeden Fall mit in die Entscheidungen einbezogen werden......
Meine Tochter ist jetzt erst 3, aber ihr Vater hat sich auch nach der Trennung immer um sie gekümmert und ich konnte die beiden immer alleine losziehen lassen......auch als sie noch gewickelt wurde und die Flasche bekommen hat.....
Wenn es bei uns so ablaufen würde wie bei Dir hätte ich glaube ich das JA jedes mal informiert wenn er Absprachen nicht eingehalten hat und verlangt das die das festhalten falls es mal zu Problemen kommt.......denn soweit ich weiss zählt das Wort eines Verwandten zum Beispiel nicht sonderlich viel, wenn dieser Deine Aussagen bezeugen würde...

sonnenblume2008
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von sonnenblume2008 » 26.08.2010, 10:11

Amica hat geschrieben:Ich war schon öfters beim JA, und auch das Ausländeramt fagt regelmäßig nach ob und wie oft er den Umgang wahrnimmt. Ich Doofe hab geschrieben dass ich es für das Kind wichtig finde dass das Kind den Vater sieht auch wenn er sich nicht an die vom Gericht festgelegten Zeiten hält.
War auch schon bei Erziehungsberatungsstelle, aber was sollen die machen? Die haben genug zu tun, misshandelte Kinder zu retten usw und Personamangel, keine Zeit wegen solcher Bagatellen irgendwas zu machen. was auch? Sagen "Du du du, das musst du jetzt aber machen!"
Ich meine nur, wenn er wirklich das Kind mal übers WE holen wollte, dann geht das doch nicht von jetzt auf gleich, bisher nur alle paar Wochen/ Monate und dann gleich ein ganzes WE??!! Das würde Kind auch gar nicht mitmachen, davon mal abgesehen.
Was der sich immr einbildet, alles muss nach seiner Mütz gehen, Schuld sind immer die anderen und er ist the center of the world.
Liebe Amica

Deine Geschichte ist ganz ähnlich wie meine... nur waren wir nicht verheiratet und er hatte schon parallel zu mir die anderen Frauen, na ja, bei dir wohl auch... :(

Jedenfalls ein Rat: Such nach einem guten Anwalt / einer guten Anwältin, jemand, bei dem du dich wohl fühlst und ernst genommen. Jemand, der versteht, dass er dich systematisch ausgewählt hat und nur zu seiner eigenen Bevorteilung geheiratet, Kind gezeugt, dann andere Frau... DAS, meine Liebe, nennt man eine einseitige Scheinheirat UND dazu kommt der finanzielle Betrug. Schwierig zu beweisen, ja, denn er spielt ja den liebenen Papa vor, wenn es ihm gerade passt und bisher hast DU das ja auch alles noch gestemmt vor dem JA und der Ausländerbehörde... Ich hoffe, wenn du die Geschichten hier liest, siehst du bald klarer.

Lass dir nichts mehr gefallen von ihm, auch wenn es schwierig ist. NEIN, der kann dein Kind KEIN Wochenende zu sich holen und er kann es auch nicht einfach sehen, wenn es IHM gerade passt. Du hast auch ein Leben. Er kann nicht einfach kommen und gehen, wie er will.

Schütze dich. Schütze dein Kind. Lass dich gut in rechtlichen Dingen beraten. Vielleicht besteht ja bei gewissem Nachweis der Scheinheirat und dass sein Interesse für das Kind nur vorgespielt ist trotz allem eine Möglichkeit, dass du das alleinige Sorgerecht kriegst. Bevor du ihm was um die Ohren haust, kenne deine Rechte und Möglichkeiten.

