„Unislamische“ Bekleidung: Razzien in Teheran
Die Polizei in Teheran geht verstärkt gegen Frauen und junge Männer vor, die gegen den islamischen Bekleidungskodex des Landes verstoßen. Auf mehreren Plätzen der Hauptstadt habe es gestern Razzien gegeben, berichteten Augenzeugen. Etliche Frauen seien abgeführt worden. Polizeikontrollen habe es auch in Privatfirmen unter der weiblichen Belegschaft gegeben.
Den Berichten zufolge wurden auch junge Männer vorübergehend festgenommen, die allzu westlich gekleidet und frisiert waren. Der stellvertretende Polizeichef von Teheran, Ahmad Resa Radan, hatte zuvor angekündigt, dass sich die Kontrollen gleichermaßen auf Frauen und Männer erstrecken würden. Kontrolliert wurden laut Augenzeugen auch Autos mit Paaren. Junge Leute seien nach Heiratsurkunden gefragt worden.
Seit der Islamischen Revolution 1979 sind Frauen im Iran angehalten, lange wallende Gewänder sowie die Haare bedeckende Tücher zu tragen. „Meiner Tochter ist gerade einmal erlaubt worden, anzurufen und zu sagen, dass sie festgenommen sei und solange festgehalten werde, bis klar sei, welche Strafe sie zu erwarten hat“, berichtete ein 48-jähriger Architekt.
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© ORF.at