Einreise Tunesien

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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nabila
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von nabila » 02.06.2020, 09:34

hallihallo,

@ANABA ja ich kenne urfi in TN


Und bei allem Respekt und dem Ablauf dieser Geschichte hier ist es für mich schlecht vorstellbar, dass Rose alle erforderlichen

Papiere für eine gesetzmäßige Heirat in TN schwuppdiwupp damals besorgt hätte und danach die Ehe in D registriert. Aber schaun

wir mal, ob sie ein paar Fakten nachliefert oder überhaupt noch teilnimmt.

liebe Grüße ♥
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Anaba
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Anaba » 02.06.2020, 09:56

Die paar Fakten, die Rose hier veröffentlicht hat, reichen völlig aus, um ihr zu raten, was sie tun kann.

Urfi hin oder her, es ist völlig egal, wie oder ob sie verheiratet sind oder waren, denn es ändert nichts an den Rechten des Vaters.
Auch ein lediger Vater kann Sorgerecht oder Aufenthaltsbstimmungsrecht bekommen.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
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Efendi II
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Efendi II » 02.06.2020, 10:13

nabila hat geschrieben:
02.06.2020, 09:34
@ANABA ja ich kenne urfi in TN
Und bei allem Respekt und dem Ablauf dieser Geschichte hier ist es für mich schlecht vorstellbar, dass Rose alle erforderlichen Papiere für eine gesetzmäßige Heirat in TN schwuppdiwupp damals besorgt hätte und danach die Ehe in D registriert. Aber schaun
wir mal, ob sie ein paar Fakten nachliefert oder überhaupt noch teilnimmt.
Wie bereits in vorherigen Beiträgen erwähnt wurde, ist es völlig gleichgültig,
ob eine Ehe nach deutschen Recht besteht oder nicht.

Dem Vater steht ein Sorge- und Umgangsrecht mit dem Kind zu und daran
lässt sich auch nichts ändern, solange keine belegbaren Erkenntnisse und
Beweise vorliegen, die dem Kindeswohl entgegenstehen.

Die recht mageren Informationen der Themenstarterin lassen das zumindest
bislang nicht erkennen. Da muss etwas mehr "Butter bei die Fische".

Das Gericht sieht das wohl ebenso.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

chavah
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von chavah » 02.06.2020, 10:33

Eclipse, wir haben genug Aufklärung. Wir haben genug Institutionen, die warnen, gerade die jüngeren Frauen haben doch alle, ausnahmslos alle auch Zugang zum www. Man kann sich informieren, man weiss, wie Kinder gezeugt werden, es gibt die Pille, die Pille danach u.s.w. Trotzdem kommen doch zunehmend Kinder auf die Welt, werden in Umstände hereingeboren, die man keinem Kind wünscht. Und zwar nicht nur in "Mischbeziehungen," also Beziehungen mit Auslandsbezug, sondern auch in Beziehungen ohne kulturelle Differenzen.

Die Gründe für diesen Geburtenanstieg in Deutschland haben häufig nicht mal ansatzweise was mit dem klassischen Kinderwunsch zu tun. Da ist einmal als Motiv die "Aufenthaltserlaubnis auf zwei Beinen," das Kind vereinfacht halt vieles. Dann haben wir "Kind als Wirtschaftsfaktor," und auch gerade bei jungen Müttern "Kind als Ausstieg aus der Ausbildung und dem Berufsleben." Das müssen wir einfach wissen. Und aus diesen Konstellationen heraus ergeben sich dann natürlich erhebliche Probleme. Ganz schlimm, wenn wir eine Kombi von mehreren Problemkreisen haben.

Und ganz schlimm, wenn man dann noch eine Unsicherheit oder Unwissenheit hinsichtlich der fremden Kultur hat. Und dann, wie hier, das Problem nicht angeht, sondern bei sich selbst lähmende Ängste aufbaut. Kinder sind bei den meisten Trennungen Opfer. Es obliegt uns, die wir die Kinder in die Welt gesetzt haben, dafür zu sorgen, dass sie auch aus kritischen (Trennungs)Situationen stark und glücklich hervorgehen.

