verliebt in Ägypten

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Gloria48
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von Gloria48 » 10.11.2009, 13:59

Susanna, du "liebst" ihn, kennst ihn aber nicht. Merkst Du nicht, was für ein Widerspruch das ist? Warum machst Du nicht, wie ich schon mal ganz ernsthaft vorschlug, Bild-Skype mit ihm? Das kostet nichts, und man kann den anderen sehen, hören, und auch etwas "spüren". Dann weißt Du mehr über ihn. Oder willst Du das vielleicht nicht, um nicht enttäuscht zu werden? Klingt etwas wie die Minneliebe im Mittelalter, bloß nicht die Angebetete kennenlernen, denn danach kehrt der Alltag und vielleicht die bittere Realität ein?

Man kann hier diskutieren und theoretisieren wie man will. Aber nichts geht über die Wirklichkeit und jeder Computer in der Welt ist mittlerweile skypefähig und das kostet nichts.

Warum machst Du das nicht einfach?

LG Gloria
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SaidaB
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von SaidaB » 10.11.2009, 16:53

Sehr gut geschrieben, Strauss!

Den Satz "in der arabischen Kultur sind die beiden Partner eben nicht gleich" kann ich voll unterschreiben.

Mein Ex-Ägypter hat mir immer wieder gerne erzählt, dass der Mann schon von Geburt an der Frau überlegen ist - eben weil er ein Mann ist. Und sowohl seine Großmutter als auch sein Vater hätten ihn immer eindringlich an das gemahnt, was angeblich auch so im Koran stehe: Die Frau dürfe nicht mehr Geld haben als der Mann - dann wäre er wirtschaftlich von ihr abhängig. Und der Mann dürfe die Frau nicht zu sehr lieben - dann wäre er emotional von ihr abhängig. Und eine Abhängigkeit Mann von Frau geht gar nicht.

Daraufhin hab ich ihm gesagt, dass ich dann ja wohl für ihn die vollkommen falsche Frau sei. Er soll schnell zurück nach Ägypten und sich eine bitterarme Fellachin suchen, die er keinesfalls liebe. Fand der gar nicht witzig.
Ich hoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei. (Nikos Kazantzakis)

Tamar
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von Tamar » 10.11.2009, 23:18

SaidaB hat geschrieben:

Mein Ex-Ägypter hat mir immer wieder gerne erzählt, dass der Mann schon von Geburt an der Frau überlegen ist - eben weil er ein Mann ist. Und sowohl seine Großmutter als auch sein Vater hätten ihn immer eindringlich an das gemahnt, was angeblich auch so im Koran stehe: Die Frau dürfe nicht mehr Geld haben als der Mann - dann wäre er wirtschaftlich von ihr abhängig. Und der Mann dürfe die Frau nicht zu sehr lieben - dann wäre er emotional von ihr abhängig. Und eine Abhängigkeit Mann von Frau geht gar nicht.
Liebe SaidaB,

Leider stimmt es zum Teil, was dein Ex-Ägypter dir erzählt hat. Aber nur zum Teil, der Rest ist Dichtung.

Tatsächlich gibt es einige fatalen Passagen im Qura'n, die die Überlegenheit des Mannes dokumentieren, z.B. Sure 4:34.

Eine Abhängigkeit des Mannes von der Frau geht auch tatsächlich nicht. Jetzt ohne darauf näher einzugehen, sonst würde es ausufern, ist es mit dem islamischen Weltbild unvereinbar.

Aber das, dass die Frau nicht mehr Geld haben dürfe als der Mann, stimmt nicht.

Erstens gibt es ein authentisches Hadith nach Sahih Muslim, wonach man unter anderem eine vermögende Frau heiraten sollte. Hier ist das Zitat auf Deutsch ohne Quellenangabe, nur für das Verständnis: „Aus 4 Gründen sollt ihr eine Frau heiraten: Schönheit, Reichtum, Abstammung, Gläubigkeit. Der letzte Grund wäre für euch am Besten."
Mit Sicherheit ist es auf English zu finden: Sahih Muslim, Book 008, Chapter 35, Number 3457.

