Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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elenale
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Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 15.04.2025, 23:27

Liebe Teilnehmerinnen!
Ich bin die Mama von einer 20-jährigen Studentin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Und plötzlich möchte sie heiraten.
Im Hotel in Deutschland, wo sie gejobbt hat, hat sie einen 28-jährigen tunesischen Azubi kennengelernt. Trotz meiner Warnungen vor kulturellen Unterschieden ist sie seit Oktober letzten Jahres (6 Monate) mit ihm zusammen. Sie erzählt mir, dass sie gleich nach einem Monat Beziehung bereit war ihn zu heiraten. Und er wollte ihr gleich einen Heiratsantrag machen. Sie telefonierten stundenlang und sie ist überzeugt, dass sie beide die gleichen Ansichten über Gott und die Welt haben. Ich habe das alles nicht für wahrscheinlich gehalten, weil sie nie vorher so eine Einstellung gezeigt hat, Babys Geschrei hat sie immer genervt, ein Auslandssemester (Winter 2025/26) ist Pflicht in ihrem Studiengang. Ich habe den Azubi im Sommer flüchtig an der Rezeption gesehen und hatte den Eindruck, dass sein Verhalten typisch war, was ich als Frau aus dem Urlaub in z.B. Ägypten kenne. Das zweite Treffen mit ihm fand im Dezember in einem Café statt, er bestand drauf mich und meinen Mann kennenzulernen. Mein erster Eindruck hat sich bestätigt. Im Dezember kam auch seine Mutter nach DE und meine Tochter lernte sie kennen.
Ich kann noch später die weiteren Punkte erläutern, falls erforderlich. Auch die ständigen Lügen ihrerseits, wie oft sie sich treffen. Auch von unseren 3-tägigen Reise nach Tunesien (übertriebene Gastfreundschaft).
Der Azubi ist in einem Flüchtlingsheim (Kontainerburg) offiziell gemeldet, wohnt da aber nicht. Es sieht für mich danach aus, dass er eine Ausbildungsduldung für seine Ausbildung bekommen hat und da die demnächst ausläuft, sucht er nach Lösungen um in DE zu bleiben. Seine Sprachkenntnisse sind nicht so, dass es leicht für ihn wird die IHK Prüfung (auch schriftlich) zu bestehen. In Tunesien, sagt er, hatte er eine Kochausbildung abgeschlossen und als Koch im Hotel gearbeitet. Nebenbei hatte er da eine Autovermietungsfirma. Ich habe seine Papiere nicht gesehen. Er hat sie jetzt fest im Arm, kutschiert sie von der Wohnung, die sie gemietet (heimlich von uns) hat, zur Uni oder Arbeit. Sie und er halten sich von uns Eltern auf einem immer größer werdenden Abstand.
Meine Tochter ist sehr verliebt. Ich stehe ihr im Weg zu ihrem großen Glück, glaubt sie.
Ich bin verzweifelt, da ich deutliche Anzeichen von Bezness sehe. Ich fühle mich hilflos und schuldig.

Cimmone
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Cimmone » 16.04.2025, 07:22

Liebe elenale,

Herzlich Willkommen im Forum 1001 Geschichte.
Das Team wünscht Dir einen guten Austausch.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Cimmone
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Cimmone » 16.04.2025, 08:00

Warum fühlst Du Dich schuldig?
Du hast versucht, die Augen zu öffnen, so verstehe ich Dich, über gemeinsame Ansichten zu Gott und der Welt, hast Dich bereit erklärt, ihn kennen zu lernen....
Leider ist es bei diesen Beznessern so, dass durch gezieltes love-bombing die Opfer ihre Urteilsfähigkeit verlieren und bisher gelebte Werte und angestrebte Ziele aus den Augen verlieren.
Das schnelle heiraten Wollen ist ein sicherer Indikator für unlautere Absichten.
Dass sie sich von Euch, den Eltern, entfernt, ist sehr traurig. Es passt jedoch ganz ins Bild. "Wer nicht dafür ist, ist dagegen" und muss auf Abstand gehalten werden. Das kann seiner Indoktrination geschuldet sein aber auch ihre eigene Initiative sein, damit "ihr Glück nicht gestört wird".
Wie es im Moment aussieht, scheinst Du nichts machen zu können, außer ihr zu signalisieren, dass sie jederzeit willkommen ist.
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elenale
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 16.04.2025, 08:51

