Nicht ohne meinen Sohn

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steckchen
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Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 29.06.2013, 01:26

Es geht in diesem Artikel in der "Welt" vom 27.06.13 um das neue marokkanische Adoptionsgesetz, wo die Adoption marokkanischer Waisenkinder erschwert, wenn nicht ganz unterbunden wird. Ich habe mich beim Lesen des Artikels überhaupt gewundert, wie solche Adoptionen in einem muslimischen Land überhaupt stattgefunden haben, gelten doch im Islam alle Kinder auf der Welt von Geburt an als Muslime, wohingegen sie in der nichtmuslimischen Welt leider ( :mrgreen: ) durch die Ungläubigen zu ihresgleichen erzogen werden.

http://www.welt.de/print/die_welt/polit ... -Sohn.html

Der neue Eifer der Marokkaner reiht sich in missionarische Bemühungen ein, dem Islam noch mehr Schäfchen als sowieso zu erhalten, hinzuzufügen. Jüngster Versuch war der des türksichen Vizepräsidenten, türkischstämmige Kinder in Deutschland auf keinen Fall in deutsche nichtmuslimische Familien zur Pflege oder Adoption zu geben. Auch die Marokkaner scheren sich wohl herzlich wenig um die Zukunft ihrer Waisen. Hauptsache, sie verbleiben bei der einzig wahren Religion.

Bezeichnend das Umspringen der marokkanischen Behörden mit den zumeist spanischen Adoptiveltern. Die eine spanische Mutter im Artikel hatte es schon ganz richtig erkannt: Da wird erst eine Beziehung zu dem Kind aufgebaut und dann wird immer mehr Geld erpreßt und die Eltern werden gezwungen, lange in Marokko zu leben, wovon ja auch viele Marokkaner profitieren. Auch dazu könnte man Bezness sagen, von den Behörden offiziell gefördert.

Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter, als ich weiter unten las, daß die Marokkaner selbst fast nur Mädchen adoptieren, aus kulturellen Gründen, wie es im Artikel lapidar hieß. Deswegen quellen die Waisenhäuser über von Jungen, die niemand in seine Familie lassen möchte, damit sie sich nicht wie ein Wolf den weiblichen Schafen der Familie nähern können, wissen sie doch gleich zu Anfang, daß alles nur eine Kafala, eine Vormundschaft, ist, nicht zu vergleichen mit einer Adoption hierzulande, wo die Erzeuger nichts mehr zu melden haben. Wenn ich lese, was Waisenmädchen passiert, die aus dem Waisenhaus fliehen, in der Türkei zum Beispiel, wo entflohene Waisenmädchen zur Prostitution gezwungen wurden oder einfach mal so vergewaltigt werden können, da ja kein männlicher Beschützer anwesend ist, dann schwant mir, daß die von Marokkanern adoptierten Waisenmädchen eher das Leben einer besseren Haushälterin in der Familie führen, die zudem noch der Triebbefriedigung der männlichen Familienmitglieder dient.

Die Orientalistin Annemarie Schimmel hatte einst in einem ihrer Bücher die Existenz eines "Evlatlik" in der Türkei erwähnt. Eben solche Kafala-adoptierten Mädchen, die die Hausarbeit verrichteten. Frau Schimmel fand das ganz toll.

Beschämend auch die Haltung der spanischen Regierung, die den Marokkanern derart entgegenkommen will, die Kafala ins spanische Rechtssystem aufzunehmen, um ein Mitspracherecht der marokkanischen Erzeuger und eine islamische Erziehung der Kinder in Spanien sicherzustellen!!! Aber was soll man denn auch von einer Regierung erwarten, deren König vor einigen Jahren auf Betteltour zu einigen orientalischen Monarchien wie den Saudis oder den Pahlavis in Iran ging, um der spanischen Monarchie ein würdiges, d.h. prunkvolles und von finanziellen Sorgen einigermaßen unbeschwertes Dasein zu ermöglichen.