Zweitens kann der Fall im Islam nicht vorkommen, dass der Mann von der Frau finanziell abhängig ist, weil die Männer verpflichtet sind für die Frau finanziell völlig aufzukommen, egal wie viel Geld oder Vermögen sie besitzt. Ihr Geld gehört auschliesslich und allein ihr und niemandem sonst. Sie kann auch nicht gezwungen werden arbeiten zu gehen, wenn der Mann nicht genug verdient.

Drittens welche moslemische Frau mit Geld würde einen armen Schlucker heiraten?

Bezüglich der Liebe ... Im Islam soll man zunächst Gott lieben, alles andere kommt danach.

In der Sure 30:21 steht das geschrieben: "und er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch errichtet". In manchen Ausgaben steht das Wort 'Liebe', statt 'Zuneigung'. Bestimmt ist nicht die grosse Liebe in unserem Sinne gemeint aber auch nicht das, was man im Alltag vorfindet. Die Wirklichkeit sieht so aus, dass die Familie des Mannes ihn mit allen Mitteln manipuliert, damit er seine Ehefrau nicht lieben lernt, denn in diesem Fall würde er mehr für die Ehefrau tun und sich ev. von ihnen abwenden und womöglich wenigere finanzielle Mitteln ihnen zukommen lassen. Sicherlich spielt auch noch das schlechte Bild der Frau eine Rolle.

Liebe Grüsse
Tamar

SaidaB
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von SaidaB » 11.11.2009, 00:12

Danke, Tamar, für deine Aufklärung!

Ich gebe zu, dass ich mich nie mit dem Koran auseinandergesetzt habe. Hat mich ehrlich gesagt nie genug interessiert, um darin viel Zeit zu investieren - und viel Zeit braucht es sicher, wenn man sich damit ernsthaft beschäftigen will.

Vielleicht hat mich ja auch das ständige "Koran says..." von meinem Ex abgeschreckt - denn er hat es natürlich immer dann angeführt, wenn er sich selbst "hochloben" oder mich "zur Raison bringen" wollte :wink:

Aber was du da schreibst, dass die Familie alles daransetzt, damit der Mann seine Frau nicht lieben lernt, aus Angst dann selbst zu kurz zu kommen, finanziell und überhaupt - puuh, das find ich schon heftig. Da können die nicht-beznessenden Männer aus diesen Ländern - und natürlich ihre Frauen - einem ja eigentlich nur leid tun.

Und wie schon so oft hab ich heute mal wieder dank dieses Forums - und dank dir, Tamar! - etwas dazugelernt!

LG
Saida
Ich hoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei. (Nikos Kazantzakis)

morena
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von morena » 11.11.2009, 08:29

Kater Karlo,

wenn es nicht so wahr und ernst wäre, müsste ich lachen.
Doch erscheint mir das von diesen Frauen aus gesehen, so zu sein.
Grüsse, Morena

serafina
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von serafina » 11.11.2009, 08:58

Und was dich, kater karlo, hier her getrieben?

serafina
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von serafina » 11.11.2009, 16:16

Na dann! :D

susanna*
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von susanna* » 11.11.2009, 22:49

Gloria48 hat geschrieben:Susanna, du "liebst" ihn, kennst ihn aber nicht. Merkst Du nicht, was für ein Widerspruch das ist? Warum machst Du nicht, wie ich schon mal ganz ernsthaft vorschlug, Bild-Skype mit ihm? Das kostet nichts, und man kann den anderen sehen, hören, und auch etwas "spüren". Dann weißt Du mehr über ihn. Oder willst Du das vielleicht nicht, um nicht enttäuscht zu werden? Klingt etwas wie die Minneliebe im Mittelalter, bloß nicht die Angebetete kennenlernen, denn danach kehrt der Alltag und vielleicht die bittere Realität ein?

Man kann hier diskutieren und theoretisieren wie man will. Aber nichts geht über die Wirklichkeit und jeder Computer in der Welt ist mittlerweile skypefähig und das kostet nichts.

Warum machst Du das nicht einfach?