Danke für deine Antwort!
Ich fühle mich schuldig, weil ich die Situation falsch eingeschätzt habe, so vernünftig, wie meine Tochter in meinen Augen ist, konnte sie sich nicht auf sowas einlassen. Nachdem ich die Geschichten hier gelesen habe, denke ich, dass es eher ein Wunder ist, dass ich selber auf meinen Reisen ans Meer in sowas nicht reingefallen bin.
Mein Mann hat die beiden gestern gebeten die Hochzeit nach dem Auslandssemester zu planen (sie haben schon seine Dokumente gesammelt um vor der Abreise zu heiraten, aber noch keinen Termin beim Standesamt, sagen sie), sie haben versprochen darüber nachzudenken. „Sie hatten schon vor beide Familien bei der Hochzeit dabei zu haben.“ Aber mein Mann hat gestern klar gesagt, wenn ihr mich jetzt fragt, bin ich dagegen, abwarten!
Ich könnte jetzt die Taktik ändern und den Azubi oft nach Hause einladen. Ich will ihn ja kennen lernen, wenn meine Tochter ihn ausgesucht hat.
Und auf die Tochter einreden, dass wenn der Ehemann über seine Ehefrau seine Probleme löst, die Ehefrau ihn nie respektieren wird. Und er als starker arabischer Mann auch nicht glücklich mit seiner Position wird. „Lass ihn etwas fester auf den Beinen stehen, unbefristeten Arbeitsvertrag nach der abgeschlossenen Ausbildung bekommen. Wenn er Dich liebt, wird er alles tun um für Dich sorgen zu können“ Mal sehen, ob er mehr Druck macht und jetzt schon genervt ist.
Wir würden auch mit seinen Eltern sprechen, dass wir gegen die Eile sind und es widerspricht deren Traditionen ja nicht, dass nach der Verlobung bis zu drei Jahre vergehen können bis geheiratet wird. Angeblich gehören seine Eltern da zu einer ehrwürdigen Großfamilie. Ist zwar komisch, dass so eine ehrwürdige Familie seine Söhne als Asylanten nach DE schickt.
Ich mache mir trotzdem Sorgen, dass sie alles hinter unserem Rücken durchziehen. Sie haben das ja schon mit dem Mietvertrag heimlich gemacht.
Was haltet ihr von der Taktik?

Cimmone
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Cimmone » 16.04.2025, 09:20

elenale hat geschrieben:
16.04.2025, 08:51
Wir würden auch mit seinen Eltern sprechen, dass wir gegen die Eile sind und es widerspricht deren Traditionen ja nicht, dass nach der Verlobung bis zu drei Jahre vergehen können bis geheiratet wird. Angeblich gehören seine Eltern da zu einer ehrwürdigen Großfamilie. Ist zwar komisch, dass so eine ehrwürdige Familie seine Söhne als Asylanten nach DE schickt
Es ist gut möglich, dass die Familie ein großes Interesse daran hat, den Sohn in D zu wissen. So kann er die Familie von hier unterstützen. Das sollte Eure Tochter vielleicht auch wissen: jeder erübrigbare Euro wird nach TN geschickt werden. Deswegen würde ich nicht darauf bauen, dass seine Familie Euch dabei unterstützt, die Hochzeit aufs nächste Jahr zu verschieben.
elenale hat geschrieben:
16.04.2025, 08:51
Und auf die Tochter einreden, dass wenn der Ehemann über seine Ehefrau seine Probleme löst, die Ehefrau ihn nie respektieren wird. Und er als starker arabischer Mann auch nicht glücklich mit seiner Position wird. „Lass ihn etwas fester auf den Beinen stehen, unbefristeten Arbeitsvertrag nach der abgeschlossenen Ausbildung bekommen. Wenn er Dich liebt, wird er alles tun um für Dich sorgen zu können“ Mal sehen, ob er mehr Druck macht und jetzt schon genervt ist.
Das ist ein guter Versuch. Und ihn dahingehend bearbeiten, dass es seiner Ehre und seinem Stolz widerspricht. Wenn er schon aus einer ehrwürdigen Familie kommt.

