Auch mein Herz ist gebrochen...

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

Moderator: Moderatoren

Antworten
brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 06:31

Liebe Hulla,

Du hast geschrieben:
liebe brokenheart

alleinsein und einsamkeit sind zweierlei paar schuhe.

einsamkeit tut bitter weh, alleinsein nicht, der unterschied ist gravierend.

ich denke da oft an v. lechtenbrink: wenn du in dir! selber nicht zu hause bist,
bist du nirgendwo daheim.

alleinsein hat den vorteil, daß man sich mit sich selber beschäftigen, über sich
selber nachdenken und ins reine kommen kann.

danach gehst du gestärkt hervor in deinem leben.

deshalb, trauere, räume auf in deinem leben, du bekommst wieder mehr selbstbewußtsein ...
du hast eine andere ausstrahlung und dann wirst auch du dein deckelchen finden.

oder es findet dich

kopf hoch, das wird schon.

grüßle hulla
toller Beitrag, vielen Dank.
Stimmt genau, ich bin eigentlich nicht allein, aber manchmal sehr einsam.
Alleinsein kannn wirklich oft auch schön sein. Wenn ich es mir Recht überlege, habe ich es oft genoßen, wenn mein Ex arbeiten war, etwas für mich zu tun. Ich musste mich mal nicht um ihn kümmern, konnte die Seele baumeln lassen.

Ich beschäftige mich zur Zeit ja wirklich viel mit mir, daher denke ich auch, dass ich aus diesem Verarbeitungs-Prozess gestärkt herauskomme.
Ich strenge mich an, mein Wille ist da.
Ich hoffe, dass ich irgendwann nicht mehr einsam bin und das Alleinsein wieder genießen kann :)
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 06:55

Liebe Djerbienne,

Du hast geschrieben:
Liebe brokenheart,

Auch du wirst es schaffen, aber die ganze Verarbeitung ist ein langer Leidensweg, aber du befindest dich auf dem richtigen Pfad. Keine Angst, wenn die Zeit gekommen ist, wirst auch du wieder einen lieben Partner finden, da bin ich fest überzeugt.

Bei mir dauert die ganze Verarbeitung jetzt auch schon mehr als 2 Jahre und das erste Jahr war grausam für mich. Ich greife noch heute ab und zu mal nach Antidepressiva, damit ich wieder mal besser schlafen kann. Ich möchte so gerne wieder mal mit einer Freundin nach Djerba in die Ferien gehen, doch ich weiss, dass ich das heute noch nichts schaffe, ich würde dort zusammen brechen. Ich würde unser Haus aufsuchen etc. etc., kurz gesagt die Ferien wäre total im Eimer.

Ich konnte es auch lange nicht begreifen und glauben, wie dreist die lügen und betrügen können und die Familie spielt wacker mit, ihnen geht es ja dabei auch besser.

Liebe brokenheart ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, aber du bist auf dem besten Weg und kriegst auch im Forum viel Unterstützung, mir hat es auch sehr viel geholfen, weil ich gesehen habe, dass ich nicht die einzige blöde "Gans" bin, der sowas passiert ist. Mit meinen Freundinnen konnte ich oftmals nicht darüber sprechen, da sie mich in diesem Punkt überhaupt nicht verstanden haben und nicht begreifen konnten, wie mir so etwas passieren konnte.

Alles Liebe und Gute und ein tolles und sonniges Wochenende.
Grüsschen aus der Schweiz
Djerbienne
Danke für Deinen ehrlichen Beitrag.
2 Jahre ist eine sehr lange Zeit... ich hoffe, dass Du Deinen Leidensweg bald beenden wirst.
Ich würde zur Zeit auf keinen Fall nach Djerba wollen.
Ich kann mir das so lange er dort lebt nicht vorstellen.
Das würde an Selbstmord grenzen.
Nur ein Tag dort und er wüßte, dass ich vor Ort bin. Ich würde rückfällig werden und die Lügerei ginge von vorne los.
Eins weiß ich ganz sicher.
Ich liebe ihn zwar noch, aber ich liebe mich und mein Leben mittlerweile mehr.

Ich verstehe Deinen Wunsch zwar dort hinzufahren, aber ich hoffe, Du bleibst stark und fährst nicht mehr dorthin.
Wenn Du selbst heute noch unter den Folgen leidest, wäre das pures Gift dorthin zu fahren.

Djerbienne ich wünsche Dir auch viel Kraft und hoffe, dass Du eines Tages überalles hinwegkommst.
Du hast Recht, das Forum ist wunderbar.
Freunde können trotz gutem Willen vieles nicht verstehen.
Außerdem kann ich mich persönlich hier auch mehr öffnen.

Liebe Grüße und einen stressfreien Sonntag
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 07:04

Liebe Kater Karlo,

Du hast geschrieben:
ich denke, das ist nach 12 Seiten der Schlüsselsatz. Es wird bei Deinem Tagesklink-Aufenthalt um vieles gehen und sich dann irgendwann auch zeigen, warum das so ist. Es scheint ja gar nicht nur um diesen Mann, der Dich geschlagen hat zu gehen, sondern grundsätzlich um Männer, gegenüber denen Du Dich nicht abgrenzen kannst. Das hat nichts mit Liebe zu tun - höchstens mit fehlender Eigenliebe.

Ich wünsche Dir, dass Du die Hilfe bekommst, die Du brauchst und dass Du sehr bald eine selbstbewußte- im Sinne von eigenem Bewußtsein und Wert - Frau werden kannst. Dafür brauchst Du die professionelle Hilfe, die Du gesucht und gefunden hast.
Wie Recht Du hast! Ich suche mir immer sehr kaputte Typen raus und vergesse mich selbst.
Ich gehe in die Klink um etwas an mir zu tun, um irgendwann mal den richtigen in mein Leben zu lassen.
Ich habe schon soviele nette Männer kennengelernt, die vermutlich ein Ebenbild von mir sind, aber die wollte ich nie.
Ich habe alle meine Ex-Freunde verlassen, waren jetzt nicht so viele, aber ich war immer diejenige, die irgendwann gegangen ist.
Wenn es soeit war, haben die Typen gemerkt, dass ich eigentlich ein Schmuckstück bin...

Ich halte mich schon für eine tolle Partnerin. Ich bin ehrlich, treu, verantwortungsvoll und gebe oft viel zu viel.
Ich versuche für meinen Partner perfekt zu sein.
Da mir das natürlich nicht gelingt, zweifel ich oft an mir.

Ich hoffe, das ändert sich bald!
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 07:20

Meine liebe Darkness,

Danke für die Zeit die Du in Deine Beiträge investierst:
Geholfen hat mir da wirklich was ich Dir schon geschrieben habe: Versuche in solchen Momenten bewusst schmerzhafte Erfahrungen mit ihm in Dein Gedächtnis zurufen.
Das funktioniert nicht gleich super gut, aber das wird mit der Zeit besser. Ich habe festgestellt, dass man sich da selber trainieren kann.
Übertrieben dargestellt ungefähr so: An ihn denken = schöne Erinnerung + vermissen, dann schnell schlechte Erinnerung dazu rufen. Später lässt man den Mittelschritt aus, dann wird aus: An ihn denken = schlechte Erinnerung = gleich böse für mich… (Das dauert aber leider...)
Komischerweise, wenn ich über die schlechten Erfahrungen mit ihm spreche, hört es sich oft an als würde mich die Gewalt und der Betrug oft kalt lassen, ich höre mich dann selbst und komme mir vor, als ob ich das garnicht selbst erlebt habe.
Die bösen Gedanken zwar da, aber ich kann sie mir leider noch nicht auf Knopfdruck aufrufen :roll:
Das wirst Du nie wirklich verstehen können. Du wirst lernen müssen diese Tatsache einfach zu akzeptieren.
Heute im Nachhinein, glaube ich dass solche Menschen nicht wirklich lieben können (oder nur sich selbst). Niemand der Jemand anderen innig liebt, könnte ihn so misshandeln (ist zumindest meine Überzeugung).
Ja, ich muss es lernen, aber es fällt mir verdammt schwer. Ich glaube auch, dass solche Menschen nicht lieben können, habe ich glaube ich mal im Thread von Yasmin18 geschrieben.
Ich denke jedoch, dass wenn er jemanden nur annähernd geliebt hat oder es nur annähernd dachte, war wohl ich diejenige, dass macht es für mich so schwer.
Ja kenne ich auch diese Gedanken. Zu Genüge…. Wie soll ich das jetzt in Deinen Kopf reinkriegen: Wirst Du nicht! Ganz sicher! Gerade so ein positiver und toller Mensch wie Du es bist, bleibt nicht allein. Aber Du musst halt dummerweise erst durch die Verarbeitungsphase durch, bevor Du Dich selber wieder Jemand anderem öffnen kannst.
Ganz ehrlich: Dieser Typ hatte Dich überhaupt nicht verdient. Wie hatte eine Tunesierin gesagt: Du bist zu gut für ihn! Das unterschreibe ich blind…
Es liegt wohl noch ein langer Weg vor mir, aber ich bin bereit ihn zu gehen, ich muss nur erstmal mit der Situation wie sie ist klarkommen.
Danke für Dein Kompliment :oops:
Ja (!!) - Zeit heilt wirklich alle Wunden. Das ist so – da kannst Du drauf vertrauen!
Auch wenn man es am Anfang manchmal nicht glauben kann. Es kommt die Zeit, da wird es nicht mehr weh tun.