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gadi
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von gadi » 02.06.2020, 10:49

chavah hat geschrieben:
01.06.2020, 14:04
Anaba, ich danke dir. Wenigstens du hast mich verstanden. Behörden sensibilisieren, ja was sollen die denn tun? [...] Sensibilisieren langt nicht. Das kann jeder.
Wer hat gesagt, dass "das langt"? Kein Mensch hat das geschrieben.

Warum rätst du vom "Sensibilisieren" ab? Weil das "jeder" kann"? Was schadet es? Du sprichst von "nervenden Anrufern", ja, vielleicht nervt es manchmal, wie in jedem Job. Auch "Gerichte" sind "genervt" von so machen Anträgen, Schriftsätzen, Klagen, ...da wirst du mir beipflichten.

Ich kann nur sagen, aus eigener Erfahrung, mach es Rose, es schadet nichts.

Die Behörden wissen dann bescheid, dass Rose einer (solchen) Reise ins Ausland nicht zustimmt. Grundsätzlich ist erstmal die Zustimmung beider erforderlich, zumindest bei einer solchen Reise, das musst du doch wissen.

Sprich mir doch nicht meine Erfahrung ab, ich spreche dir die deine auch nicht ab. Und bitte unterstelle nicht jedem, der anderer Meinung ist als du, er habe dich "nicht verstanden".

Nicht für alle Handlungen braucht es einen gerichtlichen Beschluss, für eine tel. Rückfrage schon gar nicht. Das musst du doch wissen.
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karima66
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von karima66 » 02.06.2020, 11:49

Ich denke Chavah meint, dass man nur mit gerichtlichen Beschlüssen auf der sicheren Seite ist, das heißt aber nicht, dass man nicht alle Chancen der Öffentlichkeit nutzen sollte nur dass ist dann mehr ein Glücksspiel, auf wen man trifft und wie ernst derjenige es nimmt.
Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass viele unabhängig von Binational unter unverantwortlichen Umständen Kinder in die Welt setzen, dem dann nicht gewachsen sind dafür zu sorgen, dass es den Kindern wirklich gut geht.
Es kommt dann immer drauf an wie man von betreffender Seite aufgeklärt wird.
Ich empfand es damals übergriffig und arrogant vom Mitarbeiter der Botschaft der mich warnte, er der nie aus dem Viertel der Botschaften in Tunis rauskam zu mir die in Tunesien lebte mitten drin, dachte was will der mir denn erzählen und hat damit nur meinen Widerspruch erreicht.
Urfi gibt es in TN definitiv nicht es sei denn seit 2011 neu.
Bis dahin gab es das nicht, man fand Imame die trotz Verbot nur religiös trauten, aber in der Minderheit, rechtlich muss man auch dort erst standesamtlich heiraten und dann religiös, meist wird das verbunden am selben Tag.
Urfi wie in Ägypten aber gibt es nicht.

Ariadne
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Ariadne » 02.06.2020, 11:52

@gadi
Du hast recht, hier ein Auszug von der Seite einer RA-Kanzlei:
Es geht um die Eltern mit dem gemeinsamen Sorge- und Aufenthaltsbestimmumgsrecht.
https://www.kanzlei-hasselbach.de/2014/ ... mungsrecht

„ 3. (GEMEINSAME) URLAUBE

Häufiger Streitpunkt zwischen Eltern:
Urlaube und Ausflüge. Hierzu gibt es gleich eine ganze Reihe von Gerichtsentscheidungen, die unterschiedlichste Konstellationen betreffen.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Ferien im Ausland und wochenlange Abwesenheit von beiden sorgeberechtigten Eltern gemeinsam entschieden werden müssen. Das gilt auch für wochen- oder monatelange Schüleraustausche. Nicht dazu gehört die Teilnahme an Klassenfahrten und Tagesausflügen. Letztere können jeweils einseitig entschieden werden.
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leva
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von leva » 02.06.2020, 17:13

