Polizei & Justiz in der Türkei

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Jezabel

Polizei & Justiz in der Türkei

Beitrag von Jezabel » 26.05.2008, 10:20

Ich lese hier oft, dass Frauen juristische Probleme in der Türkei haben und hoffen, diese mit Hilfe offizieller Organe zu regeln.
Man ist geneigt, zu glauben, dass es in diesem Land eben so korrekt zugeht wie in Europa. Dem ist bei weitem nicht so! Korruption herrscht dort vom Notar über den eigenen Anwalt bis zu den Allerhöchsten der Polizeiorgane. Schuldscheine verschwinden, ganze Dossiers sind „unauffindbar.. Rechnungen sowieso....und der Polizeichef, den wir mal um Hilfe wegen eines Einbruchs baten, (Wert: 4000 DM) verlangte vorab ein (neues!) Klavier für seine Tochter.
Wenn es nicht gerade um wirklich wichtige Dinge geht (gemeinsame Kinder) kann ich nur raten: werft nicht gutes Geld schlechtem nach! Auch in die Korrespondenzanwälte würde ich da nicht allzu viel Hoffnung setzen. Nicht alle sind ebenso im System, aber viele.
So gerne man sein Geld wiedersehen will, es um’s Prinzip gehen mag, Rache üben möchte:; so ärgerlich ist es, wenn man erkennen muss, dass noch mehr Geld für nichts über den Jordan geht. Beisst die Zähne zusammen und bucht es unter schlechte Erfahrungen ab, so schwer es auch fällt.
Vielleicht sind hier ja Fachleute mit besseren Connections, fragt nach... aber im Alleingang : Finger weg. Es bringt nur noch mehr Frust. Guter(?) Rat kommt da schnell sehr teuer!

Canim
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Beitrag von Canim » 28.05.2008, 18:52

Liebe Jezabel,
es gibt auch Anwälte in der Türkei, die gut arbeiten und durchaus Erfolge mit ausländischen Mandanten hatten. Natürlich herrscht dort mehr Korruption als hier, aber auch das bessert sich allmählich, denn die Türkei möchte immer noch in die EU und da müssen gewisse Vorgaben erfüllt werden.

LG
Canim
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Hülya

Beitrag von Hülya » 28.05.2008, 18:59

Canim hat geschrieben:Liebe Jezabel,
es gibt auch Anwälte in der Türkei, die gut arbeiten und durchaus Erfolge mit ausländischen Mandanten hatten. Natürlich herrscht dort mehr Korruption als hier, aber auch das bessert sich allmählich, denn die Türkei möchte immer noch in die EU und da müssen gewisse Vorgaben erfüllt werden.

LG
Canim

Leider kann ich das seid meinem letzten Besuch nicht bestätigen.

Nur wenn Frau/Mann genug Euro zahlt, ist der Erfolg sicher.



:lol: :lol:

Horst E.
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Beitrag von Horst E. » 28.05.2008, 19:16

Hallo,
ich hörte vor wenigen Tagen von einer Scheidungsakte die sogar im Beisein einer Anwältin vom Richter einfach "geschlossen" wurde,
von einer angeblich bei Gericht geleisteten Unterschrift diser Ehefrau, obwohl die überhaupt nichts persönlich unterschieben hatte (Fälschung?),
von Verwunderung des Richters, dass besagte Ehefrau als "Deutsche" überhaupt türkisch sprach,
usw. usw.

Tatort ISTANBUL Vorort!!!
Lieben Gruß

"Keines Menschen Gedächtnis ist so gut, dass er ständig erfolgreich lügen könnte."
ABRAHAM LINCOLN

Das gilt auch für Beznesser, wir müssen nur darauf achten!

Horst E.
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Beitrag von Horst E. » 28.05.2008, 19:22

...die sollen doch in der Gerichten öffentlich mit Schildern kenntlich machen, wo die Schublade ist, in die das Schmiergeld einzuwerfen ist.
:evil: :evil: :evil:
Lieben Gruß

"Keines Menschen Gedächtnis ist so gut, dass er ständig erfolgreich lügen könnte."
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Canim
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Beitrag von Canim » 28.05.2008, 20:10

Das sind alles Einzelfälle. Ich weiß allerdings von zwei Fällen, wo die Kosten nicht unbedingt höher als hier waren, wenn man von Hinflug und unterkunft absieht und die erfolgreich waren, weil die Anwältin sehr engagiert gearbeitet hat.