LG
Steckchen
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(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 29.06.2013, 01:41

Habe jetzt gelesen, daß sich auch die ehemalige niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan dafür einsetzte, die türkischen Pflegekinder in Deutschland eher zu türkischen Familien als zu deutschen zu geben. Offensichtlich hatte diese Frau nur Sorge, ihre türkischstämmigen Volksgenossen vor Kreuzen im Gerichtssaal und eben vernachlässigten oder mißhandelten türkischstämmige Kinder vor ungläubigen Pflegefamilien zu schützen. Ansonsten kann ich mich an keine Leistungen dieser Frau erinnern, die nicht auf Konfrontation mit der deutschen Mehrheitsbevölkerung aus waren, um die Interessen der Türkei oder der türkischen Bevölkerung in Deutschland zu unterstützen.
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Jakobs_Weg
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Jakobs_Weg » 29.06.2013, 09:31

Danke, liebe Steckchen!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Elisa
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Elisa » 29.06.2013, 09:40

Hallo Steckchen,

Du irrst, es geht ihr allein um die Religion, nicht um die Menschen .

LG Elisa

Daisy2510
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Daisy2510 » 29.06.2013, 12:14

Es ist die größte Angst vieler Muslime, dass ein Kind nicht muslimisch erzogen wird. Alles Andere ist nebensächlich.
Der Bruder meines Ex hat zwei uneheliche Kinder. Beide werden nicht muslimisch erzogen. Und das ist gleich auch die größte Sorge der Familie. Es geht weniger darum, dass der Vater sich nicht kümmert oder so einen Irrsinn aufführt, dass die Mütter keinen Kontakt wollen. Die Hauptsorge ist: Die Jungs sind ja nun keine Muslime!
Das ist auch der Grund, warum viele Muslime keine Heirat mit einer Konvertitn gut heißen. Die Angst, dass sie vom Glauben abfällt und das Kind dann nicht muslimisch erzieht ist riesig. An dieser Tatsache sieht man auch schön, was viele Muslime von der Nichtmuslimischen Kultur und Lebensweise halten, die sie oft ein Leben lang erhält....
LG

Nefertari1998
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Nefertari1998 » 29.06.2013, 12:18

MAn würde die Kinder ja in türkische Familien geben, wenn sich viele für diese Aufgabe fänden...

Aber das soziale ENgagement, das hier ja sogar noch bezahlt würde, war bisher bei den meisten Migranten noch nie ein Thema...

Nefertari

Gioia
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Gioia » 29.06.2013, 15:31

Ich dachte, dass für Muslime das Adoptieren von Kindern nicht erlaubt ist??? Ich glaube das hat etwas mit einer von Mohamed's Frauen, Zainab, zu tun, die ja zuerst mit dem Adoptivsohn Mohammed's verheiratet war. Liege ich da falsch?

Nefertari1998
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Nefertari1998 » 29.06.2013, 16:30

Liebe Gioia,

ich meinte nicht adoptieren, sondern türkische Kinder brauchen eine Pflegefamilie, vielleicht auch nur zeitlich begrenzt, wenn die häusliche SItuation für ein Kind (zurzeit) nicht zumutbar ist.

Nefertari

Agadirbleu
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Agadirbleu » 30.06.2013, 01:13

Hallo Steckchen,

ich danke für das Posten dieses Artikels! In der Tat ist es so, dass in den Waisenhäusern - ich kenne es selbst aus Agadir - die Buben überproportional vertreten sind. Die Gründe hierfür hast Du auch schon genannt und sie sind absolut richtig. Die kleinen Mädchen werden, wenn sie grösser sind, schon im zarten Alter von 8/9 Jahren als petite bonne eingesetzt und führen dann dieses elende Leben, wie von dir beschrieben. Ausnahmen gibt es natürlich auch: eine mir bekannte marokkanische Familie zahlte an die Kindsmutter ca. 500 Euro, damit sie nach der Geburt den Buben! sofort in die Familie aufnehmen können, wo er jetzt der "kleine Prinz" ist. Bei Kafala kennt das Kind den Namen seiner Mutter/Vater und hat die Freiheit bei seiner Volljährigkeit dorthin zurück zu kehren.
Die Religion ist das wichtigste im Islam, egal wie es dem kleinen Menschen geht. Für mich ist dies voller Widersprüche und wenn ich dann so Redensarte höre....Allah weiss warum das so ist...
Allah ist gross.....dann sträuben sich bei mir die Nackenhaare.