"Gerichtliche Beschluesse" brachte auch ich in diese Unterhaltung.Da ich ja schon lange nicht mehr in Deutschland lebe,bin ich nicht immer
uptodate mit der deutschen Rechtslage.
Aber lerne gerne dazu.Danke euch.
Hier saehe so ein Fall komplett anders aus. Trennung/Scheidung wird gerichtlich,anwaltlich geklaert,wer was zahlt,wer Unterschriften fuer Schule,Paesse,etc leisten darf.
Ausserdem duerfen getrennte/geschiedene Eltern nicht so einfach den Staat,Land mit dem Kind verlassen ohne Einwilligung des anderen.
Das waere dann eine "Entfuehrung" und ein Aufruf ueber Radio/local TV ,smartphone kann geschaltet werden.
Andere Laender,andere Sitten

Viele Gruesse aus den zZ sehr unruhigen USA

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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von chavah » 03.06.2020, 09:23

gadi, ich warne deshalb vor blindem Aktivismus, weil er nichts bringt, aber brandgefährlich sein kann. Einmal dürfen/können die Behörden auf ständige Anrufe nicht reagieren, insbesondere werden deshalb keine Akten angelegt. Aber, wenn es dann mal wirklich und tatsächlich dringend ist, dann kann die Behörde eben nicht mehr unterscheiden, also die Spreu vom Weizen trennen. Und, so ein Vorgehen ist auch nicht ungefährlich. Es kommt da im Gegenzug nämlich ganz schnell eine Strafanzeige wegen falscher Verdächtigung gegen die Mutter. Und da können dann auch Zweifel daran aufkommen, ob das Kind wirklich so gut bei der Mutter aufgehoben ist.

Auslandsreisen sind immer ein Problem. Es kommt eben sehr stark auf die individuellen Umstände an. Da kann man nicht pauschal raten. Und ganz sicher ist es ein Unterschied, ob ein Elternteil innerhalb der EU verreist, oder aber in andere Länder. Das ist klar. Nur - hier greift wieder die alte Regel: man kann jede fehlende Willenserklärung (eines Elternteils) durch eine gerichtliche Entscheidung ersetzen. Auch für einen Urlaub in Tunesien. Und die bekommt der Vater in diesem Fall sehr wahrscheinlich. Ob zu Recht ist eine ganz andere Frage. Aber er ist sehr gut sortiert. Und wenn da die Mutter nur vorbringen kann, sie habe Behörden sensibilisiert, dann hat sie null Chancen.

Ich hoffe sehr, dass die Fragestellerin noch mitliest, und vielleicht anfängt, das System zu verstehen, damit sie endlich angemessen und substantiiert reagiert. Dann, nur dann, hat sie auch eine Chance, ihre Vorstellungen zumindest teilweise durchzusetzen.

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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von gadi » 03.06.2020, 09:32

Chavah, niemand sprach davon, dass Rose bei den verschiedenen Stellen 10 Mal anruft.
Ein Anruf, evtl, verbunden mit einer E-Mail, und gut. "Gefährlich" ist das in diesem Fall nicht.
Doch, es werden Akten angelegt, zumindets sozusagen. Wie du weißt gibt es auch dabei Abstufungen welche reichen von Telefonvermerken, Eintragungen in Listen (davon gibt es verschiedene, je nach Dringlichkeit), Datenbanken, kurze Abgleiche, Vorgangsanlegungen, "Aktenanlegungen", ....parallel evtl. Austausch/Abgleichung mit anderen Behörden.
Niemand sprach davon, dass sie "nur" vorbingen soll, sie habe Behörden sensibilisiert.
Sie hatte ja auch in der Vergangenheit Rechtsbeistand und dieser wiederum Kontakt mit den Gerichten. Dieser Rechtsbeistand dürfte die "Zusammenhänge" auch begriffen haben oder zumindest eine Ahnung davon haben.

