Roman oder Realität (Luxor, Hurghada, wo auch immer) ?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Gloria48
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Roman oder Realität (Luxor, Hurghada, wo auch immer) ?

Beitrag von Gloria48 » 21.06.2009, 09:20

Ein Mann geht allein die Strasse entlang, seine Frau ist im Hotel geblieben, und er will nur schnell etwas kaufen. Ein kleiner Junge weicht ihm nicht von der Seite – er bettelt nicht, nein, er will der ‚Freund’ dieses Mannes werden. Er gibt nicht auf, denn was sonst kann ein Mann allein schon wollen. Allein reisende Maenner und ihre Vorlieben sind halt bekannt. Der Junge ist hoechstens zehn. Vor dem Souvenirladen geht eine Gruppe Frauen zwischen 40 und 60, keine wiegt unter 100 Kilo, zwei von ihnen haben einen Habibi an der Hand, die anderen gucken neidisch. Die Habibis schleifen sie in den Laden, er gehoert einem Cousin und hier wird man garantiert NICHT betrogen.

Eine beruehmte Ausflugsinsel: halbstuendlich legen Felukas an, so gut wie alle weiblichen Touristen laden ihre Bootsfuehrer ein, und verlassen die Insel als Liebespaar. Wie ein Blitz hat die Liebe zugeschlagen. Es sind immer die gleichen Fahrer, immer andere Frauen. Ist ein Ehepaar dabei, flirtet der Bootsfahrer ganz ungeniert und Mutti geht geradezu peinlich darauf ein. Vati guckt boese, sagt aber kein Wort. Ein Hotelangestellter, ein 19-jaehriger Trainee, wird in einem Hotelzimmer erwischt, aber er ist unschuldig, denn die 71-jaehrige Bewohnerin ist seine Frau und diese ist sehr erbost darueber wie man ihren Mann behandelt.

Jeder einzelne Tourist auf der Strasse wird mit unflaetigen Bemerkungen bedacht, meist auf arabisch. Wie freundlich und aufgeschlossen die Aegypter doch sind, denkt der Tourist und laechelt zurueck.

Die Wohnung gegenueber in unserem Mietshaus: Der junge Mann, der dort wohnt, arbeitet irgendetwas in Hurghada. Alle drei bis sechs Wochen bringt er eine junge Frau mit, die letzte war aus Deutschland. Sie wohnt bei ihm, das ist hier ueberhaupt kein Problem, denn alle wissen, dass er sich Arbeit mit nach Hause bringt.

Er zeigt ihr die Stadt, er sitzt abends mit ihr in der lauen Nacht auf dem Dach. Seine ‚Familie’ ist entzueckend, die kleinen Geschwister, die Mutter, die Schwestern. Es sind die Leute, die unten wohnen, und die Geschenke muessen sie spaeter wieder abliefern, damit er sie verkaufen kann. Die Frau ist selig. Endlich sieht sie das wahre Aegypten, welches die spiessigen Touristen nicht kennen. Sie sitzt auf dem Lehmfussboden und isst mit den Fingern, um sie herum die Einheimischen.

Am Tag vor ihrer Abreise wird (Urfi-)Hochzeit gefeiert. Es kommen ein paar Trommler aus dem Dorf, es gibt Essen und ein bisschen Saft. Die Braut sitzt mit Traenen der Ruehrung dort. So etwas Wunderbares hat sie noch nie erlebt – ein Maerchen aus 1001 Nacht. Der junge Mann ist gut. Er hat bis jetzt 16 solche Ehefrauen, die alle regelmaessig wieder kommen. Er ist kein schlechter Mensch, er ist ein netter junger Mann, der seiner zukuenftigen (echten) ägyptischen Ehefrau einmal etwas bieten will. Ein Auto hat er schon und das ganze Dorf ist neidisch. Die jeweiligen touristischen Frauen werden alle sehr freundlich behandelt, niemals wuerden sie auf die Idee kommen, dass man sie nicht respektiert, denn das tut man – aber nur als Geldquelle.