In früheren Jahren war es tatsächlich einfacher ein marok. Kind auch in eine deutsche Familie "zu adoptieren", allerdings war dortmals schon das Konvertieren angesagt, was unsere deutschen Freunde auch der formhalber machten. Der Junge ist jetzt ca. 14 Jahre alte und äussert nicht mehr den Wunsch nach Marokko in den Ferien reisen zu wollen. Er kam mit ca. 6 Jahren in die deutsche Familie.
Sein tatsächliches Alter kennt man nicht genau, da man ihn in der Mülltonne!! gefunden hat, er war dortmals ca. 6 Monate alt.

Was in meinen Augen besonders schlimm und verwerflich ist, dass die kleinen Waisenbuben von den Saudis mitgenommen werden. Dort werden sie zu Jockeys ausgebildet und vor Erreichen der Volljährigkeit sind sie schon ein menschliches Wrack, weil ihre Wirbelsäule deformiert ist. Das war's dann. Nur wird dieses Problem und diese menschlich verabscheuungsvolle Behandlung in den Medien nicht thematisiert!!

Ich finde, dass Marokko in den letzten 6 Jahren einen unglaublichen Wandel mitgemacht hat. Das Gros der Frauen ist mittlerweile verschleiert, gehen häufig in die Moschee, was früher nicht der Fall war; die jungen Mädchen tragen immer häufiger das Tuch. Es gibt auch Frauen, die sich wie die Salafisten kleiden, obwohl in früheren Jahren mal ein Dekret erlassen wurde, dass diese Kleidungsart untersagt sei.
Noch hält der Monarch sein Volk zusammen, aber wehe er segnet einmal da zeitliche.....

Agadirbleu

steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 30.06.2013, 14:47

Agadirbleu hat geschrieben:
Was in meinen Augen besonders schlimm und verwerflich ist, dass die kleinen Waisenbuben von den Saudis mitgenommen werden. Dort werden sie zu Jockeys ausgebildet und vor Erreichen der Volljährigkeit sind sie schon ein menschliches Wrack, weil ihre Wirbelsäule deformiert ist. Das war's dann. Nur wird dieses Problem und diese menschlich verabscheuungsvolle Behandlung in den Medien nicht thematisiert!!
Hallo Agadir,

ich dachte immer, die nehmen dafür Jungs aus Bangladesh. So hatte ich es zumindest gelesen. Das hört sich so harmlos an, zum Jockey ausgebildet zu werden. Die grausame Tatsache ist: Die Kinder werden in zartestem Alter auf den Kamelen festgebunden, damit sie nicht herunterfallen, aber diese Kamele rennen derart schnell (sind ja auch Rennkamele), daß die Kinder unglaubliche Angst bekommen und deshalb laut schreien. Diese Schreie stacheln die Kamele zu noch schnellerer und härterer Gangart an. Würde mich nicht wundern, wenn auch einige dabei zu Tode gekommen sind. Aber es gibt ja noch genügend menschlichen Nachschub. :evil:
Agadirbleu hat geschrieben:Ich finde, dass Marokko in den letzten 6 Jahren einen unglaublichen Wandel mitgemacht hat. Das Gros der Frauen ist mittlerweile verschleiert, gehen häufig in die Moschee, was früher nicht der Fall war; die jungen Mädchen tragen immer häufiger das Tuch. Es gibt auch Frauen, die sich wie die Salafisten kleiden, obwohl in früheren Jahren mal ein Dekret erlassen wurde, dass diese Kleidungsart untersagt sei.
Noch hält der Monarch sein Volk zusammen, aber wehe er segnet einmal da zeitliche.....

Agadirbleu
Nun, Mohammed VI. ist ja noch recht jung, als daß man an sein Ableben denken müßte. Aber ich bezweifele, daß er wirklich die Entwicklung aufhalten kann. Allzuviel Profil oder eine eigene Meinung habe ich von ihm noch nicht wahrnehmen können. Höchstens seine hübsche rothaarige Frau, Salma, die mir angenehm aufgefallen ist. Von der ich allerdings jetzt auch nichts mehr höre. Was auch einiges sagt.

