Juristische Frage

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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maviay
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Juristische Frage

Beitrag von maviay » 05.11.2009, 10:02

Wie vielleicht noch einige wissen, bin ich seit Jahren in der Türkei mit einem Rechtsstreit beschäftigt, in dem es kurz zusammengefasst um eine Wohnung in der Türkei geht,die mein Exmann gekauft hat und für die meine Eltern und ich gebürgt haben. Bewohnt wird sie von meinen Ex-Schwiegereltern. Mein Exmann hat die Wohnung auf seine Mutter übertragen, sich selbst aus dem Staub gemacht und mir die Zahlung der hohen monatlichen Raten überlassen. Der Kredit wurde damals in Deutschland aufgenommen; wenn ich die Raten nicht zahle, würde die Banken in die Rente oder die Wohnung meiner Eltern pfänden.
Der Prozess zur Rücküberschreibung der Wohnung läuft im Januar schon sechs Jahre. Gewonnen haben wir vor zwei verschiedenen Gerichten jeweils die erste Instanz. Wir waren vor zwei Gerichten, da es Probleme mit der Zuständigkeit gab und man die Klage letztendlich an ein Familiengericht überführt hat (zum Zeitpunkt der Klageeröffnung war ich noch verheiratet, was dem Landgericht entgangen war. So ging die Akte vom Landgericht erstmal in Revision und dort entschied man, dass ein Familiengericht zuständig sei. Diese sind in der Türkei erst 2003 gegründet worden und dementsprechend unklar sind anscheinend manche Zuständigkeiten.)
Dieses Familiengericht nun bestätigte im Juli 2008 die Entscheidung des Landgerichtes; eigentlich für uns ja sehr positiv.
So viel zur wirklich stark zusammengefassten Vorgeschichte. Vor einigen Tagen schrieb mir mein Anwalt, dass er noch immer nicht im Besitz des oben erwähnten Urteils sei, da die Gegenseite die Gerichtskosten nicht beglichen habe. Um den Prozess zu einem Ende bringen zu können, muss die unterlegene Gegenseite wie auch in Deutschland die Kosten des Verfahrens tragen. Geschieht dies nicht, stellt das Gericht das Urteil nicht zu, d.h. konkret, dass mein Anwalt das Urteil nicht bekommt, da die Gegenseite nicht zahlt. der Prozess kann deswegen nicht weitergehen, es sei denn, wir bezahlen die Kosten in Höhe von 5000-6000 TL. (ca. 2500 - 3000 €).

Meine Frage nun: Gibt es hier jemanden, der in der Türkei schon Ähnliches erlebt hat, gehört hat, oder sich in irgendeiner Weise damit auskennt? Kann es sein, dass die Gegenseite einfach so den Fortgang eines Verfahrens blockieren kann, in dem sie die Gerichtskosten nicht zahlt?

Das alles habe ich natürlich sofort meinen Anwalt gefragt, bis jetzt jedoch keine eindeutige Antwort bekommen. Es gebe die Möglichkeit, dass das Finanzamt den Betrag von der Gegenseite vollstreckt, schrieb er. Warum tut es das dann nicht? Warum müssen fast eineinhalb Jahre vergehen, bis so eine Sache ans Licht kommt. Natürlich muss ich auch den Anwälten große Vorwürfe machen, da sie die ganze Sache haben schlüren lassen. Wenn ich nicht schon so lange bei denen wäre, würde ich gerne wechseln, nur werden sie dann einiges an Geld haben wollen für ihre bisherigen Dienste, und das habe ich leider nicht.

Falls jemand einen Rat hat (vielleicht auch aus der Praxis in Deutschland) wäre ich sehr dankbar. Ich bin allmählich mit meiner Geduld und Nerven und nicht zuletzt auch Geld am Ende, kann die Kosten der Gegenseite also wirklich nicht übernehmen (und sehe es auch gar nicht ein).

Schon jetzt vielen Dank für das Lesen und eventuelle Ratschläge.

Lieben Gruß Maviay

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 05.11.2009, 10:06

Meine Geschichte ist übrigens unter der Nummer 160 hier veröffentlicht.

