Der Wolf im Schafspelz

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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hayati2010
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Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 26.08.2019, 09:57

Im Übrigen glaube ich, dass sich die ägyptischen Männer dieses Märchen von den superreichen Europäerinnen gegenseitig erzählen und dass sie wirklich glauben, dass wir alle im Geld schwimmen. Demzufolge sind wir alle geizig und egoistisch, wenn wir nicht Unmengen von Geld verschenken, “ohne Worte, ohne Fragen und ohne Demütigung”...Vielleicht bleibt so der Respekt langsam auf der Strecke, wenn wir so offensichtlich auf Sex und gute Tage im Urlaub stehen und uns nicht gleichzeitig ungefragt darum reißen, “unsere ägyptischen Männer samt Familie” finanziell zu sanieren...? So enttäuschen auch wir die Ägypter früher oder später.
So wie ich es sehe, ist es wichtig, dass wir deutschen Frauen uns verabschieden von der Illusion,dass ägyptische Männer lieben um der Liebe willen. Nein, das tun sie nicht. Das tun wir!
Geschichte 293

Das könnten auch meine abschließenden Worte sein. Nach 9 Jahren mit meinem Prinzen, löse ich mich, ganz langsam, aber stetig. Es ist so schwer wirklich zu begreifen, sich abzunabeln, obwohl man alles weiß. Es fällt mir schwer meine Geschichte hier zu schreiben, so viel was ich sagen könnte, aber ich habe nie jemandem etwas gesagt, zu groß war die eigene Scharm. Ich bin wie so viele reingefallen, aber gebe mir für vieles eine Mitschuld, ich hätte schon vor Jahren den Schlußstrich ziehen müssen, aber ich konnte es nicht, weil ICH liebte, obwohl ich mich immer wieder frage, was liebte ich denn genau an ihm? Entschuligt bitte, wenn ich noch nicht mehr schreibe, aber ich muss mich sammeln und den Mut haben, zu erzählen.

Nilka
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Nilka » 26.08.2019, 10:14

Vielleicht möchtest und kannst du irgendwann deine Geschichte zu erzählen, liebe hayati.

Für diesen Fall:

Hier kannst du sie abschicken:
wahre_geschichten@1001geschichte.de

Sie wird dann hier erscheinen:
https://www.1001geschichte.de/unsere-wa ... schichten/
LG ♥ Nilka

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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 26.08.2019, 10:54

Vielen Dank Nilka, ich habe schon so oft angefangen meine Geschichte aufzuschreiben für mich selbst, aber ich breche immer wieder ab, weil es weh tut, weil ich mehr und mehr die Wahrheit erkenne und mich dann selbst frage, warum hast du das denn bloß so lange mitgemacht.

Vielleicht schreibe ich, wenn es erlaubt ist, "häppchenweise".

Cimmone
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Cimmone » 26.08.2019, 11:24

Bitte! Auch das ist erlaubt.
Alles zu seiner Zeit.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 26.08.2019, 11:38

Ich lernte ihn 2010, so wie viele anderen auch, in einem Hotel kennen.
Ich wollte ihn nicht, da mir der Altersunterschied von 15 Jahren zu hoch war.
Aber er ließ nicht locker, war hartnäckig und das gefiel mir. Da ich selbst ungebunden war, ließ ich mich auf dieses Spiel ein ohne auch nur zu Ahnen, was da in den nächsten Jahren auf mich zukam.
Nach 6 Monaten wurde Urfi mit Zeugen vor dem Anwalt geheiratet, bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns nur geküsst, nichts mehr, denn das war ja haram.
Das Papier schickte der Anwalt zum Familiengericht, nach Tagen bekamen wir eine Aufforderung zum Termin zu erscheinen und wurden quasi nochmal verheiratet mit extra Dokument.
Ich denke heute gibt es das nicht mehr, vielleicht auch gut so.
Ab diesem Zeitpunkt war ich sein Eigentum und alles was mir gehörte, gehörte jetzt auch ihm, auch wenn er im ersten Jahr nicht so fordernd war, denn ich hatte mich belesen und war mißtrauisch und hinterfragte viel (wie lächerlich sich das jetzt für mich anhört, denn auch gelesen heißt nicht, es verstanden zu haben) aber ich war ja der Überzeugung AMIGA , weil ich es so wollte.
Ich wurde sofort in die Familie eingeführt und für gut befunden, weil ich mich nicht als Touristin aufführte, ich erledigte meine Aufgaben, wie alle Frauen der Familie, kochen, waschen, putzen und dem Manne offen für alles sein.
Leider wurde ich auch im zweiten Jahr unserer Ehe nicht schwanger, denn ich lebte ja weiterhin in DE, ich musste arbeiten und meinen Lebensunterhalt in DE bestreiten.
Somit kam ich zwar regelmäßig zu ihm geflogen, aber eben nicht genug um Schwanger zu werden und dann begann sich eine dunkle Wolke über meinem Kopf zusammenzuziehen, das Thema Zweitfrau für Kinder.....

