ist er anders?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

Moderator: Moderatoren

Antworten
cem1985
Beiträge: 241
Registriert: 11.02.2011, 21:50

Re: ist er anders?

Beitrag von cem1985 » 14.02.2011, 20:50

mara hat geschrieben:Hi Cem,
die Problematik, die vorher aufgezeigt wurde, stimmt. Selbst wenn dein Freund nicht unter die Kategorie "Bezness" fällt,
ist ein Zusammenleben immens schwer. Es kann villeicht glücken, wenn bestimmte Voraussetzungen da sind.
Dazu gehört eine Ausbildung, ein intellektuelles Level, das in etwa deinem entspricht, Konfliktfähigkeit und die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren. Um sich anpassen zu können, muss man seine eigenen kulturellen Prägungen anschauen können und Teile auch in Frage stellen können, sie mit den europäischen vergleichen können, Teile der deutschen Seite übernehmen und trotzdem noch man selbst bleiben zu können. Diese Leistungen erfordern von beiden Partnern sehr viel Verständnisbereitschaft, sehr viel eigene Reflexion, sehr viel
Reden miteinander, die Überprüfung eigener Werte und der des Anderen. Es ist manchmal Schwerstarbeit und manchmal
klappt es einfach nicht, weil es Ansichten gibt, die man nicht teilen kann, weil man sie einfach nicht nachvollziehen kann, denn man ist von seiner Kultur und Gesellschaft geprägt. Mir hat mal jemand gesagt, dass die Jahre bis zur Pubertät die Persönlichkeit besonders stark prägen, das heisst, das familiäre, soziale, religiöse Umfeld. Alles weitere Gelernte liegt nur oben drauf und in Krisenzeiten wird dann auf die darunterliegenden Erfahrungen zurückgegriffen. Und das machen beide Partner.
Es gibt bi-nationale Paare, die zusammenbleiben, eher wenige sehr lange. Manchmal kann nach Jahren der Anpassungsdruck sehr stark geworden sein und einer will einfach nicht mehr.
Du solltest Dir das auch einmal überlegen und vielleicht auch dazu Mal in eine Beratung gehen. Es gibt in manchen Städten auch solche Stellen, die vor einer Eheschließung oder dem Wunsch zusammen zu leben Unterstützung geben.
Hallo Mara,
es ist klar, dass wir in einigen Punkten verschiedene Ansichten haben. Wenn wir bisher verschiedene Ansichten haben, haben wir veruscht zu klären, worauf diese Ansicht beruht, was wir darüber denken und haben veruscht, so eine Mitte zu finden.
Meiner Meinung nach sind wir intellekutell gesehen auf der gleichen Höhe, charakterlich passen wir gut zusammen und haben auch einen ähnlichen Humor.
Mir ist klar, dass die Beziehung nicht einfach werden wird, bisher denke ich aber, dass sie klappen kann.
Danke übrigens für den Tipp mit der Beratung. Ich wusste garnicht, dass es diese Beratungen gibt.
LG

Nilopa
Beiträge: 1565
Registriert: 30.10.2009, 17:05

Re: ist er anders?

Beitrag von Nilopa » 14.02.2011, 21:37

Hallo cem1985,

Du hast geschrieben:
das wären auf jeden Fall Punkte für mich, an denen ich erkennen würde, was läuft. Ich habe zum Glück den "Forum-Vorteil" :D und wüsste so, was dahinter steckt wenn es zu solchen Situationen kommen sollte.
...das kann Jahre dauern und bis dahin willst Du nix hinterfragen? :?

Was ist, wenn er das Geld nicht vom Onkel, sondern von einer Europäerin "geliehen" bekommen hat? :o
Würde er Dir das auf die Nase binden? :(
Würde er dann auf eine derartige Einnahmequelle (und kostenlosen Sxx!) freiwillig verzichten wollen? :roll:

Vielleicht brauchst Du Dir ja deswegen vorerst keine Gedanken machen wegen der Kosten, wenn Du ihn wieder besuchen wirst. :shock:
Wann würdest Du dank des "Forum-Vorteils" wirklich erkennen, was läuft???
Solange Du darauf angewiesen bist, ihm aus der Ferne (blind?) zu vertrauen, hast Du auch kaum eine Möglichkeit, seine Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen! :wink:

LG Nilopa 8)
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

mara
Beiträge: 174
Registriert: 17.04.2008, 18:04

Re: ist er anders?