LG
Steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 30.06.2013, 14:56

Gioia hat geschrieben:Ich dachte, dass für Muslime das Adoptieren von Kindern nicht erlaubt ist??? Ich glaube das hat etwas mit einer von Mohamed's Frauen, Zainab, zu tun, die ja zuerst mit dem Adoptivsohn Mohammed's verheiratet war. Liege ich da falsch?
Hallo Gioia,

eine richtige Adoption ist die Kafala auch nicht, nur eine Vormundschaft zur Zeit der Minderjährigkeit, also auch eine Pflegschaft, wenn Du so willst. Und der Prophet hat das so festgeschrieben, damit er eben die Zeinab heiraten konnte, denn wäre dieser Said als echter Sohn angenommen gewesen, so wäre das moralisch unbillig gewesen, dessen Frau später zu heiraten, nachdem sie sich von dem Sohn geschieden hat. Ich weiß nicht, ob es vor dieser Kafala-Regelung in der arabischen Welt richtige Adoptionen gegeben hat, aber Tatsache ist, daß durch diese Regelung im Koran ein bestimmtes moralisches Verhalten des Propheten gerechtfertigt wurde. Es ist im Islam einem Mann verboten, zwei Schwestern gleichzeitig zu heiraten, auch nacheinander, sowie die Ehefrauen von Söhnen oder dem Vater, die Schwiegermütter, damit es nicht zu Streit und Zank in der Familie kommt.

LG
Steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 30.06.2013, 15:24

steckchen hat geschrieben:Habe jetzt gelesen, daß sich auch die ehemalige niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan dafür einsetzte, die türkischen Pflegekinder in Deutschland eher zu türkischen Familien als zu deutschen zu geben. Offensichtlich hatte diese Frau nur Sorge, ihre türkischstämmigen Volksgenossen vor Kreuzen im Gerichtssaal und eben vernachlässigten oder mißhandelten türkischstämmige Kinder vor ungläubigen Pflegefamilien zu schützen. Ansonsten kann ich mich an keine Leistungen dieser Frau erinnern, die nicht auf Konfrontation mit der deutschen Mehrheitsbevölkerung aus waren, um die Interessen der Türkei oder der türkischen Bevölkerung in Deutschland zu unterstützen.
Hier noch der Link dazu, den hatte ich ja ganz vergessen:

http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... efamilien/

Ich kann mir lebhaft vorstellen, warum viele türkische Familien das hier nicht machen wollen, auch nicht, wenn sie dafür Geld bekommen. Meine türkische Freundin sagte mir, daß sie eigentlich nicht gerne bei türkischen Arbeitgebern arbeiten will, weil die irgendwann immer sexuell zudringlich werden, wenn sie als alleinstehende Frau ankommt. Sie kennt da auch aus dem Bekanntenkreis genügend Beispiele. Sie sagte auch, daß das ein Grund ist, daß viele türkische Frauen auch in der Türkei nur in Familienbetrieben arbeiten, weil sie sonst Angst haben, in irgendeiner Form ausgenutzt oder bedrängt zu werden. Oder sie finden eben Arbeit in deutschen Unternehmen. Wie groß muß dann wohl erst das Mißtrauen sein, wenn da ein völlig fremdes männliches Wesen in eine Familie kommt, wo man davon ausgehen muß, daß es mit erwachender Sexualität die Frauen der Familie aus Opfer ansehen könnte, die nicht einfach weglaufen können. Oder vielleicht würden die (muslimischen) Nachbarn noch Gerüchte darüber streuen? Und wenn es ein Mädchen wäre, das in Pflegschaft kommt, dann würde es auch Probleme geben, wenn sich die Jungs der Familie nicht beherrschen könnten, da auch hier ein wohlfeiles Opfer ohne wirklichen Schutz vorhanden. Sie ist ja sowieso schuld, hat ihn bestimmt verführt. Immerhin werden die Jungs ja dazu ermutigt, den Macho heraushängen zu lassen, indem sie sich auch sexuell beweisen müssen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Dazu muß man die Frau noch nicht mal sympathisch finden. Das macht die Sache noch einfacher. :mrgreen: Ich habe auch schon oft beobachtet, daß türkische oder arabische Männer, wenn sie mit einer deutschen Frau angebandelt hatten, diese eher so angeschaut haben wie ein Raubtier eine Beute, denn wie ein liebender zärtlicher Freund.

