die Geschichte meiner Tochter

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Efendi II
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 22.08.2019, 18:34

Außerdem gibt es im Internet Foren, wo man sich ebenfalls kostenlos in diesen
Fragen des Aufenthaltsrechts sachkundig beraten lassen kann.
z.B. hier: http://www.info4alien.de/cgi-bin/forum/YaBB.cgi
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Bina62
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Bina62 » 22.08.2019, 19:29

Diesen Tipp von Effendi,hatte ich auch parat.Einfach dort anmelden,Fragen stellen,dort schreiben auch Mitarbeiter der Ausländerbehörde und auch User teilen ihre Erfahrungen. LG

Melody
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 22.08.2019, 20:07

Herzlichen Dank für den Link!

Anissa
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Anissa » 22.08.2019, 21:55

Ich komme nicht aus Deutschland, aber man liest hier immer wieder, je länger die Ehe dauert, desto mehr muss sie Unterhält und Rentenpunkte zahlen.
Das sollte sie sich baldigst anschauen und dann die Entscheidung ob Scheidung oder nicht, eventuell Frauenhaus, noch einmal überdenken.

Melody
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 23.08.2019, 08:49

Anissa , was das für Konsequenzen hat sind meiner Tochter schon bewusst. Warum sie so handlungsunfähig ist, weiß ich auch leider nicht. Letztes Jahr war sie kurz davor die Scheidung einzureichen. Dann wieder dieser Rückzieher und jetzt schon seit einem halben Jahr hat sie sich mit ihrer gescheiterten Ehe abgefunden und wartet nur die Frist ab. Das kann ich auch nicht nachvollziehen!
Ich habe ja oft noch die Vermutung , dass er sie vielleicht bedroht und zu dieser Handlung zwingt Vielleicht denken hier im Forum einige Personen, dass ich mich zu sehr in die Sache meiner Tochter einmische. Sicher ist ...sie eine erwachsene Frau und sollte für ihr Leben alleine verantwortlich sein. Ich bin ganz und gar keine dominante Mutter!Da kenne ich in meinem Umfeld schon ganz andere Mütter, die täglich die Familienrolle in der Familie ihrer Töchter einnehmen. Sie betreuen tagtäglich ihre Enkelkinder und kommen dabei selber an ihre Grenzen. Diese Mütter haben meiner Meinung nach ihre Kinder noch nicht losgelassen! Aber in meinem Fall ist doch meine Angst völlig begründet. Denn diese Männer aus dieser Kultur ticken meist anders als Männer aus anderen Kulturen.Man hat doch in den Medien schon oft von einem tödlichen Ausgang solcher Beziehungen gehört.Außerdem wird man hier im Forum beim lesen der vielen Geschichten noch mehr verängstigt und bekommt sofort ein negatives Bild von der nordafrikanischen Kultur vermittelt.Ich will hier keinem zu nahe treten. Ich habe mich hier im Forum in meiner Verzweiflung sehr ,, geöffnet“ und mir alles von der Seele geschrieben.Viele Personen haben mir sehr liebevolle und auch hilfreiche Antworten geschrieben. Ich weiß dies auch sehr zu schätzen! Leider haben aber auch einige Kommentaren mir den Eindruck vermittelt, dass ich vielleicht doch eine Übermutter bin und von meinem Kind loslassen soll bzw. vorsichtig sein sollte. Das wiederum zwingt mich hier
zu dieser Rechtfertigung.

gadi
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von gadi » 23.08.2019, 09:18

Liebe Melody,
wir hatten eine ähnliche Diskussion neulich in einem anderen Faden. Auch die von dir als "kritisch" aufgefassten Beiträge meinen es von Herzen gut und wollen dir helfen, mindestens genauso wie die "verständnisvollen".
Du musst dich nicht rechtfertigen, niemand hat geschrieben oder auch gemeint, dass du eine "Übermutter bist". Alles gut. Viel Kraft!
Moderatorin
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Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Eclipse
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Eclipse » 23.08.2019, 10:11

Aber nein, das solltest Du bitte auf keinen Fall missverstehen, liebe Melody. :)

Was früher irgendwann mal wie war oder nicht, sollte hier gar keine Rolle spielen, denn es geht um die augenblickliche Situation.
Melody hat geschrieben:
23.08.2019, 08:49
Aber in meinem Fall ist doch meine Angst völlig begründet.
Selbstverständlich! Ich würde an Deiner Stelle am Rad drehen! :twisted:

Man kann Dir wenig raten außer: Signalisier Deiner Tochter, dass sie sich ohne (weiteren!!!) Gesichtsverlust an Dich wenden kann. Vermutlich hat sie sowieso schon ein ordentliches Stück Selbstachtung verloren und möchte sich, verletzt und verletzlich wie sie ist, keinen weiteren Demütigungen aussetzen. Dahingehend vertraut sie Dir nicht.