Beitrag von mara » 15.02.2011, 09:21

Hi Cem,
ich hatte den liberalsten, gesprächsbereitesten, liebevollsten Mann den man sich nur vorstellen kann.
Er hatte viel vor. Ich wußte, dass es hart wird, aber was da kam, dass hätte ich nie gedacht.
Ich bin mir sehr sicher dass wir uns lieben, geliebt haben, Auch ich dachte, wir schaffen das, weil wir uns lieben.
Das hat viel Energie gegeben. Die ganze energie wurde von "Grabenkämpfen" aufgefressen.
Es ging darum, dass ich helfen sollte. Er war wie ein kleines Kind. Das habe ich auch kapiert. Das ist so, weil man von Außen in so eine Situation fällt. Das habe ich akzeptiert und gedacht es wird sich ändern.
Er hat meine offene Art und meine Selbständigkeit geliebt. Hier wurde das nach der Hochzeit zur Gefahr.
Meine Offenheit machte ihn eifersüchtig auf jeden und alles. Meine Selbständigkeit war ein rotes Tuch, weil er es eben erst ein Mal nicht war. Ich sollte helfen, was ich auch tat. Er lehnte meine Hilfe dann aber ab.
Ich war an allem Schuld. Es gab endlose Machtkämpfe, weil er sich klein fühlte und seine Rolle als Mann nicht
ausfüllen konnte und ich konnte die Rolle als Frau, die er mir zugedacht hatte nicht ausfüllen. Ich hatte ständig das Gefühl, mir wird eine Schablone aufgedrückt.
Hier bei uns gibt es Beratungsstellen für bi-nationale Ehen. Ich ging dort hin und man hat mir erst einmal klar gemacht, was in so einem Mann in seiner Situation vor sich geht. Ich verstand das und bin heulend da raus, weil ich merkte, wie schlecht es ihm ging. Da er aber auch auf Grund seiner Herkunft keine Beratung in anspruch nehmen konnte,
ging es nicht weiter. Ich verstand, er nicht. Diese ganzen Sachen waren sehr wichtig und sie haben unsere Liebe durchfressen. Wir leben getrennt, hatten auch Mal wieder eine Annäherung, aber wir kommen nicht mehr richtig zusammen. Ich kämpfe immer noch. Immer wenn ich so lebe, wie er sich das so vorstellt, geht es gut, aber ich lebe dann nicht richtig.
Sein Lebensmodell ist seit er hier ist: Er ist der Ernährer und Beschützer (was er aber gar nicht ausfüllen kann)
ich soll für alle seine Bedürfnisse immer parat stehen. Also eben ein anderes Modell mit klar definierten Rollen für ihn.
Für mich ist das ein Modell, dass vielleicht vor 80 Jahren hier vorherrschte.

Und glaube mir, wir haben 3 Jahre kennenlern Zeit gehabt, wir konnten Konflikte lösen, Probleme besprechen, Zukunftsmodelle entwerfen... Mit der Hochzeit war Schluss. Es galten nur noch seine (alten) Modelle.
Und je länger er hier ist, um so krasser wird das. Es sind die Ansichten, Einstellungen Rollenmodelle, die er erworben hat und er kann nur sehr schwer etwas ändern, obwohl er schon vor mir in Europa gelebt hatte, obwohl er auch andere
Einstellungen hatte.
Die ehe einer Freundin hat viele Krisen hinter sich, auch schlimmster Art, Trennungen etc. Sie haben sich aber irgendwie wieder zusammengerauft und im augenblick läuft es. Aber es gibt immer wieder "Grabenkämpfe".
Seine Familie im Ausland unterstütz aber sie, daher redet er und kann auch zuhören. Er ist nicht so starr.