Daß diese Befürchtungen in der türkischen Community nicht umsonst existieren, beweist nicht zuletzt die Geschichte hier, wo eine deutsche Frau den Neffen ihres türkischen Freundes, der ein Beznesser war, auf dessen Drängen nach Deutschland geholt hatte und dieser türkische Neffe dann ihre (der Frau) 10jährige Tochter vergewaltigte. Ich muß noch immer an diese Geschichte denken, finde sie aber jetzt nicht.

LG
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Daisy2510
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Daisy2510 » 03.07.2013, 08:04

Hallo,
bin gestern durch Zufall auf ein Video bei Youtube gestoßen, wobei ich den link hier anscheinend nicht posten kann. Zu sehen ist eine tunesische Sendung in der ein Sohn seine Mutter wieder trifft. Nur: Die Mutter will anfangs nichts mit dem Jungen zu tun haben, da ihr neuer Mann und ihre Kinder nicht den Sohn akzeptieren. Es ist alles sehr dramatisch... Man findet das Video, wenn man bei yoututbe "Tunis mother refuses son" eingibt. Ich finde es heftig, wie das abläuft. Nix da, von wegen "Ach, mein Sohn, endlich habe ich dich", sondern ein zur Adoption frei gegebenes Kind ist eine Schande. Es geht einfach bei den tunesischen Familienvorstellungen nicht, dass es einen unehelichen Sohn gibt. Traurig...
LG

steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 04.07.2013, 01:05

Daisy2510 hat geschrieben:Hallo,
bin gestern durch Zufall auf ein Video bei Youtube gestoßen, wobei ich den link hier anscheinend nicht posten kann. Zu sehen ist eine tunesische Sendung in der ein Sohn seine Mutter wieder trifft. Nur: Die Mutter will anfangs nichts mit dem Jungen zu tun haben, da ihr neuer Mann und ihre Kinder nicht den Sohn akzeptieren. Es ist alles sehr dramatisch... Man findet das Video, wenn man bei yoututbe "Tunis mother refuses son" eingibt. Ich finde es heftig, wie das abläuft. Nix da, von wegen "Ach, mein Sohn, endlich habe ich dich", sondern ein zur Adoption frei gegebenes Kind ist eine Schande. Es geht einfach bei den tunesischen Familienvorstellungen nicht, dass es einen unehelichen Sohn gibt. Traurig...
LG
Hallo Daisy,

das ist nicht nur in Tunesien so. Ich habe in "Rosenjahre" von der persischstämmigen Schauspielerin Jasmin Tabatabai gelesen, daß viele iranische Frauen sich "hinaufheiraten", also ihre Männer samt Kindern verlassen, wenn ihnen eine bessere Partie begegnet. Sie lassen dann einfach ihre Kinder im Stich und kriegen mit dem neuen Mann welche. Weil sie wahrscheinlich ganz genau wissen, daß der neue Mann keine "Altlasten" will. Und wie war das mit den türkischen Zwillingen, die von zwei unterschiedlichen Vätern stammten? Der eine blieb beim Ehepaar, der andere stammte von einem Liebhaber der Frau und wurde ins Waisenhaus abgeschoben, wo ihn sicherlich kein tolles Schicksal erwartet. Laut Angaben der Mutter handelte es sich bei der Ehe um eine Zwangsehe und der zweite Vater war ihr langjähriger Liebhaber, den sie schon vor der Eheschließung hatte.

http://www.merkur-online.de/aktuelles/w ... 10232.html

die Saudi-Araberin Rajaa al-Sanea beschreibt in ihrem Roman "Die Girls von Riad" auch so einen Fall, den ihrer Freundin Kamra. Diese weist allerdings einen Bewerber, der ihr Kind nicht akzeptieren will, ab und bleibt mit ihrem Sohn allein, d.h. kehrt nach Scheidung von ihrem Ehemann in ihr Elternhaus zurück. Das passiert in der muslimischen Welt sicherlich nicht so oft. Meist wird die Tochter gedrängt, wieder zu heiraten, um den Makel des Geschiedenseins bzw. Verlassenwordenseins wieder zu tilgen und der Familie nicht weiter finanziell zur Last zu fallen, wenn sie nicht (wieder) arbeiten geht. Welche Rolle spielt da noch das Schicksal der Kinder. Bestenfalls bleiben sie dann bei den Großeltern mütterlicherseits, wenn die Tochter wieder heiratet und eine neue Familie gründet. Da ist nix mit Patchwork.