LG Gloria
Hallo Gloria,

ich habe deinen Rat befolgt und wir haben gerade das erste mal miteinander geskyped.... Ich glaube es waren fast 5 Stunden, mit ist gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit verging. Er möchte das ich so schnell wie möglich seine Familie kennen lerne. Da sind Grüße von der Mutter an mich, er hätte mit ihr über mich geredet, ihr wäre aufgefallen das er so glücklich wirkt. Wir haben lange über Traditionen usw geredet. bin noch ziemlich durcheinander. Er hat mich gefragt ob ich es auch wirklich aufrichtig meine, dabei bekomme ich die Frage nicht mehr aus dem Kopf ob er es tut.... Ich habe ganz schön Respekt vor der ganzen Sache... Morgen abend schreiben wir wieder, dann muss er zurück ins Hotel. Mal sehen wie es weiter geht... Ich dank dir für deinen Rat.

Liebe Grüße,
Susanna

maram
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von maram » 11.11.2009, 22:57

jaliebe susanna,
es gibt viele indizien jemanden als bezzie zu entlarven, doch es gibt nicht die gegenprobe.
für mich gibt es kein eindeutiges kriterium einen im urlaub kenengelernten araber als ehrenhaft zu entlarven. ALLES kann mit zum spiel gehören.
das macht die sache schwierig - darum gibt es foren, die sich mit dem phänomen beschäftigen.
bezness- das ist auch definitionssache! wo fängt es an, wo hört es auf?
fängt es damit an, das er SIE kennengelernt hat und sie liebt und die erteilung eines visums auch nicht gerade schlecht findet????

ich glaube, dass viele einfach an dem mentalitätunterschied schon scheitern. die wertigkeiten sind vollkommen unterschiedlich. verhaltensmuster im alltag unterscheiden sich gravierend.
liebe wird anders definiert - endlos kann man hier aufzählen.
dazu kommt, dass die "machtverhältnisse" mann - frau (frau holt mann hierher und er ist von ihr abhängig) hier dann umgekehrt sind und ein araber, der in einer ausgesprochenen männergesellschft aufgewachsen ist, das schwer akzeptieen kann.
mein mann ist hier dann eingereist und nach 5 tagen ahnte ich schon, dass es nicht gutgehen wird!
bis heute kann ich dir nicht sagen, ob er ein beznesser war oder nicht! und es ist mir auch egal zu wieviel prozent das bezness war. das muss er ausmachen mit seinem gewissen. vielleicht weiß ers selbst nicht!?
ich finde es gibt einfach keinen positiven beweis!
vor allem wenn man hier liest, dass sich einige erst nach jahren plötzlich veränderten.
ich finde mittlerweile, dass es VIEL zu anstrengend ist so eine ehe zu wagen. ständig hat man den partner unter der lupe, um beweise zu bekommen. das ist doch keine basis.
so ist mein gefühl zu diesem sachverhalt.
lg
maram
lg
maram

Wo keine Tugend ist, ist auch keine Freiheit.

susanna*
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von susanna* » 11.11.2009, 23:19

maram hat geschrieben:jaliebe susanna,
es gibt viele indizien jemanden als bezzie zu entlarven, doch es gibt nicht die gegenprobe.
für mich gibt es kein eindeutiges kriterium einen im urlaub kenengelernten araber als ehrenhaft zu entlarven. ALLES kann mit zum spiel gehören.
das macht die sache schwierig - darum gibt es foren, die sich mit dem phänomen beschäftigen.
bezness- das ist auch definitionssache! wo fängt es an, wo hört es auf?
fängt es damit an, das er SIE kennengelernt hat und sie liebt und die erteilung eines visums auch nicht gerade schlecht findet????