Halte durch! Wie Du siehst, habne Andere (wie z.B. ich) das genauso durchgemacht. Das ist normal. Das Licht am Ende des dunklen Tunnels ist da - auch wenn Du es manchmal aus dem Blickfeld verlierst – es ist da und Du musst nur immer weiter darauf zugehen. Immer weiter Schritt für Schritt. Dann wirst Du es auch erreichen. Ganz sicher.

Ich wünsche Dir, dass Du heute einen besseren Tag hast. Und falls nicht – auch nicht schlimm – jeder überstandene Tag ist ein Schritt weiter weg von ihm und ein Schritt weiter zum Licht am Ende des Tunnels!
Ich denke, ein Glück meist positiv. Ich bin mir auch sicher,dass ich eines Tages meinen Usernamen von brokenheart in fullheart, oder so ändern werde...
Manchmal trauere ich halt, bitte seid mir nicht böse, wenn ich hier meine Gedanken frei lasse.
Ich werde meine "Selbstheilungskräfte" wieder aktivieren :lol:
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 07:40

Liebe Steckchen,

Du hast geschrieben:
[quotegenau dieses sich nur an die schönen Momente mit einer Person erinnern ist ja eigentlich etwas Gutes, mit dem sich das Gehirn abschirmt gegen allzuviel Verletzung. Vielleicht ist genau das das Geheimnis, wieso so viele Leute Leid ertragen und klaglos hinnehmen, anstatt einen schlechten Menschen ziehenzulassen und ihn aus ihrem Leben zu streichen. Ich habe das bislang nie verstanden, wie das funktioniert, sich eine derart dicke Haut zuzulegen. Gerade bei alten Leuten hat man das ja viel, daß sie die früheren Zeiten glorifizieren und Schlechtes nicht wahrhaben wollen.

Eigentlich wäre es ja ganz einfach: Man erkennt die schlechten Absichten des Anderen und dann werden die schönen Erlebnisse auch nicht mehr so rosig gesehen, da auf Betrug basierend. Aber das ist ja bei Dir, liebe Brokenheart, gerade nicht der Fall. Dein Beznesser hat Dich ja schon geliebt. Und das hast Du ihm ja auch immer zu gute gehalten. Aber was nützt Dir denn die Liebe einer Giftspinne, wenn sie Dich beim Liebesakt totbeißt, weil sie eben nicht anders kann und eben genau das ihre Natur ist? Es paßt einfach nicht. Es gibt so viele ungleiche Paare, deren Liebe letztendlich daran scheiterte, daß beide Partner zu verschieden waren, auch wenn keine Kriminalität im Spiel war. Letztendlich kann Liebe nur in Vertrauen gedeihen, alles andere ist einfach nur die Sucht nach der Liebe, eine körperliche und seelische Abhängigkeit, von der Du Dich ja letztendlich befreien willst. Und ich denke, daß Du das auch kannst.
][/quote]

auch an Dich ein Riesen-Dank für Deinen tollen Beitrag.
Ja, die guten Gedanken schützen bestimmt vor der großen Verletzung. Ich sehe immernoch die guten Zeiten, obwohl die schlechten eindeutig überwiegen.
Ich vermisse in solchen Momenten, seine liebevolle Art.
Er liebte mich, wie ich war. Wenn ich morgens gesungen habe, wenn ich durch die Wohnung getanzt habe, wenn ich Quatsch gemacht habe.
Und ich glaube besonders liebte er, dass ich immer da war.
Und ich habe mich geliebt, wie ich bin, wenn ich ihm meine Liebe zeigen konnte.
Er hat sich um mich gekümmert, wenn ich krank war, er versuchte an sich zu arbeiten, wenn mich etwas störte.

Ja, es gab sehr viel, was diese Liebe ausgemacht hat, aber die Liebe der "Giftspinne" beißt halt auf Dauer tot!
Die Abhängigkeit ist ein großer Punkt, ich glaube der Übergang von der Liebe zur Abhängigkeit ist manchmal schwer zu erkennen.
Das Befreien ist nicht leicht, es fällt mir sehr schwer,mir ein Leben ohne ihn vorzustellen.

Liebe Grüße
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 07:53

Liebe Bigi,

Du hast geschrieben:
[quoteIch halte mich schon für eine tolle Partnerin. Ich bin ehrlich, treu, verantwortungsvoll und gebe oft viel zu viel.
Ich versuche für meinen Partner perfekt zu sein.
Da mir das natürlich nicht gelingt, zweifel ich oft an mir.

Schon dieser eine Satz zeigt den Widerspruch in Deiner Seele, liebe brokenheart27 ..
Vielleicht solltest Du die Ansprüche an Dich selbst, mal etwas überarbeiten?
Vielleicht setzt Du die Messlatte irgendwo etwas zu hoch an?
Denn, 1. kann kein Mensch perfekt sein und 2. kann eine innere Verunsicherung auch zu einem überzogenem Selbstbild führen..
Dh. im Klartext..so meine Meinung, sich selbst für eine tolle Partnerin zu halten, ist ein Trugschluß..

Ich lasse Deinen Bezee mal ganz außen vor und beziehe mich mal nur auf Dich, ok?
Was bitte ist daran denn so schlimm, keine so tolle Partnerin zu sein?
Was ist daran so schlimm, NICHT perfekt zu sein?
Liebe brokenheart27 , genau unsre Schwächen sind doch auch das von uns aus macht..Niemand kann perfekt sein..Jeder macht Fehler in seinem Leben und jeder hat auch so seine Schwächen..und sehr oft im Leben ist man auch mal KEINE tolle Partnerin..
Das ist doch ok...was ist denn daran so schlimm?..Ich bin dann eben mal keine so tolle Partnerin und vielleicht hab ich in einer Partnerschaft auch mal totalen Bockmist gebaut..
Na und???
Auch das bin ICH..ich mag mich genauso wie ich bin..mit all meinen Macken und Schwächen und Stärken..
Weißt Du warum?
Weil es genau das ist, was mich so einzigartig macht..
Dich und mich und all die anderen..jeder ist eben auf seine Weise ein einzigartiges Individuum..

So und nicht anders läuft das..
Man kann versuchen mit sich selbst Kompromisse zu schließen, aber man muss auch die eigenen Fehler erkennen und vor allem auch mal zu lassen!
Dann kann man mit sich ins Reine kommen und sagen, Neee ich bin eben nicht die perfekte, tolle Partnerin..
Ich habe diese und jene Macken, ich arbeite daran werd sie aber nie völlig abstellen können..
Na und wenn der Auserwählte damit nicht klar kommt, dann ist es eben nicht der Richtige oder ich bin nicht die Richtige für ihn..
Dann wird die Konsequenz gezogen und gut isset..

Eigentlich ist es total einfach..
Nimm Dich selbst so an, wie Du bist..dann kannst Du einen inneren Frieden mit Dir selbst schließen und Du wirst sehen, es wird Dir schlagartig besser gehn..

