Messerangriffe in Deutschland massiv angestiegen
Ein Blick auf die verfügbaren Statistiken der einzelnen Bundesländer zeigt: Überall hat die Anzahl der Straftaten, bei denen Messer zum Einsatz kamen, über die Jahre massiv zugenommen. Statistiken verraten, wo es die meisten Messerangriffe gibt.
Messerattacken: Bundesländer im Detail
Berlin: Die PKS beschreibt einen Anstieg der Messerangriffe in der Hauptstadt von 2.512 Delikten 2013 auf 2.795 Messer-Straftaten 2018. Das entspricht einem Anstieg von 10,1 Prozent.
Brandenburg: 2014 gab es laut Innenministerium 263 Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität, in denen Messer als Tatmittel verwendet wurden. 2018 waren es 387 - also 32 Prozent mehr.
Hessen: „Körperverletzungs- und Tötungsdelikte unter Verwendung des Tatmittels ‚Messer‘“ gab es in Hessen 2013 865. Diese Zahl ist bis 2018 auf 1.212 stark angewachsen. Ein Plus von 28,6 Prozent.
Thüringen: Seit 2013 hat sich die Anzahl der Messerangriffe in Thüringen um 29 Prozent erhöht. Waren es vor sechs Jahren noch 703 derartige Attacken, gab es 2018 schon 989 Messerangriffe.
Niedersachsen: Daten zu Messerangriffen aus einer Recherche im Vorgangsbearbeitungssystem der Polizei belegen: 2015 gab es 1.757 Fälle von Straftaten, bei denen Messer zum Einsatz kamen. 2018 stieg deren Anzahl auf 1.853 an.
Sachsen: Laut Innenministeriumssprecher gab es 2014 insgesamt 970 Straftaten mit Stichwaffen, 2018 waren es 1.167 - ein Anstieg von 16,9 Prozent. Zu Stichwaffen zählen neben Messern auch Dolche, Springmesser oder Stiletts.
Sachsen-Anhalt: Das Innenministerium verweist darauf, dass Sachsen-Anhalt aktuell keine Auswertung der PKS mit dem Tatmittel Messer durchführt.
Bremen: Aktuell liegen keine entsprechenden PKS-Zahlen vor – Daten aus dem Vorgangssystem der Polizei gibt das Innenministerium nicht heraus.
Rheinland-Pfalz: Eine Recherche im Geografischen polizeilichen Informationssystem Kriminalität (GeopolisK) für die Jahre 2016 bis 2018 zeigt laut einem Innenministeriumssprecher "eine tendenziell ansteigende Entwicklung der Fallzahlen". Für das Jahr 2018 sind insgesamt 175 Delikte gespeichert.
NRW, Hamburg: In beiden Bundesländern wird das Tatmittel Messer erst seit dem 1. Januar 2019 in der PKS erfasst. Daher liegen noch keine Daten zu Messerangriffen vor.
Bayern: Aktuell werden Messertaten in der PKS noch nicht ausgewiesen.
Baden-Württemberg: Die PKS des Landes beschreibt einen Anstieg der "Fälle mit dem Tatmittel Messer" seit 2014. Vor fünf Jahren lag deren Anzahl bei 5.534, 2018 bei 6.073 – ein Plus von 8,9 Prozent.
Mecklenburg-Vorpommern: "Bislang werden Messerangriffe in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nicht erfasst. Ab dem 01.01.2020 wird es eine bundeseinheitliche, übergangsweise Erfassung von Messerangriffen in der PKS geben", heißt es in der Antwort des Innenministeriums.
Schleswig-Holstein: In der PKS des Bundeslandes werden Messer unter dem Oberbegriff "Tatmittel Stichwaffen" registriert. Von 978 Fällen 2013 hat sich die Zahl der Stichwaffen-Delikte 2018 um 13,2 Prozent auf 1.127 erhöht.
Saarland: Das Landespolizeipräsidium erstellt das Sonderlagebild „Stichwaffen- und Messervorfälle“. Das aktuelle Lagebild erfasst den Zeitraum 01. Januar 2016 bis 31. Dezember 2018. Auch hier ist ein geringer Anstieg der Messerangriffe zu erkennen. Gab es im Jahr 2016 131 Taten, waren es 2018 135. Das entspricht einem geringen Zuwachs von rund drei Prozent.
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