Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

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Cimmone
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Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von Cimmone » 03.02.2022, 22:15

Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum


https://youtu.be/ayFfWfD7OPE

gut 30 min.

Zwei Frauen aus Deutschland verlieben sich in jeweils einen Ghanalesen, die von Deutschland nach Italien zurück geschickt wurden.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Efendi II
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von Efendi II » 04.02.2022, 09:27

Cimmone hat geschrieben:
03.02.2022, 22:15
Zwei Frauen aus Deutschland verlieben sich in jeweils einen Ghanalesen,
die von Deutschland nach Italien zurück geschickt wurden.
Grundsätzlich sind für eine Familienzusammenführung ein zweifelsfreier Identitätsnachweis und der Beleg minimaler deutscher Sprachkenntnisse
erforderlich.

Warum haben diese Männer die lange Wartezeit nicht dazu genutzt,
zumindest elementare Kenntnisse der deutschen Sprache zu erwerben?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

gadi
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von gadi » 04.02.2022, 09:41

Gute Frage, Efendi. Einer der Männer sagte, sobald er in Deutschland sei, würde er beginnen, die Sprache zu lernen. Aber "dort" könne man ja nur "abhängen". Man finde den Fehler und überlege sich, wie das Sprachenlernen dann in Deutschland wohl aussehen wird.

Zweite interessante Frage: Warum nur gelingt der Identitätsnachweis nicht?

Aber, der Staat ist schuld und die "Klischees" und "Vorurteile" in unserer "rückständigen Gesellschaft". Dass heutzutage jemand nicht zu "uns" einreisen darf/bleiben darf, insb. falls auch noch ein gemeinsames Kind da ist...das hat die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes. Aber Arte suggeriert, dass es genau anders herum ist.

Ein Besuch von Arte bei den beiden Paaren in einigen Jahren wäre interessant...aber moment...die Zermürbung durch den Staat wird die Paare "auseinandergebracht" haben, die rückständige Gesellschaft, der Rassismus...

Die Frauen werden am Boden zerstört sein...aber nein, das ist ja nur ein "Vorurteil". AMIGA. Oder ist es doch Erfahrung?

Danke Cimmone, fürs Einstellen.
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Cimmone
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von Cimmone » 04.02.2022, 10:38

Es gab einige Ungereimtheiten, z.B. das Erlernen der Sprache.
Dann, das gemeinsame Kind, das verpixelt gezeigt wurde: es hätte weniger weiß sein dürfen, wenn es das Kind der beiden ist.
Das viele Geld, das beide Frauen hergegeben haben, um die Beziehung zu erhalten.

Astreines Framing von Arte, finde ich auch.
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gadi
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von gadi » 04.02.2022, 10:53

Cimmone hat geschrieben:
04.02.2022, 10:38
Dann, das gemeinsame Kind, das verpixelt gezeigt wurde: es hätte weniger weiß sein dürfen, wenn es das Kind der beiden ist.
Das dachte ich mir auch.
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Delphi69
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von Delphi69 » 05.02.2022, 11:05

Das Aussehen des Kleinen erstaunt auch mich.
Vielleicht hat Suleiman auch nur die Vaterschaft anerkannt und um den TV-Beitrag zu schönen, sprach man von Vaterschaftstest? Wer weiß?

Früher hätte ich diese Reportage mit viel naiveren Augen und in gutem Glauben an die große Liebe angeschaut.
Heute sind, dank des Forums, meine Sinne geschärft. Ich nehme Unstimmigkeiten und selbst feinste Nuancen wahr.
Mir gefiel auch die Moderation des Beitrags überhaupt nicht. Als ob der deutsche Staat mit aller Härte gegen Flüchtlinge vorgehen würde. Das ist lachhaft! Allein die Erwähnung, dass 20% der Asylanträge ghanaischer Bürger abgelehnt werden - immerhin 80%! werden nicht abgelehnt!
Alle (z.B. Behörden, Ämter) haben Fehler gemacht, nur nicht die beiden Männer, um die es in diesem Film geht...

Suleiman wirkt Sarah gegenüber desinteressiert und abweisend. Und als er dann in Deutschland ist, irgendwie ausgezehrt. Er wird wohl, jetzt da er plötzlich regelmäßig arbeitet, sein altes Gammelleben vermissen.
Stephen möchte unbedingt Kinder. Diese noch mit Daniela zu bekommen, ist schwierig.
Beide Männer haben die Zeit nicht genutzt, die deutsche Sprache zu erlernen.
Beide Männer sprechen davon, für ihre Familien Geld verdienen zu wollen. Für ihre Familien in Ghana?

Ich möchte noch ganz viel schreiben, weil mich dieser Film sehr aufwühlt. Aber kurz gesagt, ich glaube nicht, dass diese Beziehungen halten werden. Mir tun beide Frauen schon jetzt leid. Und auch ihre Kinder. Denn die Schulden, die ihre Mütter angehäuft haben, bekommen auch sie zu spüren. Abgesehen davon, dass sie auch die Sorgen ihrer Mütter, ob bewusst oder unbewusst, mittragen .

karima66
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von karima66 » 05.02.2022, 12:21

