Flackernde Kerzen by Toyin Adewale

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Die zuletzt lacht
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Flackernde Kerzen by Toyin Adewale

Beitrag von Die zuletzt lacht » 14.01.2009, 12:32

Hu. Als die moderne Literatur in Afrika Fuss fasste, war Nigeria eines der produktivsten Länder. Heute ist eine talentierte Autorin wie die 1969 in Ibadan geborene Toyin Adewale darauf angewiesen, dass ihre Bücher – damit sie überhaupt irgendwo erscheinen können – in einer Übersetzung aus dem Manuskript in Deutschland verlegt werden. Nach der Lektüre ihrer in «Flackernde Kerzen» versammelten Erzählungen erstaunt diese Tatsache weniger: Viele dieser Momentaufnahmen aus dem nigerianischen Alltag zeigen ein Land in schwerster Krise, in dem Literatur keinen Platz mehr hat. Adewales Figuren sind beschäftigt, ihr alltägliches Überleben zu organisieren, mit der staatlichen Repression und Korruption zurechtzukommen, sich der weitverbreiteten Gewalttätigkeit zu entziehen. In anderen Erzählungen erweist sich die Autorin als Anwältin von Frauen, die mit den aus patriarchalen und polygamen Gesellschaften bekannten Problemen zu tun haben. Mit ihrer Frische und Direktheit erzählt Adewale nah an der Oralität. Mit vielfach wechselnden Ich-Erzählerinnen und Ich-Erzählern sowie mit geschickt eingesetzten Perspektiven und Perspektivwechseln verleiht sie ihren Geschichten indes eine grössere Tiefe. Adewale lässt in «Flackernde Kerzen» ein überzeugendes Mosaik der nigerianischen Realität entstehen. Mitunter transzendiert sie diese auch und spricht von Solidarität, Träumen und der Stärke der Schwachen.

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Pressenotiz zu : Neue Zürcher Zeitung, 22.07.2000
Ein "überzeugendes Mosaik der nigerianischen Realität" nennt der Rezensent mit dem Kürzel "Hu" die Erzählungen der 1969 geborenen Autorin Toyin Adewale. Um Repression, Korruption und Gewalt und das "alltägliche Überleben" geht es, besonders aus Sicht der nigerianischen Frauen. Der Rezensent lobt den Erzählstil der Autorin als frisch und direkt, "nahe an der Oralität". Als symptomatisch für den Zustand dieses krisenhaften Landes bezeichnet "Hu" den Umstand, dass eine Übersetzung des Manuskriptes in Deutschland erscheint, nicht aber in der Heimat der Autorin. Und das, obwohl Nigeria einst ein literarisch produktives Land war: heute "ein Land in schwerster Krise, in dem Literatur keinen Platz mehr hat".

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