Alles Gute für Dich..
Gruß, Bigi (die jetzt zur Arbeit muss)][/quote]

Danke für den Beitrag. Einem Außenstehendem würde ich wohl dasselbe sagen.
Aber ich habe diese Macke, ich möchte meinem Partner alles Recht machen, auch wenn ich weiß, dass es nicht funktioniert.
Ich bin nicht perfekt, aber ich versuche meinen Partner durch viele Kleinigkeiten glücklich zu machen. Wenn ich dann mal meine Schwächen zeige, wie zum Beispiel zumzuzicken, denke ich, dass war jetzt nicht richtig.
Ich kann es nicht dabei belassen, sondern mache mich nieder, dass ich Schuld bin.

Ich muß es erst noch lernen, auch meine Schwächen zu akzeptieren, dass weiß ich.

Dir einen schönen Tag trotz Arbeit!
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

Haram
Beiträge: 2155
Registriert: 31.10.2008, 04:31

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von Haram » 31.07.2011, 08:03

@ KK

Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Schläge sind auch eine Art " Zuwendung "
Nene, ich kann manche Frauen nicht verstehen.


Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 08:30

Liebe Kater Karlo,

Du hast geschrieben:
Was ist perfekt? Weißt Du denn, was das für den jeweiligen Partner ist?
Sei einfach Du und dann kann sich jemand für Dich interessieren, weil Du so bist, wie Du bist.

Aber als lebendes Chamäleon wirst Du keinen "guten" Mann finden. Der möchte nämlich auch nicht perfekt sein, sondern einfach so sein, wie er ist. Jeder hat Stärken und Schwächen, gute und andere Seiten. Aber wer will den schon einen Partner, der gar kein Profil hat?
Du sehnst Dich nach einem Mann, der Dich fast umgebracht hat? Du glaubst, dass das Liebe ist? Nie im Leben. Das ist eine Abhängigkeitskrankheit, ein Liebesmasochismus, eine Art von Selbstzerstörung ohne Eigenwertgefühl, nach dem Motto: "Schlag mich, damit ich weiß, dass Du mich liebst". Ist jetzt wirklich überzogen ausgedrückt, aber das ist der Kern.

Warum ist es Dir nicht möglich, eine riesige Wut zu kriegen, einen Zorn? Nein, Du verzehrst Dich in Sehnsucht nach so einem Miststück, das er ja nicht nur Dir gegenüber war/ist. Er ist ein Prostituierter, ein durch und durch krankes, charakterloses Schwein. Nach so jemand sehnst Du Dich? Du findest an jeder Ecke bessere Menschen als ihn, falls Du Dich einsam fühlen solltest. Trete in einen Sportverein ein und unternimm mit anderen etwas, was Dich auspowert. Nimm die Walking-Stöcke und bewege Dich jeden Tag 2 Stunden in der Natur oder geh morgens um 7 Uhr ins Schwimmbad und schwimme 50 Längen. Das macht den Kopf frei.

Ok, finde Deinen Weg. Das geht aber nicht, wenn Du zuhause hockst und in Löcher fällst.

Grüße KK
Wie ich Bigi bereits schrieb, als Außenstehende würde ich es genauso sehen. Es ist leichter gesagt, als getan, sei wie Du bist.
Ich habe ja 1000 Facetten und ich bin bestimmt oft wie ich bin, aber ich bin halt auch jemand der es seinem Partner oft Recht machen will.
Ich werde an diesem Punkt arbeiten, ich denke, wenn ich mich nicht ändern wollen würde, hätte ich die Trennung nicht so durchgezogen.
Er ist auch genauso wie Du ihn beschreibst, aber ich kann meine Gefühle halt nicht immer unterdrücken, sie sind da.
Gäbe es eine Delete-taste in meinem Kopf, ich würde sie drücken.

Zuhause hocken ist vielleicht nicht richtig, aber man darf nicht vergessen, dass ich eine Depression habe, das ist nun mal eine Krankheit und das Abschotten ist ein typisches Verhaltensmuster in dieser Krankheit.
Ich habe ganz starke Stimmungschwankungen, vielleicht möchte ich jetzt nicht alleine sein, verabrede mich und wenn es soweit ist, sage ich kurzfristig ab. Ich lass mir manchmal die wildesten Ausreden einfallen, um ein Treffen abzusagen.
Dann gibt es ja ein Glück wieder Momente, wo ich mich aufraffe und aktiv werde.

Ich weiß, das Du Recht hast, liebe Kater Karlo, daher gehe ich diesen Weg und zähle die Tage bis zum Beginn meiner Intensiv-Therapie.

Lieber Haram,

Du hast geschrieben:
Nene, ich kann manche Frauen nicht verstehen
ich kann es auch nicht verstehen, wie es so weit mit mir kommen konnte, deshalb arbeite ich an mir.

Liebe Grüße
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 08:39

Liebe Hulla,
ich habe jetzt echt mal eine frage:

warum? tut ihr euch das an?

warum? dreht ihr euch nicht rum?

warum? zeigt ihr diesen teufeln nicht den breiten buckel, wo sie alle runter rutschen können?

warum? seid ihr alle auf diesem gebiet masochisten?

warum? schmeißt ihr diesen gaunern noch euer sauer verdientes geld hinterher?

warum? meint ihr, dort, wo ihr ausgenützt werdet, noch einen tollen urlaub verbringen zu können?

warum? glaubt ihr an die große liebe bei diesen machos?

warum? glaubt ihr, mit eurem helfersyndrom irgend etwas ändern zu können?

nur, um die berühmte nadel im haufen zu finden???

warum? tut ihr euch nur so einen streß an?

warum??? warum nur? ich begreife es nicht

grüßle hullahulla
ich weiß nicht, ob der Beitrag auf mich oder auf Djerbienne und Pearl, bzw. uns drei bezogen war. Ich habe mich nicht direkt angesprochen gefühlt, aber da hier diskutiert wurde, äußer ich mich mal dazu:
Warum, das ist die Frage. Vermutlich hat es bei mir etwas mit dem mangelnden Selbstbewußtsein zu tun.
Aber ich habe meine Trennung knallhart durchgezogen.
Am 27.Dezember habe ich alles erfahren, seit dem habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen.
Er war vermutlich der bisher größte Fehler in meinem Leben, den ich nun bitterböse bereue.
Ich möchte, nein ich will so etwas nicht nochmal erleben.
Ich versuche alles in meiner Macht stehende dagegen anzukämpfen.
Niemand wünscht sich so eine Beziehung, aber warum es soweit kommen muss?
Ich weiß es nicht.
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 08:51

Liebe Darkness,
In der Los-Löse-Phase jedoch in der brokenheart gerade ist, kann dieser Mechanismus aber auch kontraproduktiv sein.
Wenn man verlassen wurde ist es egal, weil da kann man machen was man will, der kommt nicht zurück. ABER: Wenn man Jemanden verlassen hat, weil man es nicht mehr ertragen hat in dieser Beziehung zu leben, den Anderen aber trotzdem noch liebt (ich glaube dass das hier der Fall ist), ist dieser Verdrängungsmechanismus u.U. total ungünstig. Ich versuche das was ich erklären will, mal mit einer Gleichung zu verdeutlichen:
Beziehung beendet weil: Schmerz in der Beziehung größer als (>) der Schmerz den geliebten Menschen loslassen zu müssen.

Wenn jetzt der Verdrängungsmechanismus einsetzt, passiert folgendes: Man fängt an einen Teil des Schmerzes aus der Beziehung zu verdrängen und die Gleichung gerät entweder ins Gleichgewicht oder kehrt das Gewicht um (Also aus > kann = werden oder sogar <).
Das kann Situationen erschweren wenn man an ihn denken muss. Man vermisst ihn. Denkt nur an die schönen Sachen. Weiß zwar dass man verletzt wurde. Trotzdem erscheint manchmal alles nicht mehr so schlimm und im schlimmsten Fall sehnt man sich zurück in die Beziehung... Obwohl man genau weiß warum man sie beendet hat.
Ich konnte mir dann halt am besten selber helfen, wenn ich die unschönen Dinge ins Gedächtnis gerufen habe, damit die Gleichung wieder richtig rum ist.

