@Katrina: Bei (antiautoritärer) Erziehung geht es um Kinder, Du/wir sind aber (hoffentlich genug) erwachsen, um übertriebenen Toleranzforderungen selbst Grenzen aufzuzeigen.Katrina hat geschrieben: ...Ich fühle mich einfach zu oft zur Toleranz gegenüber den Intoleranten aufgerufen. Multi-Kulti, wie es in D läuft, erinnert mich an antiautoritäre Erziehung. Bei beiden fehlen Grenzen.
@Strauss: ob dies wirklich unter "kognitive Dissonanz" (http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz) fällt, wage ich zwar zu bezweifeln, aber ich verstehe Deine Erklärung trotzdem.Strauss hat geschrieben:Man nennt es "kognitive Dissonanz". Mißstände im eigenen Haus, der eigenen Familie, Gruppe, Nation werden verschwiegen, nicht beachtet, verdrängt, weil diese implizieren, daß man selbst als Teil dieser Gruppe fehlerhaft gehandelt oder diese Handlung unterstützt bzw. gebilligt hat. Einfacher ist es, Mißstände bei Gruppen zu beklagen, mit denen man selbst nicht assoziiert ist, da hier die eine eventuelle eigene Verantwortung nicht in Frage kommt.Katrina hat geschrieben: Aber beim Blick auf die Probleme in D sind wir wie gelähmt, während wir einen riesigen Aktionismus entwickeln, wenn es um andere Länder geht.
Es gibt auch den Spruch:
"Das stärkste Band der Freundschaft ist ein gemeinsamer Feind." (Frankfort Moore)
Man könnte diesen in etwa folgendermaßen modifizieren:
eine der (beliebtesten) Methoden, von der eigenen Verantwortung (bei internen Problemen) abzulenken, ist, sich gemeinsam auf die Probleme der "Anderen/Externen" zu konzentrieren.
Vielleicht resultiert daraus sogar die Überheblichkeit, mit welcher dann gespendet/geholfen wird.
Denn logischerweise wäre dann das eigentliche Ziel, sich als "etwas Besseres" zu fühlen
und damit dem vorausgehenden "schlechteren Gefühl" entfliehen zu wollen.
Fragt frau/man sich nur, was für eine Art Freundschaft das tatsächlich ist,
wenn sie sich erst einen gemeinsamen Feind suchen muß, um sich verbunden fühlen zu können?