Ich hoffe auch, dass Rose überhaupt noch mitliest und uns nicht nur ein paar Brocken hier und da hinwirft und das Forum raten und arbeiten lässt. Und dass sie einige Vorschläge mitnehmen kann.
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von karima66 » 03.06.2020, 10:21

Ich empfinde es so, dass Rose ein sehr passiver Mensch ist, immer wenns dann richtig brennt akut dann sucht sie hier Hilfe kurz, lässt uns dann aber wieder im Regen stehen und man malt sich sonst was aus.
Gerade wenn es um die Ausreise geht ins Heimatland des Vaters da muss man doch dann dran bleiben....aktiv bleiben.
Für mich hat es den Anschein sie wacht dann mal kurz auf und wenns dann nicht brenzlig genug ihrer Meinung nach bleibt dann schläft sie wieder ein.
Ich würde hier fragen und berichten und wohl pausenlos alle nerven um Antworten zu haben mit denen ich dann was erreichen kann und würde keine Ruhe geben bevor es dann auch in Tüten ist, aber es gibt durchaus Menschen die dauerhaft in Schwebezuständen pendeln, das Kind tut mir dann leid.

Nilka
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Nilka » 03.06.2020, 11:19

karima66 hat geschrieben:
03.06.2020, 10:21
Ich empfinde es so, dass Rose ein sehr passiver Mensch ist, immer wenns dann richtig brennt akut dann sucht sie hier Hilfe kurz,
So sieht es auch für mich aus.
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

gadi
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von gadi » 03.06.2020, 11:32

Nilka hat geschrieben:
03.06.2020, 11:19
karima66 hat geschrieben:
03.06.2020, 10:21
Ich empfinde es so, dass Rose ein sehr passiver Mensch ist, immer wenns dann richtig brennt akut dann sucht sie hier Hilfe kurz,
So sieht es auch für mich aus.
Ja, es kann gut sein, dass Rose sich so verhält, warum auch immer. Das kann auch krankheitsbedingt sein, vielleicht sogar ausgelöst durch die Ehe mit diesem Mann. Bitte Rose, bleib dran, du kannst so vieles bewirken.
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Eclipse
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Eclipse » 03.06.2020, 13:01

Anaba hat geschrieben:
02.06.2020, 09:29
Nur wer ist verantwortlich, wenn Frauen nicht aufgeklärt sind?
Die Frauen selbst, meinst Du? In letzter Konsequenz ganz sicher. Aber ausbaden müssen es die Kinder.
karima66 hat geschrieben:
02.06.2020, 11:49
das heißt aber nicht, dass man nicht alle Chancen der Öffentlichkeit nutzen sollte nur dass ist dann mehr ein Glücksspiel, auf wen man trifft und wie ernst derjenige es nimmt.
Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass viele unabhängig von Binational unter unverantwortlichen Umständen Kinder in die Welt setzen, dem dann nicht gewachsen sind dafür zu sorgen, dass es den Kindern wirklich gut geht.
Es kommt dann immer drauf an wie man von betreffender Seite aufgeklärt wird.
So sehe ich das auch. Wir haben hier wenigstens die Chance, auf zwischenmenschlicher Ebene zu beraten.

Ich halte es für wichtig, die Frauen ganz spezifisch darauf hinzuweisen, wenn sie sich in eine der "speziellen" :wink: binationalen Beziehungen verwickeln zu lassen scheinen: Bloß nicht schwängern lassen. Was man als Frau in einer toxischen Beziehung erlebt, kann und muss man irgendwie durchstehen, man ist erwachsen und hat sich schließlich aus irgendwelchen Gründen für den Mann entschieden.

Aber die armen Kinder können nichts dafür, unter welchen Umständen sie in die Welt gesetzt werden. Wenn die Mutter unglücklich, ängstlich und verzweifelt ist, kann sie das vor ihrem Kind nicht so gut vertuschen, dass es nicht irgendeinen Knax zurückbehält. Ich kann noch nicht einmal meinen Hunden vorgaukeln, dass alles in Ordnung sei, wenn es in Wahrheit anders ist. Ein Kind spürt umso mehr, wenn "etwas nicht stimmt".