ich glaube, dass viele einfach an dem mentalitätunterschied schon scheitern. die wertigkeiten sind vollkommen unterschiedlich. verhaltensmuster im alltag unterscheiden sich gravierend.
liebe wird anders definiert - endlos kann man hier aufzählen.
dazu kommt, dass die "machtverhältnisse" mann - frau (frau holt mann hierher und er ist von ihr abhängig) hier dann umgekehrt sind und ein araber, der in einer ausgesprochenen männergesellschft aufgewachsen ist, das schwer akzeptieen kann.
mein mann ist hier dann eingereist und nach 5 tagen ahnte ich schon, dass es nicht gutgehen wird!
bis heute kann ich dir nicht sagen, ob er ein beznesser war oder nicht! und es ist mir auch egal zu wieviel prozent das bezness war. das muss er ausmachen mit seinem gewissen. vielleicht weiß ers selbst nicht!?
ich finde es gibt einfach keinen positiven beweis!
vor allem wenn man hier liest, dass sich einige erst nach jahren plötzlich veränderten.
ich finde mittlerweile, dass es VIEL zu anstrengend ist so eine ehe zu wagen. ständig hat man den partner unter der lupe, um beweise zu bekommen. das ist doch keine basis.
so ist mein gefühl zu diesem sachverhalt.
lg
maram
Hallo liebe Maram,

weißt du ich beginne schon jeden Satz, den er sagt genauestens zu analysieren. Achte auf die kleinste Kleinigkeit, dass empfind ich als anstrengend und wirklich Kräfte raubend. Ich war fast peinlich berührt als er mich fragte ob ich es auch wirklich ehrlich mit ihm meine. Bekam fast ein schlechtes Gewissen wegen meinem großen Misstrauen. Am Ende denkt der genauso verdreht wie ich. Ich wünschte, ich könnte mal für 5 Minuten in seinen Kopf gucken. Wie lange hat dein Mann mit dir in Deutschland gelebt? Ich glaube wenn man in der Liebe anfängt nach "Beweisen" zu suchen, läuft schon irgendwas falsch.....

Liebe Grüße,
Susanna

Aljazira
Beiträge: 258
Registriert: 04.08.2008, 14:59

Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von Aljazira » 11.11.2009, 23:38

Liebe Susanna,

was erwartest Du von Deiner Geschichte?
Denk darüber mal für Dich nach!

Hast Du Dich hier durchgelesen und das Geschriebene auch inhaltlich erfasst???

Bitte gehe nicht mit Deiner europäischen Denke an diese Sache!
Projiziere Deine kulturelle Einstellung zu Gefühlen und Liebe nicht auf einen
anderen Kulturkreis!

Seiner Mutter bist Du schnuppe, höchstens ein Ausrutscher bis zu einer
"guten Frau"!

Dann allein die Frage, ob Du es ehrlich meinst.... Meiner Meinung nach schonmal ein Minuspunkt!
Was für ein Kindergarten!
Was soll man darauf schon antworten??? Nö?
Natürlich Schatz?... Bäh... wie alt seid ihr?
Ich glaub das ist einfach ne Masche um Dir eben genau das schlechte Gewissen zu machen,
dass Du nun schon fast hast! (Das ist eine sehr oft bei Beznessern vorkommende Strategie.
Und sie funktioniert!!!!!!)

Glaube nicht alles, was man dir so darstellt, damit es in Dein Weltbild passt!

Das meine ich alles noch nicht mal in Bezug auf Bezness, sondern in Bezug auf fremde Menschen allgemein!
Besonders in Bezug auf Menschen aus ärmeren Ländern, die ein verzerrtes Bild von Europa haben!

Deine Geschichte fängt an wie 1001 andere, auch wenn du es nicht sehen willst...

LG Tanja
Wenn man etwas will, gibt es immer einen Weg.
Wenn man etwas nicht will, immer einen Grund.

sternchen62
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von sternchen62 » 12.11.2009, 00:07

hallo susanna,

als ich das mit deinem "schlechten gewissen" gelesen habe, erinnert mich das an folgendes: als ich mit meinem noch-ehemann ein paar wochen zusammen war, habe ich gedacht, mein gott, so wie der mich liebt, hoffentlich kann ich einer so extrem großen liebe gerecht werden. jetzt - nach drei jahren ehe - kann ich über meine blindheit nur noch den kopf schütteln. es muss ja nicht bei jedem so sein, aber manche von denen sind phantastische schauspieler. ich war 8 mal bei ihm in ägypten und habe dort auch seine familie kennengelernt und die haben fleißig mit-geschauspielert. pass auf dich auf und überlege dir gut was du tust. der scherbenhaufen, der entstehen KANN, ist kaum zu bewältigen.

ganz liebe grüße

Phoenix
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von Phoenix » 12.11.2009, 01:34

