Wenn der Mann weniger verdient

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mariam
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Wenn der Mann weniger verdient

Beitrag von mariam » 31.10.2010, 21:12

Im folgenden online-Zeitungsbeitrag geht es nicht primär um Bezness. Aber es geht um die Thematik, was für eine Auswirkung es auf eine Paarbeziehung haben kann, wenn der Mann weniger Lohn nach Hause bringt als die Frau.

Deswegen stelle ich den Artikel trotzdem hier ein, weil dieses Problem viele binationale Paare betrifft - Frau Westeuropäerin, Mann aus Afrika, Südamerika... - und weil ich das Gefühl habe, dass gerade Frauen, die sich am Anfang einer Liebesgeschichte mit ihrem potenziellen Beznesser befinden, sich keine Gedanken zum Thema "Finanzen" machen. Rosarote heile Welt. Auch für den Mann. Erst wenn er dann hier ist und sich der Alltag einschleicht, er nichts bis weniger verdient als sie und somit seine Rolle als Mann, wie sie ihm in seiner Heimat gelehrt wurde und wie er sozialsiert wurde, ins Wanken gerät, erst dann führt die Thematik vielleicht zum Gespräch.

Meistens führt sie vermutlich aber einfach dazu, dass es ein Grund - d e r Grund (?) - ist, dass sich das Paar auseinander lebt. Wie im Artikel so schön geschildert.

Hier der für mich zentrale Abschnitt des Artikels:
Ungewöhnlich ist es nicht, dass Paare Geld totschweigen. Gemäss einer Studie des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung reden sie generell noch eher über sexuelle Phantasien als Finanzen. Weil Zahlen klipp und klar ausdrücken, was sonst diffus bleibt. Nämlich: wer in einer Beziehung das sogenannte Ernähren und Beschützen übernimmt. Ist es die Frau, kann das Stress in der Liebe geben. «Evolutionspsychologisch gesehen ist der Mann für den Broterwerb und damit in der modernen Gesellschaft für die Finanzen zuständig», sagt Paarforscher Guy Bodenmann. Aber sollten wir die Steinzeit nicht langsam hinter uns haben? «Wenn der Mann sehr patriarchalisch sozialisiert worden ist, wird er mit einer besser verdienenden Partnerin eher Mühe haben.» Eine grosse Rolle spiele dabei natürlich auch das soziale und gesellschaftliche Umfeld. Und hier ist das umgekehrte Modell bei weitem nicht akzeptiert.
Den ganzen Artikel kann man hier lesen:
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 04995.html

Herzliche Grüsse
Mariam

Frei
Beiträge: 2137
Registriert: 27.07.2008, 20:58

Re: Wenn der Mann weniger verdient

Beitrag von Frei » 01.11.2010, 06:49

Ich sehe eine solche bi-nationale Beziehung, und mir scheint dass Problemen kommen, wenn der Mann sein Geld ... nicht so gern für die Frau (sondern lieber für Technologie oder etwas anderes) ausgibt,

im Gegenteil von der Frau die wahrscheinlich ihre ganze Energie und Reichtümer für die beide - sie, IHN, das Haus - ausgibt.

In solchen Fällen (wo die Frau normalerweise auch noch immer die Rolle der "Hausfrau" spielt - unabhängig davon, dass sie nach einer Hilfe vom Mann fragt, fall sie auch arbeitet -), gibt es für die Frau ein Gefahr, das ist: Erschöpfung.

Aber ich glaube, dass ... afrikanische Frauen auch ... oft aus Erschöpfung leiden: aber sie haben fast keine Möglichkeit, aus bestimmten Zuständen zu treten.

Auf jeden Fall kenne ich auch Männer ... von hier ... die immer etwas gegen die Frauen zu sagen haben: falls sie arbeitet, falls sie zu Hause bleibt, falls sie viel verdient, falls sie weniger/Nichts verdient, weil sie die Gleichkeit möchtet, weil sie die Gleichkeit nicht möchtet ...,

das ehrlich erschöpft mich! [Also: das Vermissen vom Respekt macht mich ... demütigt/traurig/"müde" fühlen.]

Schönen Tag, und schönes Leben.

brighterstar007

Re: Wenn der Mann weniger verdient

Beitrag von brighterstar007 » 01.11.2010, 20:02

Ihr Lieben,

ich sehe es so: wenn eine Beziehung wirklich auf Liebe/ Respekt basiert und Übereinstimmung herrscht, kann es für eine
begrenzte situationsbedingte Zeit angemessen sein, wenn frau mehr als der Mann verdient. Dafür muss er dann verlässlich typisch "weibliche"
Sachen übernehmen, um frau zu entlasten und im Gleichgewicht zu bleiben.

Generell ist es so, dass der Mann auf Dauer meist leidet (und Frau auch), wenn er seine ursprüngliche Rolle, des "Jägers und
Sammlers" nicht zufriedenstellend ausüben kann. Für seinen Selbstwert ist es sehr wichtig, als Beschützer und Ernährer potent/
wirksam zu sein. Dies erlaubt auch der Partnerin ihre Rolle froh und unbelastet auszuüben.

Da ich schon lange alleine bin, weiß ich, wie es meiner Weiblichkeit schadet, alles alleine zu erkämpfen - quasi mit unsichtbarem
Schwert in der Hand... Dies führt dazu, dass frau sich nicht gar nicht auf andere verlässt, sich nie schwach zeigt, sich keine/ kaum Hilfe
holt, sondern emotional "vermännlicht" und es schwer bis unmöglich wird, sich jemandem hinzugeben.

Es ist also weise, wo immer möglich, die ursprünglichen Rollen, anzunehmen und mit Freude auszufüllen - was die Frau NICHT auf das
Klischee "Heimchen am Herd" reduziert.
Ehrlich gesagt schrecken mich Karrierefrauen, die sich dabei NICHT wirklich fühlen, ab. Sie haben so eine rigide übertriebene Durchsetzungskraft,
die ich ekelig finde, während andere, die in sich ruhen, meinen Respekt verdienen.

Liebe Grüße

Brighterstar

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