BlackSheep81 hat geschrieben:Nil2005 hat geschrieben:Du hast schon anklingen lassen, dass sich unsere Männer nicht miteinander vergleichen lassen. Du hast Recht, was die Bildung angeht. Wenn es dann stimmt, was dein Mann so erzählt.
Das hatte ich nicht auf die Bildung bezogen sondern das Verhalten. Es gibt keinen Grund irgend etwas in Frage zu stellen, was seinen Werdegang angeht. Ich habe diverse Auszeichnungen, Ausweise und Nachweise gesehen. Und so beeindruckend ist ja sein Lebenslauf auch nicht. Gut, er war Offizier aber der Rest ist doch eher normal.
Jedes mögliche Szenario wird hier mittlerweile zum Horrorszenario gewandelt; Terrorist, gewalttätig...Bezzi wäre ja jetzt noch die mildeste Variante. Mir ist klar, dass man alles bedenken sollte und sich den Herausforderungen bewusst sein muss. Aber mir ging / geht es hier in erster Linie um die Bezness-Wahrscheinlichkeit. Ich streite ja nach wie vor nicht ab, dass die Möglichkeit besteht. Nur im Gegensatz zu den meisten hier ist die Sachlage für mich NICHT eindeutig.
Liebe BlackSheep81,
es scheint so, als ob wir aneinander vorbei schreiben würden.
Um es mal "versuchsweise" auf den richtigen Punkt zu bringen:
Wir leben in einer globalisierten Welt, wir können jederzeit Infos aus sämtlichen Teilen der Erde empfangen und somit auch mit Menschen "vom anderen Ende der Welt" in Kontakt treten.
Wir teilen mit diesen Menschen unser Menschsein, unsere Emotionen, grundlegende Bedingungen unseres "Wachstums- und Entwicklungsprozesses" als Menschen, eventuell benutzen wir auch die gleichen Produkte von gleichen internationalen Lebensmittel- bzw. Kosmetikfirmen (finden auch die ausländische Reklame dieser Firmen interessant usw. usf.)...
Was wir jedoch - entgegen unserer Annahme - NICHT teilen, dass sind unsere kulturellen Verwurzelungen und somit auch kulturellen Ausblicke! Unsere darauf aufbauenden Zukunftsplanungen! - Wir sind hier (nach unserem Verständnis) sehr tolerant aufgewachsen, wir setzen andere Maßstäbe an das Leben, diese Maßstäbe sind uns in Fleisch und Blut übergegangen, so dass auch wir hier uns kaum über unseren "Tellerrand" bewegen können. Dies schafft man - nach meinen Erfahrungen - nur, wenn man etwas älter ist und schon einige Umbruchphasen der Gesellschaft und Kultur, in der man lebt, mitgemacht hat. (Ergo: Unsere Groß- bzw. Urgroßeltern konnten dies, weil sie vergleichen MUSSTEN!)
Das Resultat:
DU hast vielleicht so einiges gelesen über die Situation in Ägypten, in arabischen Ländern usw. usf, ABER DU hast keinerlei praktische Erfahrungen!!!!!!! Daher kannst DU - mit Deinem kulturellen Hintergrund/mit Deinen Roots - eigentlich nicht hundertprozentig beurteilen, ob das Verhalten Deines Freundes "normal" oder "nicht normal" für den "typischen Ägypter" ist.
Vielleicht hast Du Dich deshalb an dieses Forum gewandt? - Unsere Hinweise stoßen jedoch (leider, aber auch verständlicherweise) immer an Deine eigenen Erlebens- und Vorstellungsgrenzen.
Vielleicht ist das normal - es scheint so!
Du bist allerdings nicht allein mit Deinen Verhaltensweisen. Die meisten von uns hier kennen das. Hier schreiben einige Frauen, die es sogar gewagt haben und einige Jahre im Herkunftsland von Habibi gelebt haben (bzw. noch leben). Es ist vielleicht als "Außenstehender" (und DU bist ein Außenstehender, weil Du NICHTS über diese Kultur - inklusive Religion - weißt) nicht immer zu verstehen, warum hier so und nicht anders argumentiert wird. Es sollte Dir jedoch zu Denken geben, dass Du einem völlig Fremden diesen "Vertrauensvorschuss" gibst, was Du hier in Deutschland einem Deutschen gegenüber nie tun würdest....
Warum?
Die Mimik, Gestik der deutschen Männer kannst Du - aufgrund Deiner Erfahrungen in dieser Kultur - deuten.
Die Mimik, Gestik etc. der Ägypter - leider nicht!
Um nochmals auf die "Kuschelforen" zurückzukommen:
Erstens: Du weißt nicht, wer da wirklich schreibt. Es sind mittlerweile auch einige Konvertierte unterwegs, die mit "mein Mann ist toll" auch ihre extremen religiösen Anschauungen "unter die Leute" bringen wollen.
Zweitens: Eine Ehe mit einem Orientalen kann - vielleicht - gut funktionieren, wenn... Du NIEMALS etwas hinterfragst (manche Frauen wollen auch einfach nicht wissen, was der Ehemann im jährlichen Jahresurlaub im Heimatland macht, weil sie sich mit der schwierigen Wahrheit nicht auseinandersetzen wollen. Da reden sie sich lieber die Welt schön.), Du Dich selbst aufgibst, Deine Zukunftspläne komplett mit ihm abstimmst, Dich auf sein Urteil über Situationen komplett verlässt, Du bereit bist, vorwiegend für Haushalt und Familie da zu sein (das ist nämlich eigentlich DEINE ROLLE im Rollenverständnis des "modernen" Ägypters - das war mal anders vor ca. 30 Jahren, leider hat Ägypten da einen Rückschritt vollzogen) und Dich auch den Wünschen Deiner Schwiegerfamilie komplett unterzuordnen. Dazu gehören nicht nur die Umstellung Deiner Essgewohnheiten, Deiner Kleidungsgewohnheiten, die Auswahl Deiner Freunde und der Umgang mit Deinem Freundeskreis...
Das ist, was von Dir erwartet wird!!!! - Eine Ägypterin hat es da einfacher, weil sie einen "Vertrauensvorschuss" bekommen kann, da sie ja in der eigenen Kultur bzw. Religion aufgewachsen ist. Sie hat es von Kindheit auf gelernt, sich mit diesem Nimbus "Ich bin eine anständige Frau" zu umgeben und damit zu leben. Sie weiß, welche "Hintertürchen" ihr offenstehen, wann sie auch mal ihren Mann anschreien darf bis die Fetzen fliegen, wann sie sich "keusch und untergeordnet" zu verhalten hat.
Drittens habe ich mich schon immer gefragt, warum alle diese von ihren ausländischen Männern sooooo sehr begeisterten Frauen so viel Zeit im Internet in diesen "Kuschelforen" verbringen und nicht die Zeit zusammen mit ihrem tollen Mann und ihrer tollen Familie nutzen...