Heute brauche ich das alles nicht mehr. Am Ende des Verarbeitungsprozesses ist das Gefühl, dass man für denjenigen hatte weg. Man ist sozusagen "entliebt". Dann ist die Gleichung unwichtig geworden, der Schmerz auch weg (auch wenn man sich daran erinnert). Man empfindet ihn nicht mehr. Man fühlt ihn nicht mehr.
Das braucht aber viel Zeit. Siehe auch der Spruch: Zeit heilt alle Wunden.
ein toller Beitrag, so sieht es nämlich in mir aus. Ich habe mich nicht entliebt und dann getrennt, ich bin auch nicht verlassen worden.
Ich habe mich trotz Liebe,oder Abhängigkeit von ihm gelöst und das ist für mich schmerzvoll.
Auch wenn es für einige unverständlich ist, er war mal ein großer Teil meines Lebens.
Es war eine sehr intensive Beziehung.
Ich habe mit ihm zusammengelebt und meine Freunde und Familie waren sehr weit weg.
Er war meine einzige Bezugsperson, er war ein sehr kranker Typ,aber er spielte halt eine große Rolle in meinem Leben.
Und die schlimmen Situationen überwiegen mit Sicherheit, aber die schönen Momente kriege ich nicht mal eben so aus dem Kopf.
Ich stecke gerade mitten in diesem Verarbeitungsprozess, wie Du liebe Darkness, gut erkannt hast.

Ich brauche Zeit, damit die Wunden heilen.
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 31.07.2011, 09:11

Liebe Mohn,

vielen Dank für Deine Beiträge:
ich möchte mich den Worten von Hulla anschließen und kann sie mit eigenen Erfahrungen bestätigen. Einsam kann man sich auch in einer Beziehung fühlen und man kann Alleinsein, ohne sich einsam zu fühlen.

brokenheart27 hat geschrieben:
Ja, ich zerfliesse gerade in Selbstmitleid und vermisse ihn.
Trotzdem weiß ich, er hat mir so doll weh getan....
In solchen Momenten, wie jetzt gerade sehe ich leider nur seine guten Seiten...
Ich verstehe einfach nicht, wie er mich so verletzten konnte, auch wenn er mich irgendwo geliebt hat!
Es ist ganz natürlich, dass Du auch Phasen des Selbstmitleids hast, aber ich sehe es als sehr wichtig an, dort nur kurze Zeit zu verweilen, denn Selbstmitleid kann dazu führen, dass Du Dich längere Zeit auf der Stelle drehst und nicht weiterkommst - im Leiden stecken bleibst. Ich denke, wenn Du Mitgefühl, das heißt, Empathie, mit Dir selbst hast und das ist etwas anderes als Mitleid, dann leidest Du nicht nur, dann fühlst Du auch mit Dir. Dann fühlst Du Dich nicht so schnell verloren oder hilflos, bist handlungsbereiter und kannst klarer reflektieren. Nimm dich in den Arm, Du brauchst die Liebe zu Dir, damit Du Wege aus dieser für Dich sehr schlimmen Situation finden kannst. Dazu brauchst Du viel Geduld mit Dir und den Mut, auch zuzulassen, Dich zu erkennen.

"Steckchen"
Und wer nicht eine gewisse Portion Selbstmitleid aufbringt, mit dem haben auch andere kein Mitleid. Wer sich nie gestattet, mal wütend auf andere zu sein, dessen Schmerz wird auch von anderen nicht verstanden oder erst gar nicht wahrgenommen werden. Und genau dann ist man allein.
Hier bin ich ganz anderer Meinung als Steckchen. Mein Mitgefühl gegenüber anderen Menschen hängt nicht davon ab, ob der Andere Selbstmitleid aufbringt oder nicht. Den Schmerz anderer nehme ich wahr und versuche mitzufühlen, ohne dass die Person wütend auf andere ist. Es gibt viele Menschen, die genauso denken und handeln wie ich. Ich denke, das Alleinsein hat viele Gründe und ist ja nicht zwangsläufig negativ. Ich kenne viele Menschen, die sich für das Alleinsein entschieden haben und glücklich dabei sind. Ich denke, jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen eigenen Lebensweg und wir können niemals wirklich fühlen, was der andere fühlt, noch müssen unsere Erfahrungen für den anderen richtig und gut sein und das beziehe ich auch auf meine Beiträge. Sie können immer nur Denkanstöße und Anregungen sein.

Liebe brokenheart, ich wünsche Dir viel Kraft für den steinigen und harten Weg, den du noch vor Dir hast. Du wirst wahrscheinlich noch einige Male stolpern und vielleicht auch noch das eine oder andere Mal hinfallen, dann steh wieder auf, versorge liebevoll Deine „Wunden“ und gehe Deinen Weg weiter. Weiterhin wünsche ich Dir „Tankstellen“, um immer wieder aufzutanken und dann wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass Du einmal so gelassen bist, das Schöne, dass Du in Deiner Beziehung erlebt hast, so schön zu lassen wie es war und auch das nicht Schöne so zu sehen, wie es war und dass Du so eine Beziehung nicht wieder eingehst.
Ja, ich war auch oft in der Beziehung einsam und weiß mittlerweile oft die Freiheiten am Alleinsein zu schätzen.
Ich versuche meist die guten Dinge des Alleinsein zu erkennen, aber manchmal holt einen die Einsamkeit wieder ein.

Du sprichst von Phasen, so sehe ich es auch. Es gibt immer wieder gute Phasen und schlechte.
Ich wünsche mir irgendwann wieder mehr gute Phasen zu haben.

Deine Wünsche, liebe Mohn, nehme ich mir sehr zu Herzen. Vielen Dank.
Ich habe non 4,5 Stunden hier verbracht und werde heute erstmal auftanken, wie weiß ich noch nicht, aber ich werde versuchen heute das Beste aus dem Tag zu holen.

Liebe Grüsse
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

hulla
Beiträge: 1586
Registriert: 01.05.2008, 14:15

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von hulla » 31.07.2011, 09:46

brokenheart27 hat geschrieben:Liebe Hulla,
ich habe jetzt echt mal eine frage:

warum? tut ihr euch das an?

warum? dreht ihr euch nicht rum?

warum? zeigt ihr diesen teufeln nicht den breiten buckel, wo sie alle runter rutschen können?

warum? seid ihr alle auf diesem gebiet masochisten?

warum? schmeißt ihr diesen gaunern noch euer sauer verdientes geld hinterher?

warum? meint ihr, dort, wo ihr ausgenützt werdet, noch einen tollen urlaub verbringen zu können?

warum? glaubt ihr an die große liebe bei diesen machos?

warum? glaubt ihr, mit eurem helfersyndrom irgend etwas ändern zu können?

nur, um die berühmte nadel im haufen zu finden???

warum? tut ihr euch nur so einen streß an?

warum??? warum nur? ich begreife es nicht

grüßle hullahulla
ich weiß nicht, ob der Beitrag auf mich oder auf Djerbienne und Pearl, bzw. uns drei bezogen war. Ich habe mich nicht direkt angesprochen gefühlt, aber da hier diskutiert wurde, äußer ich mich mal dazu:
Warum, das ist die Frage. Vermutlich hat es bei mir etwas mit dem mangelnden Selbstbewußtsein zu tun.
Aber ich habe meine Trennung knallhart durchgezogen.
Am 27.Dezember habe ich alles erfahren, seit dem habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen.
Er war vermutlich der bisher größte Fehler in meinem Leben, den ich nun bitterböse bereue.
Ich möchte, nein ich will so etwas nicht nochmal erleben.
Ich versuche alles in meiner Macht stehende dagegen anzukämpfen.
Niemand wünscht sich so eine Beziehung, aber warum es soweit kommen muss?
Ich weiß es nicht.
nein, der beitrag war nicht speziell an dich, sondern allgemein meine gedanken, die mir gestern abend so durch den kopf gingen - also eher "laut gedacht" und es gibt ja noch mehr warums.

ich bin ja jetzt lange genug hier im forum und denke immer öfters, je mehr gewarnt wird, desto mehr dieser fälle gibt es, oder trauen sich die frauen mehr, ihre situation öffentlich zu machen? ich weiß es nicht.

dir wünsche ich aus ganzem herzen, daß du es schaffst, du bist auf einem guten weg dazu.
und ich habe noch so ein sprüchlein für dich:

jedem menschen (manne) wohlgetan, ist ein ding, das niemand kann :wink:

so abgedroschen die dinger auch sind, ein funken wahrheit ist immer dabei, gell?