Wobei ehrwürdig auch bedeuten kann, sehr gläubig, sich an die Regeln des Islam halten.
Und da gibt es einen Haken. Im Islam gibt es die Taqqija. Das bedeutet, dass man den "Feind" täuschen darf bis man sein Ziel erreicht hat.
Das können wir als christlich geprägte Gesellschaft nur schwer begreifen.
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Bini
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Bini » 16.04.2025, 09:25

Liebe elenale,
das ist furchtbar, was Du und dein Mann da erleben müsst. Besonders bei der eigenen Tochter. Du kennst deine Tochter am besten und kannst einschätzen, was sie eventuell davon abbringen könnte. Ich würde auch eher den Kontakt halten als abbrechen. Sie öfter einladen, ihm auf den Zahn fühlen, warum nicht? Und immer wieder behutsam signalisieren, dass ihr nicht dagegen seid, sondern alles viel zu früh findet.
Finanziell solltet ihr euch absolut abgrenzen. Zahlt ihr für eure Tochter das Studium? Ich würde auf den Cent genau nur das zahlen, was ihr rechtlich bezahlen müsst. Und für die Hochzeit auch nur ein kleines Geschenk, falls es so weit kommt. Wichtig ist jetzt erstmal, den Kontakt zu eurer Tochter zu halten. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Bini
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Bini » 16.04.2025, 09:36

Es wäre bestimmt auch hilfreich, wenn ihr eurer Tochter schon im Vorfeld mitteilt, dass von eurer Seite absolut kein Geld für sie da sein wird, wenn sie ihn so schnell heiratet. Das kann man ihr liebevoll und behutsam mitteilen. Wichtig wäre, da dann auch konsequent zu bleiben. Ich würde ihr immer wieder signalisieren: materielle Unterstützung nur ohne Heirat.

Wathani
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Wathani » 16.04.2025, 09:37

Liebe elenale

Von mir nur ein Rat zum Thema Mutter/Tochter in der Hinsicht, denn ich kann aus persönlicher Erfahrung nichts zum Thema Bezness beitragen.

Ich habe vor 25 Jahren einen Tunesier geheiratet, mit 24. Ich hatte ihn mit 23 dort kennengelernt und nach einem Jahr haben wir geheiratet, weil ich das Hin- und Herfliegen leid war.

Meine Elltern haben natürlich nicht "juhuu" geschrien, aber meine Mutter ist mit hingefahren, hat uns zur Botschaft begleitet, um Informationen zum Prozedere einzuholen etc. pp. Sie sagte, sie würde mich unterstützen, da sie wüsste, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, mache ich es sowieso und da steht sie mir lieber zur Seite, um den möglichen Schaden zu begrenzen. Sie ist mit mir zum Anwalt gegangen um einen Ehevetrag aufzusetzen, hat sich mit mir um einen Notar und um den arabischen Dolmetscher gekümmert, der bei der Unterzeichnung neben den 2 muslimischen Zeugen anwesend sein muss, gekümmert, etc. pp.
Wir haben nach wie vor ein enges Verhältnis und auch mein Mann und sie verstehen sich gut. Er denkt heute noch daran, wie sie sich morgens um 5 uhr mit uns in ein runtergerocktes Taxi gesetzt hat um nach Tunis zu fahren und so...

Will sagen: steh' ihr lieber zur Seite und hab ein Auge auf alles, als dass sie sich von Dir entfernt und am Ende alleine dasteht...