Ich wünsche dir alles Gute
Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

Amica
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 26.08.2010, 15:33

Hallo,
Das Thema Scheinheirat ist ja im Gesetz exakt definiert. Das nachzuweisen ist schon sehr schwierig. Damit habe ich mich ja vor sechs Jahren bei der Scheidung schon beschäftigt.
Ich habe die Kontakte insofern unterstützt, dass ich
1. mir später nichts vorwerfen lassen muss, von keinem. Nicht vom Vater, nicht vom Kind, nicht vom JA oder vom Richter.
2. Er durfte theoretisch jederzeit kommen oder auch anrufen, was er nie getan hat. Am anfang hat er mal zu Ostern angerufen um Frohe Ostern zu wünschen, aber selbst das ist Jahre her. Wenn er zu Besuch kommen will, schreibt er SMS und fragt ob es dann und dann passt. Wenn es bei mir geht sage ich ok, wenn nicht, suchen wir einen alternativen Termin. An mir soll's nicht liegen.
3. Ich tatsächlich denke, es ist für ein dunkles Kind wichtig zu seinem Vater Kontakt zu halten, wenn der es denn tut. Und da zB andere Kinder auch mal fragen "äh? Wieso bistn Du so braun und deine Mutter nicht?" hilft es, dass der Vater gelegentlich mal gesehen wird. Mein Kind geht damit sehr entspannt um. Schön, wenn im Grundschulalter schon die Mendelschen Gesetze erklärt werden... :lol:
4. dem Ausländeramt bestätigt habe, dass er die Kontakte wahrnimmt. Allerdings auch wie oft. Aber das scheint nichts zur Sache zu tun. Am Anfang war ich so wütend dass ich ihm eine Abschiebung gewünscht hätte. Aber er hätte sicher einen Weg gefunden, das zu umgehen. Und mein Kind hätte später womöglich gesagt Warum hast Du das getan?

Mein Kind ist mir das wichtigste, ich bin eine richtige Löwenmama :P
Ich hatte anfangs immer Panik dass er das Kind entführt und zu seiner Familie bringt weil er immer so Andeutungen gemacht hat "Du wist mich nie wiederfinden" "Ich sorge dafür dass das Kind anständig erzogen wird" und sowas. Da war das Kind aber noch kein Jahr alt. Inzwischen glaub ich nicht dass er das tun würde. Trotzdem behagt mir die Vorstellung nicht, dass er das Kind zu sich mitnimmt.

früher war ich mal in so einem "Kuschelforum" (Ihr wisst vermutlich welches :mrgreen: ), wenn man da sowas sagt wird man quasi gesteinigt. Empörung! Das Kind BRAUCHT doc den Vater. Ja?? Ist das wirklich IMMER so? Frag ich mal ganz provokativ... :twisted:

sonnenblume2008
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von sonnenblume2008 » 26.08.2010, 15:51

Amica hat geschrieben:
früher war ich mal in so einem "Kuschelforum" (Ihr wisst vermutlich welches :mrgreen: ), wenn man da sowas sagt wird man quasi gesteinigt. Empörung! Das Kind BRAUCHT doc den Vater. Ja?? Ist das wirklich IMMER so? Frag ich mal ganz provokativ... :twisted:
Liebe Amica

Du wirst viele Antworten auf diese Frage hier im Forum finden und auch geteilte Meinungen. Ich find, höre nur weiter auf dich. Du machst das schon richtig. Und bald, wenn nicht sogar jetzt schon, wird dein Kind entscheiden oder zumindest miteintscheiden (können), ob es den Vater sehen will oder eben auch nicht. Danach müsst ihr alle das so respektieren. Zwingen kannst und solltest du es nicht zum Umgang, wenn es nicht will und er scheint ja auch nicht recht zu wollen. Von dem her "take it easy" (ja, sagt sich so leicht).

Wie läuft denn der Kontakt jeweils ab, wenn sie sich sehen?

Ich stell mir im Prinzip die gleichen Fragen wie du für mein Kind, bloss ist es jetzt noch viel kleiner. Mischlingskinder... Ja, sie fallen auf. Werden Dinge gefragt, die weisse Kinder nicht gefragt werden. Sind ja "sooo herzig". Je nach Charakter wird das Kind sich mal mehr damit befassen oder weniger. Wir wissen es nicht, wollen jedoch bereit sein für den Fall, dass...

Eine Freundin hat mir mal gesagt: "Ach weisst du, selbst wenn DAS kein Problem wäre in der Pubertät, da gibt's noch Tausend andere." So oder so wird jedes Kind seine eigene Identität finden müssen. Vielleicht machen wir uns auch einfach zu viele Gedanken und das regelt sich von selbst.

Ich find es wichtig, dass das Kind die wahre Geschichte zum Vater kennt. Damit es sich selber schützen kann, falls er sich auch mal an ihm bereichern versucht, oder sonst von ihm profitieren möchte. Das ist alles. Ich glaube, Kinder können sehr wohl unterscheiden zwischen Vater und Bezzi.

