"Uns ging es noch nie so gut"

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brighterstar007

Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von brighterstar007 » 20.03.2019, 15:40

P.S.1 Deine Gedichte sind Klasse.
P.S 2 Erzähl uns nicht, dass du " Entrepreneur" wirklich nachschlagen musstest.

Akassia
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Akassia » 20.03.2019, 16:00

Hi Brighterstar,

so sehe ich das auch. In den meisten Ländern der Welt ist Englisch die Sprache, mit der Ausländer sich verständigen können. Auch in der Wissenschaft wird international immer häufiger in englischer Sprache publiziert. Deshalb sollte jeder (junge) Mensch versuchen, möglichst gut Englisch zu lernen.

Gleichzeitig finde ich es sinnvoll, die Landesprache vom Englischen so sauber wie möglich zu trennen. In gewissem Maße ist das gut machbar, es gibt aber auch Grenzen. Eine Sprache ist immer in Entwicklung, es gibt zahlreiche ausländische Einflüsse. Bei der deutschen Sprache gab es beispielsweise lateinische Einflüsse, französische etc. So sind auch die sogenannten Fremdwörter entstanden. Seit einigen Jahrzehnten ist es nun der Einfluss des Englischen. Ich denke, es lohnt sich, mit diesem Thema sensibel umzugehen und darauf zu achten, dass unsere Sprache nicht über die Maßen "verdenglischt".

Auch in anderen Sprachen gibt es natürlich solche Entwicklungen. Sehr lustig ist das in Sprachen, die sich einer anderen Schrift bedienen, wie z. B. Chinesisch und Russisch. Da werden ausländische, vor allem englische, Wörter dann phonetisch umschrieben, also anhand der Aussprache, was meist sehr witzig klingt.

Liebe Grüße, Akassia

Qisma
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Qisma » 20.03.2019, 18:08

Efendi II hat geschrieben:
20.03.2019, 09:06

Was bin ich froh, dass ich schon so alt bin und (hoffentlich) nicht mehr allzu lange
zu leben habe.
Ich hoffe du bleibst uns noch lange erhalten. Deine Dichtungen sind erfrischend :lol: . Poste doch oefter Koestlichkeiten dieser Art!
Was dir in der Aussenwelt begegnet, ist nur eine Reflektion deiner inneren Welt.

Cosja
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Cosja » 21.03.2019, 00:34

Maria2017 hat geschrieben:
20.03.2019, 09:25

...genau so ist es. Wir schaffen uns selbst ab. Egal wo man hinschaut...nichts ist mehr Deutsch. Seit geraumer Zeit erlaube ich mir den Spaß die Werbungen im Deutschen Fernsehen genauer zu hören. Es gibt kaum, wenn gar nicht mehr eine Werbung indem nicht irgend ein ausländischer Ausdruck kommt. Ich bin Selbstständig und komme in viele Firmen. Auch hier ist mir aufgefallen, dass z.B. das Essen nicht mehr fertig gemacht wird, sondern "ready". Man hat auch keinen Spaß mehr sondern "es macht fun". Wenn was knifflig ist ist es tricky. Vond en Fachausdrücken ganz zu schweigen. Was glaubst Du wie alt ich mich dann fühle :? . Da ich aus dem Schwabenland komme, sind es dann genau diese Menschen die auf schwäbisch eine Zeitung für unseren "Wasen" erstellen möchten und dabei noch nicht mal Deutsch können. Ich fasse es nicht, wie wenig Selbstachtung die Deutschen haben.
In diesem Sinne
Lg Maria
Im privaten Bereich sehe ich es genauso. Do mog i au schwäbisch schwätze auf Deifl komm 'raus.