ich drück dich mal (und das mache ich nun wirklich ganz selten - habs nicht so mit dem neumodischen zeugl mit umarmen und bussibussi bei jeder gelegenheit :mrgreen: )

und wünsche dir einen schönen sonntag, auch wenn die uns versprochenen 30 grad nicht vorhanden sind

grüßle hulla

steckchen
Beiträge: 1633
Registriert: 01.08.2008, 18:03

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von steckchen » 31.07.2011, 10:48

brokenheart27 hat geschrieben:...ich bin halt auch jemand der es seinem Partner oft Recht machen will.
Ich werde an diesem Punkt arbeiten, ich denke, wenn ich mich nicht ändern wollen würde, hätte ich die Trennung nicht so durchgezogen.
Er ist auch genauso wie Du ihn beschreibst, aber ich kann meine Gefühle halt nicht immer unterdrücken, sie sind da.
Gäbe es eine Delete-taste in meinem Kopf, ich würde sie drücken.
Hallo Brokenheart,

das, was Du beschreibst, geht ganz vielen Frauen so. Letztlich honorieren die Herren der Schöpfung es jedoch nicht unbedingt, wenn wir Frauen ihnen alles rechtmachen. Im Gegenteil: Sie nutzen das häufig aus, machen es sich bequem und dann, wenn ihnen zu langweilig mit uns geworden ist, lachen sie uns auch noch aus oder gehen einfach und wenn man dann überhaupt eine Rückmeldung bekommt, dann behaupten sie, es würde die Reibung fehlen, der Kick. :( Also sind beide mit so einer Situation nicht besonders glücklich.

Und wenn Du schreibst, Daß er in Tunesien Deine einzige Bezugsperson war, und sich vor allem dann liebevoll um Dich gekümmert hat, als Du krank warst, dann zeigt mir das, daß er wohl eine Partnerin brauchte, der es so richtig mies ging, damit er mal sein Helfersyndrom rauslassen konnte. Bzw. zeigen konnte, wie toll und edelmütig er war. In den Situationen, in denen er Dich geschlagen hatte, warst Du doch bestimmt eher aufmüpfig oder hattest Du da überhaupt keine Ahnung, wie es zu dieser Tracht Prügel gekommen war? Warst Du ihm da etwa zu stark oder er hatte Angst, daß Du es wieder werden könntest? In der Regel gesellt sich ja die körperliche Gewalt dann zur seelischen, wenn der schwächere abhängige Partner eh schon am Boden liegt und keinerlei Widerstand mehr zu befürchten ist.
brokenheart27 hat geschrieben:Zuhause hocken ist vielleicht nicht richtig, aber man darf nicht vergessen, dass ich eine Depression habe, das ist nun mal eine Krankheit und das Abschotten ist ein typisches Verhaltensmuster in dieser Krankheit.
Ich habe ganz starke Stimmungschwankungen, vielleicht möchte ich jetzt nicht alleine sein, verabrede mich und wenn es soweit ist, sage ich kurzfristig ab. Ich lass mir manchmal die wildesten Ausreden einfallen, um ein Treffen abzusagen.
Dann gibt es ja ein Glück wieder Momente, wo ich mich aufraffe und aktiv werde.
Ich kenne einige Leute, die genau dieses Verhaltensmuster an den Tag legen. Und ich kannte auch eine Frau, die es dann doch geschafft hatte, eine solche Frau aus ihrem Schneckenhaus zu locken und dann war der Tag auf einmal ganz toll für sie. Ja, Du hast eine Depression, aber das soll jetzt bitte nicht wie ein Riesenettikett an Deiner Person kleben, so daß Du Dich jetzt gehen lassen sollst, und das als Entschuldigung dafür nimmst, Dich nicht mit Freunden zu treffen, die für Dich gut sein könnten. Es ist ja immer so einfach, zu sagen, Depression ist eine Krankheit, da macht man das und das und es ist wieder vorbei. Ich würde an Deiner Stelle jetzt nicht nur auf die Tagesklinik warten. Sondern bereits jetzt mit Deinen Freunden nach Draußen gehen, keine Angst vor starken Stimmungsschwankungen haben und nicht immer versuchen wollen, vor Deinen Freunden die perfekte Fassade nach außen zu kehren, weil Du Angst hast, sie könnten Deine Stimmungsschwankungen nicht tolerieren. Ich denke nämlich, dieses Perfektseinwollen machst Du nicht nur bei Männern. Und genau das sind die Leute, die irgendwann zusammenbrechen, weil sie ihr nach außen zur Schau gestelltes Selbstbild nicht mehr aufrechterhalten können. Weil sie glauben, nur durch diese vorgegaukelte Fassade bei anderen ankommen zu können.

Unsere Gesellschaft ist ja ach so tolerant gegenüber allen möglichen Fauxpas oder bestimmten Gruppen. Seien es Gothics oder Schwule oder eben Türken. :lol: Solange die in Gruppen auftreten. :twisted: Aber wo bleibt denn unsere Individualität, unser Selbstvertrauen, wenn wir mal wir selbst sein wollen? Ist man als Einzelner nichts? Es ist ja nachgewiesen, daß insbesondere die Personen Opfer von Mobbing werden, die sich allzusehr von der sie umgebenden sozialen Gruppe durch abweichendes Verhalten unterscheiden. Ich glaube, daß sehr viele Menschen große Angst haben, durch allzugroße Unterscheidung, durch zu viel Offenheit, ins Abseits zu geraten, nicht mehr geschätzt und geliebt zu werden, gar gemobbt zu werden. Und deshalb werden sie krank, weil sie eben überall dieses übersteigerte Normalitäts-, Perfektionsverhalten an den Tag legen. Das heißt, sie unterstellen allen anderen, daß sie dies von ihnen erwarten. Und damit machen sie sich letztendlich krank und unglücklich. Also ich glaube, sooo individuell, wie unsere Gesellschaft immer tut, sind wir wohl noch lange nicht. Im Gegenteil, durch wirtschaftliche Konkurrenz und unterschwelligem Druck wird die Gleichheit und dieses Perfektionsverhalten nur noch schlimmer.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Darinka
Beiträge: 2712
Registriert: 28.05.2011, 23:37

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von Darinka » 31.07.2011, 13:46

brokenheart27 hat geschrieben:Liebe Darkness,
In der Los-Löse-Phase jedoch in der brokenheart gerade ist, kann dieser Mechanismus aber auch kontraproduktiv sein.
Wenn man verlassen wurde ist es egal, weil da kann man machen was man will, der kommt nicht zurück. ABER: Wenn man Jemanden verlassen hat, weil man es nicht mehr ertragen hat in dieser Beziehung zu leben, den Anderen aber trotzdem noch liebt (ich glaube dass das hier der Fall ist), ist dieser Verdrängungsmechanismus u.U. total ungünstig. Ich versuche das was ich erklären will, mal mit einer Gleichung zu verdeutlichen:
Beziehung beendet weil: Schmerz in der Beziehung größer als (>) der Schmerz den geliebten Menschen loslassen zu müssen.

Wenn jetzt der Verdrängungsmechanismus einsetzt, passiert folgendes: Man fängt an einen Teil des Schmerzes aus der Beziehung zu verdrängen und die Gleichung gerät entweder ins Gleichgewicht oder kehrt das Gewicht um (Also aus > kann = werden oder sogar <).
Das kann Situationen erschweren wenn man an ihn denken muss. Man vermisst ihn. Denkt nur an die schönen Sachen. Weiß zwar dass man verletzt wurde. Trotzdem erscheint manchmal alles nicht mehr so schlimm und im schlimmsten Fall sehnt man sich zurück in die Beziehung... Obwohl man genau weiß warum man sie beendet hat.
Ich konnte mir dann halt am besten selber helfen, wenn ich die unschönen Dinge ins Gedächtnis gerufen habe, damit die Gleichung wieder richtig rum ist.