Jacky Trevane schreibt in ihrem Buch "Fatwa", von ihrer Beziehung/Ehe die mit gegenseitiger Liebe begann und dann im Horror endete. Da sicherlich nicht alle aegpytischen Männer gleich sind, ebensowenig wie die europäischen Männer, müssen binationale Ehe nicht alle so enden. Das Buch gibt einen guten Einblick - streift auch andere binationale Ehe von Freundinnen und Bekannten dieser Frau, ebenso unglückliche und glücklichere.
Niemand kann euch etwas zeigen, was euch nicht schon nahezu klar geworden ist.
(Khalil Gibran)

susanna*
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von susanna* » 12.11.2009, 08:09

silke hat geschrieben:
ich habe deinen Rat befolgt und wir haben gerade das erste mal miteinander geskyped.... Ich glaube es waren fast 5 Stunden, mit ist gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit verging.

Da sind Grüße von der Mutter an mich, er hätte mit ihr über mich geredet, ihr wäre aufgefallen das er so glücklich wirkt.

Wir haben lange über Traditionen usw geredet.

Er hat mich gefragt ob ich es auch wirklich aufrichtig meine
Hilfe Susanna,

was lese ich denn hier? Das ist eine völlige Abwanderung in die andere Richtung. Hier müssen wir keine Hellseher sein um zu erkennen, wie das für dich die nächste Zeit ausgeht. Das habe ich dir bereits im 1. und 2. Post beschrieben. Lies noch mal.

Grüße von der Mutter, super. Meine Haibibi-Mutter lief sogar beim chatten jedesmal durchs Bild winkte freundlich. Das hat nichts, absolut nichts zu tun damit, wie die dich findet. Ihr fiel auf, dass dein Haibibi so glücklich ist... Da fällt mir gerade einer meiner Lieblingssätze von meinem Haibibi ein: Frisch vom Chat mit mir zurück, wieder auf Arbeit, kam der Manager des Schiffes zu ihm und meinte allen Ernstes zum Habibi: Er sehe die Liebe in seinen Augen...

Traditionen und darüber geredet: Ja, haben wir auch, meiner war zuerst total westlich eingestellt. Beispiele hierfür:

...Wir besprechen alles zusammen,
...du kannst mitentscheiden, das bessere Argument zählt

weißt du, viele Chats und Gespräche später kam dann Beispiele wie:

...du weißt, wenn ich sage wirds gemacht
...ich habe doch gesagt, informiere mich vorher wenn du dich triffst mit FREUNDINNEN, ich entscheide ob du darfst,
...ich will nicht, das du zu dem Geburtstag gehst
...ich überlege für uns beide - du wirst sehen, das wird eine gute Entscheidung
...ich bin der Mann, was ich sage zählt
...wenn Männer sich unterhalten, schweige dazu

und als ich dann bei ihm war im Urlaub kamen diese Beispiele wie:

...rede nicht mit anderen Männern,
...sieh nicht zu anderen Männern
... beim Hamburger futtern bei MC D, hey du siehst andere Männer an
...geh hinter mir die Treppe runter
...ich sage dir - wir machen das so und so....

Nun frage doch mal bitte andere hier im Forum, welche Erfahrungen die mit Moslems machten...

Traditionen, Susanna das sagt das Wort bereits. Die werden mit der Muttermilch aufgesogen. Die kennen nichts anderes. Denen wird nichts anderes vermittelt. Die haben nur ihre Fernsehberichte, die haben nur ihre Zeitungen. Meist kennen die nur den Koran, kennen auch keine Kultur/Information im herkömmlichen Sinne wie wir - in Form von Theater, Ausstellungenen. Was die sehen, ist einzig auf den Islam ausgerichtet, stur gerade aus.Die können nicht links und rechts sehen wie wir und noch weniger ausbrechen aus diesem System, ohne, dass die gesamte Sippe in Haftung genommen wird, für seine Ausrutscher.

Und die Frage von ihm - ob du das aufrichtigt meinst, ist das Größte von ihm. Gib die Frage an ihn weiter.

