Im Namen meiner Kinder von Soheir Khashoggi

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janischa
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Im Namen meiner Kinder von Soheir Khashoggi

Beitrag von janischa » 11.12.2009, 11:56

Über das Buch:

Verschwunden. Die Zwillinge. Verschwunden. Entführt.
Dina Ahmad konnte es nicht fassen, konne es nicht als Wirklichkeit begreifen, trotz der Stille im Haus, trotz der klaffenden Lücken im Schrank, wo Kleider der Kinder fehlten, und trotz des Zettels, den ihr Mann ihr geschrieben hattte. Das sollte wohl ein besonderer Scherz sein. Eine Bestrafung.
Dinah setzt alle Hebel in Bewegung, ihre Kinder wiederzubekommen. Nachdem die rechtlichen Lösungen aussichtslos sind und die diplomatischen sie nicht weiter führen, beschließt sie, ihre Kinder auf eigene Faust zurückzuholen.

Im Laufe der Entwicklung erfährt man rückblickend einiges, dass die Geschehnisse besser verstehen hilft und auch das Ende des Buches entspricht bei Weitem nicht den üblichen Klischees. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur noch eins. Das Buch ist nicht nur die Geschichte einer zerbrechenden Familie, sondern auch die Geschichte einer wunderbaren Frauenfreundschaft in New York, denn Dinahs beide Freundinnen sind immer für sie da und unterstützen sie da, wo sie es braucht.

Hinter dem Buch versteckt sich keine vorurteilsschürende Betty Mahmoody-Story mit dieser elenden Schwarz-Weiß-Malerei, sondern eine einfühlsam geschriebene Geschichte einer zwischen zwei Kulturen geratenen Familie. Der Autorin ist es gelungen, beiden Kulturen gerecht zu werden und die jeweiligen Unterschiede neutral zu beschildern.
Karim, Dinahs jordanischer Ehemann kommt mit dem Folgen der WTC-Attentate nicht mehr klar und befürchtet zudem einen zu großen Werteverfall in der amerikanischen Gesellschaft, dem er seine beiden jüngsten Kinder nicht aussetzen will. Er meint sie in der Geborgenheit seiner jordanischen Großfamilie und im Islam besser aufgehoben zu sehen und entführt sie kurzerhand, ohne dass seine Frau, eine Amerikanerin mit libanesischen Wurzeln, auch nur ansatzweise ahnt, was er vorhat. Dass er dabei seinen halbwüchsigen schwulen Sohn bereits abgeschrieben und deshalb bei seiner Mutter lässt, wirft nicht das beste Licht auf Karim.
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig."
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe

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