Sie wird ihre Situation als sehr verfahren einschätzen und sie weiß, dass sie selbst daran schuld ist. Sie sollte (sorry, ich kenn euch ja nicht, aber ich vermute einfach mal:) Liebe und Respekt bekommen. Öffnen wird sie sich dann sicher ganz schnell, wenn sie erst mal Grund hat zu vertrauen. Vorwürfe o.ä. sind absolut fehl am Platz!!!

gadi
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von gadi » 23.08.2019, 10:30

Melody hat geschrieben:
23.08.2019, 08:49
Aber in meinem Fall ist doch meine Angst völlig begründet. Denn diese Männer aus dieser Kultur ticken meist anders als Männer aus anderen Kulturen.
Absolut. Kein Zweifel daran. Ich denke, dass niemand hier daran zweifelt.
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Efendi II
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 23.08.2019, 10:51

Melody hat geschrieben:
23.08.2019, 08:49
Aber in meinem Fall ist doch meine Angst völlig begründet. Denn diese Männer aus dieser Kultur ticken meist anders als Männer aus anderen Kulturen.
Das dürfte doch inzwischen hinlänglich bekannt sein. Bekanntlich halten es
aber trotzdem viele nicht für erforderlich, sich mit den Gewohnheiten und
der Kultur der Menschen zu befassen, bevor sie diese Länder bereisen. Deshalb
sollte es nicht weiter verwundern oder überraschen, wenn es immer wieder zu
solchen unglücklichen Verbindungen kommt, die in der Regel in diesen
katastrophalen Situationen enden.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Bina62
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Bina62 » 23.08.2019, 13:00

Hallo,das du dir Sorgen machst ist verständlich.Nun ist ja das Kind in den Brunnen gefallen,das Ziel ist,wie kommt sie wieder daraus.Sie muss die Scheidung durchziehen und dabei sollte sie keine Rücksicht auf ihn nehmen.Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. LG

brucefan
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von brucefan » 23.08.2019, 17:29

Liebe Melody,
Du sorgst dich aus gutem Grund, du bist Mutter und weisst, dass es deiner Tochter schlecht geht. Was noch mehr Anlass zur Sorge gibt, ist dass niemand abschätzen kann, wie die Reaktionen von dem Menschen, dessen Freunden und ev der Familie ausfallen.
Ich befürchte, dass diese Menschen nicht Beifall klatschen, wenn deine Tochter Nägel mit Köpfen macht, denn dies ist in deren Augen ein Verletzung der Ehre, und da kann so jemand auch mal rot sehen. Ich möchte dir keine Angst machen, aber dein Gefühl der Sorge und Angst ist durchaus berechtigt.
Eclipse schrieb es für mich sehr treffend: signalisiere deiner Tochter, dass sie sich jederzeit ohne Gesichtsverlust an dich wenden kann. Sicher schwingt bei ihr auch die Angst vor Vorwürfen deinerseits mit, ihr Selbstvertrauen wird nach solchen Erlebnissen sicher angeknackst sein.
Und da dein Exmann dir diesbezüglich nicht zur Seite steht, was ich sehr traurig finde, immerhin ist er der Vater, bist du die Einzige, die den Schritt wagen kann auf deine Tochter zu zugehen. Oft genügen kleinste Signale....Versuchs einfach, zu verlieren hast du nichts.
Viel Glück !
stay hard, stay hungry, stay alive........Bruce Springsteen