Aber ich habe nicht dagegen, zu einem Meeting einzuladen anstatt zu einer Abteilungsbesprechung. Und da gibts noch mehr Beispiele beruflicher Art. Viele Begriffe werden, nicht nur in der industriellen Branche, immer mehr einfach aus dem Englischen übernommen.
Gründe sind evtl. auch, dass in viele Unternehmen Studiumsabgänger reinpreschen, zu Recht, und die haben oftmals ein Auslandsstudium/-semester genossen, oftmals in den USA oder anderen englisch/amerikanisch sprachigen Ländern/Uni's; diese genießen oftmals hohes Ansehen in den Unternehmen.
Aber es bestimmt doch schließendlich ein Unternehmen bzw. die Manager selbst, welche Begriffe übernommen werden, wie ihre Projekte genannt werden, welches Profil das Marketing hat. 'Hausrecht' sozusagen.

Bedenklich stimmt mich eher, wenn teilweise arabisch und/oder türkisch in Grundschulklassen unterrichtet werden soll, oder wenn bei Einwanderern, beim Familiennachzug auf den Deutsch- und Integrationskurs völlig verzichtet wird. Da schaffen wir uns ab, resignieren, Gesetze werden umgangen.

Kürzlich traf ich auf einer multikulturellen Veranstaltung in meiner Gemeinde eine junge Türkin (ca. Mitte 20 J., Importbraut vermutlich), die Halva herumreichte. Ich fragte sie: "Was ist das? Halva?" Schade, sie verstand mich gar nicht. Da muss die Schwäbin türkisch sprechen :D , also fragte ich "Bu ne?" ... dann klappte es. Habe ich jetzt zur Abschaffung dazu beigetragen?
Dieses Erlebnis beschäftigte mich einige Zeit ... wieder eine im Familienclan abgeschottete Türkin, die wahrscheinlich niemals einen Sprachkurs besuchen wird :?
Ups, bin jetzt OT, sorry.

gadi
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von gadi » 21.03.2019, 07:24

Ja, Cosja, du hast zur Abschaffung beigetragen :wink: :mrgreen: .
Berufserfahrung im Ausland, Auslandssemester usw.: Ob diejenigen dann - im Gegenzug - im Ausland statt "Meeting" dann "Abteilungsbesprechung" sagen? Ich hab das manchmal gemacht. Wurde mit Humor genommen. :D
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Maria2017
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Maria2017 » 21.03.2019, 09:36

Efendi II hat geschrieben:
20.03.2019, 14:51
Zur Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996

....oder ist die deutsche Sprache vogelfrei,
als eine Kleinigkeit,die nicht des Schutzes der
Gesetze wert ist, den doch jeder Misthaufen genießt?
- Arthur Schopenhauer -


Zur Reform der deutschen Rechtschreibung

Diese neue Sprachreform,
die empfind' ich als abnorm.
Wozu soviel Geld verschwenden?
Lassen wir es doch bewenden.
In paar Jahre, glaube ich,
spricht man Englisch, sicherlich.
Bereits schon jetzt, will man verreisen,
muss man sich anglophon beweisen.

Ob bei "Railway" oder "Flight",
gibt man auf Englisch dir Bescheid.
Zum "One way price" in "Bussiness class",
da macht das "Happy weekend" Spaß.
"On the radio", "on television"
tut man Deutsch mit Englisch mischen.
So bekommt man, wie perfid,
immer nur die Hälfte mit.

Bei der Liebe ist es "in",
"One night stand" für SIE und IHN.
In der "Family" - ein Witz,
gibt's keine Kinder mehr, nur "Kids".
'ne Firma liegt nicht mehr im Trend,
wenn sie sich Deutsch, statt Englisch nennt.
Bei der Werbung - unumgänglich,
mit Englisch wird sie erst lebendig.

"Fast Food light", "To go" Kaffee,
sind der "Sales Promotion" Dreh.
Leider stören bei der Richtung,
deutsche Denker, deutsche Dichtung.
Doch man wird auch sie bezwingen -
und es scheint auch zu gelingen:
Goethe, Schiller, Heine, Lessing,
sind heut' nicht mehr unser Ding.

