Hallo ihr lieben,
ich wollte mich mal melden
Kurz und knapp: Mein Urlaub ist vorbei und ich bin heile wieder in Deutschland.
Bevor ich auf den Urlaub drauf eingehe, möchte ich eine Sache vorweg noch sagen: Es war nicht richtig von mir, wenn ich bei gewissen Dingen etwas passiv aggressiv drauf eingegangen bin. Ich mag es einfach nur nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass mir Leute mitteilen möchten, wie ich mich zu fühlen habe, wie ich mein Leben zu leben habe oder sowas in der Art. Mein Wunsch war es, einfach nur herauszufinden, was das genau mit diesem Mann ist. Mich hat es sehr gestört, dieses Gefühl zu haben, dass mich jeder hier in eine Schublade steckt – ohne mich zu kennen. Ob ich nun die Psychisch kranke war, die Frau die ihre Trauma noch mal wiedererleben muss, die Frau die nur Sex will, die Frau die Narzisstisch ist. Gefühlt war ich hier schon alles. Das verletzt. Das verletzt, zumal ich doch einfach nur meine Geschichte erzählen wollte. Mein Wunsch war es, dass man mich auf den Boden der Tatsachen wieder zurückbringt. Mir auch wichtige Infos gibt, die ich auf meiner Reise zu beachten habe.
Jetzt aber zum Besuch in Ägypten:
Ich kann sagen, dass es schön war. Es war wirklich schön. Ich brauchte zum Glück keinen meiner Notfallpläne und habe mich auch durchgehend sicher und gut gefühlt.
Er hat mich pünktlich abgeholt, ich habe zur Begrüßung tolle Geschenke bekommen (jaaaa, die wurden safe von meinem Geld gekauft – aber waren dennoch schön!), er hat sich gut um mich gekümmert.
Ich hatte doch etwas mehr von einem 1001 Nacht Märchen geträumt und dachte, dass das ganze etwas mehr romantischer wird. Tatsächlich haben wir viel „Alltag“ erlebt. Ich habe Wäsche gewaschen, wir haben zusammen Frühstück gemacht etc. auch wenn wir oft draußen waren, gab es jetzt nicht so die extremen „Memories Unternehmungen“. Im Nachhinein finde ich es gut, weil ich so das Gefühl hatte, ihn „ehrlicher“ kennenzulernen. Dazu aber mehr, wenn ich mein Fazit schreibe.
Zum Thema Geld war es wirklich in vielen Situationen extrem fair. Wir haben so gut wie alles aufgeteilt. Das hat mich in der Tat doch sehr gewundert – naja wahrscheinlich hat er mich nur in dem glauben gelassen, dass das alles fair ist. Er wird genug Geld von mir wegen des Apartments bekommen haben

Fakt ist aber, ich kam mir nicht schlecht vor, es gab keine versteckten kosten oder sonst was in der Art. Das war ja einer der Punkte, wovor ich mit am meisten Sorgen hatte. Ich hatte mein Urlaubsbudget, welches nicht überschritten wurde.
Bezness: Was er nun genau von mir möchte, habe ich ziemlich schnell rausgefunden. Ich hatte schon – bevor ich zu ihm geflogen bin – meine Vermutung gehabt, die sich aber dann noch mal Bestätigt hat. Immobilien. Er möchte eine Frau, die schön viele Immobilien kauft, so dass man davon Leben kann und im besten Fall nicht mehr arbeiten muss. Er hat mir auch seinen „Businessplan“ vorgestellt. Immerhin war er da ehrlich. Zu welchem Preis er sein Ziel verfolgt – weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich davon kein Teil sein werde.
Kurze Sidestory: Ich lerne schon seit längerer Zeit arabisch, auch schon in der Zeit, wo ich ihn noch nicht kannte. Durch euch habe ich aber meine Stunden die Woche gut erhöht und wollte mich so besser auf den Urlaub vorbereiten. Habe ich ihm aber nie erzählt. Ich wollte unbedingt wissen, was er über mich sagt, in dem glauben, dass ich ihn nicht verstehe. Natürlich ist mein arabisch nicht so gut, dass ich alles verstehen konnte. Wichtige Worte und Sätze, kann ich aber. Die, die spannend für mich sind. Mir ist bewusst, dass er da auch Worte umschreiben kann – wo ich ihn nicht hätte folgen können. Es ist aber – von dem was ich verstehen konnte – nichts abwertendes mir gegenüber gefallen.
Mein Fazit: Ich bereue diese Reise nicht. Im Gegenteil. Es war wirklich wichtig für mich, herauszufinden, was ich an diesem Mann mag und diesen Mann auch besser kennenzulernen. Ich brauchte Klarheiten. Aus diesem Grund bin ich auch sehr dankbar, dass wir so viel „Alltag“ hatten. Ich war stolz auf uns, dass wir uns die ganze Zeit gut verstanden haben. 2 doch Fremde die 24/7 aufeinander hocken. Sagen kann ich: Er ist ein toller Mann, er hat mich gut behandelt und dennoch habe ich gemerkt, dass das für mich keine Zukunft geben wird. Es wird keine Zukunft a la „Er ist die liebe meines Lebens“ geben. Dafür gab es mir dann doch zu viele Punkte, wo ich gemerkt habe, dass er nicht der Mann meines Lebensendes sein wird. Kulturelle Unterschiede, Lebensgewohnheiten etc wo ich einfach keine Zukunft drinne sehe. Ich kann mir vorstellen, ihn noch mal zu besuchen – aktuell habe ich aber genug zu tun und ob ich ihn wirklich noch mal besuche – das entscheidet dann Zukunftsfeechen, aber Gegenwartsfeechen hat gerade keine Lust sich darüber Gedanken zu machen.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nichts für ihn empfinde. Dennoch war ich erstaunt, wie leicht mir die Abreise fiel und wie gut es mir gerade geht – die Sehnsucht nach ihm ist definitiv viel weniger, als noch vor der Reise.
Ein Dank an euch:
Danke, dass Ihr eure Geschichten mit mir geteilt habt, danke, dass ich diese Reise mit anderen Augen angetreten bin. Ich bin mir sicher, dass wenn wir hier nicht geschrieben hätten, ich diese Bezness Immobilien Sache nicht so „neutral“ gesehen hätte, sondern mir eher gedacht hätte „oh wow, wie romantisch ist er . Er will eine gemeinsame Zukunft“. Genauso wie die Geschenke. Natürlich habe ich mich gefreut – ohne euch wäre es aber „oh wow, wie romantisch, er macht mir Geschenke“. So war es ein „süß, er hat sich Mühe gegeben und mir zum Glück was von meinem Geld gekauft, was mir gefällt“. Ich bin mir sicher, dass wenn ich nicht in dieses Forum geschrieben hätte ich jetzt Liebeskummer. Und auch wenn viele Dinge, die ihr mir geschrieben habt, an mir vielleicht ab geprasselt sind, so war es eben halt nicht alles.
Grüße
Feechen