Heute brauche ich das alles nicht mehr. Am Ende des Verarbeitungsprozesses ist das Gefühl, dass man für denjenigen hatte weg. Man ist sozusagen "entliebt". Dann ist die Gleichung unwichtig geworden, der Schmerz auch weg (auch wenn man sich daran erinnert). Man empfindet ihn nicht mehr. Man fühlt ihn nicht mehr.
Das braucht aber viel Zeit. Siehe auch der Spruch: Zeit heilt alle Wunden.
ein toller Beitrag, so sieht es nämlich in mir aus. Ich habe mich nicht entliebt und dann getrennt, ich bin auch nicht verlassen worden.
Ich habe mich trotz Liebe,oder Abhängigkeit von ihm gelöst und das ist für mich schmerzvoll.
Auch wenn es für einige unverständlich ist, er war mal ein großer Teil meines Lebens.
Es war eine sehr intensive Beziehung.
Ich habe mit ihm zusammengelebt und meine Freunde und Familie waren sehr weit weg.
Er war meine einzige Bezugsperson, er war ein sehr kranker Typ,aber er spielte halt eine große Rolle in meinem Leben.
Und die schlimmen Situationen überwiegen mit Sicherheit, aber die schönen Momente kriege ich nicht mal eben so aus dem Kopf.
Ich stecke gerade mitten in diesem Verarbeitungsprozess, wie Du liebe Darkness, gut erkannt hast.

Ich brauche Zeit, damit die Wunden heilen.
Liebe brokenheart,

es freut mich sehr, dass Du Dich darin einbißchen wiederfinden konntest. :D

Gerade deswegen habe ich mich ja soweit "aus dem Fenster gelehnt" und so viel von meiner emotionalen Welt preisgegeben. Ich wollte Dir gerne zeigen, dass es durchaus Menschen gibt, die so ähnlich ticken wie Du und das Dein Verarbeitungsprozess ganz normal verläuft. (Ich hätte damals sonstwas drum gegeben, wenn ich mit Menschen hätte reden können, die meine - teilweise selbst als komisch empfundene - Denke auch nur ansatzweise verstehen können.)

Ich meine aus Deinen Beiträgen herauslesen zu können, dass es Dir heute ein kleines bißchen besser geht. Das wäre sehr schön! Und ich finde es immer wieder toll wie positiv Du hier auf jeden Beitrag reagierst und in der Lage bist, immer so viel daraus für Dich verwenden zu können! Das ist eine ganz wunderbare Eigenschaft - übrigends auch ein Bestandteil Deiner so stark vorhandenen "Selbstheilungskräfte".

Aus meiner Sicht hast Du übrigends einen ganz wichtigen Meilenstein in Deinem Prozess erreicht, den ich Dir gerne aufzeigen möchte. Das hier ist ein immens wichtiger Punkt - gerade für Menschen wie Dich, die so selbstlos lieben können und sich dabei manchmal selber vergessen:
brokenheart27 hat geschrieben:Eins weiß ich ganz sicher.
Ich liebe ihn zwar noch, aber ich liebe mich und mein Leben mittlerweile mehr.
Ja, liebe brokenheart - genauso ist es richtig!

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag
darkness
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

steckchen
Beiträge: 1633
Registriert: 01.08.2008, 18:03

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von steckchen » 31.07.2011, 19:07

solodonna hat geschrieben:
akane hat geschrieben:
steckchen hat geschrieben:Unsere Gesellschaft ist ja ach so tolerant gegenüber allen möglichen Fauxpas oder bestimmten Gruppen. Seien es Gothics oder Schwule oder eben Türken. :lol: Solange die in Gruppen auftreten. :twisted: Aber wo bleibt denn unsere Individualität, unser Selbstvertrauen, wenn wir mal wir selbst sein wollen? Ist man als Einzelner nichts?
Liebe Solodonna,
[Solodonna schrieb]
„Wenn mir einer der Vertreter dieser Beispiele bis zum erbrechen unsympathisch ist, wenn er ein unangenehmer Mensch ist, einfach so als Mensch und ich verkünde das laut und deutlich, waaaaaas wird mir dann unterstellt? Ich hätte etwas gegen Schwule usw.“-Zitatende

Wer unterstellt Dir das? Alle? Jeder?

Ich mag auch nicht jeden, auch nicht jeden Schwulen und schon gar nicht den, der mir unterstellt, ich hätte etwas gegen Schwule, nur weil ich gerade ihn nicht mag.

Es gibt genügend Leute mit einem Brett vor dem Kopf. Ich finde es nur nicht schön, wenn man das verallgemeinert.

Liebe Grüße

akane
Liebe Akane,

ich habe mir erlaubt, Deine 'Antwort fett zu markieren, dann wird es verständlicher für den Leser.

machen wir uns doch nichts vor, es wird heute erwartet, dass ich Vertretern von Minderheiten, so nenne ich sie jetzt mal, aufgeschlossen, vorurteilsfrei und randvoll mit Toleranz und good will entgegentrete. Das gehört zum guten Ton in unserer Gesellschaft. Das muss nicht immer ein Brett sein, das haben sehr viele Menschen bis ins allerletzte Knöchelchen verinnerlicht, dass Kritik oder gar Ablehnung und nicht die begeisterte Zustimmung zu allem was uns da umgibt und mit dem wir leben müssen, nicht unserem Zeitgeist entspricht und damit pfui bäh ist.
Hallo,

genau das hatte ich befürchtet. Daß ich, wenn ich ein paar gesellschaftliche Gruppen als Beispiele bringen würde, mir dann sofort Pauschalisierung unterstellt werden würde. Daß dann jemand kommt, der sagt: "Ich kenne aber auch Leute, die zu dieser Gruppe gehören, die sind total nett." Dabei geht es gar nicht darum, zu unterstellen, daß sich jetzt genau diese Gruppen jetzt pauschal Fauxpas erlauben oder nicht. Ich wollte damit nur sagen, daß, wenn solche Gruppen sich enger zusammenschließen, charismatische Sprecher haben und dann zusammen Druck auf die Gesellschaft ausüben, sie dann nicht nur mehr gehört werden, sondern auch als Mitglieder dieser Gruppen freier sind, sich Fauxpas zu erlauben, nicht nur, weil eventuelle Kritik dann als Pauschalresentiment abgetan wird, wie Solodonna richtig bemerkte, sondern auch, weil dann die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe bestimmte Narrenfreiheiten garantiert, weil dann nämlich gerade dann bestimmte Klischees ausgelebt werden können und die passive Bevölkerungsmehrheit dann achselzuckend sagt: Die sind halt so.

Warum denn sonst werden z.B. bei Ehrenmorden, wenn die Täter vor Gericht kommen, häufig mildernde Umstände bei der Strafmaßfestsetzung berücksichtigt, weil das kulturelle Parallelgesellschafts-Umfeld auch hier in Deutschland den Täter ja gerade dazu zwingen würde, seine Schwester zu ermorden, wenn sie sich "wie eine Deutsche" verhält. Auch hier hat der massive Druck und Einschüchterung durch genau diese Pauschalisierungskeule durch eine bestimmte Gruppe dazu geführt, daß die passive Mehrheitsgesellschaft wegsieht, toleriert, kapituliert. Gottseidank nicht immer.

Mir fällt dazu noch ein ziemlich banales Beispiel ein: Ich hatte damals das Buch "Das Uschi-Prinzip" gelesen, wo es darum ging, wie Frau dank ihrer spezifisch weiblichen Reize ohne viel Mühe Männer umgarnt. Da gab es die Empfehlung, daß mehrere Frauen sich rosaglitzernde Uschi-T-Shirts anziehen sollten und dann zusammen in eine Bar und einen Club gehen sollten. Da stand als Hinweis ausdrücklich dabei: Alleine sieht so eine Frau in so einem T-Shirt komisch aus, aber in der Gruppe macht es etwas her. Da bin ich sehr nachdenklich geworden.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

steckchen
Beiträge: 1633
Registriert: 01.08.2008, 18:03

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von steckchen » 31.07.2011, 19:23

steckchen hat geschrieben:
brokenheart27 hat geschrieben:Zuhause hocken ist vielleicht nicht richtig, aber man darf nicht vergessen, dass ich eine Depression habe, das ist nun mal eine Krankheit und das Abschotten ist ein typisches Verhaltensmuster in dieser Krankheit.
Ich habe ganz starke Stimmungschwankungen, vielleicht möchte ich jetzt nicht alleine sein, verabrede mich und wenn es soweit ist, sage ich kurzfristig ab. Ich lass mir manchmal die wildesten Ausreden einfallen, um ein Treffen abzusagen.
Dann gibt es ja ein Glück wieder Momente, wo ich mich aufraffe und aktiv werde.
Ich kenne einige Leute, die genau dieses Verhaltensmuster an den Tag legen. Und ich kannte auch eine Frau, die es dann doch geschafft hatte, eine solche Frau aus ihrem Schneckenhaus zu locken und dann war der Tag auf einmal ganz toll für sie.
Hallo Brokenheart,