Jeder Dritte in Person,
weiß schon gar nichts mehr davon.
Wozu dann noch reformieren,
was wir nicht mehr praktizieren?
Was man nicht pflegt, das wird verderben,
so wird die deutsche Sprache sterben
und wie Griechisch und Latein,
bald eine tote Sprache sein.
Lieber Efendi II,

einfach Klasse. Genau so sehe ich es auch. Alle Daumen hoch. Das in einem Land wo Jahrhundertelang die größten Dichter und Denker zu Hause waren. Schade dafür.

liebe Cosja, weshalb muss es ein Meeting sein? In einem deutschen Konzern darf es doch eine Besprechung geben, oder? Ich zum Beispiel habe in einer Firma gearbeitet (in Deutschland mit einer englischen Tochter) in der die Firmensprache - wohlgemerkt - Englisch war. Es sassen dann 5 Deutsche Personen im Raum die alle Englisch sprachen. Kurz angemerkt, die Firma besteht schon lange nicht mehr.....ein Schelm der Böses dabei denkt.

lg Maria
Enttäuschung bedeutet Ende einer Täuschung

karima66
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von karima66 » 21.03.2019, 11:27

Ich kann momentan nicht so viel schreiben, aber hier muss ich dann auch mal einen Daumen heben fuer die Gedichte von Effendi! Klasse.....

Ich bin auch ein Freund von Sprachen und mag es andere Sprachen zu sprechen, zu erforschen und genau deswegen regt es mich auf, dass wir unsere Sprache nicht wertschätzen.
Jedes Volk ist stolz auf seine Sprache, nur wir nicht, wie mit so vielem Andren auch, wir haben Politiker denen alle wichtiger sind als ihr eigenes Volk, wir haben Mitmenschen denen weder Heimat noch Kultur was bedeutet, dann eben auch Sprache nicht.

karima66
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von karima66 » 21.03.2019, 11:59

Noch zu dem eingestellten Beitrag von Lulu......das Thema dieses Threads gefällt mir auch nicht so denn wer ist uns und im Verhältnis zu wem und wann muss man dann sagen, das Beispiel von Lulu zeigt doch deutlich was hier in den Jahren passiert ist und wie es vielen geht und es werden noch viel mehr werden, vor allem sind die Existenzängste ja auch in der Mittelschicht angekommen.
Sicher geht es uns immer noch besser als vielen Menschen auf diesem Planeten und auch besser als Europäern vor einigen Jahrzehnten......trotzdem ist es immer relativ und individuell.
Ich habe es aehnkich erlebt wie Lulu und ich denke wir sind nicht die Einzigen.
Genau wie sie hab ich eine gute Ausbildung, 20 Jahre in meinem Beruf gearbeitet, dann nach der Tunesienzeit als Quereinsteiger wurden meine Erfahrungen immer geachtet und gewollt, ich hatte nie Probleme gute Anstellungen zu finden.
Die Verdienste bekannterweise im sozialen Bereich auch in gehobenen Positionen nicht toll, aber das weiß man ja, es reichte immer auch um alleine zu leben.
Vor drei Jahren gab ich eine feste tolle Anstellung auf auch aus gesundheitlichen Gruenden.
Nur weil ich nicht alleine verdiene so konnte ich in Ruhe neue Arbeit suchen......aber es fand sich nichts, über 50 ist nicht gewollt, ich hab so viele Bewerbungen geschickt, bin vorbei gegangen, ueber Internet so wie es heute gewünscht wird.
Ich hatte Vorstellungsgespräche die ich bisher immer erfolgreich absolvierte, dieses Mal nicht, alles was immer passte war anders......ich kannte mich nicht mehr aus, nichts lief wie sonst, ich war auf diversen Jobboersen, null.
Und wie bei Lulu lief die Zeit davon, also hab ich dann auch gezwungenermaßen das genommen was sich dann ergab am Ende des Jahres bevor man abrutscht.
Mittlerweile hab ich mich damit arrangiert, weil es gut passt zu meinem jetzigen mitarbeiten in der Firma meines Mannes.
Jetzt ist es gut so auch wenn ich wenig Geld fuer mich alleine habe.
Aber ich arbeite 27h die Woche zu bissl mehr als dem Mindestlohn, es ist so als Paar ok., aber was wenn ich alleine bliebe, ich kann davon nicht mal die Miete zahlen, wir haben jetzt eine Haussanierung, viele Mieter wurden schon vergrault, aber wohin soll man denn.....
Ich war immer unabhängig sonst von Familie/Mann, konnte mir Wohnung und Nettes leisten, auch meine Reisen.
Mein Mann als Einzelunternehmer mit einem Angestellten schafft auch keine Reichtuemer, aber es reicht uns, nach der Mieterhöhung mal sehen......Urlaub sowieso hier im Land, aber was wenn er gesundheitlich nicht mehr kann, ich hab manchmal schlaflose Naechte, an Rente denken wir Beide nicht, krank duerfen wir nicht werden.........
Es wird hier nicht anerkannt wenn man alt ist oder wird......dass man 37 oder 40 Jahre in unserem Fall gearbeitet hat, immer sechs Tage die Woche, mir ist solcher Pessimismus normalerweise total fremd, aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben viel geaendert.