Ich wünsche mir einfach, dass Frauen sich gut überlegen, ob angesichts der Umstände ihr "Kinderwunsch" ihrem ungezeugten Kind gegenüber fair ist.

gadi
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von gadi » 03.06.2020, 13:15

Eclipse hat geschrieben:
03.06.2020, 13:01
Ich wünsche mir einfach, dass Frauen sich gut überlegen, ob angesichts der Umstände ihr "Kinderwunsch" ihrem ungezeugten Kind gegenüber fair ist.
Dein Wort in Gottes Ohr.
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chavah
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von chavah » 03.06.2020, 15:16

Und dann - so erlebe ich es immer wieder - kommt das "aber ich liebe ihn doch zu sehr, und ohne Kind muss er schnell weg, und heiraten können wir auch nicht, weil er keine richtigen Papiere hat, und, und, und." Ich rede da meist gegen Wände. Das ist ein großes Problem, und gerade in Mischbeziehungen. Ich hoffe sehr, hier lesen einige mit, die das in Zukunft auch betreffen könnte. Mensch, Mädels, ein Kind ist nie eine Lösung für andere Probleme. Ihr habt dann ein zusätzliches Problem und eine enorme Verantwortung.

Ich hab gerade so einen Fall auf dem Tisch. Mann kommt aus dem Iran. Beim Namen, Familienstand, Glauben gibt es mehrere Alternativen. Kind ist da, Deshalb ist er noch hier. Sieht das Kind Monate nicht, wenn die Ausländerbehörde wissen will, wie es mit dem Kontakt ist, dann sieht er das Kind mal wieder und dann ruht der See wieder still. Ich hab vor 5 Jahren gewarnt und gewarnt. Aber, auf mich hört ja keiner.

Meist sind diese Fälle doch vorhersehbar.

Chavah

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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Eclipse » 04.06.2020, 08:46

chavah hat geschrieben:
03.06.2020, 15:16
Und dann - so erlebe ich es immer wieder - kommt das "aber ich liebe ihn doch zu sehr, und ohne Kind muss er schnell weg, und heiraten können wir auch nicht, weil er keine richtigen Papiere hat, und, und, und." Ich rede da meist gegen Wände. Das ist ein großes Problem, und gerade in Mischbeziehungen. Ich hoffe sehr, hier lesen einige mit, die das in Zukunft auch betreffen könnte. Mensch, Mädels, ein Kind ist nie eine Lösung für andere Probleme. Ihr habt dann ein zusätzliches Problem und eine enorme Verantwortung.
Ja, gruselig. Das Kind wird somit quasi Mittel zum Zweck. Wie auch schon die Frau nur Mittel zum Zweck ist.

Aber es ist doch ein hilfloser kleiner Mensch, der nichts kann für die Probleme seiner Mutter und seines Erzeugers. Darüber hinaus wird es auch noch in eine törichte Gesetzeslage/Rechtsprechungspraxis hineingeboren.

Man kann es nicht oft genug wiederholen. :cry: Die Kinder, auch wenn sie es scheinbar tapfer schlucken, passen sich der Situation an und tragen immer psychologische Schäden davon, die sich plötzlich im Erwachsenenalter manifestieren und ein Leben vergiften können.

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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von chavah » 04.06.2020, 11:42

Die Gesetzeslage ist durchaus nicht töricht. Sie ist eindeutig, und das ist auch gut so. Nur, man kann eben gewisse Menschen nicht bremsen. Wie soll das gehen? Entmündigung wegen xxx xxx? Geht doch nicht.

In meinem Fall war besonders schlimm, dass der Vater über denselben Weg schon mal versucht hatte, in die USA zu kommen, also schwängerte er in Deutschland ein US-Zimmermädchen, welches hier unter NATO-Bedingungen war. Als er merkte, dass das nicht langte, kam die Umorientierung auf eine deutsche Partnerin. Wie willst du das durch Gesetze verhindern? Ich habe auf das Mädel wie auf einen kranken Gaul eingeredet. Half nichts.

Trotzdem, die Kinder müssen es nicht schwerer haben als andere. Wenn sich die Mutter gut kümmert, vielleicht auch der Vater, das ist doch dann völlig in Ordnung. Und, um mal auf unseren Ausgangsfall hier zu kommen, da scheinen sich ja beide Elternteile zu kümmern. Es ist nur abzuklären, ob die Ängste der Mutter berechtigt sind. Und das muss sie tun.