Wenn's denn mal einen anderen Mann in deinem Leben geben sollte, der dein Kind so liebt und akzeptiert, wie es ist, und eben da ist für dich UND dein Kind, dann wird sich die ganze Frage zum leiblichen Vater wohl auch anders stellen und an Bedeutung verlieren. Sicher sollte das Kind auch Fotos sehen, wie der Vater aussieht, du und es. Wie es eben zu seiner Farbe kam...

Hauptsache, es hat sonst irgend welche männlichen Bezugspersonen im Leben, wie deinen Vater oder sonst wen in deinem Freundes- und Familienkreis, auf die Verlass ist und es immer mal wieder sieht. Auch Nachbarn können eine Art Ersatzvater sein.

Egal wer, wenn ein Mann dein Kind liebt, und zwar wirklich von Herzen, nicht nur gespielt, so ist dieser Mann viel mehr wert für das Kind als der leibliche Vater.

Das ist meine Meinung. :wink: Und darüber hinaus: Auch mit dir allein hat es doch alles, was es braucht. Eine starke Bezugsperson, die sich kümmert und auf die absolut Verlass ist.

Beste Grüsse
Sonnenblume
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Amica
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 26.08.2010, 23:26

Ich denke auch, er mag es nicht wenn ich "Forderungen" stelle (mehr Geld, was mir zusteht, da die Düsseldorfer Tabelle- Sätze erhöht wurden), das passt ihm gar nicht, und deshalb kommt er mit ner "Gegenforderung", und zwar mit der einzigen, mit der er mich "kriegen" kann.
Ich weiß, dass unsere tolle Rechtssprechung jedem Vater das Recht auf Umgang zusichert. Rechte haben sie, und wer bleibt mit den Pflichten sitzen?
Auch hat das Kind Recht auf Umgang mit dem Vater. Ich sage ja: ich stand dem nie im Weg.

Ich frage nur mal ganz allgemein: "Braucht" das Kind wirklich seinen Vater? Wenn der jahrelang verschwunden, nicht verfügbar, desinteressiert war?
Wenn das Kind glücklich und zufrieden ist in seinem Umfeld mit männlichen Bezugspersonen, die sich kümmern? Wenn der Vater unzuverlässig, egoistisch und gefühlskalt ist? Es gibt einen Spruch: never change a running system.

Nur mal angenommen. Warum sollte man ein Kind aus seiner vertrauten Umgebung reißen, um bei seinem biologischen Vater zu sein, an einem Ort den er nicht kennt, mit Leuten die er nicht kennt, mit einer Frau die er nicht kennt.
Bevor jemals sowas stattfindet, muss nicht nur das Kind eine Eingewöhnungszeit bekommen. Auch ich würde dann sehen wollen wo das Kind unterkommt, wer sich darum kümmert usw. Ich weiß nämlich genau wie das laufen würde: Monsieur holt das Kind ab und "sie" muss sich drum kümmern. Das ist ja nicht der Sinn der Sache: Umgangsbesuch des Vaters.

Arche Noah
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 27.08.2010, 00:07

Liebe Amica

Dafür gibt es noch die begleiteten Umgänge.
Und es ist meißtens so, dass man bei einer längeren Trennung, diese Variante auch in Betracht zieht.

Wie gesagt , von Null auf Hundert geht nicht.

Desweiteren schreibt das Kindschaftsreformgesetz - Das Kind hat Recht auf Umgang -

Ist das Kindeswohl nicht gefährdet, steht diesem Umgang erstmal nichst im Wege.

§ 1684 BGB

(1) Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.


(2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert.
Entsprechendes gilt, wenn sich das Kind in der Obhut einer anderen Person befindet.

(3) Das Familiengericht kann über den Umfang des Umgangsrechts entscheiden und seine Ausübung, auch gegenüber Dritten, näher regeln. Es kann die Beteiligten durch Anordnungen zur Erfüllung der in Absatz 2 geregelten Pflicht anhalten.

(4) Das Familiengericht kann das Umgangsrecht oder den Vollzug früherer Entscheidungen über das Umgangsrecht einschränken oder ausschließen, soweit dies zum Wohl des Kindes erforderlich ist.