Ich schreibe dir das, um dir zu erklären, dass mein Mann "anders" war, er ist kein Beznesser, aber die Umstände und die verschiedenen Einstellungen, die Sicht auf das Leben etc. sind einfach anders, das kam hier durch und er kann eben nicht so gut Kompromisse schließen und seine einstellungen in Frage stellen.Ich kann das ganz gut, aber für ihn müsste das fast bei mir in Richtung Selbstaufgabe gehen. Ich bin in der Rolle einer muslemischen Frau, die immer wenn es gebraucht wird Europäerin ist, nämlich dann wenn er Hilfe braucht oder sich der Verantwortung entziehen will.
Dann darf ich selbständig sein.

Das sind alles Dinge, die man nicht mal erahnen kann.

morena
Beiträge: 4022
Registriert: 29.03.2008, 15:52

Re: ist er anders?

Beitrag von morena » 15.02.2011, 10:15

Hallo, mara

Dein Bericht entspricht genau der Realität. Ich habe 17 Jahre Ehe mit einem Nordafrikaner "geschafft".Ohne Bezness,er kam nicht aus dem
Tourismus,sondern war hier an der Uni, wir hatten gemeinsame perfekte Sprachen und dennoch gibt es Probleme,die sich mit den Jahren noch verschärfen,
anstatt besser zu werden und ständiges Kompromisse eingehen,meist seitens der Frau,zerstört auf Dauer die grösste Liebe.Somit habe ich
aufgegeben und ich fühle mich wie befreit und mit einem europäischen Mann muss man grundsätzliche Dinge nicht mehr diskutieren.

Wenn man dann die Fälle nimmt,Mann ohne Ausbildung,keine Aussichten auf berufliche Ziele in Europa, keine gemeinsame Sprache in allen Feinheiten
und der Wunsch, nach Europa zu kommen, wie man jetzt wieder sieht, nur raus aus Tunesien, egal,wie gefährlich,da ist es doch mit einer
verliebten Frau,die das AMIGA Syndrom hat,das Einfachste von der Welt. Danach hält Mann ein paar Jahre durch und schon kann er mit dem Pass,
seine tunesische Frau ehelichen oder hat sein Haus in Tunesien finanziert.
Die Chancen, eine lange bi-nationale Ehe zu führen,bestehen wirklich nur,wenn der gesamte Hintergrund stimmt und das ist der Punkt,den ganz junge
oder manchmal auch ältere Frauen,nicht wahrhaben wollen. Liebe überwindet nicht alle Hindernisse, sondern vergeht sehr schnell an den Hürden
des Alltags,ohne Sonne und Meer.
Viele Grüsse, Morena

KeinOhrHase
Beiträge: 192
Registriert: 20.12.2010, 07:53

Re: ist er anders?

Beitrag von KeinOhrHase » 15.02.2011, 10:32

@ Mara: genau so habe ich es auch erlebt :-(

rosalina
Beiträge: 66
Registriert: 09.02.2011, 15:27

Re: ist er anders?

Beitrag von rosalina » 15.02.2011, 10:52

eine beziehung oder ehe mit einem menschen aus einem anderen kultur oder religionskreis kann natürlich "gut gehen"

aber in so eine beziehung wird man so viel mühe, schweiss, arbeit und kraft investieren müssen und ich denke unbewusst wird es immer die frau sein, die hier vor allem die primäre kompromissbereitschaft zeigen muss und sich an ihren mann anpassen muss, da leider in vielen kulturen der mann höher gestellt ist als die frau

dazu kommen die lebensumstände hier, denen diese menschen nicht gewachsen sind, schulabschlüsse können meistens ja schon gar nicht als gleichwertig mit den unseren betrachtet werden. und das ist erst das kleinste problem

diese menschen denken komplett anders, in europa ist man meist zukunftsorientiert. man schafft sich eine basis um für die zukunft darauf aufzubauen.
wie ich es auch in meiner jetzigen beziehung feststelle, existiert dieses denken bei meinem partner nicht wirklich. natürlich möchte er ein auto, eine tolle wohnung etc, aber das man eine familie nur sicher gründen kann, wenn man ersteinmal ein notpflaster anhäuft, auf das man dann zurückgreifen kann, daran denkt er nicht
es gilt nur das heute, das morgen ist für die meisten noch in weiter ferne. allein das bietet viel nährboden für differenzen.

leider sucht mensch immer eine herausforderung, ein grosser fehler von uns frauen ist, bei einem kleinen anflug von verliebtheit gleich familien und zukunftsplanung zu betreiben anstatt ganz relaxt anzugehen
Die Seele einer unschuldigen Frau ist heilig, ebenso wie ein Kind.