LG Maviay

Heidenkind
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Heidenkind » 05.11.2009, 14:05

Hallo maviay :-)

Muss Dir gleich was schreiben, vielleicht wäre das ja eine Idee ? Deine ganze Geschichte konnte ich leider nicht lesen, da ich aus irgendeinem Grunde nicht an die Geschichten rankann. Stelle mich da wohl auch ein wenig dumm an, Technik ist nicht meine Stärke und ich bin schon froh, wenn mich die Maus ned beisst *gg*

Aber jetzt zu Dir:

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Wie vielleicht noch einige wissen, bin ich seit Jahren in der Türkei mit einem Rechtsstreit beschäftigt, in dem es kurz zusammengefasst um eine Wohnung in der Türkei geht,die mein Exmann gekauft hat und für die meine Eltern und ich gebürgt haben. Bewohnt wird sie von meinen Ex-Schwiegereltern. Mein Exmann hat die Wohnung auf seine Mutter übertragen, sich selbst aus dem Staub gemacht und mir die Zahlung der hohen monatlichen Raten überlassen. 
:evil: Solche Sachen kommen mir irgendwie bekannt vor. Zwar ein wenig anders, aber schon auch so in der Art....Ein Saustall solchesgleichen !
Dieses Familiengericht nun bestätigte im Juli 2008 die Entscheidung des Landgerichtes; eigentlich für uns ja sehr positiv.
Das ist zumindest schon einmal ein Teilerfolg ! Und jetzt schlage ich vor, mit List und Tücke vorzugehen ;-) Leider ist es tatsächlich so, meiner Erfahrung nach, dass zum Einen die Behörden dermassen was von schleppend arbeiten und zudem auch sehr im Sinne der Landsleute handeln, sprich Sachen unnötig hinauszögern, wenn es den anderen nützt. Denke, da werden die auch den längeren Atem haben, schliesslich wissen die ja auch genau, dass Du sie sofort aus der Bude schmeisst (hoffe ich doch wohl ?) wenn Du die Sache überschrieben bekommen hast. Was hälst Du davon, wenn Du einfach diesen Betrag vorstreckst ? Diese 2500 bzw. 3000 Euro sind sicherlich wesentlich weniger, als die Bude da unten wert ist. Es wäre also durchaus sinnvoll, als erstes zuzusehen, wie Du schnellstmöglich an das Tapu für die Bude kommst. Dann verkaufst Du denen das Teil unterm Hintern weg und schickst denen gleichzeitig noch eine Aufforderung das von Dir gewährte Darlehen in Höhe von diesen 2500 bis 300 nebst Zinsen ab Darlehensbeginn (der natürlich ab Tilgung der Schuld, die das Ganze behindert, war) Und zwar in einem Betrag, auf eine Ratenzahlung lässt Du Dich gar nicht erst ein. Sollte sich nach diesen 14 Tagen nichts tun, schickst Du eine Mahnung mit Zahlungsfrist bis zum....Sollte da auch nichts kommen, schickst Du denen einen Mahnbescheid. Wenn Sie auf den auch nicht reagieren, besorgst Du Dir eine vollstreckbare Ausfertigung. So etwas in der Art haben wir hier einmal durchexerziert. Und es hat funktioniert. Schlimmstenfalls kannst Du Dir 3000 Öcken in den Kamin schreiben, aber auf der anderen Seite ist die Wohnung da, die jedes Jahr an Wert verliert jetzt, da der Immobilienboom in der Türkei nicht nur nachgeölassen hat, sondern die Branche ist ebenso am A... wie auch andere Bereiche ;-)

Kurz: Hol Dir schnellstens die Bude, verklopf die und schau, dass Du den Kredit hier von der Backe bekommst, dann sparst Du Dir mehr als die 3000 Öcken. Glaubs mir. So wie ich die Sachlage einschätze geht das nicht mehr bergauf mit dem Land, sondern Dank Erdogan und Konsorten, immer mehr den Bach runter.Schau, dass Du rettest, was eght. Und wo diese Mischpoke bleibt, das kann dich oeripher tangieren, weil denen wars auch wurscht, was aus Dir und Deinen Eltern wird.