Melody
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 25.08.2019, 10:46

Ihr Lieben, lieben Dank für eure verständnisvollen Kommentare! Ich bin momentan etwas überempfindlich und habe sicherlich einige Kommentare missverstanden. Dabei hat jeder hier nur die Absicht, dass er mir helfen möchte und mit seiner eigenen Anschauungsweise vielleicht auch in einigen Dingen ,,die Augen öffnen“ möchte.Ich sollte es wirklich nicht so kritisch auffassen !
Es ist mir nun auch bewusst geworden, dass eine von mir ausgehende Kontaktaufnahme mit meiner Tochter unumgänglich ist.... auch wenn es mir momentan noch sehr schwer fällt! Zu groß ist noch meine Enttäuschung über das letzte Telefonat mit ihr. Vielleicht blockiert mich auch die momentane Aufarbeitung meiner Beziehung zu meiner Tochter! Wie wird sie reagieren? Wird sie mich abweisen. Ich hatte euch noch einen kleinen Zwischenfall vorenthalten, der sich erst vor kurzem ereignete. Ich hatte vor wenigen Wochen eine Begegnung mit ihr in unserer Stadt. Sie hat dort mit einer Freundin in einem Straßencafé gesessen. Freundlich haben beide uns kurz von weitem gegrüßt und wir haben auch dem Gruß erwidert. Später haben wir uns durch Zufall wieder in einem Straßencafé getroffen. Mein Mann und ich hatten dort mit Freunden einen Platz an einem Tisch mit dem Rücken sitzend zur Eingangstüre. Plötzlich haben direkt am Tisch nebenan meine Tochter mit ihrer Freundin Platz genommen. Verlegen haben sie einen belanglosen Satz zu meinem Mann gesagt, der direkt neben ihnen saß.Ich glaube , sie waren selber geschockt uns als Tischnachbarn zu haben. Es dauerte noch keine 5 Minuten und sie wechselten den Tisch. Ohne Verabschiedung haben sie vor uns das Café verlassen. Einige Wochen später meldete sie sich dann telefonisch bei ihrer Oma. Auch zu ihr hat sie keine so innigliche Beziehung,da ihre Oma sich in ihrer Kindheit auch nicht sehr viel um sie gekümmert hatte. Da meine Mutter etwas wohlhabend ist , wurde meine Tochter schon oft von ihr finanziell sehr großzügig unterstützt. Jetzt im Alter sehnt sich meine Mutter nach einer besseren Beziehung zu ihrer Enkelin und möchte sich dies oft mit Geld ,,erkaufen“.Dies hat Mohamed sehr schnell erkannt und lobte meine Mutter immer in großen Stücken. In der Anfangszeit war er mehrmals mit meiner Tochter bei ihr zu Besuch. Meine Mutter war begeistert von ihm, da er mit einem großen Strauß Rosen ihr Herz erobert hatte.
Ich hatte schon mehrmals versucht meiner Mutter ,,die Augen zu öffnen“ und ihr auch deshalb geraten , dass sie meine Tochter nicht finanziell unterstützen soll. Denn dadurch würde sie die ganze Situation nur noch verschlimmern. Aber meine Mutter war meist sehr uneinsichtig und kritisierte oft meine Bedenken. Erst als sich dann meine Tochter oft wochenlang nicht bei ihr gemeldet hatte,wollte sie meinen Rat befolgen.Ich glaube hinter meinem Rücken hat sie sich doch immer wieder die Liebe zu ihrer Enkelin ,,erkauft“. Nun hat meine Tochter wieder vor ca 2 Wochen den telefonischen Kontakt mit ihrer Oma gesucht. Ich weiß, dass der TÜV ihres Autos diesen Monat ablaufen wird und sie sehr wahrscheinlich ein neues Auto benötigt. Meine Mutter hat ihr in der Vergangenheit schon einmal versprochen, dass sie beim Kauf eines Autos einen großzügigen Betrag beisteuern möchte. Überglücklich über diese Kontaktaufnahme seitens meiner Tochter,erzählte meine Mutter uns von diesem Anruf. Da mein Mann und ich sehr nüchtern darauf reagierten, war meine Mutter noch über unsere Reaktion enttäuscht! Ich habe daraufhin meine Tochter über WhatsApp eine Nachricht geschrieben. Ich habe ihr ,, durch die Blume“geschrieben, dass sie nicht ihre Oma benutzen soll , nur um ihre finanziellen Not“ zu verbessern. Denn das hätte ihre Oma nicht verdient. Darauf ihre Antwort: ,,Ha ha“. Meine Reaktion war,, Miststück“ Ich habe mit dieser Nachricht sicherlich wieder meine Beziehung zu meiner Tochter noch mehr belastet. Ob sie mir das verzeihen kann? Ich werde mir eine Kontaktaufnahme mit ihr sehr zu Herzen nehmen und euch auf dem Laufenden halten..