Er wuerde ueberhaupt nicht wissen wovon man redet wenn man ihm sagte, sein Verhalten sei verbrecherisch, denn seit wann ist Gelderwerb ein Verbrechen? Es geht nur um Geld, in jeder einzelnen Geschichte, um Geld und um nichts anderes.
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Anaba
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Beitrag von Anaba » 21.06.2009, 10:05

liebe gloria,

ein sehr guter beitrag........ :cry:
hoffentlich wird er von vielen frauen, die an habibis liebe glauben, gelesen.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 21.06.2009, 10:15

Danke Anaba, dieser Beitrag ist allerdings nicht von mir. Beim Aufräumen auf dem Computer hatte ich ihn als Wordtext heute morgen gefunden, vermutlich kopiert aus irgendeinem anderen Beitrag, ich nehme sogar an, aus unserem Forum.

Aber die Wiederholung hilft, man kann diese Art von Geschichten immer wieder hören, bis man irgendwannmal glauben muss, das ist nicht übertrieben sondern - es ist so!

lg, gloria
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Micky1244
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Beitrag von Micky1244 » 21.06.2009, 10:56

Mir hat Glorias Beitrag auch sehr gut gefallen.
Manchmal stelle ich mir allerdings die Frage: Was kommt nach Bezness?

Wie hoch sind schon jetzt die Einkünfte durch Bezness in den betreffenden Ländern? Wie hoch ist Bezness als Wirtschaftsfaktor anzusehen? Es müsste da doch eigentlich Zahlen oder Einschätzungen geben.

Wenn, zugegeben ein utopischer Gedanke, Frauen aus Europa nicht mehr als Geldquelle zur Verfügung stünden, weil sie das Spiel mit der sogenannten Liebe durchschauen würden, was würde dann kommen?

Welcher Tätigkeit würden sich die vielen jungen Männer in diesen Ländern dann zuwenden?
Mehr Straßenraub? Mehr Geiselnahmen? Mehr Piraterie? Also mehr offensichtlich gewalttätige Handlungen gegen Touristen, um an Geld zu kommen?
Mehr Hinwendung zum politischen Islam mit den bekannten Folgen?
In all den so oft erwähnten Ländern gibt es eine sehr große Anzahl junger Männer ohne Bildung, ohne Perspektiven,ohne Beschäftigung, wie geht das weiter? Ich fürchte, das ist eine tickende Zeitbombe.

Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 21.06.2009, 11:14

Micky1244 hat geschrieben:Mir hat Glorias Beitrag auch sehr gut gefallen.
Manchmal stelle ich mir allerdings die Frage: Was kommt nach Bezness?

Wie hoch sind schon jetzt die Einkünfte durch Bezness in den betreffenden Ländern? Wie hoch ist Bezness als Wirtschaftsfaktor anzusehen? Es müsste da doch eigentlich Zahlen oder Einschätzungen geben.

Wenn, zugegeben ein utopischer Gedanke, Frauen aus Europa nicht mehr als Geldquelle zur Verfügung stünden, weil sie das Spiel mit der sogenannten Liebe durchschauen würden, was würde dann kommen?

Welcher Tätigkeit würden sich die vielen jungen Männer in diesen Ländern dann zuwenden?

Mehr Straßenraub? Mehr Geiselnahmen? Mehr Piraterie? Also mehr offensichtlich gewalttätige Handlungen gegen Touristen, um an Geld zu kommen?

Mehr Hinwendung zum politischen Islam mit den bekannten Folgen?
In all den so oft erwähnten Ländern gibt es eine sehr große Anzahl junger Männer ohne Bildung, ohne Perspektiven,ohne Beschäftigung, wie geht das weiter? Ich fürchte, das ist eine tickende Zeitbombe.
Bleiben wir realistisch, lieber Micky:

Es kommt noch lange Bezness, bestimmt noch Jahre und Jahrzehnte. Denn Frischfleisch wird täglich eingeflogen. Und die Menge von jungen Ägyptern, die das Bezzie-Business erlernen wollen, wächst täglich. Vergessen wir nicht, dass es das Ziel einer jeden ägyptischen Frau ist, möglichst viel Söhne zu produzieren. Dieses System, von Frischfleisch und Frischbezzies, das ist Angebot und Nachfrage, und es bleibt...warum sollte das denn JE aufhören?