Du hattest Glück im Unglück, seh es so ;-) Hol Dir, was Dir zusteht und dann kannst Du den Spiess umdrehen und denen das Leben zur Hölle machen, wegen der 3000 Öcken, wenn Dir danach ist. weil das kostet viel weniger *gg* Bissl Rache kann man sich schon gönnen. Für uns sind 3000 Öcken ned die Welt. Aber für die da unten sehr wohl ;-)

Drück Dir ganz fest den Daumen ! Vor Allem: Lass ned locker, denn damit rechnen die. Mit unserer Blödheit und Gutmütigkeit (hat mir meine liebe Schwägerin einmal glatt ins Gesicht gesagt, ganz ohne rot zu werden).

liebe Grüße, superstarke Nerven und viel Glück wünscht Dir

Heidenkind

Anaba
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Anaba » 05.11.2009, 14:11

Deine ganze Geschichte konnte ich leider nicht lesen, da ich aus irgendeinem Grunde nicht an die Geschichten rankann. Stelle mich da wohl auch ein wenig dumm an, Technik ist nicht meine Stärke und ich bin schon froh, wenn mich die Maus ned beisst *gg*
Oben auf dieser Seite "Zu den wahren Geschichten " anklicken und dann links die Geschichten suchen. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Heidenkind
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Heidenkind » 05.11.2009, 14:19

Hallo Anaba :-)
Oben auf dieser Seite "Zu den wahren Geschichten " anklicken und dann links die Geschichten suchen. :wink:
Hihi, soweit war ich schon. Wenn ich dann eine Geschichte anklicke, dann erscheint Adobe und dann.......Nichts. Ich kann dann auch die Seite nicht mehr wegklicken und muss den rechner abstürzen lassen, weil nix mehr reagiert. K.A. was da los ist. Vermute mal wieder so ein Fall wie: "Der Fehler sitzt meistens vorm Bildschirm" *gg*

Irgenwas mach ich da verkehrt :cry:

Dabei würde ich die zu gerne lesen.

LG vom

Heidenkind

Hülya

Re: Juristische Frage

Beitrag von Hülya » 05.11.2009, 14:26

Hallo Heidenkind,

gehe erst auf die Hauptseite und dann zu den wahren Geschichten. :wink:


Noch einen schönen Tag und liebe Grüße in die Türkei

Rubinrot
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Rubinrot » 05.11.2009, 15:35

dann erscheint Adobe und dann.......Nichts.

Hallo Heidenkind,

wenn du Adobe nicht auf deinem rechner installiet hast kannst du keine PDF-Dateien (1001geschichten) lesen.
Also (Adobe) kostenlos runterladen aus Internet, installieren und noch mal von vorne beginnen!
So kann frau alle PDF-Dateien lesen. z.B. Gebrauchsanleitungen f. Geräte etc.

Gruß von einer Maus die nicht gleich beißt.

Rubinrot
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maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 05.11.2009, 20:22

Hallo Heidenkind,

danke für deine Antwort! Ich hoffe, du konntest hast die technischen Probleme inzwischen gelöst und kannst die Geschichten lesen.
Als letzte Möglichkeit wird wohl tatsächlich nur in Frage kommen, dass wir für die Kosten der Gegenseite aufkommen. Doch noch will ich mich nicht damit abfinden, bei allem, was wir in den letzten Jahren für die bezahlt haben. Habe heute erfahren, dass die Gerichte in Deutschland auf jeden Fall erstmal versuchen, vom Verlierer des Prozesses das Geld zu bekommen und das irgendwann auch vollstreckt wird. Da ja die Gegenseite die Wohnung hat und meine Ex-Schwiegermutter eine Rente bekommt, könnte das Gericht auch versuchen, sich das Geld direkt bei ihnen zu holen.
Aber vielleicht hast du Recht und das Gericht macht sich gar nicht erst die Mühe, da ja die (vermeintlich reiche und nicht türkische) Gegenseite auch schneller zahlen könnte. Nach all der Zeit habe ich im Moment kaum noch die Kraft, die Anwälte anzurufen, immer wieder nachzufragen, zu drängen etc. Es ist schon schwer, dort überhaupt jemanden zu erreichen, Zurückrufen passiert höchst selten und persönliche Besuche sind wegen der Entfernung auch nicht dauernd möglich. Eigentlich müsste ich dort wöchentlich auf der Matte stehen, geht aber leider nicht. So werde ich morgen wieder telefonisch mein Glück versuchen und fragen, wie sie sich den weiteren Fortgang vorstellen.
Die Akte geht sowieso noch mal ins Revisonsgericht, das war schon klar, aber ich dachte, dass sie dort schon wäre und wollte das Aktenzeichen haben, um sie im Internet verfolgen zu können (man glaubt es kaum, aber das geht). Dabei kam dann raus, dass uns das Urteil wegen der beschriebenen Sachlage noch gar nicht zugestellt wurde.
Im Moment habe ich die ganze Sache so derartig satt, es muss endlich mal wieder voran gehen. Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, als wenn auch meine Anwälte unterschwellig der Ansicht sind, dass es ja vielleicht gar nicht so schlimm ist, wenn man (als Deutsche) den Schwiegereltern mal kurz eine Wohnung im Wert von weit über 100.000 € finanziert. Wie sagt mein einer Anwalt immer so schön: kafanı takma, keyfine bak (Zerbrich dir nicht den Kopf, hab deinen Spaß). Habe ich ja auch, aber eben manchmal doch nur sehr eingeschränkt:)