Geena
Beiträge: 380
Registriert: 06.05.2008, 11:12

Re: ist er anders?

Beitrag von Geena » 15.02.2011, 11:30

Liebe Rosalina,

da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wir Frauen sind auch oft die, die hoffen, den Partner in der Beziehung noch irgendwie ändern und "umformen" zu können, so nach dem Motto " das wird schon".
Ein Trugschluß, wie man leider oft feststellen muss. Natürlich muss man in einer Beziehung aufeinander zu gehen, den einen oder anderen Kompromiß schließen - aber verbiegen sollte sich niemand.
Man muss wirklich die Realität sehen: What you see is, what you get.
Wenn man dann feststellt, dass der Märchenprinz aus 1001 Nacht eben nicht so kompatibel ist mit "unserer Welt", dann kommt das böse Erwachen und die Erkenntnis, dass man sich in eine Illusion verliebt hat.

Daher: Drum prüfe, wer sich ewig bindet - hat schon meine Oma immer gesagt und Recht hatte sie :wink: .

LG,
Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

Nilopa
Beiträge: 1565
Registriert: 30.10.2009, 17:05

Re: ist er anders?

Beitrag von Nilopa » 15.02.2011, 12:28

Drum prüfe, wer sich ewig bindet
...und auch wer sonst etwas zu verlieren hat (Geld, psychische und physische Gesundheit, Würde,....) :wink:

LG Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

mara
Beiträge: 174
Registriert: 17.04.2008, 18:04

Re: ist er anders?

Beitrag von mara » 15.02.2011, 12:48

hi,
ändern kann man einen Menschen nicht, das kann nur er selbst, wenn er Dinge "einsieht". D.h. sich Dinge anschaut und in sie hineinsieht. Das kann meines Erachtens kein Mann, der mit dem Gefühl aufgewachsen ist, er sei etwas Besonderes weil er ein Mann ist. Er ist letzendlich der, der plant, (scheinbar seine Frau mit einbezieht), entscheidet, draußen arbeitet, die Außenkontakte pflegt und zusätzlich auch noch das Recht hat zu tun was er will und für richtig findet und grundsätzlich Recht hat.
Ich habe lange Zeit damit verbracht immer wieder verschiedene Perspektiven aufzuzeigen, Standpunkte.
Aber wenn man(n) nicht flexibel ist oder unbedingt an seinen Einstellungen festhalten will manchmal nur weil er eben der Mann ist, dann tut sich nichts.

Neue Formen des Zusammenlebens machen Angst, vor allem, wenn man(n) erst einmal entwurzelt in eine andere Kultur kommt. Es fehlt die innere Sicherheit, die innere Basis. Die ist dann die Frau und einer Frau kann man nicht glauben. 'Erstens weil man ein Mann ist und zweitens macht man sich ja vor anderen Männern lächerlich.

Es entstehen Verwickelungen ohne Ende, die man meistens als Paar gar nicht lösen kann. Wenn jemand von außen interveniert, gibt es Möglichkeiten. Ich habe immer gedacht, wenn mein Mann nur so was wie einen Vaterersatz hätte, der ihn versteht und aber auch mich und der von ihm respektiert würde...
Ich hatte jemanden gefunden, aber da ich an allem schuld war, sah er es nicht für nötig an mal in eine Beratung zu gehen. Es hätte ihm selbst geholfen, da bin ich mir sicher auch wenn wir uns dann richtig getrennt hätten.

Cem, ich will dir deine Gefühle nicht ausreden, das kann auch keiner. Aber bedenke solche Strukturen.
Dein Freund wird sich zweifellos ändern, wenn er nach Deutschland kommt, in welche richtung weiss keiner.
Das hängt mit der Immigration zusammen zu großen Teilen. Es gibt dann auch eine Zerrissenheit, die hat jeder der in ein anderes Land zieht. Es gibt das Gefühl immer fremd zu sein, auch wenn man sich noch so gut integriert. Ich selbst kenne diese Gefühle, da ich selbst im Ausland gearbeitet habe und vor hatte mich eventuell dort nieder zu lassen.