Eine Entscheidung, die das Umgangsrecht oder seinen Vollzug für längere Zeit oder auf Dauer einschränkt oder ausschließt, kann nur ergehen, wenn andernfalls das Wohl des Kindes gefährdet wäre.

Das Familiengericht kann insbesondere anordnen, dass der Umgang nur stattfinden darf, wenn ein mitwirkungsbereiter Dritter anwesend ist. Dritter kann auch ein Träger der Jugendhilfe oder ein Verein sein; dieser bestimmt dann jeweils, welche Einzelperson für ihn die Aufgabe wahrnimmt.
Gemeinsam sind wir stark!

sonnenblume2008
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von sonnenblume2008 » 27.08.2010, 00:17

Amica hat geschrieben:
Ich frage nur mal ganz allgemein: "Braucht" das Kind wirklich seinen Vater? Wenn der jahrelang verschwunden, nicht verfügbar, desinteressiert war?
Wenn das Kind glücklich und zufrieden ist in seinem Umfeld mit männlichen Bezugspersonen, die sich kümmern? Wenn der Vater unzuverlässig, egoistisch und gefühlskalt ist? Es gibt einen Spruch: never change a running system.
.
Die einfache Antwort weg vom Gesetz ist: Nein.

Wie sieht es denn dein Kind selbst? Fragt es oft nach ihm? Oder interessiert es sich gar nicht für ihn? Ist es zufrieden, wie es ist? Ich denke, das gibt den Ausschlag / sollte den Ausschlag geben, ob überhaupt Umgang noch stattfinden sollte oder nicht. Ich weiss, die Gesetze sehen anderes vor. :cry:

Unter welchen Bedingungen könntest du denn das alleinige Sorgerecht kriegen? Ihr habt ja noch gemeinsames, oder hab ich das falsch im Kopf?

Ja, ja, das Kindswohl. Wer entscheidet, was wohl ist fürs Kind und was nicht? Es ist ja wohl schlimmer fürs Kind, wenn Papa immer wieder nicht kommt, wenn er kommen sollte, und dann kommt, wenn er nicht kommen sollte (auch wenn er sich vorher per SMS das ok einholt), dann jedoch gleich wieder weg muss und nichts richtig mit dem Kind unternimmt? Kann denn so eine Beziehung überhaupt entstehen? Ist das noch zum wohl eines Kindes? Wer muss dann das Kind beruhigen und trösten? Kann nicht nur Umgang üben, wer auch ein Minimum an Verantwortung und Respekt gegenüber seinem Kind wahr nimmt?

Das wär doch eine Grundvoraussetzung, oder nicht, falls der Vater dabei bleibt, dass er das Recht ausüben will... Klar, wenn das Kind WILL, dann sollte es immer einen Weg geben, sich zu einigen, auch wenn's nur begleitet ist. Doch wenn es eben nicht will, sollte es von mir aus nicht dazu gezwungen werden (können/dürfen).

Schönen Abend
S
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Arche Noah
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 27.08.2010, 00:38

Ich persönlich hatte einen richterlichen Beschluss.
Ja nicht nur ich muß mich daran halten , sondern der KV auch !

Er hat sich nicht daran gehalten und die Umgänge wurden eingestellt.
Zum Kindeswohl !

LG
Arche
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Amica
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 27.08.2010, 00:52

Begleiteter Umgang, ob das was taugt? Vor einer dritten Person gibt KV sich als fürsoglichen Vater aus der nur wegen der Übermutter nicht zum Zug kommt... Wenn das man nicht nach hinten losgeht...
Wenn das JA oder das Gericht oder sonstwer das Kind fragen würde "Möchtest du denn mal zum Papa?" würde es sicherlich "ja klar" sagen, einfach weil es total aufgeschlossen ist und sich nichts böses dabei denkt. Warum nicht, vielleicht gibts ja Geschenke. kinder denken doch nicht weiter nach. Und ihm wäre gar nicht klar, was das in der Realität bedeutet: weit weg von Mama, OHNE Mama, Allein mit dem Papa. Womöglich noch über Nacht.