Rubinrot
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Rubinrot » 21.03.2019, 13:16

Hallo an Alle, die in diesem Beitrag (=Thread) mit schreiben ich habe mich jetzt durchgekämpft aber immer noch keine Übersetzung für dieses Entre...dingens gefunden und ich weigere mich google translater zu nötigen...
Danke
LG Rubinrot
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Rubinrot
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Rubinrot » 21.03.2019, 13:29

Verzeihung und doppeltes Entschuldige bitte Efendi II danke für deine Gedichte , Du sprichst mir altem Haus aus der Seele.
Als ich (vor XXX Jahrenden) das erste % SALE bei XYZ Kaufhaus im Schaufenster sah dachte ich - was zum Teufel bedeutet das -
was ist das für ein Artikel?? Welche Kundschaft will man damit ansprechen?
Heute geht ohne englisch nix mehr über den Ladentisch - ist das gewollt?
Gruß in den Tag
Rubinrot
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Akassia
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Akassia » 21.03.2019, 13:33

Rubinrot,

Entrepreneur ist der französische Begriff für "Unternehmer", wird auch im Englischen so gebraucht, nur anders ausgesprochen. In Deutschland verwendet man "Entrepreneur" meist für innovative Unternehmerpersönlichkeiten, die kleine Unternehmen neu gründen, beinahe hätte ich gesagt: im Bereich der start-ups.....

LG, Akassia

Akassia
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Akassia » 21.03.2019, 13:41

Frage an alle: hat inzwischen schon jemand von Euch dieses Buch gelesen? Grundsätzlich sind diese Thesen ja nicht falsch, sofern der Autor einen Vergleich mit der Zeit vor 50 oder 100 Jahren zieht oder mit einer noch ferneren Vergangenheit:

1. Wir leben länger
2. Wir wissen mehr
3. Wir arbeiten heute nicht mehr so hart
4. Frauen verdienen mehr
5. Wir sind glücklich
6. Wir können mehr von der Welt sehen
7. Wir genießen mehr Sicherheit

Mich würde es sehr interessieren zu hören, welche neuen oder sonstwie interessanten Gedanken der Autor formuliert.

Thelmalouis
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Thelmalouis » 21.03.2019, 14:10

Gründe sind evtl. auch, dass in viele Unternehmen Studiumsabgänger reinpreschen, zu Recht, und die haben oftmals ein Auslandsstudium/-semester genossen, oftmals in den USA oder anderen englisch/amerikanisch sprachigen Ländern/Uni's; diese genießen oftmals hohes Ansehen in den Unternehmen.
Und was hindert nun diese schlauen Leute deutsch zu lernen?
Warum muss sich Hinz und Kunz sich dem allen anpassen?