Viele Grüße
Wathani
Viele Grüße
Wathani

 "Ursprünglich aber hat niemand an einem Orte der Erde zu sein mehr Recht als der andere." (Immanuel Kant)

elenale
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 16.04.2025, 12:13

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Die Familie hat schon den älteren (34) Sohn in DE, es wird gesagt, dass er ein Ingenieur sei. Der Bruder ist mit einer Frau aus Tunesien verheiratet. Natürlich kenne ich seinen Lebenslauf nicht, ob er vorher mit einer deutschen Frau verheiratet war. Er wurde meinem Mann als vernünftiger und sicher auf den Beinen stehender großer Bruder vorgestellt. Das fand ich auch verdächtig. Die Laufbahn von unserem Azubi sieht eher anders aus. Und ich hätte weniger Bedenken, wenn der Azubi nicht den Asylweg mit Duldung gegangen wäre. Ich hätte es meinem Sohn solche Wege auch nicht gewünscht. Also kommen bei mir bei der Nettigkeit der Familie wirklich Zweifel. Als ob sie alle mir Versuchen zu beweisen, dass es keine Zweifel geben soll.

Bini
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Bini » 16.04.2025, 13:29

Dein Bauchgefühl wird da schon richtig sein……
Es geht sehr wahrscheinlich um Geld und Sicherheit. Du kannst nur den Kontakt mit deiner Tochter halten, beobachten und so wenig wie möglich bewerten. Ich würde versuchen mit ihr alleine viel schöne Zeit zu verbringen, wenn sie es zulässt ……. Kaffeetrinken und Essen gehen usw. Vielleicht redet sie dann etwas, ohne dass sie Angst hat, dass ihr gegen ihn seid. Wohnt ihr im selben Ort?
Kennt deine Tochter diese Seite hier?
Grundsätzlich ist ja schon mal gut, dass er arbeitet. Und dass sie Euch hat, wenn es schiefläuft.

Ponyhof
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Ponyhof » 16.04.2025, 15:37

Mensch, heiraten mit 20….sie hat doch ihre ganze „wilde Studentenzeit“ noch vor sich…!

Warum will/muss sie denn heiraten? Weil ER es will? Sie könnte doch auch so mit ihm zusammensein…- und da wird klar, dass die Hochzeit ein „Problem“ für ihn lösen soll. Das sollte auch bei Eurer Tochter alle Alarmglocken klingeln lassen. Leider ist sie verliebt, und er wird sie Tag und Nacht bezirzen….

Diese „heimliche“ Wohnung: Wer bezahlt diese denn? Wie gross ist sie, also eher für Zwei? Wenn Eure Tochter per Nebenjob etc. für sich selber aufkommt, habt Ihr wenige Einflussmöglichkeiten an dieser Stelle. Sollte Euer Unterhalt allerdings so grosszügig sein, dass davon sowohl eine ausreichend grosse Wohnung als auch das gemeinsame Leben der beiden finanziert werden kann, könnt Ihr an dieser Stelle vielleicht Einfluss nehmen. Grundsätzlich ist nach einer Hochzeit die Eheleute gegenseitig zum Unterhalt verpflichtet. Allerdings: Wenn der Ehepartner das nicht kann (und das ist bei dem Azubi wahrscheinlich!), müsst Ihr einspringen. Vielleicht wäre es eine Strategie, Euch gemeinsam anwaltlich darüber beraten zu lassen, und in diesem Zusammenhang auch einen guten Ehevertrag (inkl. Vorbehaltsgut) auszuarbeiten. An dieser Stelle könnt Ihr zeigen, dass Ihr nicht grundsätzlich gegen eine Hochzeit seid -was Eure Tochter von Euch entfremden könnte!- und gleichzeitig auch Eurer Tochter klarmachen, welche Konsequenzen eine Heirat für sie tatsächlich hat.

Denn ich könnte mir vorstellen, dass diese rechtlichen Hintergründe ihr noch nicht so ganz klar sind. Vielleicht kann man mit diesen ganzen Schrittchen das Ganze auch noch herauszögern- also vordergründig „mitspielen“, aber es „mit ihr richtig anpacken und rechtlich absichern“ wollen, und sie an dieser Stelle mit einbeziehen und in die Pflicht nehmen „wie eine Erwachsene“.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