Würde mich freuen, mehr von dir zu lesen! Und auch, zu erfahren, wie ihr es mit dem Zahlungsbefehl (ihtarname, war es das?) angestellt habt. Ich habe so etwas mal über einen Notar versucht, an einen Verlag zu schicken, der mir für erledigte und abgelieferte Übersetzungs- und Lektoratsarbeiten das vertragliche zugesicherte Geld nicht geben wollte/konnte. Der Notar meinte, das würde nichts bringen, ich sollte lieber klagen. Da ich nun wirklich nicht noch eine Klage eröffnen wollte, habe ich mich damit abgefunden, das Geld wahrscheinlich nicht zu bekommen. Türkische Geschichten....man sollte ein Buch darüber schreiben, Material gibts genug....

Erstmal lieben Gruß an die Aegaeis und bis bald
Maviay

barbara
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Re: Juristische Frage

Beitrag von barbara » 05.11.2009, 20:42

maviay hat geschrieben: bin ich seit Jahren in der Türkei mit einem Rechtsstreit beschäftigt, in dem es kurz zusammengefasst um eine Wohnung in der Türkei geht,die mein Exmann gekauft hat und für die meine Eltern und ich gebürgt haben.

Der Prozess zur Rücküberschreibung der Wohnung läuft im Januar schon sechs Jahre.Gewonne n haben wir vor zwei verschiedenen Gerichten jeweils die erste Instanz. Dieses Familiengericht nun bestätigte im Juli 2008 die Entscheidung des Landgerichtes; eigentlich für uns ja sehr positiv
.
. Vor einigen Tagen schrieb mir mein Anwalt, dass er noch immer nicht im Besitz des oben erwähnten Urteils sei, da die Gegenseite die Gerichtskosten nicht beglichen habe. Um den Prozess zu einem Ende bringen zu können, muss die unterlegene Gegenseite wie auch in Deutschland die Kosten des Verfahrens tragen. Geschieht dies nicht, stellt das Gericht das Urteil nicht zu, d.h. konkret, dass mein Anwalt das Urteil nicht bekommt, da die Gegenseite nicht zahlt. der Prozess kann deswegen nicht weitergehen, es sei denn, wir bezahlen die Kosten in Höhe von 5000-6000 TL. (ca. 2500 - 3000 €).

Lieben Gruß Maviay
Hi maviay,

ehrlich gesagt, auch wenn ich mich da absolut nicht auskenne, macht es mich etwas stutzig.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, das ein Gericht dort ein Verfahren abhandelt, wenn nicht im Vorraus die Kosten
bezahlt wurden.Ich kenn es nur aus TN.Dort werden Fälle,egal welcher Art, nur vor Gericht abgehandelt, wenn die Kosten dafür in voller Höhe im Vorraus von beiden Seiten beglichen wurden. Hat,bspw. im Streitfall,nur eine Seite die Gerichtskosten bezahlt,bzw. die andere nicht bezahlt, würde es erst mal zu keinem Urteil kommen, weil das Gericht garkeinen Finger krümmen würde.Bei Scheidungsverfahren, wenn der eine Teil,der europäische, nicht zahlt,wird darüber hinweggesehen, da eigentlich immer, der dortige Part die Kosten übernimmt.
Will sich evt. hier jemand bereichern?

Davon abgesehen,
was wäre, wenn du das Urteil zur Rücküberführung in den Händen hast.
Wer steht denn dann als Besitzer da?
Er oder ihr beide?
Wenn bspw. nur er drin steht, hättest du dort, zur Zeit des Kaufs als damalige Ehefrau überhaupt Anspruch auf das Haus?
Wie sieht es aus, wenn ihr dann beide als Besitzer galt?
Fakt ist doch, seine Eltern wohnen dort in der WG.
Die wird er wohl kaum rausschmeissen,die WG verkaufen, und die Hälfte davon dir zukommen lassen.
Genauso wird er kaum in der Lage sein, dir rückwirkend, die Raten rückzuerstatten und die noch ausstehenden zu begleichen,ob aufeinmal oder in monatl. Zahlungen.
Zumal er sich ja aus dem Staub gemacht hat.
Was hättest du von dem Urteil?
Was würde es dir bringen, ausser der Tatsache, das du nen Haus in der TR hast?
Versteh mich bitte nicht falsch,
ich kenn die dortigen realistischen Möglichkeiten nicht, wieder an sein Geld zu kommen.