Ja, es ist eine tickende Zeitbombe, aber die Ägypter bevorzugen es, blauäugige Frauen auszunehmen (diese Aussage bezieht sich nicht auf die Augenfarbe!) -- Geiselnahmen sind nicht so beliebt. Jeder junge, halbwegs gutaussehender Ägypter, der nichts gelernt hat, versucht sein Glück bei einer Touristin. DENN: sie finanziert seine spätere Ehe mit der Jungfrau, dieses Ding hat SYSTEM!

Daher glaube ich nicht, dass es jemals aufhört, aber wenn frau schlau ist, hört sie auf, darauf reinzufallen und schickt diese miesen Lügner in die WÜSTE.

lg, gloria
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Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 21.06.2009, 11:30

Amely, das war nur ein frommer Wunsch. Genau wie es täglich mehr Bezzies aufm Markt gibt, genau so gibt es junge, liebesbedürftige Europäerinnen (von denen ich eine WAR), die in Ägypten täglich den Nougataugen verfallen. Frau möchte so gerne GLAUBEN, was die Herren dort unten ins Ohr murmeln und simsen, skypen und mailen. Leider stimmt davon das Meiste nicht.

Ich glaube kaum, dass sich in den nächsten Jahren hier etwas ändert, ausser, es wird vielleicht noch schlimmer (demographisch bzw. zahlenmäßig gesehen eine durchaus realistische Vorhersage, oder?).

Wir beobachten das.

schönen sonntag, gloria
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Renate
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Beitrag von Renate » 21.06.2009, 16:19

Oh weia, eine düstere Zukinftsperspektive.

Aber leider realistisch.

Das Rad dreht sich immer und immer weiter.


Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!

Nefertari1998
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Beitrag von Nefertari1998 » 21.06.2009, 18:58

Hi Gloria,
...und ich dachte schon, du bist wieder "unten" und beobachtest die Szene...

DAs Bezness wird in Luxor gewiss weiter zunehmen, im Vergleich zu Hurghada ist hier noch vieles zu holen...
Leider!

Herzlich
Nefer

Elisa
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Beitrag von Elisa » 21.06.2009, 22:19

Gloria, doch etwas wird auf jedenfall anders sein. Es werden immer mehr Frauen in Urlaub fahren, die wissen, was Bezness ist und sie werden wissen,auf was sie sich einlassen. Das nennt sich Sextourismus.

Vielleicht aber wird die finanzielle Situation sich auch so entwickeln, dass viele nicht mal mehr diesen Billigtourismus in Anspruch nehmen können.

Außerdem können wir die Entwicklung in diesen Ländern nicht voraussehen.

Aber Du hast Recht, solange es Tourismus gibt, wird es Bezness in diesen Ländern geben.

Aber den größeren Prozentsatz an Bezness erlebst Du hier vor Deiner Tür, in allen europäischen Ländern.

Und da geht oft nicht mal um AE, sondern einfach nur um Geld.

Aber immer mehr Menschen sind informiert.

LG Elisa

Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 22.06.2009, 08:52

Ja Elisa, das stimmt - das Bewußtsein für die möglichen Gefahren wächst. Dennoch bin ich pessimistisch, und ich glaube, es geht wirklich in Richtung Sextourismus, obwohl jede anständige Frau nicht zugeben würde, dass das ihr Grund ist, nach Ägypten zu reisen!

Nefer, HI, nein natürlich bin ich noch zu Hause, ich bin im Sommer nie in Luxor, da ich nicht verbraten will. Mir ist es im Gegensatz zu Dir zu dieser Jahreszeit dort unten ganz einfach zu heiss!