LG
Steckchen
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Galadria
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von Galadria » 04.07.2013, 14:05

steckchen hat geschrieben:
Daisy2510 hat geschrieben:Hallo,


(...) Diese weist allerdings einen Bewerber, der ihr Kind nicht akzeptieren will, ab und bleibt mit ihrem Sohn allein, d.h. kehrt nach Scheidung von ihrem Ehemann in ihr Elternhaus zurück. Das passiert in der muslimischen Welt sicherlich nicht so oft. Meist wird die Tochter gedrängt, wieder zu heiraten, um den Makel des Geschiedenseins bzw. Verlassenwordenseins wieder zu tilgen und der Familie nicht weiter finanziell zur Last zu fallen, wenn sie nicht (wieder) arbeiten geht. Welche Rolle spielt da noch das Schicksal der Kinder. Bestenfalls bleiben sie dann bei den Großeltern mütterlicherseits, wenn die Tochter wieder heiratet und eine neue Familie gründet. Da ist nix mit Patchwork.

LG
Steckchen
Dies sollte auch immer den hierzlande Geschiedenen/Alleinerziehenden zu denken geben, wenn der Sunnyboy ihnen direkt versichert, dass sie eine gute Frau sei und er Kinder doch sowieso so sehr mag :roll: Eine Geschiedene/Alleinerziehende hat auf dem arabischen Heiratsmarkt eine Chance, die gegen NULL geht- sie ist eine Frau zweiter Klasse, auf die sich ein Single-Mann kaum einlässt.
Meist hat sie nur noch die Chance einen viel Älteren zu heiraten.....oder einen ebenso Geschiedenen, der aber eher dazu tendieren wird sich wieder eine jüngere Jungfrau zu suchen!
Die Scheidung ist laut Islam "Das Schlechteste, was erlaubt ist"- gesellschaftlich also lange nicht wirklich toleriert und gutgeheißen- die Gründe für die Scheidung werden zudem meistens der Frau angelastet.

steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 05.07.2013, 15:38

steckchen hat geschrieben:....Und wie war das mit den türkischen Zwillingen, die von zwei unterschiedlichen Vätern stammten? Der eine blieb beim Ehepaar, der andere stammte von einem Liebhaber der Frau und wurde ins Waisenhaus abgeschoben, wo ihn sicherlich kein tolles Schicksal erwartet. Laut Angaben der Mutter handelte es sich bei der Ehe um eine Zwangsehe und der zweite Vater war ihr langjähriger Liebhaber, den sie schon vor der Eheschließung hatte.
Wäre noch die Frage zu klären, wieso der Liebhaber dann nicht seinen Sohn zu sich genommen hat. Entweder er war ebenfalls verheiratet, (wie praktisch, denn dann stellt keiner irgendwelche Besitzansprüche und der schöne bürgerliche Schein wird gewahrt) und die Ehefrau weigerte sich, das Kind aufzunehmen, oder aber er konnte sich einfach nicht mit der Tatsache anfreunden, ein alleinerziehender Vater zu sein, ebenfalls ein Tabu in der türkischen Gesellschaft. Hier fand ich einen Artikel zum Thema: Und das passierte mitten in Berlin.
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ehend.html

So fügen sich die Puzzleteile zusammen und man lernt zu verstehen, wie so eine Gesellschaft tickt.