Barbara

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 06.11.2009, 10:54

Hallo Barbara,

hier in der TR ist es so, dass die Klage ohne vorherige Zahlungen der beiden Seiten eröffnet werden kann, wenn das Gericht sie annimmt. Danach hatten wir uns am Anfang ganz klar erkundigt und es ist uns so erklärt worden. Es ist ja auch nicht abzusehen, wie lange und wie aufwändig ein Verfahren sein wird, deswegen ist eine vorherige Kostenfestsetzung wohl auch schwierig. Obwohl das natürlich auch seine guten Seiten hat, wie deine Beschreibung des Vorgehens in Tunesien deutlich macht. Man kann dann wahrscheinlich wenigstens sicher sein, dass es im Gericht auch voran geht

Zu deiner Frage, was nach der Rücküberschreibung der Wohnung passieren würde: Die Wohnung ist ja jetzt auf meine ex-Schwiegermutter eingetragen (damit sie nicht zur weiteren Verschleierung an Dritte verkauft werden kann, ist sie mit einer Einstweiligen Verfügung belastet). Ursprünglicher Besitzer war leider nur mein Exmann, da ich als Ausländerin in der TR zum Zeitpunkt des Kaufes keinen Grundbesitz erwerben konnte. Ich habe meinem Exmann damals eben vertraut, genau wie meine Eltern auch, deswegen haben wir uns auf die ganze Sache eingelassen. Wenn nun das Revisionsgericht das Urteil des Familiengerichts bestätigt (womit wohl zu rechnen ist, die Frage ist eben nur wann....), dann wird das Gericht entscheiden, wer wie viel bekommt. Unsere Klage zielt natürlich auf die ganze Wohnung ab, da wir alles bezahlt haben. Außerdem haben wir im Laufe der Jahre einige vollstreckbare Titel angesammelt, die, sobald die Wohnung überschreiben wurde, eingetragen werden. Verkauft wird sie ohnehin vom Gericht, das steht schon im Urteil aus der ersten Instanz, und raus müssen die Ex-Schwiegereltern auch.

Mein deutscher Anwalt meinte heute, dass das Einziehen der Gerichtskosten durch die obsiegende Seite in D undenkbar wäre. Ich werde jetzt noch mal eine Mail an meinen türkischen Anwalt schreiben und ihn eindringlichst bitten, sich dafür einzusetzen, dass das Gericht das Geld von der Gegenseite versucht zu bekommen, per Pfändung müsste das doch gehen.

Es ist alles ein großes Durcheinander und den Überblick zu behalten, ist alles andere als leicht. Misstrauen gegenüber meinen Anwälten und den Gerichten sind mir leider auch nicht fremd.
Du fragst, was ich von dem Urteil hätte. Das frage ich mich in dunklen Momenten auch manchmal, da das Ganze so viel Kraft kostet. Aber die Aussicht darauf, meinen Ex-Schwiegereltern im Falle des Aufgebens eine Wohnung im besten Stadtteil von Ankara sozusagen geschenkt zu haben, während ich mich seit Jahren (auch schon vorher in der Ehe) ziemlich einschränke, obwohl ich fast rund um die Uhr arbeite um das alles bezahlen zu können, treibt mich (und auch meine Eltern) eben weiter an.

LG Maviay

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Re: Juristische Frage

Beitrag von barbara » 06.11.2009, 18:58

maviay hat geschrieben: Wenn nun das Revisionsgericht das Urteil des Familiengerichts bestätigt (womit wohl zu rechnen ist, die Frage ist eben nur wann....), dann wird das Gericht entscheiden, wer wie viel bekommt.

Verkauft wird sie ohnehin vom Gericht, das steht schon im Urteil aus der ersten Instanz, und raus müssen die Ex-Schwiegereltern auch.