Frau kann ja auch aus der Ferne ihre Beobachtungen machen. Ach und Nefer, wenn Du dort bist (demnächst, oder schon jetzt?), sei so gut und frage nach dem Ägypter der einen touristischen Gay um 5,000 Euro erleichtert hat, diese Geschichte hat sich ganz bestimmt rumgesprochen!

Gute Woche an alle, Gloria
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Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 22.06.2009, 08:56

Karol, das ist ein überzeichnetes, gewissermaßen karikierendes Bild der Situation. Ich kenne keine Frau von 100 Kilo mit Bezzie, und ich habe den Text wie gesagt nicht geschrieben. Auch ich wiege 60 Kilo (damals wog ich 52 kilo), aber hätte ich 100 gewogen, hätte mich Bezzie Ali mit Sicherheit genauso angemacht.

chau, gloria
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Elisa
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Beitrag von Elisa » 22.06.2009, 14:37

Nein Karol, schuld sind nicht die Billigflieger, sowie das Internet nicht schuld ist, dass Leute sich Kinderpornos kaufen.

Kann man bei Sextourismus von Schuld reden ? Es gibt halt Leute, die billigen Sex wollen, und die auch ansonsten recht billig sind, weil sie absolut keine Ansprüche stellen.

Solange keine anderen damit reinziehen, ist es eigentlich auch wurscht.

Um sich Sex zu kaufen braucht man eigentlich nicht in Urlaub zu kaufen. Nur hier läuft man halt Gefahr gesehen zu werden, und für einen sauberen Callboy sind manche vielleicht zu geizig.

LG Elisa

Jaana
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Beitrag von Jaana » 22.06.2009, 15:09

Ich habe auch noch nie 100 kg gewogen, doch auch wenn es der Fall gewesen wäre, hätte sich "Habibi" mit Sicherheit "Hals über Kopf" in mich verliebt. Selbst wenn ich 1,90 oder 1,50 m klein/groß wäre, mit Pickeln übersät wäre, etc. - Hauptsache, ich bin Europäerin und kann sein Ticket sein.

Der kopierte Text von Gloria ist schon irgendwie ... übelkeitserregend, weil er dermaßen wahr ist.
Enkelin kasvosi, kuoleman huulesi - ja sun huulilta suudelma maistuu katkeruudelta ...

Nefertari1998
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Beitrag von Nefertari1998 » 22.06.2009, 17:28

Hallöschen,
da muss ich aber doch jetzt mal provozieren....

...aber selbstverständlich ist Sextourismus schuldhaftes Verhalten...man bedient sich des anderen, ohne am Menschen interessiert zu sein.
Und was die eigene Person angeht:.. Geht ein Sedxtourist wirklich gut und respektvoll mit sich selbst um?

Ausbeutung des anderen für eigene Ziele...ist das nicht Fehlverhalten =Schuld?

Das sollte auch nicht immer schön geredet werden durch "Wenn doch beide es wollen, klares Geschäft, jeder weiß, wo er dran ist..usw."
Das ist Wischiwaschi....

Hier passiert innerseelisch (!) sehr viel mehr, als viele Leute es ahnen.
Denn den meisten bleibt der berühmte schale Geschmack hinterher, auch wenn man sich nach außen cool und toll gibt....

Wie es in der Seele aussieht, das höre ich dann manchmal unter vier Augen, da wird das ganze innere Elend sichtbar.

In der Seelsorge erfährt man die andedre Seite der Medaille...

Nefer

Christine
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Beitrag von Christine » 22.06.2009, 17:43

Ich wusste die ganze Zeit, dass mich irgend etwas an der sogenannten toleranten Definition von 'Sextourismus' stört.

Nefer, du hast es sehr gut und treffend in Worte gekleidet!

Danke :wink:

Und obwohl nicht miteinander zu vergleichen, stosst mich der sogenannte 'Sextourismus' extrem ab!