elenale
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 16.04.2025, 17:58

Ich hab heute mit binationaler Beratung lange telefoniert. Sie kennen solche Fälle, aber meistens kann man die Mädels nicht davon abhalten. Sie raten mir, dass ich sie darauf anspreche, dass sie sich bei denen beraten lässt, unter anderem über die rechtliche Lage, dass eine Ehe nicht nur mit Verliebtsein sondern auch mit Verantwortung zu tun hat. Natürlich muss ich dass ohne Druck im richtigen Zeitpunkt machen.
Meine Tochter verdient ca. 1000€ monatlich, wir haben die Studiengebühr mtl. 500€ übernommen. Da sie zuhause gewohnt hat, hat sie nichts zusätzliches für ihr Unterhalt bekommen. Wahrscheinlich hätten wir da sogar von ihr eine symbolische Summe verlangen können, haben wir aber nicht gemacht. Der Azubi bekommt 1200€ Vergütung vom Hotel, plus Minijob. Die Miete ist 850€, die Wohnung ist groß genug für zwei. Ich frag mich auch, wie der Vermieter bei dem heutigen Wohnungsmarkt in unserer Gegend an die Mieter mit solchen unsicheren Lebensumständen vermietet. Der Azubi ist nicht in der Wohnung angemeldet.

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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Cimmone » 16.04.2025, 19:12

Wenn sie für den Mietvertrag ihre Einkommen zusammengelegt haben, wäre das machbar.

Ich fände auch gut, wenn sie sich von Binatiobale Beziehungen beraten lässt. Das klingt erstmal offen. Und es ist für sie auch wissenswert, was es bedeutet, eine binationale Beziehung zu führen, über die Verliebtheit hinaus.
Vielleicht haben sie dort auch eine andere Möglichkeit, an Deine Tochter heranzukommen, damit das Thema Bezness, Lovescam, Liebesbetrug unverfänglich auf den Tisch kommen kann.

Ich wünsche euch viel Glück.
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von gadi » 16.04.2025, 20:54

Guten Abend elenale und herzlich willkommen auch von mir!
elenale hat geschrieben:
16.04.2025, 17:58
Ich hab heute mit binationaler Beratung lange telefoniert. Sie kennen solche Fälle, aber meistens kann man die Mädels nicht davon abhalten.

Da haben sie leider recht. Wenn schon so viele "gestandene Frauen" auf Bezness hereinfallen, wie dann nicht ein 20-jähriges Mädchen?
Sie raten mir, dass ich sie darauf anspreche, dass sie sich bei denen beraten lässt, unter anderem über die rechtliche Lage, dass eine Ehe nicht nur mit Verliebtsein sondern auch mit Verantwortung zu tun hat. Natürlich muss ich dass ohne Druck im richtigen Zeitpunkt machen.
Ich hoffe sehr, du findest einen passenden Zeitpunkt.

Ich würde dir raten, auf einfühlsame Art deiner Tochter näher zu bringen, wie tendenziell eine "ernstzunehmende" Verlobungs- und Hochzeit in Tunesien aussieht und was vor allem vom Bräutigam und später Ehemann erwartet wird. Viel Glück!
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Ponyhof
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Ponyhof » 20.04.2025, 10:19

Vielleicht hilft es, eure Tochter auf das Thema „Ehrlichkeit“ und „Gesetzestreue“ hinzuweisen. Ihr Freund scheint es zumindest mit den Meldegesetzen nicht so genau zu nehmen. Das mag nach einer Lappalie klingen, aber es ist doch ein gewisser Charakterzug.

Wer steht im Mietvertrag, wer hat die Kaution bezahlt?….

Natürlich gibt es auch funktionierende binationale Beziehungen. Aber die beginnen nicht unter solchen Vorzeichen, und Eurem Bauchgefühl könnt Ihr da schon trauen.

Und wenn er jetzt schon so besitzergreifend und überwachend ist (- sie überall hinkutschieren = ihren Alltag kontrollieren), wird das nach der Hochzeit noch viel schlimmer. Genauso, wie er sie Euch entfremdet, wird er auch ihre Freundschaften überwachen und dort dafür sorgen, dass sie für ihn isoliert wird.