Mir hat jemand gesagt, dass das der Preis der Immigration ist. Es wird gemildert, wenn man eine gute Ehe und Familie aufbauen kann, seinen und einen gemeinsamen Freundeskreis hat, einen guten Job und vor Allem alle Alltagsnotwendigkeiten erfüllen kann. Das dauert. Im Schnitt 7-10 Jahre.
Und manchmal klappt es nicht. Und manchmal nicht mit der Frau, die ihn geheiratet hat, weil die Liebe einfach kaputt geschlagen wurde.

Das muss nicht so sein, passiert Aber oft.

Ich liebe meinen Mann noch immer, aber ich bin nicht mehr bereit das um jeden Preis zu tun. ich war nämlich die, die das meiste "bezahlt" hat. Nicht in Geld. Ich übe mich im Augenblick im LOSLASSEN.

rosalina
Beiträge: 66
Registriert: 09.02.2011, 15:27

Re: ist er anders?

Beitrag von rosalina » 15.02.2011, 12:57

mara hat geschrieben: ich war nämlich die, die das meiste "bezahlt" hat.
ist es in solchen beziehungen nicht meistens die frau, die mehr bezahlt? sei es psychisch, körperlich oder finanziell?

leider besitzten frauen diese angeborenen mutterinstinkt und möchten rein instinktiv immer für alle das beste, ich hab sogar lange zeit gedacht es sei einfach meine pflicht als frau alles zu tun, um alle bedürfnisse des partners zu stillen und mich in selbstaufgabe zu üben.

in vielen kulturen wird es den frauen ja auch genauso von klein auf geprädigt, das der mann immer an erster stelle kommt egal was etc

europäische frauen sollten sich nichts einreden lassen, sie seien schlechter oder emanzipierter. frauen aus aller welt beneiden sie, das sie tun und lassen können was sie vollen und wann sie es wollen

bevor man eine beziehung mit menschen aus diesen ländern eingeht sollte man überlegen, welchen standard möchte ich in meinem leben halten, denn eins ist gewiss, viele dieser männer sind ausserstande hier in deutschland eine frau oder familie zu ernähren

ich hab gar keine lust, egal ob einen molsem, afrikaner oder auch deutschen durchzufüttern weil er einfach gar nicht in der lage ist einen gutbezahlten job zu finden.
geld alleine macht nicht glücklich, das ist wahr und ist auch auf normale beziehungen anwendbar. aber warum soll eine frau sich kaputt schuften, wenn die einstellung des mannes schon für die tonne ist
Die Seele einer unschuldigen Frau ist heilig, ebenso wie ein Kind.

mara
Beiträge: 174
Registriert: 17.04.2008, 18:04

Re: ist er anders?

Beitrag von mara » 15.02.2011, 14:34

Ich habe gar nicht daran gedacht ihn "biegen" zu wollen, ich wollte nur, dass er kapiert, dass es andere Einstellungen, Sichtweisen, Ideen oder was auch immer gibt und dass es weder Gut noch Schlecht oder Richtig und Falsch gibt.
Bei manchen Konflikten merkte ich wie es auf einmal in seinem Kopf rotierte und ich dachte, endlich passiert da was.
Dann kam ich würde ihn mit meinen Argumenten ganz "ver-rückt" machen(sicher :D ) und es sei aber so wie er es sieht, basta. :(
Seit einiger Zeit merke ich, dass er sehr sauer auf Verhaltensweisen von Anderen reagiert, die er aber selber drauf hat.
Da habe ich dann einen "realen" Punkt und da scheint, wie gesagt scheint auf einmal doch so was wie Einsicht zu passieren.
Aber das ist so minimal und manchmal auch nur temporär und von der jeweiligen Stimmung abhängig.

Ich wollte, dass er selbst sieht, was seine Verhaltensweisen bei anderen anrichten und welche Konsequenzen das hat.
Ihm geht es nämlich damit auch nicht gut.