Da ich immer vermieden habe, negativ über den KV zu sprechen und der Streit am telefon stattfand wenn das Kind geschlafen hat oder damals als es noch ein Baby war, weiß es nicht, was zwischen uns steht. Habe es ja immer aus allem rausgelassen. Dass es Stress und Gerichtsverhandlungen gab usw das weiß Kind ja gar nicht. Kind hat vor ein paar Jahren mal gefragt warum wir nicht wieder heiraten würden, "ihr streitet euch doch gar nicht mehr". :lol: :shock:

Sowas kam aber nur sehr selten vor, dass das Kind mal sowas fragte. Nur wenn KV gerade zu Besuch war oder als Kind im Kindergarten war und erstmals andere Kinder zuhause besuchte und dort family life mitbekam MIT Vater vor Ort. Da kamen dann schon mal Fragen "warum wohnen wir nicht mit Papa zusammen?" aber auch: "Warum suchst du dir nicht einen neuen Mann, ich möchte einen Bruder/eine Schwester"
Ansonsten fragt es wirklich nie nach dem KV. Wenn etwas passiert ist was es zu erzählen gibt oder so, dann wird das Mama oder Oma und Opa erzählt, aber nie kommt die Idee "Papa anrufen". Fragt auch nie "Wann kommt der wieder"

die Besuche laufen so:
KV kommt am Bahnhof an, wird von Kind und mir mit Auto abgeholt. KV sagt "Hallo wie gehts". Dann fahren wir in die Stadt, zu uns nach Hause ist zu weit, eine Fahrt dauert etwa 20-25 min. Er bleibt ja nur 1,5 bis 2 Stunden. (Ich möchte den KV in unserer Wohnung auch nicht haben.)
Also Stadt. Dort kümmert sich der KV um etwas zu essen für sich. Ist halt hungrig nach der langen Bahnfahrt. :roll:
Wenn Kind auch etwas essen möchte, zahlt Papa. Dann wird schweigend gegessen. zurück auf der Straße muss der KV eine öffentliche Toilette aufsuchen bzw im Kaufhaus. Das dauert etwa 10 bis 15 min. Kind und ich warten solange (er sagt uns wir sollen warten, fragt zB nicht das Kind "Musst du vielleicht auch?")
Danach gehen wir zB zu H&M nach Klamotten kucken, KV kuckt für sich (!) und wir gehen in die kinderabteilung. KV kommt dann nach, kann aber nichts kaufen da er "kein Geld" hat (aber ein i-phone, das hat er!). Kind drängelt zum wiederholten mal "Können wir endlich gehen?" und wird später darüber meckern, dass er wegen dem KV Besuch eine Folge seiner Lieblingsserie verpasst hat. Kommunikation findet so gut wie gar nicht statt. Es gibt auch keinerlei Anstalten des Kindes, dem KV etwas zu erzählen, ihm was zu zeigen, oder sonstwas. Der KV geht nur gelangweilt nebenher, telefoniert öfters oder schaut nach SMS. Dann ist die Zeit um, KV verabschiedet sich und haut ab. Kind geht zum Tagesgeschäft über. Kein Traurigsein dass KV weg geht, keine Frage Warum, kein Wann kommt er denn wieder, kein "Kann ich mal mit Papa mitgehen" oder irgendwas.

Es ist auch nicht so, dass Kind sic vorher auf den Besuch freut. Oder nervös ist. Oder ein Bild für ihn malt. Oder irgendwas, das nach Beziehung zu ihm aussieht. Wohlgemerkt, es ist NICHT so, dass ich das verhindere, tabuisiere oder schlecht rede! Seit dem Sorgerechtspozess, vor de ich ich ausführlich informiert habe, weiß ich wi schnell Müttern "PAS" unterstellt wird, also eine bewusste Beeinflussung des Kindes zu Ungunsten des KV. Hab ich mich gehütet!!!

Arche Noah
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 27.08.2010, 00:56

Warum trefft ihr euch dann nicht mal im Schwimmbad oder im Zoo ?
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 27.08.2010, 00:59

@Arche Noah
Das ist interessant! Hab ich ja noch nie gehört! Zum Wohle des Kindes eingestellt? Nur weil KV sich nicht an Vereinbarung hielt?
Bei uns gibt es einen richterlichen Beschluss: alle 14 Tage Besuch des KV hier vor Ort, zwei stunden. Sogar der Tag wurde festgelegt. Das ist aber von 2004.