Du fragst, was ich von dem Urteil hätte. Das frage ich mich in dunklen Momenten auch manchmal, da das Ganze so viel Kraft kostet. Aber die Aussicht darauf, meinen Ex-Schwiegereltern im Falle des Aufgebens eine Wohnung im besten Stadtteil von Ankara sozusagen geschenkt zu haben, während ich mich seit Jahren (auch schon vorher in der Ehe) ziemlich einschränke, obwohl ich fast rund um die Uhr arbeite um das alles bezahlen zu können, treibt mich (und auch meine Eltern) eben weiter an.

LG Maviay
Hi Maviay,
dürfte er denn überhaupt was vom Verkaufserlös abbekommen?
Wenn, dann doch nur anteilsmässig für die Zeit, die ihr ab dem Wohnungskauf noch in ehelicher Gemeinschaft ward.
Danach hat er doch wohl eh nicht mehr bezahlt.
Wird das dort berücksichtigt?

Wenn man mal davon ausgeht, das das Gericht die WG zu einem angemessenem,dem wirklichen Wert entsprechend verkauft,dann haben deine Einschränkungen hoffentlich ein Ende.
Ich drück dir die Daumen und wünsch dir alles Gute.

Barbara

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 07.11.2009, 13:13

Danke Barbara. Ich werde wohl noch einige Jahre durchhalten müssen, aber aufgeben kommt nicht in Frage.
Mein Exmann hat schon ab Mai 2003 nicht mehr bezahlt, und für die Zahlungen, die wir ab dann getätigt haben, gibt es Belege und das wird auch berücksichtigt.
Ich habe jetzt auch herausgefunden, dass es angeblich reicht, ein Viertel der Gerichtskosten zu zahlen, damit das Urteil zugestellt wird. Das werde ich meinen lieben Rechtsvertretern am Montag gleich mitteilen. Das Schlimme ist, dass die Anwälte oft so träge sind und nichts machen. Wenn sie sich mehr einsetzen würden, dann hätten sie das Urteil bestimmt schon längst bekommen können. Da ist auch sehr viel schief gelaufen.
Wenn ich heute höre, dass hier eine Deutsche (oder sonstwie Ausländerin) mit ihrem türkischen Mann eine Wohnung etc. kaufen will, warne ich immer. Es gibt einfach zu viele schlimme Geschichten, kenne eigentlich keine positive, was Immobilien oder sonstige gemeinsame Besitztümer angeht.

Viele Grüße und schönes Wochenende
Maviay

Hülya

Re: Juristische Frage

Beitrag von Hülya » 07.11.2009, 13:29

Hallo maviay,

wie recht Du hast.Mein türk. Ex hat auch mein Gründstück ohne notarische Besitzurkunde verkauft. Diese original Besitzurkunde habe ich noch immer . In dieser Besitzurkunde stehen nur ich und mein Sohn.

Hatte vor 25 Jahren versucht mit einem RA in Istanbul an mein Geld zu kommen. Nach 5 Jahren hin und her mit dem Gericht hatte ich es aufgegeben.

Dir maviay wünsche ich viel Erfolg.

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 08.11.2009, 13:23

Danke dir , Hülya! Schade um dein Grundstück, dass tut mir sehr leid für dich. Nach all der Zeit hast du wahrscheinlich inzwischen irgendwie mit der Angelegenheit abgeschlossen, aber so ganz vergessen kann man so ein Unrecht wohl nie.
Für mich kommt ein Aufgeben nicht in Frage, auch wenn ich oft wirklich keine Lust mehr habe, mich um den Kram zu kümmern.
Aber es geht um zu viel, u.a. auch um meine Altersabsicherung etc, die ich lange Jahre in der Ehe zu Gunsten meines Exmannes und seiner Familie etwas vernachlässigt habe. Nur durch Arbeiten kann ich das alles nicht mehr aufholen, befürchte ich, und wäre deshalb sehr froh, wenn ich irgendwann mal eine bestimmte Summe aus dem Verkauf der Wohnung bekäme.
Wo ich kann, warne ich Frauen (manchmal auch Männer), die sich hier verlieben, vor solchen Aktionen, und zumindest in einem Fall ist es mir zusammen mit zwei Freundinnen schon gelungen, jemanden vor größerem Unheil zu bewahren.

Dir noch einen schönen Sonntag (hier haben wir über 25 Grad, sehr angenehm!)