Nilka
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Nilka » 26.08.2019, 13:04

Wirklich schlimm, hayati, dieser Rreinfall hat dich bis jetzt 9 Jahre deines Lebens gekostet.
Ich nehme an, das du keine Kinder mit ihm hast, denn in diesem Fall wirst du ihn nie wirklich los werden und auch wenn du, damals erwünnschten Kinder bekommen hättest, gäbe es auch keinen Happy End.
Hoffentlich wird es in absehbarer Zeit bergauf gehen für dich.
LG ♥ Nilka

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Cimmone
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Cimmone » 26.08.2019, 14:48

Oh man,
ich kann gut nachvollziehen, warum Du Deine Geschichte nicht auf einen Rutsch schreiben kannst.
Der Auftakt ist schon schlimm....was Dich nicht abhalten soll, peu à peu Deine Geschichte hier loszuwerden, zu verarbeiten, zu integrieren unm dann damit abschließen zu können.

Ganz viel Kraft schon mal....

die Scham, ich glaube, die hatten wir alle.
Aber Scham hält Dich klein und macht wehrlos. Wirf dieses lästige, behindernde Gefühl ab. Es hilft Dir nicht.
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Anaba
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Anaba » 26.08.2019, 16:29

Hallo Hayati,

herzlich willkommen auch von mir.

Sicher ist es nicht so leicht, über seine Geschichte zu schreiben.
Aber, wenn du den Mut gefunden hast, wird dir schnell klar sein, dass es dir guttut.
Hier bist du mit deinen Erfahrungen, die du machen musstest nicht allein.
Viele haben Schlimmes erlebt.
Du wirst andere Sichtweisen lesen und auch Trost erfahren.
Man kann erahnen, wie deine Geschichte weitergeht.
Liebe Grüße
Anaba

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brucefan
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von brucefan » 26.08.2019, 17:25

Liebe Hayati,
Das was dir widerfahren ist, klingt schrecklich. Aber den ersten Schritt dich zu öffnen, hast du bereits getan, du hast dich im Forum angemeldet und deine Erlebnisse zum Teil geschildert.
Die Scham auf so etwas reingefallen zu sein, kenne auch ich nur zu gut. Aber Scham ist kein guter Ratgeber, im Gegenteil, Scham macht dich klein und isoliert dich. Und wofür solltest du dich schämen? Du hast geliebt! Er müsste sich schämen, dich benutzt zu haben und dir 9 kostbare Jahre genommen zu haben. Von deiner Trauer und der Wut ganz zu schweigen.

Zu deiner Geschichte: Überstürze nichts, nimm dir die Zeit die du brauchst um sie aufzuschreiben. Ich habe meine Geschichte geschrieben, da war ich bereits lange getrennt, aber durch das gemeinsame Kind gab es immer noch Berührungspunkte, unter denen ich sehr litt. Als ich begann hier im Forum zu schreiben, war ich voller Zweifel, auch ich habe mich sehr geschämt. Ich spürte aber schnell, dass es mir, vielleicht auch durch die Anonymität des Forums, gut tat, mich zu öffnen. Als ich dann meine Geschichte schrieb, war das eine Art langer Trauerprozess, ich benötigte viele Pausen, habe viel geweint und wurde auch sehr wütend.
Du wirst spüren, wenn du bereit bist für deine Geschichte. Setz dich nicht unter Druck.

Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft!
Liebe Grüße
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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 27.08.2019, 13:06

Vielen Dank für euer Verständnis.