dodo02
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von dodo02 » 25.08.2019, 11:19

Liebe Melody,

zwischen Dir und Deiner Tochter scheint doch einiges vorgefallen zu sein und Eure Beziehung zueinander erscheint ziemlich „festgefahren“.
Ich kann Dich verstehen, dass Du nicht möchtest, dass Dein „Schwiegersohn“ über Deine Tochter Deine Mutter ausnutzt, aber ich kann auch die Reaktion Deiner Tochter verstehen, die vermutlich diese Art der Einmischung & Unterstellung ( aus Ihrer Perspektive) als Affront gegen sich persönlich versteht.
Die Art der Beziehung in der Deine Tochter sich befindet kann schon Familien sehr belasten/ auseinander bringen in denen der Kontakt und der Umgang miteinander vorher sehr gut/ eng war. In eurer Situation kommt zusätzlich dazu, dass Deine Tochter Deine Sorge um sie aufgrund der Missstimmungen zwischen Euch vorher vmtl völlig fehl interpretiert und noch mehr dicht macht.
Ihr müsstet dass was zwischen Euch vorgefallen ist erst klären, bevor sie Deine Hilfsangebote überhaupt annehmen wird. Da sie Dich evtl nicht sehen möchte, vielleicht schreibst Du Ihr einen Brief?
Ich kann mir jetzt aufgrund Deiner Ausführungen kein wirkliches Bild von Deiner Tochter machen und auch nicht davon, was evtl ihr Part in der ganzen Sache zwischen Euch ist, aber es scheint so zu sein, dass das nicht von heute auf morgen zu klären ist.
Ich würde Ihr einen Brief schreiben, den kann sie dann in Ruhe lesen und sich Gedanken dazu machen.
Ich würde auf jeden Fall alle Vorwürfe weglassen, sondern im Gegenteil, mich entschuldigen, wo Du das Gefühl hast Du müsstest es tun. Schreibe das aus Deiner Perspektive in Ich - Sätzen : ich fühle... / ich denke.. nicht Du hast das und das gesagt, getan etc..
Dann schreibe Ihr, dass Du Dich wirklich sorgst, dass Du sie liebst, dass Du Dir wünschst, dass Ihr Euch wieder annähren könnt. Ich würde darin die Ehe Deiner Tochter auch überhaupt nicht thematisieren, sonst wird sie vielleicht alles falsch interpretieren & denken, Du möchtest Dich da nur einmischen etc.

LG dodo
Es ist wie es ist.

Anaba
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Anaba » 25.08.2019, 12:47

Liebe Melody,

ungefragt werde auch ich meine Meinung dazu schreiben.
Die ist allerdings etwas anders als die der meisten hier.
Ich habe drei erwachsene Kinder und wenn ich eins gelernt habe, ist es das, dass Mütter zu oft zurückstecken und verzeihen.
Das hat mich viele Nerven und Tränen gekostet.
Das ist vorbei. Wer Probleme hat, kann gern kommen und ich helfe sie zu lösen.
Mehr aber nicht. Ich werde nicht mehr zurückstecken und alles entschuldigen.
Sie sind erwachsen und selbst verantwortlich.

Das Verhältnis zu deiner Tochter ist schwierig, aber daran trägt sie die meiste Schuld.
Allein wenn ich mir die Situation vorstelle, dass sie das Café wechselt und euch kaum beachtet, dann läuten bei mir die
Alarmglocken. Das geht zu weit.
Sie hat sich seit längerer Zeit zurückgezogen. Den Grund kennt sie am Besten.
Das ihre Situation so ist, wie sie ist, daran hat sie ganz allein schuld.
Sie muss das selbst klären und in die Hand nehmen.
Es reicht völlig, ihr zu signalisieren, dass deine Tür immer für sie offen ist und sie keine Vorwürfe zu erwarten hat.
Ihr klarzumachen, dass sie auf euch zählen kann.
Dinge zu klären, die in der Vergangenheit passiert sind, bringt euch momentan gar nichts.
Sie hat mit der Gegenwart genug zu tun.