Ich habs mir angeschaut und versucht objektiv zu sein, also Erfahrungen, Misstrauen, Vorurteile aussen zu lassen und nur die Faktenlage zu betrachten.
Natürlich kann man sich fragen warum leben so viele Illegale, Geduldete hier mit oft krimineller Vergangenheit oder sogar Gegenwart und bei solchen Männern wird das Gesetz mal härter durchgesetzt....das mag ungerecht sein vor allem aus dem Blick der Frauen.
Das ältere Paar mag noch eine Chance haben, sie haben ja schon mal 1 Jahr in D zusammengelebt, sind älter....hm....wobei auch da die Frage warum machen die Männer nichts für die gemeinsame Zukunft, nicht mal deutsch lernen....
Das Paar mit dem Kind....viele Fragezeichen und für mich garantiert gibts keine Zukunft in der es ihr gut geht.
Das Kind das fiel mir auch sofort auf, anfangs wars ja nicht verpixelt, so weiss, blond , niemals ist das von ihm, mag sich böse anhören und klar spielen Gene schon manchmal einen Streich, aber von allen Kinder mit Schwarzen die ich je sah, kannte, überwog immer der Anteil des schwarzen Partners, immer, so ein Kind sah ich noch nie zumal der Vater ja auch sehr dunkel ist und auch die Mutter keine Blonde....sehr seltsam.
Dann fiel auch mir auf, dass er sie nie ansah, anpsrach, über sie sprach, wenn dann gings ihm ums Kind.....seine Aussagen sind gespielt, er wird nie im Alltag sie unterstützen zumal sie ja drei Kinder hat, wird nie ein team mit ihr.....
Man verwehrt ihnen nicht die Zukunft auch wenn das so scheinen mag für Uninformierte.....niemals werden die Männer Jobs haben mit denen sie hier die Familie versorgen, unterstützen, der Verdienst aus Hilfsjobs wird immer zur Familie nach Afrika gehen, nie werden sie ihre Träume umsetzen können, das ist Utopie und da sie das merken werden sie schnell frustriert, dann wieder vermehrt mit ihrer Community rumhängen....
Die Frauen glauben an ein Märchen, klar, an die Liebe und der Kampf darum vorher, die Sehnsucht in der Fernbeziehung, alles tun für ihr Ziel mit dem Mann zusammen zu sein das mag sie über vieles hinwegsehen lassen.....wenn der Kampf aber vorbei ist und sie meinen nun ist es geschafft und das glückliche Leben kann beginnen werden sie schnell merken, dass es Illusion ist und da über Jahre sie ihr Umfeld ja ihren Kampf miterleben liessen, sie selbst so viel investiert haben an Lebensjahren, Gefühlen, Geld, Kraft so werden sie das nicht so schnell hinschmeissen wollen und dann dauert es noch länger , die verlorene Zeit, am Ende wird das Nichtfunktionieren auf den Staat geschoben, die Gesetze......irgendwie traurig....aber solche Geschichten wird es eher mehr als weniger geben und nach solchen TV Beitragen erst recht, leider....

Toastie
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von Toastie » 06.02.2022, 11:08

Danke, liebe Cimmone für den Link! 8)
Also diese Untätigkeit, das Nichterlernen der Sprache hat mich auch abgeschreckt. Das Mitleid-Erhaschen, dass einem die Hände gebunden wären, anstatt irgendwas zu tun! :evil:
Ich habe mich auch gefragt, wie die Frauen ihr Gesagtes in 10 Jahren betrachten, da kommt wohl meine Erfahrung mit Bezness, mein Vorbehalt, "hm, warten wir mal ab, wie sich diese "Beziehungen" überhaupt entwickeln! :roll: " zu tragen!
Also als die Frau sich beschwerte, wie schwer man es der "Liebe" machen würde, "nur" weil jemand von einer anderen Kultur komme. Rückblickend nach meiner Erfahrung bin ich froh, dass es doch strenge Regeln gibt und erst mal geprüft wird, was die Motivationen der "Liebenden" zum Zusammensein wirklich sind, v.a. wenn es einen Altersunterschied gibt. Ich hatte bei beiden Paaren das Gefühl, dass es maximal ein Win Win auf der Seite der Ghanaer ist. Von Liebe habe ich da nicht viel spüren können, nur auf Seite der Frauen! Auch die Gesamtinitiative konnte ich auf der Seite der Frauen sehen.

Und das blonde/helle Kind hat mich auch irritiert :mrgreen: , wobei ich einmal in Brasilien ein blondes, blauäugiges Kind gesehen habe, deren Eltern beide schwarz und braunäugig waren :shock: , sowas ist aber doch eine seltene Ausnahme! Na ja, spannend wäre es, wenn diese Paare in 5-10 Jahren noch einmal interviewt werden würden. Mir taten v.a. die Kinder der jüngeren Frau leid, sie nehmen den neuen Partner natürlich ehrlich in die Familie auf, entwickeln Familiengefühle und geraten da in etwas rein, deren mögliche negative Auswirkungen in der Zukunft sie überhaupt nicht abschätzen können :cry: .
Schönen Sonntag allen!
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

AnnaAn
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Re: Liebe über Grenzen - der lange Kampf ums Visum

Beitrag von AnnaAn » 23.09.2022, 07:19

Bzgl kind.... Mendel lässt grüßen. Wenn das schwarze Elternteil gemischt ist, dann kann das kind blond sein. Eine freundin von mir hat ein weiss hellblondes, blauäugiges Kind mit weisse, also so eisiger Hautfarbe. Sie selber sieht schwarz aus. Jedoch ist sie karibisch-schwarz (also auch schon seit Jahrhunderten gemixt) und hat direkte schwedische und japanische Familienanteile in sich. Der Vater des Kindes ist mitteleuropäer.

Bei einem afrikaner wage ich jedoch zu bezweifeln, dass er solch einen genpool ins sich trägt,wie Leute aus der Karibik oder Brasilien.

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