Ich habe ihm öfter gesagt, dass er mich nehmen muss wie ich bin und wenn er das nicht kann, dann soll er sich eine Frau aus seinem Land nehmen. Das will er aber auch nicht, denn um die muss er sich kümmern und die Rolle des Ehemannes erfüllen, was er letztendlich ja auch gar nicht möchte. Die Freiheiten und Möglichkeiten, die er hier und mit einer Deutschen hat, hätte er nämlich dann nicht, dafür würden schon die Familien sorgen.

cem1985
Beiträge: 241
Registriert: 11.02.2011, 21:50

Re: ist er anders?

Beitrag von cem1985 » 15.02.2011, 18:33

Bigi hat geschrieben:Liebe cem, auch Tatoos sind doch nicht Gegenstand einer Entscheidung für oder wider Jemandem..Nein, garantiert nicht..
Ich weiß ja nicht wie es in Tunesien so ist, da ich mich da nicht so gut auskenne..
Aber, sofern ich informiert bin (von Ägypten her) sind doch Henna-Tattoos durchaus Gang und gebe, oder?
Und warum denn nicht auch reale Tattoos?..Ich denke das alles sind Äußerlichkeiten, die doch wirklich nichts über die betreffende Person aussagen..
Hier in D zb. sind Tattoos durchaus angesagt..
Mal eine kleine Anekdote dazu, aus meinem Leben..
Ich habe mir zu meinem 40. Geburtstag mein erstes (bisher auch einzigstes) Tattoo stechen lassen..ganz schön daneben was.. :wink:
Aber ich stehe dazu, und finde es supi schön..es ist an einer Stelle meines Körpers welche ich mit Bedacht ausgewählt habe und wird den Fliehkräften des Alters trotzen.. :mrgreen:
Ich habe mir dieses Tattoo stechen lassen, weil ich das wollte und weil es ein sehr schönes Motiv ist..
Also, wo ist das Problem?
Die Zeiten wo Tattoos hier als anrüchig und als Knasti verschrieen waren, sind doch lange vorbei..
Die Hauptsache ist doch, es gefällt ihm..von einem Tattoo auf irgendwelche Charaktereigenschaften zu schließen, ist doch Quatsch..
Und selbst wenn, wem das nicht gefällt der darf gern weg schauen..
Liebe Bigi,
für mich sind Tatoos auch nicht Gegenstand einer Entscheidung, habe jedenfalls kein Problem mit tätowierten Menschen :lol:
Gratuliere zu deinem Tatoo :wink: Mit 15 Jahren ca. wollte ich auch undbedingt eins haben, meine Mutter hat´s aber verboten...Inzwischen bin ich ihr eigentlich dankbar dafür.

@Mara:
vielen Dank dafür, dass du deine Beziehung so ausführlich beschrieben hast. Wenn ich sagen würde, das regt mich nicht zum Nachdenken an, würde ich lügen...warum muss das denn alles so kompliziert sein...habe wohl irgendwie einen Hang zu komplizierten Beziehungen :mrgreen:
Auch den anderen danke ich natürlich. Habe die Beiträge heute bereits verfolgt, jedoch mit meinem Handy und irgendwie habe ich es nicht hinbekommen, darüber zu antworten....
Nun ja, beim Besuch nächsten Monat bleibt es erstmal, aber denkt nicht, dass ich keine Gedanken mache....
LG

karima66
Beiträge: 2037
Registriert: 20.03.2009, 12:54

Re: ist er anders?