Schreib ihr einen Brief oder ruf sie an, ohne Vorwürfe. Sie soll wissen, dass du an ihrer Seite stehen wirst, wenn sie
dich braucht. Mehr kannst du nicht tun.

Dir alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Eclipse
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Eclipse » 25.08.2019, 14:14

Melody hat geschrieben:
25.08.2019, 10:46

Es ist mir nun auch bewusst geworden, dass eine von mir ausgehende Kontaktaufnahme mit meiner Tochter unumgänglich ist.... auch wenn es mir momentan noch sehr schwer fällt! Zu groß ist noch meine Enttäuschung über das letzte Telefonat mit ihr. Vielleicht blockiert mich auch die momentane Aufarbeitung meiner Beziehung zu meiner Tochter! Wie wird sie reagieren? Wird sie mich abweisen.
Na und?
Ich hatte vor wenigen Wochen eine Begegnung mit ihr in unserer Stadt. Sie hat dort mit einer Freundin in einem Straßencafé gesessen. Freundlich haben beide uns kurz von weitem gegrüßt und wir haben auch dem Gruß erwidert. Später haben wir uns durch Zufall wieder in einem Straßencafé getroffen. Mein Mann und ich hatten dort mit Freunden einen Platz an einem Tisch mit dem Rücken sitzend zur Eingangstüre. Plötzlich haben direkt am Tisch nebenan meine Tochter mit ihrer Freundin Platz genommen. Verlegen haben sie einen belanglosen Satz zu meinem Mann gesagt, der direkt neben ihnen saß.Ich glaube , sie waren selber geschockt uns als Tischnachbarn zu haben. Es dauerte noch keine 5 Minuten und sie wechselten den Tisch. Ohne Verabschiedung haben sie vor uns das Café verlassen.
Na und? Sie hat immerhin gegrüßt, sie hat immerhin Deinen Mann angesprochen. Was genau hast Du erwartet?
Ich habe ihr ,, durch die Blume“geschrieben, dass sie nicht ihre Oma benutzen soll , nur um ihre finanziellen Not“ zu verbessern. Denn das hätte ihre Oma nicht verdient. Darauf ihre Antwort: ,,Ha ha“. Meine Reaktion war,, Miststück“ Ich habe mit dieser Nachricht sicherlich wieder meine Beziehung zu meiner Tochter noch mehr belastet. Ob sie mir das verzeihen kann? Ich werde mir eine Kontaktaufnahme mit ihr sehr zu Herzen nehmen und euch auf dem Laufenden halten..
:shock: Du hast wirklich "Miststück" geschrieben??? :shock: Krass. Geht gar nicht, meines Erachtens...

Aber egal, mach das Beste daraus. Schreib ihr und bitte für diese Verbalentgleisung um Entschuldigung und verbinde dies womöglich noch mit dem Wunsch Deinerseits, wieder in vernünftigen Kontakt zu kommen. Gelobe Besserung hinsichtlich Deiner Impulskontrolle. :wink:

brucefan
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von brucefan » 25.08.2019, 14:59

Liebe Melody,
Die letzten drei Posts in deinem Thread sind sehr unterschiedlich, jeder sieht eure Situation bzw deinen Plan zu handeln etwas anders.
Du schriebst, du hast "Miststück" in der Whats App geschrieben....Sicher warst du über die vorangegangene Äußerung deiner Tochter wütend und enttäuscht, dennoch finde ich dieses Wort persönlich zu krass. Meiner Meinung nach solltest du dich hierfür entschuldigen. Und da du keine Möglichkeit siehst, es ihr zu sagen, ist ein Brief eine gute Option. Zumal sie entscheidet, wann sie ihn lesen will und auch nicht direkt reagieren muss, wenn sie ihn gelesen hat.
Sonst Stimme ich Anaba völlig zu, signalisiere ihr in dem Brief, dass sie jederzeit auf dich zu kommen kann, ohne Vorwürfe und ohne deine persönliche Enttäuschung darin zum Ausdruck zu bringen. Mehr bleibt dir im Moment nicht übrig. Ich weiss, keine leichte Aufgabe....Aber auch du kannst dir in Ruhe überlegen, wie du das formulieren möchtest.
Ich wünsche dir, dass du die richtigen Worte findest, und es dann schaffst, nach dir und deinen Bedürfnissen zu schauen. Denn du brauchst Kraft für alles was noch kommen mag.