eines dazu ist mir noch eingefallen: Wenn Du zu häufig Deinen Freunden solche Ausreden servierst, dann könnten diese auch annehmen, daß sie vielleicht etwas falsch gemacht haben oder Du sie eigentlich gar nicht so magst oder sauer auf sie bist. Und dann rufen sie Dich irgendwann gar nicht mehr an, wenn sie nicht über Deine Situation Bescheid wissen. Nicht, daß Du Dich jetzt aus Höflichkeit mit jedem treffen sollst, wenn Du gar nicht kannst oder willst. Aber vielleicht irritierst Du damit Leute, die es gut mit Dir meinen, aber sich durch Dich vor den Kopf gestoßen fühlen, weil ein solches Verhalten, wie Du es beschreibst, eben auch solche Menschen an den Tag legen, die andere abservieren wollen, weil sie sie eigentlich unsympathisch finden, dies aber nie offen sagen würden. Ich wollte Dir damit nur sagen: Das kann man leicht falsch verstehen und dann wäre Porzellan zerschlagen worden, wo doch einfaches Zusammensein so schön sein könnte.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

RenaII
Beiträge: 168
Registriert: 18.04.2011, 23:21

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von RenaII » 01.08.2011, 12:15

Hallo Steckchen,

dein Beitrag trifft den Nagel haargenau auf den Kopf. Ich habe eine depressive Schwester, die seit Jahren gegen ihre Krankheit, (die nach dem Tode ihres Mannes auftrat), ankämpft.
Wir haben die Tagesklinik, stationäre Behandlung, Medikamente, ect. hinter uns. Inzwischen haben sich viele Familienmitglieder und Freunde von ihr abgewandt, da sie sich, genau wie Brokenheart es schildert, die wildesten Ausreden einfallen läßt, um Verabredungen abzusagen und man nun annimmt, sie lege keinen Wert darauf. Das hat zur Folge, daß sie noch mehr Zeit zum Grübeln hat und sich einsamer fühlt als zuvor.
Ich habe sie bei vielen Arztbesuchen begleitet und mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
Von jedem Arzt(!) kam die Aussage, eine Therapie alleine könne nicht helfen. Sie müsse unbedingt, unbedingt aktiv werden, auch wenn dies ungeheure Kraft kostet. Keine Absagen, kein Einigeln, kein ewiges Grübeln über die Vergangenheit, keine Fragen: "Warum mußte MIR das passieren"!
Ich weiß, das hört sich einfach an, ist aber unendlich schwer. Ich ermuntere immer wieder unsere Familie, nicht locker zu lassen, sich nicht zurückzuziehen. Meiner Schwester habe ich geraten, unbedingt ehrlich zu sein und zu erklären, WARUM sie diese oder jene Verabredung nicht einhalten möchte. Es weiß ja jeder um ihre Krankheit, kann sie aber nicht richtig einschätzen.
Dir liebe Brokenheart alles, alles Gute und ganz viel Kraft. Du schaffst das, denn du bist auf einem guten Weg. Da ist ein Brummschädel, nach ausgiebigem Feiern schon mal ein prima Anfang. :D
Übrigens halte ich deine Jugend für eine ausgezeichnete Heilquelle. Meine Schwester war 30 Jahre mit ihrem Mann verheiratet, er war ihr Leben, denn sie hatte ihren Beruf aufgegeben. All das trifft bei dir nicht zu.

Liebe Grüße von Rena II

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 02.08.2011, 06:06

Schönen guten Morgen,

erstmal ein großes Dankeschön für Eure Beiträge.
Bitte seid mir nicht böse, wenn ich nicht immer gleich zurück schreibe, aber manchmal tut es mir ganz gut, mal ein oder zwei Tage drüber nachzudenken.

Liebe Mohn,

Du hast geschrieben:
ich freue mich, dass es Dir heute wieder etwas besser geht. Auf Deinem weiteren Lebensweg wirst Du immer wieder Phasen haben, wo Du von sehr viel Gefühlen und Gedanken die Du nicht haben möchtest oder schon überwunden glaubtest eingeholt wirst. Das kenne ich auch von mir. Irgendwann wirst Du merken, dass diese Phasen immer weniger werden und Du immer besser damit umgehen kannst. Du wirst ganz bestimmt einmal viel mehr gute als schlechte Phasen haben. Es wird in der Therapie noch einmal „hart“ für Dich werden, aber es ist meiner Meinung nach die beste Hilfe, die Du im Moment bekommen kannst.

Auftanken ist wichtig und es hat mir immer sehr geholfen, mal für einen Tag die kleinen schönen Dinge die das Leben uns schenkt ganz bewusst zu sehen - eine Blume die blüht und uns, ohne etwas zu erwarten, ihre Schönheit zeigt; einen Baum, dessen Ruhe und Kraft wir versuchen können in uns aufzunehmen; ein Lächeln oder ein liebes Wort, das uns ein Mensch schenkt und ein sich selbst im Spiegel zulächeln - vielleicht kann es auch Dir helfen. Ich wünsche Dir für heute ganz viele solcher Momente. Möge Dein brokenheart einmal ein happyheart sein.
Danke für die lieben Worte.
Ich denke, die nächste Zeit wird bestimmt nicht leicht, aber ich freue mich schon sehr auf den neuen Job.
Ich arbeite sehr gerne in meinem Beruf und hoffe in der Tagesklinik die nötige Energie aufzutanken um gestärkt hinzugehen.
Ich habe ja diese Woche noch Urlaub und habe mir fest vorgenommen die nächsten Tage etwas schönes zu machen.
Heute werde ich meine Schwester besuchen.
Später fahre ich gemeinsam mit meiner Mutter in die Tagesklinik, wir bekommen eine Rundführung.
Am Nachmittag habe ich ein Date mit meiner Übergangstherapeutin und heute Abend fahre ich zu einer lieben Freundin in den Garten.
Wir machen ein Feuer, darauf freu ich mich am meisten!!!
Mein Tag ist also vollgepackt :)
Ich arbeite daran, dass brokenheart bald wieder happy ist :wink:

Liebe Hulla,

Du hast geschrieben:
[quotenein, der beitrag war nicht speziell an dich, sondern allgemein meine gedanken, die mir gestern abend so durch den kopf gingen - also eher "laut gedacht" und es gibt ja noch mehr warums.

ich bin ja jetzt lange genug hier im forum und denke immer öfters, je mehr gewarnt wird, desto mehr dieser fälle gibt es, oder trauen sich die frauen mehr, ihre situation öffentlich zu machen? ich weiß es nicht.

dir wünsche ich aus ganzem herzen, daß du es schaffst, du bist auf einem guten weg dazu.
und ich habe noch so ein sprüchlein für dich:

jedem menschen (manne) wohlgetan, ist ein ding, das niemand kann

so abgedroschen die dinger auch sind, ein funken wahrheit ist immer dabei, gell?

ich drück dich mal (und das mache ich nun wirklich ganz selten - habs nicht so mit dem neumodischen zeugl mit umarmen und bussibussi bei jeder gelegenheit )

und wünsche dir einen schönen sonntag, auch wenn die uns versprochenen 30 grad nicht vorhanden sind

grüßle hulla][/quote]
Dein Beitrag war,egal ob allgemein oder nicht, ein sehr guter Beitrag, der zum Nachdenken anregt.
Warum lässt man sich auf solche Vollpfosten ein? Gute Frage.
Vielleicht finde ich bald die Antwort, dann verrat ich sie :lol:

Danke für Deinen Drücker, ich habe mich sehr gefreut :oops: und die Sonne ist mittlerweile auch angekommen.