Beitrag von karima66 » 15.02.2011, 18:37

Kann mich den ganzen Beiträgen von mara,morena und einigen anderen nur voll anschliessen,habs genau so!!! erlebt,hab ihn auch nicht im Urlaub kennengelernt und es war auch kein Bezness.
Glaube es ist wirklich ganz wichtig,dass öfter solche Berichte hier geschrieben werden,die ganz deutlich machen,dass Bezness das Eine ist,aber das Andere auch nicht viel besser,leichter.
Auch ein jahrelanger Kampf um die Liebe ,welche am binationalen Alltag scheitert,kann zermürben,an die physischen und psychischen Grenzen führen.
Mir tut heute mancher Gedanke,manche Erinnerung noch weh,wenn ich denke mit wieviel Liebe,MOtivation und Idealismus wir anfingen zusammen.
Und weil soviel dran hing,weil auch ich im Ausland mal Fremde war und viel nachvollziehen konnte,weil wir tunesischen Alltag kannten und dachten hier müsste es auch klappen,sich hier dann aber alles änderte,deshalb haben wir mehrere Versuche gehabt,immer wieder mit Trennungen,erst jetzt nach fast 5 Jahren läuft die Scheidung.
Und jetzt erlebe ich meine deutsch-deutsche Beziehung,erlebe um wievieles leichter sie ist,wie schon jemand schrieb muss man nicht um grundsätzliches,selbstverständliches für uns disskutieren.
Wir haben die gleiche Erziehung,denselben familiären Hintergrund und es ist ein Unterschied von Tag und Nacht.
Alles um das ich immer gekämpft hab ist jetzt einfach vorhanden ohne es zu erwähnen.
Deshalb gibts auch Probleme die jedes Paar hat,natürlich müssen wir auch an uns arbeiten,Kompromisse eingehen,aber jeder bleibt dabei er/sie selbst und ganz viele Punkte fallen einfach weg aufgrund gleicher Nationalität und Religion.

Ich möchte heute nicht mehr tauschen!
Früher hab ich gelacht über den Satz meiner Oma,heute nicht mehr:
"Schuster bleib bei deinem Leisten"

LG karima66

morena
Beiträge: 4022
Registriert: 29.03.2008, 15:52

Re: ist er anders?

Beitrag von morena » 15.02.2011, 19:08

Hallo, karima

ich habe geschrieben,dass man mit einem europäischen Mann, grundsätzliche Dinge nicht mehr diskutieren muss,weil sehr wichtige
Voraussetzungen einfach da sind. Und jede Beziehung ist Arbeit,aber die Arbeit mit einem Mann eines anderen Kulturkreises und einer
Religion,wie dem Islam,ist mit Problemen behaftet,die auch nach so vielen Jahren,die ich verheiratet war,nicht besser werden oder
ausdiskutiert sind,sondern sich immer deutlicher,mit zunehmendem Alter verstärken.
Das glaubt selten eine Frau,die denkt,die Liebe überwindet alle Hindernisse, die Hindernisse zwischen Menschen gleicher Herkunft sicher eher,
aber nicht die, in der die Basis eine völlig andere ist.Und die Denkweise eine ganz andere ist.
Darum ist es mit einem Mann unseres Kulturkreises wie ein leichtes Schweben in dieser Welt,auch wenn man mit jedem Partner Kompromisse
schliessen muss, die aber nicht annähernd so anstrengend und sich wiederholend sind,wie mit einem Mann,der eine völlig andere Sozialisation hat
und eigentlich gar nicht weiss,was man von ihm will. Er ist doch wunderbar und bemüht sich und "macht alles richtig".
Viele Grüsse, Morena

karima66
Beiträge: 2037
Registriert: 20.03.2009, 12:54

Re: ist er anders?

Beitrag von karima66 » 15.02.2011, 22:56

Richtig,morena,genau die Zusammenfassung dessen was ich mit meinen Zeilen aussagen wollte :)

LG

mara
Beiträge: 174
Registriert: 17.04.2008, 18:04

Re: ist er anders?

Beitrag von mara » 16.02.2011, 14:11

Vielleicht ist es für manche Menschen schlicht und einfach zu anstrengend , sich mit einem gegensätzlichen Gegenüber auseinander zu setzen. Sich selbst zu hinterfragen. Toleranz zu üben und zu leben.

Ich denke, dass das klappen kann, wenn eben beide sich hinterfragen, den Wunsch nach Auseinandersetzung haben toleranz leben und üben.

Es klappt eben nicht, wenn diese Verhaltensweisen nur von einem gelebt werden, vom Anderen genutzt werden aber von ihm eben nicht ausgelebt werden. Dann besteht ein Ungleichgewicht.

Alice_
Beiträge: 31
Registriert: 30.01.2011, 13:33

Re: ist er anders?

