Die Absicht, durch (religiös motivierte) Dresscodes "Fahne" zu zeigen, halten ich generell für unproblematisch.
Dennoch denke ich, das Interesse der Gesamtbevölkerung an der Erkennbarkeit der Mitmenschen in einem demokratischen Staat
wiegt in vielen Zusammenhängen schwerer als das Interesse einer religiösen Gemeinschaft, sich individuell zu kleiden.
Die Grenze der Zumutbarkeit, in beide Richtungen, ist bisher wohl eher Auslegungssache im Einzelfall,
sollte aber in Zukunft evt. doch genauer gesetzlich definiert werden,
da offensichtlich die sich daraus ergebenden Konflikte zunehmend zu öffentlichen Auseinandersetzungen führen.
Wenn Frauen sich gerne ab und zu freiwillig verschleiern möchten, weil sie sich dann als etwas Besseres, "höherständiges" fühlen
oder weil sie damit dann verhindern möchten, auf der Straße von Männern angesprochen zu werden,
können sie das meinetwegen ruhig tun, sollten aber umgekehrt fähig sein,
andere Dresscodes in anderen Zusammenhängen ebenso zu respektieren,
beispielsweise eine professionelle Hure, welche sich nunmal meist durch spärliche, sexbetonte Kleidung auszeichnet.
@Strauss: auch ein "Halbgehangener" kann in gewissen Zusammenhängen ein Dresscode sein