Amica
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 27.08.2010, 01:07

Einen Zoo gibts hier nicht, Schwimmbad wäre theoretisch möglich. Ich überlasse es dem KV, etwas vorzuschlagen, er soll ja seinen Umgang gestalten.
Schwimmbad wäre auch eine größere Aktion: hinfahren, umziehen, schwimmen, wieder raus, duschen, anziehen, Haare föhnen etc- er bleibt ja nur 1,5 bis 2 Stunden. Die Fahrt dauert schon etwa 15 min.hin und zurück nochmal 15 min. Auf die Idee ist der KV aber noch nie gekommen. Die Besuche sind für ihn ja keine "ich mach mir nen tollen Nachmittag mit meinem lieben Kind" Besuche sondern "ich tu hier meine Pflicht damit ich meine Aufenthaltsgenehmigung nicht verliere". Solange er nicht neu heiratet oder neue Kinder zeugt, ist sein Bleiberecht nach wie vor von diesem Kind abhängig. Was das Kind natürlich nicht weiß.
Ich glaube er versucht wenigstens was für sich "rauszuholen" aus dieser vergeudeten Zeit indem er zB für sich nach klamotten sucht. So traurig wie das ist.
Habe schon vorgeschlagen, mal in ein Indoor Spielparadies zu fahren. egen der Kürze der Zeit ist das alles immer etwas schwierig...
Und KV denkt ja immer nur an sein Wohl, muss jedesmal erstmal was essen gehen, was bei seinem erlesenen Geschmack ja nicht ganz einfach ist (gibt ja hier kein Suppenhuhn mit Grieß :roll: :mrgreen: )

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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 27.08.2010, 01:09

Ja , ist so !

Ich hatte begleitete Umgänge, er hat sich nicht daran gehalten.

Ich habe mich beim Jugendamt beschwerd und die sahen es genauso wie ich.

Nochmal letztes Telefonat mit dem KV, er muß sich an den Beschluss halten.

Ihm waren aber die Anfahrtskosten für drei Stunden im Monat zu teuer ....

Die Umgänge wurden vom Jugendamt eingstellt.
Gericht und ich bekamen darüber Bescheid und nun haben wir Ruhe :wink:

Meinen Kindern geht es seitdem auch besser.

Einen kleinen Einblick von meiner Geschichte bekommst du hier

http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=16&t=479

Gruß
Arche
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Arche Noah » 27.08.2010, 01:19

Spielplatz wäre auch noch ne Möglichkeit.
Ich meine hier geht es um dein Kind und du machst es dem Herrn einfach zu einfach .....
Klar kann man mal in die Stadt zum Eis essen oder so, aber auf die Dauer ist das doch nichts.
Kein Wunder , dass das Kind kein Bock mehr hat, obwohl ...Kinder sind manchmal so einfach..
Meine wären am liebsten den ganzen Tag Straßenbahn oder Zug gefahren, Auto ist langsam langweilig :mrgreen:

Arche
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Re: Umgang: von null auf hundert

Beitrag von Amica » 27.08.2010, 01:28

Arche Noah,
Deine Geschichte ist natürlich superkrass, mit zweifacher Entführung, das ist natürlich ein ganz anderer Schnack.
Völlig klar, dass daraufhin der Umgang eingestellt wurde.
Ich finde die Behörden machen es solchen Typen viel zu leicht. Es ist doch SO offensichtlich, wenn ein Typ nach weniger als 1 Jahr Ehe die Frau mit Kind sitzen lässt.. Der Mann bei der Ausländerbehörde war damals auch ganz abgebrüht und meinte "Ja, kenn ich, solche Ehen gehen immer nach zwei Jahren kaputt. Mit Kind sogar noch früher. Weil dann der Aufenthalt gesichert ist!" Und trotzdem können die nichts machen, aufgrund der Gesetzeslage. Ein irgendwie falsch verstandener Begriff von "Kindeswohl"...
Einer von KV's Bekannten hat den Vogel abgeschossen und war noch schneller: Kam im November in D an, und im September des darauffolgenden Jahres war er bereits Vater. Super ne? Die wissen genau wie sie es machen müssen.

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