Gruß
Canim
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Jezabel

Beitrag von Jezabel » 28.05.2008, 23:09

Canim hat geschrieben:Das sind alles Einzelfälle. Ich weiß allerdings von zwei Fällen, wo die Kosten nicht unbedingt höher als hier waren, wenn man von Hinflug und unterkunft absieht und die erfolgreich waren, weil die Anwältin sehr engagiert gearbeitet hat.

Gruß
Canim
Das ist tatsächlich eine Erfolgsmeldung. :wink:

Spass beiseite: ich will damit auch nur sagen, wenn's aus Prinzip oder eben Rachegelüsten um "peanuts" gehen soll, sollte man es lieber sein lassen. So frustrierend es auch ist. Noch frustrierender wird es, wenn der Notar mit treuherzigem Blick erklärt, einen Wechsel/ Schuldschein oder ähliches hätte er nie gesehen/attesiert. Seine Rechnung hat er allerdings voher schon einkassiert.(Fûr welche Leistung eigentlich?) Da kommt nicht unbedingt Freude auf. :twisted:

Canim
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Beitrag von Canim » 28.05.2008, 23:17

Da hast du allerdings recht. Die Honorare sind meist recht hoch, und bei kleinen Summen würde ich mir das Geld für Flug und Unterkunft auch schenken.
Außerdem ist bei den meisten Bezznessern sowieso ncihts zu holen, arbeiten im Saisongeschäft. Man sollte auf jeden Fall gut überlegen, ob sich eine Klage lohnt und ob sie aussichtsreich ist. Und ein anständiger türkischer Anwalt, und da gibt es sicher auch genug davon, würde seinen Mandanten das auch sagen, ob ein Prozeß erfolgreich ist oder nicht.

LG
Canim
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Jezabel

Beitrag von Jezabel » 28.05.2008, 23:29

Das kommt dann eventuell noch dazu (hab' ich hier gelesen: machte eine Dame nen Termin mit dem RA ihrs Vertrauens, flog extra hin...und der Herr war nicht mal da.)
(Wo ist der Axt- smily?) :roll:

Canim
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Beitrag von Canim » 28.05.2008, 23:35

Ja, genau das kann natürlich passieren. Da sollte man sich vorher genau infromieren und sich umhören, ob evtl. jemand einen Anwalt empfehlen kann, was wir ja auch hin und wieder tun. Eine Garantie auf ERfolg können wir natürlich auch nicht geben.

LG
Canim :)
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Hülya

Beitrag von Hülya » 29.05.2008, 09:05

Jezabel hat geschrieben:Das kommt dann eventuell noch dazu (hab' ich hier gelesen: machte eine Dame nen Termin mit dem RA ihrs Vertrauens, flog extra hin...und der Herr war nicht mal da.)
(Wo ist der Axt- smily?) :roll:
Nicht nur das, es kann einem auch passieren, das der Gerichtstermin kurzfristig verlegt wird. Wenn nämlich 3 oder 4 Termine an einem Tag sind, und die Richter viel Pause machen mussten.

Dann kann Dir passieren, das Du stundenlang vor der Tür wartest und zum Schluß, Dein letzter Termin an dem Tag nicht mehr stattfindet.

:o :lol:

maviay
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Beitrag von maviay » 29.05.2008, 20:35

Abgesehen davon, dass sich wegen der Überlastung der Gerichte alles sehr lange hinzieht, kann ich von meiner seit fast viereinhalb Jahre laufenden Klage in Ankara wenig Haarsträubendes berichten. Ich war persönlich bei einigen Verhandlungen dabei. Der Ablauf war ok, zwar leichte zeitliche Verzögerungen, aber die gibt es in D auch.
Auch wenn an einem Vormittag zehn oder mehr Verhandlungen auf dem Plan eines Richters standen, wurde alles durchgezogen. Es kann natürlich sein, dass es in der Provinz anders zugeht.
Auch von meinen Anwälten kann ich nicht sagen, dass sie unkorrekt sind. Zwar ist das "Meldeverhalten" ein anderes als das der deutschen RA s, man muss viel hinterher telefonieren, sie melden sich von selbst erst dann, wenn es dringend ist.
Leider ist mein Fall immer noch nicht abgeschlossen, aber insgesamt habe ich schon einiges erreicht und kann sagen, dass ich mit der Kanzlei zufrieden bin.
Bei geringfügigen Summen würde ich aber auch sagen, dass es sich nicht lohnt, in der TR oder überhaupt gegen einen Bezzi, bei dem voraussichtlich sowieso nichts zu holen ist, zu klagen.

LG Maviay

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