springen wir doch voll drauf an, wenn einer daher kommt, der sich total hingibt, ohne "Wenn und Aber", ohne schon von vorn herein nach dem Haar in der Suppe zu suchen. Da ist man dann schnell bereit, sich auch wieder fallen zu lassen. Und schon ist es passiert.
Was ist denn eigentlich
schon wieder passiert?
Meinst du: schon wieder ist eine Bezness-Opfer geworden?
Ich habe da so meine Zweifel.
Ich habe das Ganze auch erlebt, aber inzwischen denke ich Folgendes:
Es ist jetzt ein Jahr her und ich bin kein Opfer eines mich gehirnwaschenden Mannes. Im Gegenteil.
Punkt 1
ICH habe ALLES bezahlt ( so wie alle Frauen, die hier schreiben).
Schon komisch, sich fallen zu lassen (was ich auch so erlebt habe), aber dafür zu zahlen (jedes Telefonat, jedes Essen, jede Fahrkarte) ist eigentlich mehr im Dienstleistungsgewerbe üblich: bei einer Massage mache ich das auch. Ich zahle und dann lasse ich mich fallen. Ist auch gut so. sonst ist es rausgeschmissenes Geld. Zu so einem Masseuer würde ich sonst nie mehr gehen.
Und genau das ist es: wenn ich nicht bekomme für mein Geld, was ich erwarte, gehe ich da nicht mehr hin. Punkt.
Und nicht anders war es für mich mit Bassem. Er hat meine Bedürfnisse 1a bedient.
Punkt 2
Ich möchte nicht verallgemeinern, was ich denke. weil es letztlich nur für mich zutrifft. Ich stelle es zum Mitdenken zur Verfügung:
Ich bin kein Opfer, weil ich BEZAHLT habe. Ganz real.
Ich war diejenige, die den Geldbeutel gezückt hat.
Bei mir handelt es sich um ca. 5000 Euro plus der vielen Geschenke für die Familie in TN. Und ich habe mich dort angenommen gefühlt wie eine verlorene Tochter.
Ich habe für mein Geld genau das bekommen, was ich erwartet habe.
Punkt 3
Dass ich dachte, es (also u.a. die familiäre Zuwendung) sei ernst gemeint, entspringt meinem Bedürfnis nach familiärer Zugehörigkeit.
Sie waren immer sehr erfreut, wenn sie die Geschenke bekommen haben. Und ich habe es genossen. Aber FAKT ist: es gab eine Schieflage, weil ICH diejenige war, die die Güter herangeführt hat. Und das allerwichtigste: Ich habe nie ausprobiert, was passiert wäre wenn ich nichts oder zumindest weniger anschleppe (Koffer war immer 28 kilo).
Wenn ich mir das aus der Distanz anschaue, dann verstehe ich sie sogar.
Nicht, dass ich Bezness gutheiße. Mitnichten. Ich verachte zutiefst, was diese Familienclans dort machen. Ich verachte zutiefst, was die Familie von Bassem mit mir gemacht hat.
Aber ich habe sie ganz klar bedient in ihrer Sucht nach Geld um mein Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu erkaufen.
Nur hätte ich das zu dem Zeitpunkt des Geschehens weit von mir gewiesen.
Punkt 4
Das ist, wie ich es sehe und es ist nur ein kleiner Ausschnitt meiner losen Gedanken. Es erklärt letztlich nichts zum allgemeinen Thema Bezness und es macht nichts einfacher.
Um alles zu erklären müsste ich noch lange weiter denken und dann vielleicht ein Buch schreiben - müsste jede ein Buch schreiben - und selbst dann bliebe die Frage für wen es eigentlich nützlich wäre.
Wenn ich mich selbst in der ersten Not sehe: Ich habe nach etwas/jemandem gesucht, mit dem ich mich identifizieren kann, in dem ich mich wiederfinde.
Das war unendlich wichtig.
ABER: Ich halte es für einen fatalen Fehler, sich im Verlauf in einer Art Bezness-Opfer-Menge einzureihen und sich damit einzurichten, dass einem Unrecht wiederfahren ist (ohne Zweifel!) ohne die eigene Beteiligung zu durchleuchten.
Und da ich davon hier wenig lese, habe ich mich aus dem Schreiben zurückgezogen.
Aber vielleicht gibt es ja den ein oder andern, der sich in meinen losen Gedanken wiederfindet.