Wenn ich in Amerika in einem Unternehmen arbeiten möchte, dann denken die doch auch nicht alle um und lernen die deutsche Sprache, wegen mir.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Efendi II
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Efendi II » 21.03.2019, 14:46

brighterstar007 hat geschrieben:
20.03.2019, 15:40
Erzähl uns nicht, dass du " Entrepreneur" wirklich nachschlagen musstest.
Nein, das wusste ich nicht, will/muss ich auf meine alten Tage auch gar nicht mehr wissen und brauch ich auch nicht mehr. Für mich gibt es jetzt andere Dinge mit denen ich mich beschäftigen kann und will.

Wenn jemand hier in Deutschland was von mir will, erwarte ich, dass er mit mir Deutsch spricht. Ich kann im Ausland auch nicht erwarten, dass man wegen mir Deutsch spricht, da muss ich mich auch anpassen. Dort wo ich hinfahre kann ich mich auch einigermaßen in der jeweiligen Landessprache verständigen. Nach England und in die USA reise ich sowieso nicht.

Optimisten lernen Chinesisch,
Pessimisten lernen Arabisch,
Realisten lernen Schießen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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EmilyStrange
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von EmilyStrange » 21.03.2019, 15:39

brighterstar007 hat geschrieben:
18.03.2019, 15:57
Hi Emily,

Genau HEUTE ist der Stichtag, an dem Frauen rechnerisch, weil sie noch immer ca.20% weniger
Als ihre männlichen Kollegen für.GLEICHE Arbeit verdienen, seit Jahresbeginn bis eben HEUTE,
Für.umsonst gearbeitet haben ( equal payday ).

Lieben Gruß Brighterstar
Hör mir auf mit diesen 20% weniger Verdienst für gleiche Arbeit - es wird nicht wahrer, wenn es ständig wiederholt wird.

Der faktische Gap ist einstellig - ich meine was um 6 % -

Die Behauptung, dass Frauen für die gleiche Arbeit (in gleichem Umfang!!) geringer entlohnt werden als Männer - und das generell - ist einfach falsch.

Frauen arbeiten vielmehr überwiegend in Berufen, die schlechter bezahlt werden
Frauen arbeiten im Schnitt weniger Stunden als Männer bezahlt - Hausarbeit zählt hier nicht - kann man finden wie man will, ist aber so
Frauen sind in MINT-Berufen nach wie vor unterrepräsentiert - trotz Förderprogrammen, Quoten etc. Da drängt sich die Frage auf: WOLLEN Frauen vielleicht generell gar nicht so sehr diese Berufe ergreifen?
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gadi
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von gadi » 21.03.2019, 15:44

Ein Wirtschaftsprüfer erzählte mir aber genau das, Emily. Glatt 1000 € Unterschied bei gleichen Voraussetzungen ist nicht unüblich. Rate mal, welches Geschlecht zumeist die 1000.- € weniger hat?
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EmilyStrange
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von EmilyStrange » 21.03.2019, 15:45

Efendi II hat geschrieben:
19.03.2019, 09:09
gadi hat geschrieben:
19.03.2019, 06:59
Bürokraft, Disponent, Assistentin, Office-Manager, Büroleiter...kann alles die gleiche Tätigkeit sein.
Vielleicht sind es gerade diese blödsinnigen (englischen) Bezeichnungen, die einer unterschiedlichen Bezahlung Vorschub leisten. So würde ich auch gar keinen Arbeitsvertrag unterschreiben, der nicht vollkommen in Deutsch
abgefasst ist und englische Bezeichnungen und Begriffe enthält.