Alles Gute für dich
stay hard, stay hungry, stay alive........Bruce Springsteen

Thelmalouis
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Thelmalouis » 25.08.2019, 17:54

Hallo Melody,

jetzt möchte ich auch mal gerne ein paar Worte dazu schreiben.

Ich bin da ganz bei Anaba.
Es ist schön, wenn die eigenen Kinder wissen, dass ihnen bei Problemen der Rat und die Unterstützung der Eltern sicher ist, was sie aber dann draus machen, ist ihre Sache, da sie erwachsen sind.
Jedoch müssen Mütter oder Eltern auch nicht zwangsläufig als Boxsack ihrer Kinder herhalten.
Da gibt es wirklich Grenzen und ich finde, hier hast du eine (deine) Grenze erreicht.

Ich denke, deine Tochter weiß sehr wohl, dass sie bei Problemen zu euch kommen kann.
Sie will aber aus irgend einem Grund eure Hilfe nicht.
Das ist natürlich schade, aber wohl nicht zu ändern.

Ihr Verhalten dir und ihrem Stiefvater gegenüber, halte ich, so wie du es beschrieben hast, als sehr respektlos.
So wie sie sich euch in diesem Café gegenüber verhalten hat, das geht gar nicht.
Genauso, dass sie es nicht mal für nötig gehalten hat, dir zum Geburtstag zu gratulieren.
Das ist doch überdeutlich und sehr verletzend.
Auch, dass sie sich nun plötzlich an ihre Oma wendet, nachdem auch hier keine großer und herzlicher Kontakt vorher bestand, um finanzielle Vorteile zu bekommen.
Dieses Vorgehen spricht nun grad nicht für deine Tochter.
Das muss ich leider so sagen.

Dass du dir liebe Melody große Sorgen um sie machst, ist nur allzu verständlich und zeigt doch auf, wie sehr du sie liebst.
Ich wünsche dir sehr, dass deine Tochter dies bald versteht und zu schätzen weiß und sich euer Verhältnis wieder bessert.
Bis dahin, kannst du wohl nicht viel für sie tun.

Die Idee mit dem Brief find ich gut.
Hier kannst du ihr nochmals deutlich machen, dass die Tür zum Elternhaus nach wie vor noch offen steht und dich auch für diese Whats app Nachricht entschuldigen.
Damit sollte es aber genug sein.
So hoch braucht man das auch nicht aufhängen.
Nach allem was seither vorgefallen ist und den ganzen Verletzungen sind auch dir mal die Nerven durchgegangen.
Du bist auch nur ein Mensch und darfst auch wütend sein.
Hier hat sich deine Wut und Enttäuschung halt mal Luft gemacht.

Aber mehr kannst du nicht tun.
Hock nicht nur zuhause und warte bis sie sich meldet oder kommt.
Du und dein Mann konzentriert euch auf euch und macht es euch schön.
Bei all der Sorge, lass dich nicht so von ihr runterziehen.

Ich wünsche dir alles, alles Gute.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Melody
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 26.08.2019, 11:06

Thelmalouis schreibt:
Nach allem was seither vorgefallen ist und den ganzen Verletzungen sind auch dir mal die Nerven durchgegangen.
Du bist auch nur ein Mensch und darfst auch wütend sein.
Hier hat sich deine Wut und Enttäuschung halt mal Luft gemacht.

Thelmalouis du hast es richtig interpretiert.
Ich habe bei der WhatsApp Nachricht die Kontinuance verloren.Schon vorausgehend war kurz vorher die Diskussion mit meiner Mutter über deren Vorwurf ,dass wir uns nicht mit ihr über die Kontakaufnahme ihrer Enkelin freuen würden. Das hat mich schon sehr viele Nerven gekostet, da meiner Mutter jegliches Feingefühl uns gegenüber fehlt.Sie weiß doch von dem Kontaktabruch meiner Tochter zu uns und hat dann noch diese Erwartungshaltung? Dann noch die Reaktion meiner Tochter über meine WhatsApp Nachricht mit einem kurzen ,,ha ha“! Das habe ich dann auch noch als Provokation empfunden und mit diesem Wort,, Miststück“ reagiert.Ich weiß....ich war zu impulsiv und es war ein Fehler!