Gruß
Christine

Elisa
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Beitrag von Elisa » 22.06.2009, 19:45

Nefer, natürlich hast Du Recht, aber .......... sag das einem Sextouristen, sag das einem Drogensüchtigen, sag das einem Versicherungsbetrüger......

Natürlich betrügen solche Menschen auch immer sich selbst, aber ich denke, einmal die Würde verloren, spielt das alles keine Rolle mehr.

Es ist doch die freie Entscheidung der Sextouristin und des Strichjungen.
Es ist ein Geschäft. Wenn sie sich dabei schaden, dann sind doch die Beteiligten sich selbst gegenüber verantwortlich dafür.

Und alles mit Krankheit zu entschuldigen, das möchte ich nicht. Es ist oft auch einfach, den einfachsten Weg gehen.

Nefer, ich denke inzwischen, dass es Menschen gibt, die sich nicht unsere Gedanken machen, die einfach nur ihren Trieben folgen ohne Verstand und ohne Herz, ihrer Gier.

LG Elisa

Nefertari1998
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Beitrag von Nefertari1998 » 22.06.2009, 22:41

Ja liebe Elisa,
diese Menschen gibt es zur Genüge, bei denen ist schon viel innere Verrohung passiert ...

Es gibt aber sicher unterschiedliche Menschen, ich kenne noch eine zweite Kategorie von Sextouristen, für die man eher Verständnis empfinden könnte, ohne hier die Sache schönreden zu wollen...

Ja, all das ist ein Geschäft, aber die seelische Hintergründe sind oft sejhr subtil

.....das sind ofz auch die Männer und Frauen, die einen leeren inneren Seelentank haben, denen Liebe in der Kindheit und auch später gefehlt hat, die vielleicht einsam sind, enttäuscht vom Leben und andren Menschen..und die innerlich ums Überleben kämpfen und so in einen Sextourismus geraten, der innere Sehnsüchte zu erfüllen scheint (Sex = Liebe)...leider ein Trugschluss...aber das merken viele erst sehr spät und dann sind sie schon tief drin verstrickt.

Natürlich handelt man auch hier aus einer inneren Entscheidung heraus, aber getrieben und unfrei....

Ohne eine rasante innere Umkehr und ohne Unterstützung anderer finden die meisten nur schwer aus diesen Abhängigkeiten heraus.

Herzlich
Nefer

Canim
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Beitrag von Canim » 23.06.2009, 08:13

Liebe Nefer,
auf der einen Seite hast du sicher recht, es bleiben bei manchem, der Sextourismus oder onenightstands pflegt, schale Geschmäcker zurück und die Seele leidet.
Aber es gibt auch die, die frei von solchen Zwängen oder Vorstellungen oder Sehnsüchten sind, dass sich vielleicht doch eine Beziehung daraus ergibt.
Es gibt auch Menschen, die Sex und Liebe sehr wohl trennen können, die nicht an einer festen Beziehung interessiert sind, ihr SExualleben aber trotzdem pflegen. Und daran finde ich nichts verwerfliches, wenn es eben genau auf Gegenseitigkeit beruht.

Und wenn beide sich einig sind, dann bedienen sie sich gegenseitig und nicht am anderen.

Reinen Sextourismus von Frauen halte ich aber eher für selten. Sie fahren in den Urlaub, verlieben sich und gehen dann - weil aufgeklärt und modern - gleich mit dem Typen ins Bett, fallen damit unter die Kategorie Sextourismus, suchen aber letztlich nur die Liebe. Das verschwimmt alles ein wenig und daher ist Bezness auch so schwer zu erklären, weil Otto Normalverbraucher sich das immer einfach macht und gebeznesste Frauen gleich in die Ecke von Sextouristinnen stellt.

Wie immer, machen es sich hier die Kritiker zu einfach. Eigentlich gibt es m. E. drei Kategorien:
Die reine Sextouristin, die sich einen Typen anlacht, Spaß hat, und im nächsten Urlaub woanders hinfährt und da evtl. das Ganze wiederholt. Die wird sich keine Blessuren holen und der Typ sowieso nicht.