LG Maviay

Hülya

Re: Juristische Frage

Beitrag von Hülya » 08.11.2009, 13:28

Liebe maviay,

danke für die Grüße aus dem kalten München trüb/nebelig bei 6 Grad. Beneide Dich :oops:

Sitze mal wieder mit dicken Socken an der Heizung.

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 11.11.2009, 14:24

Danke für die Richtigstellung, Claraq. Das hat mir mein Anwalt in D dann nicht richtig erklärt oder ich habe es falsch verstanden.

LG Maviay

maviay
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Re: Juristische Frage

Beitrag von maviay » 17.02.2010, 16:34

An Heidenkind und alle, die Interesse an absurden Gerichts- und Anwaltsstorys aus der Türkei haben:

(Ich hoffe, ich werde fertig, bevor ich Feierabend habe, sonst geht es später weiter)

Thema meiner Ausgangsfrage hier war ja, dass ich fast 6000 TL zahlen sollte, um in den Besitz des Urteils zu kommen, das im Juli 2008 zu meinen Gunsten gefällt worden war. Nach langem terminlichen Hin- und Her war ich vor vier Wochen in Ankara bei meinen Anwälten, um das mühevoll aufgetriebene Geld bei Gericht einzuzahlen und das Urteil abzuholen.

In der Kanzlei habe ich darum gebeten, dass mal einer nachfragt, ob nicht vielleicht doch inzwischen das Finanzamt Geld von der Gegenseite eingezogen hat. Ein Praktikant nahm sich der Sache an und kam bald mit dem Bescheid zurück, dass meine Ex-Schwiegermutter im Mai 09 fast 3000 TL eingezahlt hat. Hat mich natürlich gefreut, so musste ich nicht mehr alles zahlen. Doch warum meine Rechtsvertreter erst auf mein Drängen dort angefragt haben, hat mich schon gewundert.....Ich sollte mich dann entscheiden, ob ich abwarten will, ob dass Finanzamt auch noch die andere Hälfte einzieht, oder ob ich das zahle und das Urteil dann gleich habe. Ich entschied mich fürs Zahlen, denn wer weiß, wann es sonst weitergehen würde.
Da inzwischen ein heftiges Schneetreiben eingesetzt hatte und ich am Abend noch zurück nach Istanbul musste, wurde der Praktikant mit meinem Geld zum Gericht geschickt, dass Urteil sollte mir am Montag dann gemailt werden. Es kam jedoch nur eine kurze Mail, in der stand, dass man das Geld eingezahlt habe, ich jedoch 700 TL Säumniszuschlag nach zahlen müsse. Zähneknirschend habe ich das Geld überwiesen und direkt an die Anwälte geschrieben, dass das alles nicht nötig gewesen wäre, wenn sie eher beim Finanzamt gefragt hätten und dort mehr Druck gemacht hätten. Zurück kam eine böse Antwort, dass ich sie nicht immer beschuldigen sollte, wenn etwas nicht nach Wünschen läuft. So ein Quatsch, habe ich nie gemacht. - muss los, morgen mehr. LG und schönen Abend.

Haram
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Haram » 17.02.2010, 21:17

Mir ist bekannt, dass Deutsche weltweit über den Tisch gezogen werden.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

Heidenkind
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Re: Juristische Frage

Beitrag von Heidenkind » 28.02.2010, 15:47

Hallo Maviay,
maviay hat geschrieben:An Heidenkind und alle, die Interesse an absurden Gerichts- und Anwaltsstorys aus der Türkei haben:

(Ich hoffe, ich werde fertig, bevor ich Feierabend habe, sonst geht es später weiter)

Thema meiner Ausgangsfrage hier war ja, dass ich fast 6000 TL zahlen sollte, um in den Besitz des Urteils zu kommen, das im Juli 2008 zu meinen Gunsten gefällt worden war. Nach langem terminlichen Hin- und Her war ich vor vier Wochen in Ankara bei meinen Anwälten, um das mühevoll aufgetriebene Geld bei Gericht einzuzahlen und das Urteil abzuholen.