Dodo02 schreibt:
Ich würde Ihr einen Brief schreiben, den kann sie dann in Ruhe lesen und sich Gedanken dazu machen.
Ich würde auf jeden Fall alle Vorwürfe weglassen, sondern im Gegenteil, mich entschuldigen, wo Du das Gefühl hast Du müsstest es tun. Schreibe das aus Deiner Perspektive in Ich - Sätzen : ich fühle... / ich denke.. nicht Du hast das und das gesagt, getan etc..
Dann schreibe Ihr, dass Du Dich wirklich sorgst, dass Du sie liebst, dass Du Dir wünschst, dass Ihr Euch wieder annähren könnt. Ich würde darin die Ehe Deiner Tochter auch überhaupt nicht thematisieren, sonst wird sie vielleicht alles falsch interpretieren & denken, Du möchtest Dich da nur einmischen etc.

Dodo02 ich habe auch schon daran gedacht.Auch deinen Vorschlag mit dem passenden Inhalt, der richtigen Wortwahl usw. finde ich dabei wichtig! Ich weiß nur noch nicht an welche Adresse ich den Brief schicken soll. An ihre Adresse geschickt könnte der Brief von ihrem Mann ,,abgefangen“ werden und sie nicht erreichen.Schon in der Vergangenheit hatte Mohamed meiner Tochter verboten die Post von männlichen Postboten entgegenzunehmen.Dies weiß ich aus sicherer Quelle.

Eclipse schreibt:
Du hast wirklich "Miststück" geschrieben??? :shock:</E> Krass. Geht gar nicht, meines Erachtens...
Aber egal, mach das Beste daraus. Schreib ihr und bitte für diese Verbalentgleisung um Entschuldigung und verbinde dies womöglich noch mit dem Wunsch Deinerseits, wieder in vernünftigen Kontakt zu kommen.

Eclipse meine Tochter hat meinen Mann und mich verbal auch mit einer Wortwahl sehr verletzt. Bis heute ist noch keine Entschuldigung von ihr gekommen. Im Gegenteil bei zufälligen Treffen grüßt sie freundlich und macht als sei nie etwas zwischen uns vorgefallen. Aber immer mit einer großen Distanz. Da wäre mir lieber, sie würde uns ignorieren und nicht schauspielern! Das wäre echt!
Sie ist gewöhnt, dass ich ihr immer hinterher laufe und um meine Liebe zu ihr kämpfe. Das empfinde ich oft als eine sehr große Erniedrigung! Deshalb werde ich mich nicht dafür voller Reue entschuldigen! Vielleicht werde ich ihr nur sagen , dass ich vielleicht zu impulsiv reagiert habe!

Anaba schreibt:
Ich habe drei erwachsene Kinder und wenn ich eins gelernt habe, ist es das, dass Mütter zu oft zurückstecken und verzeihen.
Das hat mich viele Nerven und Tränen gekostet.
Das ist vorbei. Wer Probleme hat, kann gern kommen und ich helfe sie zu lösen.
Mehr aber nicht. Ich werde nicht mehr zurückstecken und alles entschuldigen.
Sie sind erwachsen und selbst verantwortlich.
Das Verhältnis zu deiner Tochter ist schwierig, aber daran trägt sie die meiste Schuld.
Allein wenn ich mir die Situation vorstelle, dass sie das Café wechselt und euch kaum beachtet, dann läuten bei mir die
Alarmglocken.Das geht zu weit.
Dinge zu klären, die in der Vergangenheit passiert sind, bringt euch momentan gar nichts.
Sie hat mit der Gegenwart genug zu tun.