Dann die Frau, die sich im Urlaub verliebt, "zu früh" - nämlich gleich im ersten Urlaub - Sex hat und glaubt, sie kann diese "Fernbeziehung" vielleicht doch aufrecht erhalten. Aber vielleicht nachher, wenn sie wieder zu Hause ist, das Ganze als Ferienflirt auffasst und sich bis auf ein bisschen "Wehmut" auch keine größeren Verletzungen einfängt.

Und dann diejenige, die sich Hals über Kopf verliebt, niemals an Sextourismus denkt bei ihrem eigenen Verhalten, vielleicht tatsächlich beim ersten Urlaub nicht mit dem Mann ins Bett geht, aber Wochen später s chon wieder hinfliegt und glaubt, sie hätte nun eine Beziehung, dann geht sie auch mit ihm ins Bett und wird gebeznesst, dass es nur so kracht. Und die vieles oder alles verliert, sich selbst obendrein und sich dann bei uns wiederfindet oder alles im stillen Kämmerlein mit sich selbst abmacht, weil sie sich schämt, es nicht begreifen kann, so betrogen worden zu sein und vieles mehr.

Alle drei werden aber von Außenstehenden, die sich nicht wirklich auskennen oder sich damit beschäftigen, als Sextouristinnen verteufelt.

Hier die Unterschiede klar zu machen, ist nicht einfach.

LG
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

Micky1244
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Beitrag von Micky1244 » 23.06.2009, 08:56

Ich sehe das auch so wie Canim.

An anderer Stelle hatten wir das Thema Männer und Prostitution schon mal gestreift.
Für Männer auf der ganzen Welt ist es nicht schwer oder ungewöhnlich, sexuelle Dienstleistungen zu kaufen und das ganze als Geschäft auf Gegenseitigkeit zu sehen.
Bordelle, in denen nette junge Männer auf Freierinnen warten, gibt es nach meiner Kenntnis nicht, das würde wahrscheinlich auch keine Akzeptanz bei Frauen finden. Und die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt da auch.

Und die so oft erwähnten Callboys?
Erstens sollen( Quelle: TV- Berichte) sie viel teurer sein als Frauen, die in dem Gewerbe arbeiten, und ich kenne nicht eine einzige Frau, von der ich annehmen würde, dass sie einen Callboy anheuert.

Im Übrigen sind z.B. im Hamburger Abendblatt einige Anzeigen, in denen Frauen werben, Callboys, die dort inserieren?
Fehlanzeige, und wenn, dann auch nur für männliche Interessenten.
Frauen kommen bei uns als Kundinnen sexueller Dienstleistungen wohl kaum vor.
Für Frauen ist es nicht selbstverständlich, Sex zu kaufen, wie es das für Männer seit ewigen Zeiten ist.
Ich denke auch, dass echte Sextouristinnen eher selten sind, Frauen wollen Sex mit Liebe und nicht Sex gegen Bares.
lG Micky

Elisa
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Registriert: 29.03.2008, 11:59

Beitrag von Elisa » 23.06.2009, 10:23

Und wieder wird alles vermischt.

Wir haben von Sextourismus gesprochen, das sind Menschen, die in Urlaub fahren, um käuflichen Sex zu haben .

Die verlieben sich nicht, die sind keine Opfer, sind evtl. enttäuscht, nicht das richtige Objekt gefunden zu haben.

Sie fliegen mit dieser Kaufabsicht in Urlaub.

Andere fliegen in Urlaub mit der Absicht, einen Urlaubsflirt (und mehr) zu haben.

Ich könnte mir noch vorstellen, dass manche gerade in diese Länder fliegen, wissend von Bezness, und so in der Hoffnung, alles umsonst zu bekommen.

Aber vermischen dürfen wir das nicht, sonst müssen wir uns nicht wundern, wenn andere es tun.


LG Elisa

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