In der Kanzlei habe ich darum gebeten, dass mal einer nachfragt, ob nicht vielleicht doch inzwischen das Finanzamt Geld von der Gegenseite eingezogen hat. Ein Praktikant nahm sich der Sache an und kam bald mit dem Bescheid zurück, dass meine Ex-Schwiegermutter im Mai 09 fast 3000 TL eingezahlt hat. Hat mich natürlich gefreut, so musste ich nicht mehr alles zahlen. Doch warum meine Rechtsvertreter erst auf mein Drängen dort angefragt haben, hat mich schon gewundert.....Ich sollte mich dann entscheiden, ob ich abwarten will, ob dass Finanzamt auch noch die andere Hälfte einzieht, oder ob ich das zahle und das Urteil dann gleich habe. Ich entschied mich fürs Zahlen, denn wer weiß, wann es sonst weitergehen würde.
Da inzwischen ein heftiges Schneetreiben eingesetzt hatte und ich am Abend noch zurück nach Istanbul musste, wurde der Praktikant mit meinem Geld zum Gericht geschickt, dass Urteil sollte mir am Montag dann gemailt werden. Es kam jedoch nur eine kurze Mail, in der stand, dass man das Geld eingezahlt habe, ich jedoch 700 TL Säumniszuschlag nach zahlen müsse. Zähneknirschend habe ich das Geld überwiesen und direkt an die Anwälte geschrieben, dass das alles nicht nötig gewesen wäre, wenn sie eher beim Finanzamt gefragt hätten und dort mehr Druck gemacht hätten. Zurück kam eine böse Antwort, dass ich sie nicht immer beschuldigen sollte, wenn etwas nicht nach Wünschen läuft. So ein Quatsch, habe ich nie gemacht. - muss los, morgen mehr.
Einfach nur der Hammer ! Und so typisch, finde ich. Am Besten allerdings wirklich, wenn Du gute Miene zum bösen Spiel machst, anders geht hier offensichtlich gar nichts. Am Besten, Du gehts in die Kanzlei und sagst dort, dass sie das wohl in den verkehrten Hals bekommen haben müssen. Weisst schon: Ayiya dayi demek (zum Bär Onkel" sagen, bis Deine Sachen erledigt sind und dann, wenn Du noch Lust hast zur Anwaltskammer. Da wird zwar wahrscheinlich eh nicht viel rauskommen, jedoch hast Du für Dich wenigstens das geute Gefühl dann, nicht alles einfach nur hingenoimmen zu haben und eine Grenze gezogen zu haben.

Etwas Ähnliches machen wir gerade mit der SSK durch. Mein Mann müsste von dort etwas Rente bekommen. Zu diesem Zwecke haben wir Geld nachbezahlt, und da war dann was verkehrt, weil DIE DORT was verbockt hatten, was zur Folge hatte, dass wir nochmal was nachzahlen mussten, da sich inzwischen ein gesetz geändert hatte und man nicht mehr nur den Betrag nachzahlen musste, sondern inzwischen (war ca. ein halbes Jahr dazwischen, in dem uns niemand irgend etwas mitgeteilt hatte, dass was verkehrt gelaufen war) ca. das Doppelte. Nach weiteren 2 Jahren stellte sich heraus, dass das Geld auf die Bank in Istanbul überwiesen worden war (das wollte sich scheinbar die Mischpoke unter den Nagel reissen, die hatten jedoch nur einmal etwas holen können, da ihnen mein Mann eine Vollmacht gegeben hatte, dass sie das Geld holen dürfen) zuimindest für ein halbes jahr. Ok, nach einem weiteren halben Jahr tröpfelte dann langsam das Geld ein. Aber nie der volle Betrag. Wir sind nun seit nunmehr 4 Jahren am Kämpfen, dass das endlich läuft bzw. dass das zuviel von uns geforderte Geld (immerhin die "Kleinigkeit" ca. 8000 Dollar) endlich mal uns überwiesen wird. satz mit x :-/

Mittlerierle bin ich so was von dermassen red-hot angefressen, dass ich hier nur noch zusammenpacken möchte und diesem Land für immer den Rücken kehren. Mal sehen, was mit dem Häuschen hier wird. Wenns nach mir ginge, würden wir es verkaufen, aber das will ich ihm jetzt auch nicht antun. Nur reingeschrieben ins Tapu möchte ich werden. Die Frist (bis zu meinen Geburtstag) läuft.......

Das nur am Rande mal dazugeschrieben, auch um zu unterstreichen, was Du erzählst, wie die Dinge hier laufen :-)

liebe Grüße

Heidenkind

hulla
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Re: Juristische Frage

Beitrag von hulla » 28.02.2010, 15:53

Haram hat geschrieben:Mir ist bekannt, dass Deutsche weltweit über den Tisch gezogen werden.

Gruss
haram
haramsche, nicht nur dir. :evil:

grüßle hulla

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