Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

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Jakobs_Weg
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Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Beitrag von Jakobs_Weg » 03.08.2011, 20:20

Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Aus Angst vor wachsendem Islamismus hat die Regierung im muslimisch geprägten Tadschikistan Jugendlichen unter 18 Jahren den Besuch von Moscheen verboten. Eltern drohen langjährige Haftstrafen, falls ihre Kinder an religiösen Zeremonien teilnehmen.
Ausgenommen sind nur Beerdigungen.

Das entsprechende Gesetz unterzeichnete der autoritäre Präsident Emomali Rachmon in der Hauptstadt Duschanbe, wie Medien heute berichteten. Der Erlass verbietet zudem muslimische Namen für Neugeborene. Rachmon forderte eine weltliche Erziehung.

Religionsvertreter in der Ex-Sowjetrepublik protestierten heftig. Vor allem während des derzeitigen heiligen Fastenmonats Ramadan könnten Kinder nicht wie im Islam vorgeschrieben am Gebet teilnehmen, hieß es. Islamlehrern drohen künftig bis zu zwölf Jahre Haft, wenn sie Kinder illegal unterrichten.

Publiziert am 03.08.2011, © ORF.at
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

brighterstar007

Re: Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Beitrag von brighterstar007 » 04.08.2011, 14:18

Liebe Jakobs Weg,

verstehe ich dies richtig, dass Muslime ihren eigenen Nachkommen den Zutritt zur Moschee verweigern oder
ist es deren weltliche ??? Regierung, die dies bestimmen will - aus Angst vor Radikalismus ???

LiebeGrüße

Brighterstar

luna2000
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Re: Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Beitrag von luna2000 » 04.08.2011, 23:22

Tatschikistan gehörte in der Antike zum Persischen Reich.
Die Bewohner waren Zoroastrier, Juden, Christen oder Angehörige atawistischer Naturreligionen. Es herrschte Religionsfreiheit.
Mit der Eroberung des Landes durch die arabischen Moslems wurde die Bevölkerung zwangsislamisiert, bzw. diejenigen, die sich dem Islam widersetzten diskriminiert. Offensichtlich haben aber über die Jahrhunderte hinweg große Teile der Bevölkerung ihre ursprüngliche persische Identität von Generation zu Generation weitergegeben. Unter der Herrschaft des Kommunismus innerhalb einer Sovietrepublik wurde ja jede Religionsausübung unterdrückt. Nach dem Zusammenbruch der Sovietunion haben die säkular-nationalistisch eingestellten Menschen in den ersten freien Wahlen die Oberhand gewonnen und mit der Regierung unter Rachmon einer Islamisierung entgegengehalten.
Mit der Islamischen Republik Iran, die diese ursprünglich persische Region für sich gewinnen will und all deren Öl-Geldern, hat diese junge (demokratische) Nation einen mächtigen Feind (bzgl. Demokratie, Säkularismus und Aufklärung). Und aus 1400jähriger Erfahrung weiß die gebildete Elite dieses Landes (u.a. Rachmon) um die Gefahr, die von Moscheen und deren Gehirnwäsche an Kindern und Jugendlichen, ausgeht.

Irgendwie finde ich es sehr frustrierend, daß solch arme Entwicklungsländer in manchen Dingen so viel klüger sind als wir Europäer.

Liebe Grüße
Luna2000

luna2000
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Re: Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Beitrag von luna2000 » 04.08.2011, 23:34

Noch eine kurze Bemerkung zu der gesetzlichen Regelung, den neugeborenen Kindern keine arabisch/muslimischen Namen zu geben.

Solche Regelungen sind im umgekehren Fall, d.h. daß in islamischen Ländern nur arabische Namen erlaubt sind, gängige Praxis, um die Kultur und Geschichte der eroberten Länder zu sterstören. Z.B. gibt es meines Wissens Listen der marokkanischen Regierung, auf denen verbotene (berberische) Namen aufgeführt sind. Im Iran gibt es kein offizielles Verbot persischer Namen, aber Eltern, die einem Kind persische Namen geben, sind sich der zukünftigen Diskreminierung ihres Kindes (bzgl. Studium u.a.) bewußt.
Der Name eines Menschen prägt nun mal auch seine Identität, d.h. die Aufgezwungene Zugehörigkeit zu einem Gott (mitsamt seiner Gevolkschaft) oder einem Volk.
In Tadschikistan denken wohl die herrschenden Eliten, daß die Tadschiken sich als Tadschiken fühlen sollten und nicht als Araber.

luna2000
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Re: Tadschikistan verbietet Kindern Moscheezutritt

Beitrag von luna2000 » 05.08.2011, 00:13

Kater Karlo hat geschrieben:Ich habe mich da auch ein bißchen eingelesen. Sehr erstaunlich.
Es gibt keine Religionsfreiheit - bei 90% muslimischer Bevölkerung!
Alle Glaubensgemeinschaften müssen sich registrieren lassen. Wer das nicht macht,
dessen Versammlungsgebäude werden konfisziert und viele machen es nicht, weil sie keine Erlaubnis bekämen.
Schon 2008 wurden entsprechende Gesetze erlassen.

Dass Jugendliche unter 18 Jahren Moscheen nicht mehr betreten dürfen, hängt damit zusammen,
dass sie in staatliche Schulen gehen MÜSSEN. Davor wurden sie oft einfach in Moscheen angegliederte Schulen
geschickt.
Sie wollen so die islamistische Indoktrinierung eindämmen.

Und bei uns werden Millionen (oder mehr) an Moschee-Vereine überwiesen, die dort "Integration" lehren sollen. Könnte noch mehr dazu schreiben, aber dann kommen die Phoenixe wieder auf den Plan.
Die Frage in solchen Ländern ist ja, wie muslimisch sind die 90% muslimische Bevölkerung. Schließlich kennzeichnet es ja die muslimischen Länder, daß deren Bevölkerung muslimisch ist. Da hilft kein Winseln und kein Flehen. In Deutschland gilt z.B. jeder Iraner als Moslem, es sei denn, er läßt sich z.B. katholisch taufen und ein Kreuz auf die Stirn tätowieren und sich damit in Bezug auf andere Muslime zum Abschuß freigeben. Und das liegt ja nicht an uns Deutschen sondern an der weltweiten Umma. Hier und auch in Tatschikistan.

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