Liebe Grüße an Euch
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 02.08.2011, 06:28

Liebe Steckchen,

Du hast geschrieben:
Ich kenne einige Leute, die genau dieses Verhaltensmuster an den Tag legen. Und ich kannte auch eine Frau, die es dann doch geschafft hatte, eine solche Frau aus ihrem Schneckenhaus zu locken und dann war der Tag auf einmal ganz toll für sie. Ja, Du hast eine Depression, aber das soll jetzt bitte nicht wie ein Riesenettikett an Deiner Person kleben, so daß Du Dich jetzt gehen lassen sollst, und das als Entschuldigung dafür nimmst, Dich nicht mit Freunden zu treffen, die für Dich gut sein könnten. Es ist ja immer so einfach, zu sagen, Depression ist eine Krankheit, da macht man das und das und es ist wieder vorbei. Ich würde an Deiner Stelle jetzt nicht nur auf die Tagesklinik warten. Sondern bereits jetzt mit Deinen Freunden nach Draußen gehen, keine Angst vor starken Stimmungsschwankungen haben und nicht immer versuchen wollen, vor Deinen Freunden die perfekte Fassade nach außen zu kehren, weil Du Angst hast, sie könnten Deine Stimmungsschwankungen nicht tolerieren. Ich denke nämlich, dieses Perfektseinwollen machst Du nicht nur bei Männern. Und genau das sind die Leute, die irgendwann zusammenbrechen, weil sie ihr nach außen zur Schau gestelltes Selbstbild nicht mehr aufrechterhalten können. Weil sie glauben, nur durch diese vorgegaukelte Fassade bei anderen ankommen zu können.

Unsere Gesellschaft ist ja ach so tolerant gegenüber allen möglichen Fauxpas oder bestimmten Gruppen. Seien es Gothics oder Schwule oder eben Türken. Solange die in Gruppen auftreten. Aber wo bleibt denn unsere Individualität, unser Selbstvertrauen, wenn wir mal wir selbst sein wollen? Ist man als Einzelner nichts? Es ist ja nachgewiesen, daß insbesondere die Personen Opfer von Mobbing werden, die sich allzusehr von der sie umgebenden sozialen Gruppe durch abweichendes Verhalten unterscheiden. Ich glaube, daß sehr viele Menschen große Angst haben, durch allzugroße Unterscheidung, durch zu viel Offenheit, ins Abseits zu geraten, nicht mehr geschätzt und geliebt zu werden, gar gemobbt zu werden. Und deshalb werden sie krank, weil sie eben überall dieses übersteigerte Normalitäts-, Perfektionsverhalten an den Tag legen. Das heißt, sie unterstellen allen anderen, daß sie dies von ihnen erwarten. Und damit machen sie sich letztendlich krank und unglücklich. Also ich glaube, sooo individuell, wie unsere Gesellschaft immer tut, sind wir wohl noch lange nicht. Im Gegenteil, durch wirtschaftliche Konkurrenz und unterschwelligem Druck wird die Gleichheit und dieses Perfektionsverhalten nur noch schlimmer.
Hallo Brokenheart,

eines dazu ist mir noch eingefallen: Wenn Du zu häufig Deinen Freunden solche Ausreden servierst, dann könnten diese auch annehmen, daß sie vielleicht etwas falsch gemacht haben oder Du sie eigentlich gar nicht so magst oder sauer auf sie bist. Und dann rufen sie Dich irgendwann gar nicht mehr an, wenn sie nicht über Deine Situation Bescheid wissen. Nicht, daß Du Dich jetzt aus Höflichkeit mit jedem treffen sollst, wenn Du gar nicht kannst oder willst. Aber vielleicht irritierst Du damit Leute, die es gut mit Dir meinen, aber sich durch Dich vor den Kopf gestoßen fühlen, weil ein solches Verhalten, wie Du es beschreibst, eben auch solche Menschen an den Tag legen, die andere abservieren wollen, weil sie sie eigentlich unsympathisch finden, dies aber nie offen sagen würden. Ich wollte Dir damit nur sagen: Das kann man leicht falsch verstehen und dann wäre Porzellan zerschlagen worden, wo doch einfaches Zusammensein so schön sein könnte.
Danke für die Beiträge, sie sind immer wieder Klasse.
Ja, es ist ein Fehler sich einzuigeln, aber ich raffe mich ein Glück, immer wieder auf. Ich war nun 3 Tage am Stück zuhause, zwei davon habe ich vor mich hin getrauert, gestern habe ich mich auf den Balkon gesetzt, habe mir eine Maske gemacht, ein Fußbad und die Seele baumeln lassen.
Es war sehr gemütlich, ich habe gute Musik gehört, mit Freunden telefoniert und mir den Sonnenuntergang angeschaut.
Ich habe mir Kerzen angezündet und den Ausblick genossen.
Da ich über Stunden telefoniert habe, war ich auch nicht einsam.
Heute bin ich den ganzen Tag unter Leuten, nächste Woche wenn ich wieder arbeite sowieso.
Ich erfülle meinen Pflichten und gehe wichtigen Terminen nach.
Bei Verabredungen mit Bekannten , die meine Geschichte nicht kennen, kommen die Ausreden, mit meinen engen Freunden spreche ich schon offen und die haben Verständnis.
Davon abgesehen, nehme ich Verabredungen mit meinen Freunden meist auch war. Die treten mir dann in den Hintern bis ich mich aufraffe :lol:
Bei meinen wahren Freunden muß ich nicht perfekt sein und oberflächliche Bekannte, geht es nichts an, wie ich mich fühle.
Ich mag auch nicht ständig über mich Reden. Wenn ich mit Freunden zusammen bin, gibt es auch noch anderes zu besprechen.
Ich denke, meine Freunde nehmen und kennen mich schon so,mit allen Macken und mögen diese auch :D

Ich hoffe, ich konnte Dir meine Situation etwas erklären.

Liebe Grüße und einen sonnigen Tag :!:
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

brokenheart27
Beiträge: 307
Registriert: 30.12.2010, 07:12

Re: Auch mein Herz ist gebrochen...

Beitrag von brokenheart27 » 02.08.2011, 06:42

Nachtrag an Steckchen,
das, was Du beschreibst, geht ganz vielen Frauen so. Letztlich honorieren die Herren der Schöpfung es jedoch nicht unbedingt, wenn wir Frauen ihnen alles rechtmachen. Im Gegenteil: Sie nutzen das häufig aus, machen es sich bequem und dann, wenn ihnen zu langweilig mit uns geworden ist, lachen sie uns auch noch aus oder gehen einfach und wenn man dann überhaupt eine Rückmeldung bekommt, dann behaupten sie, es würde die Reibung fehlen, der Kick. Also sind beide mit so einer Situation nicht besonders glücklich.

Und wenn Du schreibst, Daß er in Tunesien Deine einzige Bezugsperson war, und sich vor allem dann liebevoll um Dich gekümmert hat, als Du krank warst, dann zeigt mir das, daß er wohl eine Partnerin brauchte, der es so richtig mies ging, damit er mal sein Helfersyndrom rauslassen konnte. Bzw. zeigen konnte, wie toll und edelmütig er war. In den Situationen, in denen er Dich geschlagen hatte, warst Du doch bestimmt eher aufmüpfig oder hattest Du da überhaupt keine Ahnung, wie es zu dieser Tracht Prügel gekommen war? Warst Du ihm da etwa zu stark oder er hatte Angst, daß Du es wieder werden könntest? In der Regel gesellt sich ja die körperliche Gewalt dann zur seelischen, wenn der schwächere abhängige Partner eh schon am Boden liegt und keinerlei Widerstand mehr zu befürchten ist.
Ich glaube nicht das mein Ex ein Helfersyndrom hatte, sein Kümmern war lediglich ein schlechtes Gewissen.
Ich wollte ihn so oft verlassen, hab´ihn vor die Tür gesetzt oder meine Sachen gepackt.
Ich war schon rebellisch, wenn er wieder mal nicht pünktlich zuhause war und eine Frau wiederspricht einem Mann nicht :wink:
Also gab es eins drauf.
Kurze Zeit später, wie auf Knopfdruck, bereute er alles.

Er hat mir oft gesagt, dass er stolz ist, so eine schlaue Frau zu haben, andererseits hat er das an mir gehasst und konnte damit nicht umgehen.
Er hätte mich nicht verlassen, es war ja alles bequem für ihn.
Keep me searching for a Heart of Gold-Neil Young

Antworten