Beitrag von Alice_ » 16.02.2011, 14:40

Bigi hat geschrieben:PS,
Jetzt, ca 1 Jahr seit der Trennung, bin ich sozusagen wieder zu meinen " Leisten" zurück gekehrt..
" Schuster bleib bei Deinen Leisten"
Und erst jetzt ist mir so vieles bewusst geworden..
Durch meinen neuen Partner, Deutscher,..alles schien mir Anfangs so einfach mit ihm..so herrlich unkompliziert..
Bis mir bewusst wurde, nee nix unkompliziert sondern NORMAL..
Bis auf meinen Ausrutscher mit Habibi (und meinem Ex), hatte ich ja in meinem Leben eigentlich nur mit deutschen Männern zu tun..
Hallo Bigi,

das finde ich sehr interessant, daß Du, obwohl Du bereits negative Erfahrung mit einem Araber gemacht hast, dich gleich mit dem nächsten Mann aus diesem Kulturkreis eingelassen hast. Ich schätze mal, dieser Mann mit einem orientalischen Elternteil kam nach deiner ägyptischen Habibi-Erfahrung. Hat dich das Orientalische an sich so fasziniert, daß du noch einmal versucht hast, die Nadel im Heuhaufen zu finden? Oder war es einfach ein "dummer" Zufall?
Bigi hat geschrieben:Und erst nachdem ich meinen jetzigen Partner kennen und lieben gelernt habe, ist mir das alles so deutlich geworden..
Nein, ich für meinen Teil, lasse die Finger von Männern ausländischer Herkunft..auch nicht nur zur Hälfte Ausländer..
Nein, sowas tue ich mir im Leben nicht mehr an..
Du schreibst,du läßt jetzt die Finger von Männern ausländischer Herkunft. Du meinst damit aber doch sicherlich Männer mit orientalischem Hintergrund, wenn ich deine Bemerkungen über die ständige Kontrolle, wo du mit wem warst, richtig interpretiert hab. Also bei einem Schweden oder Franzosen würdest Du doch sicherlich nicht so streng sein, oder? :wink: Aber ist eigentlich auch egal, momentan bist du ja gottseidank glücklich vergeben. :D

Gruß
Alice
Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten {Oscar Wilde}

Alice_
Beiträge: 31
Registriert: 30.01.2011, 13:33

Re: ist er anders?

Beitrag von Alice_ » 16.02.2011, 15:16

Bigi hat geschrieben:
das finde ich sehr interessant, daß Du, obwohl Du bereits negative Erfahrung mit einem Araber gemacht hast, dich gleich mit dem nächsten Mann aus diesem Kulturkreis eingelassen hast. Ich schätze mal, dieser Mann mit einem orientalischen Elternteil kam nach deiner ägyptischen Habibi-Erfahrung.
Falsch geschätzt Alice..
erstens bezeichne ich meine Habibi Erfahrung als Fehlgriff ... zweitens habe ich mich nicht gleich mit dem nächsten Mann eingelassen..und drittens war mein Ex WEDER ARABER NOCH MOSLEM..
Es gibt auch noch andere Länder außer dem orientalischem Raum. :wink:
Habe mich wohl falsch ausgedrückt, das ich mich nie wieder mit einem Ausländer einlassen würde..ich sage mal eher mit einem SÜDLÄNDER.. :wink:

Gruß, Bigi
Hallo Bigi,

mußt mir nicht sagen, woher genau er kam. Du hast ja recht, da gibt es auch noch andere Kandidaten, die sich so benehmen wie dein Ex.

Ein Satz von Dir über Deine Beziehung zu deinem Ex gab mir noch zu denken:
Du schriebst:
Trotzdem liebte ich diesen Mann, genau so wie er war..ändern?..nein ändern kann man einen anderen Menschen nicht..schon gar nicht in meinem Alter..
Wieso soll es an Deinem Alter gelegen haben??? Wieso nicht an seinem? Bist du da nicht etwas hart mit Dir?Bild

Gruß
Alice
Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten {Oscar Wilde}

cem1985
Beiträge: 241
Registriert: 11.02.2011, 21:50

Re: ist er anders?

Beitrag von cem1985 » 16.02.2011, 19:22

Never hat geschrieben:Lies noch weiter hier. Beantworte die Fragebögen und liste für dich die Für und Wider der Beziehung auf.
Hallo,
wo finde ich denn die Fragebögen?
LG

cem1985
Beiträge: 241
Registriert: 11.02.2011, 21:50

Re: ist er anders?

Beitrag von cem1985 » 16.02.2011, 20:01

danke Never

Antworten