Hat sie denn eine beste Freundin oder einen festen Freundeskreis, der eine „Freizeitalternative“ darstellt, oder hat er sie schon so unter Kontrolle?
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

elenale
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 21.04.2025, 16:29

Die Gesetzuntreue von ihrem Freund hat sie nicht gestört, er hat ihr zwei IPhones mit nach Tunesien mitgegeben, die sie bei seinem Freund abgeben musste. Ich hab versucht ihr klarzumachen, dass es illegal ist, aber ich bin ja gegen ihre Liebe. Und sie hat es für ihn getan, weil er sie drumhebeteb hat. Und sie vertraut ihm.

elenale
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 21.04.2025, 16:52

elenale hat geschrieben:
21.04.2025, 16:29
Die Gesetzuntreue von ihrem Freund hat sie nicht gestört, er hat ihr zwei IPhones mit nach Tunesien mitgegeben, die sie bei seinem Freund abgeben musste. Ich hab versucht ihr klarzumachen, dass es illegal ist, aber ich bin ja gegen ihre Liebe. Und sie hat es für ihn getan, weil er sie drumgebeten hat. Und sie vertraut ihm.

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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von elenale » 21.04.2025, 17:05

Wer steht im Mietvertrag, wer hat die Kaution bezahlt?….

Hat sie denn eine beste Freundin oder einen festen Freundeskreis, der eine „Freizeitalternative“ darstellt, oder hat er sie schon so unter Kontrolle?
[/quote]

Ich weiß leider nicht, wer die Kaution bezahlt hat. Ich habe nur den Einzahlungsbeleg von 1500€ gesehen, kurz bevor sie mir erzählt hat, dass er sich eine Wohnung gemietet hat. Sie hat mir erklärt, dass sie das Trinkgeld vom ganzen Jahr eingezahlt hat.
Ehrlich gesagt, wird es mir mulmig, wenn ich denke, wieviele Lügen meine Tochter noch erfindet. Ich bin bereit ihr alles zu verzeihen, nur dass sie heil aus der Geschichte raus kommt.

Mein Mann meint, dass wenn wir hinter dem Rücken von meiner Tochter ihre Freundin kontaktieren und unsere Sorgen ihr mitteilen, könnte es ein Vertrauensbruch in der Beziehung mit unsere Tochter geben, wenn sie das erfährt.

Evelyne
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von Evelyne » 21.04.2025, 18:50

Ich hab heute mit binationaler Beratung lange telefoniert. Sie kennen solche Fälle, aber meistens kann man die Mädels nicht davon abhalten.
Ich habe leider keine so gute Erfahrung mit diesem Verein gemacht. Ich schlug (ist aber schon ein paar Jahre her) eine Kooperation mit gegenseitiger Verlinkung vor. Sie haben das abgelehnt mit der Begründung: Bezness-Betroffene seien selbst schuld, weil sie sich vor dem Urlaub nicht ausreichend informieren. Außerdem seien wir Ausländer- und islamfeindlich.
Meiner Meinung nach sehen die keinen Betrug bei Bezness, weil das Verhalten der Beznesser ihrer Kultur und Mentalität geschuldet ist. Typische Reaktionen von staatl. finanzierten Organisationen.
Aber vielleicht hat sich die Meinung der Mitarbeiter dort inzwischen geändert.
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Re: Bezness aus Tunesien in Deutschland?

Beitrag von karima66 » 22.04.2025, 10:33

Ich hab leider dieselben Erfahrungen mit dem Verein gemacht wie Evelyne, ist zwar auch schon paar Jahre her, aber ich denke nicht, dass sich die generellen Einstellungen dort verändert haben.

Dort kann man zwar eine Menge über die kulturellen Unterschiede erfahren, aber nicht über Bezness und da bei Bezness diese Unterschiede keine Rolle spielen ist der Kontakt eher negativ.

Andererseits, vielleicht wenn sie die kulturellen Gegebenheiten besser kennt, erkennt sie vielleicht auch, dass der Beznesser sich nicht danach verhält.

Ganz schwierig, ich erinnere wie ich meine erste binationale Verliebtheit verteidigt hab.

Das Wichtigste ist eine Heirat zu verhindern, wenn diese nicht stattfindet dann wird er sich anders orientieren, sich eine Neue suchen denn es drängt ihn ja, umso mehr da Tunesien jetzt sicheres Herkunftsland ist.

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