Chavah

Liebe Chavah, ich habe da mal einen Ausdruck weggeixxelt.
Deine Beiträge hier sind sehr wertvoll, nur das eine wollen wir so nicht stehen lassen. LG, Cimmone

Gold
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von Gold » 04.06.2020, 14:05

Hallo Rose,

ich bin zwar nicht firm mit Tunesien, teile mir aber friedlich Sorge- und alle weiteren Rechte mit meinem ägyptischen gtrennt lebenden, aber nicht geschiedenen Mann.
Im Sommer 2019 wurde ich am Flughafen Leipzig nach der Einverständniserklärung meines Mannes gefragt, weil ich allein mit meinen Töchtern reiste. Meine Mutter hat immer von mir eine Einverständniserklärung dabei, wenn sie mit meinen Kindern reist, mein Mann auch - ich selbst habe das für mich völlig vergessen. Auf mein Argument hin, dass es doch recht unwahrscheinlich ist, dass ich als in Deutschland lebende leibliche Mutter mit den Kindern nach Ägypten reise, um diese dann dort zu lassen, hat man mich zum Glück trotzdem fliegen lassen. Bei der Ausreise aus Ägypten wiederum wurde mein Mann (in Deutschland) angerufen und um sein Einverständnis gebeten, dass wir ausreisen. Meine Töchter besitzen nur deutsche Pässe, aber Geburtsurkunden aus beiden Ländern und sind naturgemäß Doppelstaatler.
Aber das eben zu Deiner eventuellen Beruhigung: ich erlebe es in den letzten Jahren mehr und mehr, dass an Flughäfen nach einer Einverständniserklärung gefragt wird - Großeltern, die mit ihren Enkeln reisen, aber eben auch und vor allem Männer, die allein mit Kindern unterwegs sind. Verlassen kann man sich darauf jedoch nicht - sollte man den Verdacht haben, dass die ungewollte Ausreise des eigenen Kindes bevorsteht, kann man aber glaube ich auch den Flughafen informieren.

Grundsätzlich zum Thema gemeinsames Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht: nach meinem Verständnis bedeutet "gemeinsam" nicht, dass jeder Elternteil machen kann, was er will, sondern dass man sich bei großen, für das Kind wichtigen Entscheidungen (medizinische Entscheidungen, Wohnort, Schulbesuch etc.) gemeinsam einigen muss. Wenn ein Elternteil eine Entscheidung trifft, mit der der andere Elternteil gar nicht einverstanden ist, kommt der erste damit auch nicht durch. Sollte Dein Mann also mit Deinem Kind nach Tunesien reisen wollen und Du befürchten, dass es nicht zurückkommt, solltest Du unbedingt die Abreise verhindern und hast meines Erachtens nach auch die rechtliche Handhabe dazu. Ist das Kind einmal in Tunesien und Dein Mann will es dort lassen, sind Dir leider tatsächlich auf Grund der Doppelstaatlichkeit alle Hände gebunden.

Liebe Grüße, Gold

gadi
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Re: Einreise Tunesien

Beitrag von gadi » 04.06.2020, 14:25

Gold hat geschrieben:
04.06.2020, 14:05

Im Sommer 2019 wurde ich am Flughafen Leipzig nach der Einverständniserklärung meines Mannes gefragt, weil ich allein mit meinen Töchtern reiste. Meine Mutter hat immer von mir eine Einverständniserklärung dabei, wenn sie mit meinen Kindern reist, mein Mann auch - ich selbst habe das für mich völlig vergessen. Auf mein Argument hin, dass es doch recht unwahrscheinlich ist, dass ich als in Deutschland lebende leibliche Mutter mit den Kindern nach Ägypten reise, um diese dann dort zu lassen, hat man mich zum Glück trotzdem fliegen lassen.
Und genau deshalb sollten Stellen wie der Flughafen/Bundespolizei sensibilisiert werden.
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