....als die Rede von der Zweitfrau kam rastete ich aus, schrie, weinte und stellte meinen Mann vor die Wahl, entweder er vergisst diese, oder ich bin weg. Nach langem reden, versprach er mir, dass er keine Zweitfrau nehmen würde. Das Thema war vom Tisch.
Da er beruflich in einer der Touristenorte für eine Zeitlang arbeitete, musste natürlich auch ich dorthin, wenn ich kam. es verging ungefähr 1 Jahr, es normalisierte sich, obwohl mir unser Dorf und die Familie fehlte, er hatte immer einen Grund, warum wir nicht zur Familie fahren konnten. Wenn ich mit der Familie telefonierte war es mir komisch und es war eine agressive Stimmung, nicht gegen mich sondern in der Familie untereinander, ich wusste nicht warum. Dann kam der Tag X an dem zum ersten Mal meine kleine Welt unterging. Wir skypten, da ich in DE und er in der Touristenhochburg war.
Er zitterte und brauchte ewig lange bis er mir gestand, dass er sieben Monate zuvor eine Ägypterin geheiratet hätte und diese nun im sechsten Monat schwanger war. Ich war kurz vor der Ohnmacht, der Nervenzusammenbruch kündigte sich an, ich war ausser mir. Ich beendete alles sofort. Heute denke ich mir oft, warum konntest du es dabei nicht belassen, du hättest dir so viel weiteren Kummer erspart. Ich lief zwei Wochen wie ein Zombie rum, ging jeden Tag arbeiten, aber ich war kein Mensch mehr. Ich nahm 10 Kilo ab, meine Augen waren so entzündet vom Weinen. ......

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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Nilka » 27.08.2019, 13:54

Meinst du hayati, dass du zeitweise dachtest, mit der Zweitfrau leben zu können?

Kann man das überhaupt als eine nicht Muslimin, die sich dass manchmal gefallen lassen muss.
Sogar Muslimin kann sich durch einen Ehevertrag davor schützen. Es sei denn, sie nimmt alles in Kauf, um einen Ernährer zu haben. Es geht weniger um Gefühle. So wie jetzt oft syrischen Frauen geht, die aus diesem Grund Ägypter heiraten als Zweit - oder weitere Frau und als eine Art Sexsklavin, Magd und Fussabtreter ihr Leben fristen, um aus Syrien zu entkommen. Aber ob ihnen mit einem Landsmann in eigener Heimat viel besser ginge, ist auch eine gute Frage.

Wie denkst du heute darüber?

Sollte ich mit dieser Frage deinen Erzählungsluss stören, ignoriere sie, liebe hayati.
Wird vielleicht im weiteren Verlauf darauf eingegangen. Es geht erstmal um die Erzählung , die Fakten.
LG ♥ Nilka

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Cimmone
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Cimmone » 27.08.2019, 13:56

Ach herrje,
scheinbar vom Tisch und dann hinterm Rücken.

Du hast eine unglaubliche Kraft in Dir, das "Heimweh" zum Dorf und der Familie, der bewusste Betrug, die schwangere Zweitfrau, die Gefühle, die leider nicht mit einem Schalter abzustellen sind....
Dann arbeiten, ich nehme an Vollzeit, am Limit herum schrammend.

Hayati, mir fehlen die Worte. Deine Geschichte ist noch nicht zuende geschrieben, Du schaffst das. Häppchenweise.
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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 27.08.2019, 15:35

Nein liebe Nilka, ich hätte eine Zweitfrau nie wissentlich akzeptiert. Heute weiß ich, dass er seiner Zweitfrau die aus einem anderen Dorf kam erzählt hat, dass er von mir geschieden ist und sie damit dachte, sie wäre die einzige, jedenfalls bei der Hochzeit. Bis heute weiß ich nicht, wie er es angestellt hat, dass es nicht auf dem Shar El Akari -Familiengericht rausgekommen ist.

Nilka
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Nilka » 27.08.2019, 15:40

Danke, liebe hayati, ich bin erleichtert :D , dass du das nicht akzeptiert hättest!
Lügen ohne Ende und in alle Richtungen. Das beherrschen diese Herren gut !
LG ♥ Nilka

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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 27.08.2019, 15:44

Ich habe etwas wesentliches in der Zeitabfolge vergessen zu erzählen.
Bevor er mir sein"Geständnis" machte, hatten wir beschlossen, im Familienhaus eine Wohnung für uns zu bauen. Das heißt eine zweite Etage für uns, 3 Zimmer, Küche, Bad. Er zahlte davon einen Teil der Bauarbeiten, ich musste einen für mich riesigen Anteil zahlen und nahm dafür einen Kredit bei meiner Bank auf. Damit begann mein finanzieller Ruin Stück für Stück...