LG
Steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von past2009 » 05.07.2013, 15:59

Galadria hat geschrieben:
steckchen hat geschrieben:
Daisy2510 hat geschrieben: Dies sollte auch immer den hierzlande Geschiedenen/Alleinerziehenden zu denken geben, wenn der Sunnyboy ihnen direkt versichert, dass sie eine gute Frau sei und er Kinder doch sowieso so sehr mag :roll: Eine Geschiedene/Alleinerziehende hat auf dem arabischen Heiratsmarkt eine Chance, die gegen NULL geht- sie ist eine Frau zweiter Klasse, auf die sich ein Single-Mann kaum einlässt.
Meist hat sie nur noch die Chance einen viel Älteren zu heiraten.....oder einen ebenso Geschiedenen, der aber eher dazu tendieren wird sich wieder eine jüngere Jungfrau zu suchen!
Die Scheidung ist laut Islam "Das Schlechteste, was erlaubt ist"- gesellschaftlich also lange nicht wirklich toleriert und gutgeheißen- die Gründe für die Scheidung werden zudem meistens der Frau angelastet.
Meiner Beobachtung nach stimmt das nicht ganz. Es wurde ja hier im Thread schon geschrieben, dass Frauen sich "hochheiraten". Auch diese Gruppe von Frauen gibt's. Sie können sich eiskalt von ihren Kindern lossagen und treiben auf dem Heiratsmarkt ihren Preis wieder in die Höhe. Ich habe mal in Luxor von einer Frau gehört, die zum dritten Mal verheiratet gewesen sein und die ersten beiden Männer gut "abkassiert" haben soll, da sie die Nochehemänner immer so zur Weißglut brachte, dass diese unter Zeugen die Scheidung aussprachen, was zur Folge hatte, dass die Frau ihre "Morgengabe" komplett behielt. Auch halte ich die wahren Scheidungszahlen in der arabisch-muslimischen Welt für höher, als sie uns immer "verkauft" werden. Allerdings gibt es hierüber wohl keine Statistiken und geschiedene Frauen werden auch so schnell wie möglich wieder verheiratet, um den "Makel" von ihnen zu nehmen.
Daneben gibt es ja noch die "einheimischen Dummchen", die auch nur Urfi heiraten (also aus Liebe) und dann irgendwann sehen müssen, dass der Ehemann -
(der ihnen vorher "glaubhaft" versichert hatte, dass er sie ja gern "öffentlich" heiraten würde, aber das Brautgeld noch nicht zusammen habe, die Eltern noch überzeugen müsse usw. usf. - Wir kennen die Gründe, denn es werden viele davon auch bei den hier geschilderten Bezness-Fällen angeführt.) -
sie nebst Kindern einfach "vor die Tür setzt". - Speziell über das Problem dieser Kinder, die oftmals nicht staatlich registriert wurden, wurde hier schon öfter mal geschrieben.

Es gibt also auch in arabischen Ländern anscheinend "nichts, was es nicht gibt".

Ich bin nur froh, mit meinem Kind in Deutschland wohnen zu können, wo die Polizei im Falle häuslicher Gewalt gerufen werden kann und wirklich kommt. (In Ägypten gilt es beispielsweise als große Schande für die Frau, die Polizei zu rufen. In einzelnen Stadtvierteln kann es schon eine Schande für die Frau sein, bei den Schlägen ihres Mannes laut zu schreien.)
In Deutschland habe ich die Chance, als alleinerziehende Mutter mein Kind aufzuziehen. In Ägypten hätte ich diese Chance definitiv nicht, wenn ich nicht zu den "oberen Zehntausend" bzw. aus einer wohlhabenderen Bevölkerungsschicht stamme!

steckchen
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Re: Nicht ohne meinen Sohn

Beitrag von steckchen » 06.07.2013, 08:12

past2009 hat geschrieben: (In Ägypten gilt es beispielsweise als große Schande für die Frau, die Polizei zu rufen. In einzelnen Stadtvierteln kann es schon eine Schande für die Frau sein, bei den Schlägen ihres Mannes laut zu schreien.)
Wie praktisch für den Mann :mrgreen:
Aber ich finde, Du brauchst dich auch nicht am Post von Galadria abzuarbeiten, der hier eigentlich gar nicht reingehört, weil ziemlich abgestanden bzw. themenfremd.

Schönes Wochenende allen noch
steckchen
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