Anaba du beschreibst sehr mein Empfinden ! Du hast recht! Auch mich kostet die Beziehung zu meiner Tochter viele Nerven und Tränen! Ich habe auch keine Kraft mehr zurückzustecken und zu verzeihen! Ich habe sicherlich einige Fehler bei der Erziehung meiner Tochter gemacht! Aber welche Mutter ist fehlerlos? Dodo02 hat geschrieben, ich sollte zuerst die Vergangenheit mit meiner Tochter aufarbeiten. Da stimme ich aber deiner Auffassung zu.Das bringt uns sicherlich jetzt nicht weiter. Sie hat sicherlich momentan mit ihrer jetzigen Situation genug zu tun und das würde sie nur überfordern.
Die Situation im Café mit unseren Freunden habe ich auch respektlos und sehr kränkend empfunden !

Viele Worte von euch haben mich beim Lesen eurer Kommentare zu Tränen gerührt. Es tut mir sehr gut, mich mit euch auszutauschen und viele Dinge sind mir dadurch klarer geworden. Ich werde euren Ratschlag mit dem Brief ernsthaft überdenken. Es fehlt mir vielleicht noch der richtige Zeitpunkt zu diesem Schritt..Auf jeden Fall möchte ich allen herzlich danken, die sich hier so viele Gedanken über meine Situation machen. Ich weiß es sehr zu schätzen!

Thelmalouis
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Thelmalouis » 26.08.2019, 16:09

Sie ist gewöhnt, dass ich ihr immer hinterher laufe und um meine Liebe zu ihr kämpfe. Das empfinde ich oft als eine sehr große Erniedrigung!
Melody,diese Gedanken hatte ich auch.
Deine Tochter ist sich deiner Gunst schon ziemlich sicher, aber das gibt ihr noch lange nicht das Recht, deine Zuneigung so mit Füßen zu treten.
Es ist schön, wenn die Türe für sie offen bleibt aber ganz so selbstverständlich, wie sie es sich vielleicht denkt, ist es auch wieder nicht, dafür sollte sie euch doch ein gewisses Maß an Respekt entgegen bringen.

Hinterherlauen brauchst du ihr wirklich nicht und es tut auch nichts im positivem Sinne für euer Verhältnis.
Ich halte es für ratsam, wenn auch du etwas auf Distanz gehst, da du im Moment eh nichts ändern kannst, damit du Abstand gewinnst und du besser mit der Situation umgehen kannst.

Sie ist für sich selbst verantwortlich und muss auch die Konsequenzen tragen.
Es ist nun mal ihr Leben und ihre Entscheidung, so wenig man die auch verstehen kann.
Jeder ist seines Glückes Schmied.

Den Brief kannst du ja bei deiner Mutter deponieren und sie kann ihn ihr übergeben.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Anaba
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Anaba » 26.08.2019, 17:06

Du hast recht! Auch mich kostet die Beziehung zu meiner Tochter viele Nerven und Tränen! Ich habe auch keine Kraft mehr zurückzustecken und zu verzeihen! Ich habe sicherlich einige Fehler bei der Erziehung meiner Tochter gemacht! Aber welche Mutter ist fehlerlos? Dodo02 hat geschrieben, ich sollte zuerst die Vergangenheit mit meiner Tochter aufarbeiten. Da stimme ich aber deiner Auffassung zu.Das bringt uns sicherlich jetzt nicht weiter. Sie hat sicherlich momentan mit ihrer jetzigen Situation genug zu tun und das würde sie nur überfordern.
Die Situation im Café mit unseren Freunden habe ich auch respektlos und sehr kränkend empfunden !
Liebe Melody,

du musst aufhören, dir Vorwürfe zu machen.
Wer macht schon alles richtig? Mütter sind Menschen und machen Fehler.
Ich bin gegen diese ewige Aufarbeiterei.
Machen sich unsere Kinder auch solche Gedanken, wenn sie uns wehtun? Ich denke nicht.
Sie sind eher schnell beim Austeilen und Vorwürfe machen.

Schreib deiner Tochter einen Brief, versichere ihr, dass deine Tür offen für sie ist, wenn sie dich braucht.
Das sollte fürs Erste reichen.
Die Idee von Thelmaluis ist gut. Deponiere den Brief bei deiner Mutter.
Wenn du das nicht möchtest, kannst du ihn vielleicht zu ihrer Arbeit oder zu einer ihrer Freundinnen schicken.

Jetzt solltest du auch mal an dich und deinen Mann denken, der dich braucht.
Bei deiner Tochter kannst du sowieso nur abwarten.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

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