Nilka
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Nilka » 27.08.2019, 16:09

Es wäre nicht zielführend für ihn, dir die Beichte v o r der Zahlung abzulegen :twisted:
Alles schön durchdacht, damit keine Fehler passieren.
LG ♥ Nilka

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Ursi
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Ursi » 27.08.2019, 16:42

Liebe hayati2010 ,
schon das was du bis heute geschrieben hast nimmt einem den Atem und macht Sprachlos . Schämen brauchst DU dich keine Sekunde . Im Gegenteil , wir schenken denen bedingungslose Liebe ,oft viel Geld und erhalten Lügen , Betrug , Hohn und Verunglimpfung . Ich wünsche dir viel Kraft und Standhaftigkeit für die nächste Zeit . Hier bist du gut aufgehoben und wirst NIE zu hören bekommen : selber Schuld oder das weiss man doch oder wir haben dich gewarnt .
Mit lieben Gedanken
Ursi

hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 28.08.2019, 10:03

Danke liebe Ursi, ich verwende bewusst keine Namen oder Orte, einfach nur um mich selbst einwenig zu schützen. Im laufe der Jahre hat man doch einige Residenten kennengelernt und damit nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Ich möchte nicht erkannt werden, da ich sonst hier nicht frei Schreiben könnte, ich schäme mich zutiffst vor mir selbst, das kann ich nicht abstellen, aber ich möchte auch nicht das Tagesgespräch der dort Lebenden werden.

Anaba
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von Anaba » 28.08.2019, 10:31

Liebe Hayati,

es ist traurig, dass sich die betroffenen Frauen schämen, das obwohl sich die Betrüger schämen müssten.
Allerdings verstehe ich, dass du nicht Gesprächsthema der Residenten dort werden möchtest.
Obwohl dir sicher klar ist, in welchen Beziehungen viele Frauen dort leben.
Sie sponsern die Unguten, leben dort als Geliebte und ernähren oft die ganze Sippe.
Aber nur zu gern wird über andere Frauen hergezogen.
Wie ist das? Sie sehen den Balken im eigenen Auge nicht, aber den Splitter in dem der anderen.
Ich weiß nicht, wie deine Kontakte dorthin noch sind, aber mache dir nicht zu viele Gedanken über diese Leute.
Du hast genug damit zu tun, mit deiner Geschichte und deinen Verletzungen fertig zu werden.
Das steht jetzt an erster Stelle.
Liebe Grüße
Anaba

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hayati2010
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Re: Der Wolf im Schafspelz

Beitrag von hayati2010 » 28.08.2019, 10:53

...als das widerwärtige Geheimnis raus war, versammelte sich die gesamte Familie und bombartierte mich mit anrufen. Tagelang versuchten sie mich davon abzuhalten ihn zu verlassen. Ich schrie alle zusammen auch die Eltern, wie sie es wagen könnten mir das anzutun. Immer und immer wieder sagten sie nur, es ist doch nur für Kinder, da du ja leider keine bekommst. Sie hätten arge Probleme mit der ägyptischen Schwiegertochter, sie wäre so gar nicht wie ich sondern faul, dreckig und frech. Schon damals dachte ich mir, wie könnt ihr nur so über diese Frau sprechen, die euer Enkelkind austrägt. Ich verbarrikadierte mich für ungefähr einen Monat, antwortete auf rein gar nichts (hätte ich es bloß dabei belassen) mein Mann versuchte jeden Tag mich zu erreichen, irgendwann in einem schwachen Moment ging ich ran, er fragte mich, was er tun könnte, damit ich bei ihm bleibe. Ich hatte keine Antwort, denn alles was ich zu dieser Zeit fühlte, war blankes entsetzen, Trauer und Wut. Dann fragte er mich, ob ich bei ihm bleiben würde, wenn er sich scheiden lässt. Vor Wut, Eifersucht und warhscheinlich Verzweiflung sagte ich dummerweise ja...
Innerhalb von zwei Wochen war er geschieden, ihre Sachen aus der Wohnung entfernt und sie zurück zu ihren Eltern. Schon damals dachte ich mir, was muss er für ein Mensch sein, dass er eine nun im siebten Monat Schwangere Frau vor die Tür setzt. Leider schob ich diese Gedanken beiseite, dafür schäme ich mich bis heute. Natürlich habe ich mir die Scheidungspapiere geben lassen und ließ sie übersetzen, denn ich glaubte ihm kein Wort. Seine nun Ex-Frau bekam das Kind, wartete drei Monate und heiratete dann ihren Cousin, um nicht als Geschiedene dazustehen....

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