Amts- und Umgangssprache ist, zumindest vorerst noch, derzeit Deutsch.
Auch wenn die Einführung der englischen Sprache und die Abschaffung oder Verdrängung der deutschen von vielen gefördert und angestrebt wird.
Mit einer solchen Einstellung bekommt man von Firmen dann sowieso gleich den Passierschein, weil es eben nicht mehr zeitgemäß ist, ausschließlich in Deutsch zu kommunizieren.
So ist es neuerdings durchaus üblich, dass in deutschen Firmen, Besprechungen, bei denen 1 % nicht deutschsprachige Mitarbeiter sind, die Termine auf englisch abgehalten werden. Stellt euch eine Besprechung mit 10 deutschen und einem Chinesen/Holländer/Amerikaner/whatever vor und die radebrechen dann alle mehr oder weniger auf englisch daher.

Stellenanzeigen übrigens ebenfalls generell auf englisch mittlerweile - obwohl diejenigen, die sie lesen und sich darauf bewerben sollen, durchweg eher deutsche Muttersprachler sind.

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EmilyStrange
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von EmilyStrange » 21.03.2019, 15:49

gadi hat geschrieben:
21.03.2019, 15:44
Ein Wirtschaftsprüfer erzählte mir aber genau das, Emily. Glatt 1000 € Unterschied bei gleichen Voraussetzungen ist nicht unüblich. Rate mal, welches Geschlecht zumeist die 1000.- € weniger hat?
Aber auch hier kommt es natürlich - wie in den vorangegangenen Beiträgen shcon erwähnt - auf das Verhandlungsgeschick an.

Ist eine Stelle tariflich dotiert, dann bekommt ein Assistent genau die gleiche Eingruppierung wie eine Assistentin gemäß der Stellenbeschreibung und der dazugehörigen Eingruppierung.

Ist ein Unternehmen nicht tarifgebunden oder hat seinen eigenen Haustarifvertrag wirds schon haariger. Ja, hier sind Frauen immer noch gehemmter, klare Forderungen zu stellen und ihren Wert entsprechend hoch anzugeben. Das stimmt, liegt teils wohl im Naturell, der Erziehung, was auch immer.

Es ist jedoch auf keinen Fall ein böser Mutwille des männlichen Establishments, um die weiblichen Mitarbeiter klein zu halten.

Ausnahmen gibt es natürlich immer und überall - es gibt halt personalchefs, die Arschlöcher sind und Frauen oder Glatzenträger nicht mögen. Aber es ist kein flächendeckendes Phänomen. Ich habe mittlerweile knapp 20 Jahre Berufserfahrung und 5 Jahre Betriebsratserfahrung und kann diesbezüglich einiges gut einordnen (nicht nur firmenintern, denn über die Gewerkschaft bekommt man auch einiges mit - der sogenannte Genderpaygap ist dort übrigens bei weitem nicht so ein Aufregerthema, wie in den Medien oder in einigen politischen Kreisen - warum wohl?)

Im übrigen möchte ich - als Frau - mich ganz besonders gegen die Aussage wehren, dass meine Gehaltsaussichten in irgendeiner Weise von dritter Seite her beeinflusst sind oder böswillig kleingehalten werden. Da werden Frauen in eine Opferrolle gedrängt, die so einfach nicht existiert.
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gadi
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von gadi » 21.03.2019, 16:21

Wir haben somit unterschiedliche Erfahrungen gemacht, Emily.
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Re: "Uns ging es noch nie so gut"

Beitrag von Efendi II » 21.03.2019, 18:43

gadi hat geschrieben:
21.03.2019, 15:44
Ein Wirtschaftsprüfer erzählte mir aber genau das, Emily. Glatt 1000 € Unterschied bei gleichen Voraussetzungen ist nicht unüblich. Rate mal, welches Geschlecht zumeist die 1000.- € weniger hat?
Dann verfügst Du sicher über einen Tarifvertrag, mit dem Du das auch belegen kannst?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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