Immer noch in der Hoffnung auf eine Erleuchtung von dir. Herzlichst Silke
Hallo liebe Silke,

wie immer ist es schön, dich zu lesen :-)..... ich verusuche Klarheit zu finden und das kann ich nur wenn ich mit ihm rede. Als er mir das mit seiner Mutter sagte, hat meine innere Stimme schon "Vorsicht" zu mir gesagt. Ich bin durchaus hinterfragend und denke jetzt nicht, alles ist super toll. Ja, er versucht mich schon zu beeindrucken, indem er mir z. B. von aktuellen politischen Ereignissen in Deutschland erzählt. Er will mir damit zeigen, dass er sich informiert und interessiert. Ich wünschte mir manchmal ich könnte eines dieser Anzeichen, die du oben beschrieben hast an ihm erkennen. Er verhält sich bisher äußerst korrekt und zuvorkommend, sehr liberal eingestellt. Ob das alles nur eine Masche ist und er einfach sein wahres Gesicht noch nicht gezeigt hat, weiß ich nicht. Aber gerade das ist es, was ich herausfinden muss und möchte und daher die Gespräche mit ihm. Wie sonst kann ich mehr erfahren, doch nur wenn ich Zeit mit ihm verbringe und zum Teil auch gezielte Fragen stelle. Ich glaube die Sache momentan im Griff zu haben und nicht kopflos zu handeln. Für einen eventuell weiteren Besuch werde ich auf jeden Fall noch mal die für mich "sicherer" erscheinendere Möglichkeit wahrnehmen und ins Hotel fahren. Auf keinen Fall besuche ich ihn und seine Familie zu Hause. Du weißt doch, ich möchte nur herausfinden....

Ich grüß dich lieb,
Susanna

morena
Beiträge: 4022
Registriert: 29.03.2008, 15:52

Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von morena » 12.11.2009, 09:31

Hallo, Susanna
es wäre Gut, wenn Du noch einmal von Anfang an alles lesen würdest, was wir Dir alle geschrieben haben.
Er kann gar nicht mitreden üb er Deine Kultur und Deine Tradition, er kennt nichts von der europäischen oder
deutschen Denkweise und Du nichts von seiner.Die Frage, ob Du es ehrlich meinst ,ist sehr bedenklich.
Meint er es denn ehrlich. Dass Mama sieht, dass er glücklich ausschaut, ist kein Indiz für irgend etwas,
ausser, wie schön, er hat eine Frau, mit Aussicht Deutschland.
Ich denke Du hast schon so viel hier gehört, dass Deine Antennen ausgefahren sein müssten.
Viele Grüsse, Morena

janischa
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von janischa » 12.11.2009, 09:34

@ Susanne

Ich glaube ohne dir nahe zu treten du bist verliebt in das verliebt sein.

Ich kann auch sehr gut verstehen das du herausfinden willst ob er es ernst meint oder nicht.
Meiner Meinung nach kann dir das keiner von den User hier sagen.
Man kann dir nur Ratschläge geben die du für dich annehmen solltest.
Das was meine Vorgänger geschrieben haben dem stimme ich nur zuteil zu.
Es ist schwer eine Binationle Beziehung zu führen stimmt aber nicht unmöglich.

So Susanne gehen wir schritt für schritt mal zusammen alles durch:

Nehmen wir mal an er meint es ernst mit dir, und du Heiratest Ihn super schön. Was weiter? Du wirst sicher nicht zu Ihm nach Ägypten ziehen also muss er zu dir nach Deutschland.
Endlich nach so viel Papier Krieg in Deutschland angekommen beide sehr glücklich , nach ein paar Wochen macht man sich Gedanken was solle er machen? Du gehst arbeiten er sitzt zu Hause und stirbt vor Langeweile also muss er sich einen Job suchen.Aber einen Job zu finden ohne gut Deutschkenntnisse wird schwer sein, also zu erst ein Sprachkurs, Sprachkurs abgeschlossen wie geht es weiter?
Irgendeinen Job wird er sicher nicht annehmen den er war ja Manager in Ägypten, das geht doch nicht ist unter seiner würde.
Die Unzufriedenheit wächst, du fühlst dich schuldig. Des weiter kannst du dir selber vorstellen.

Ich würde an deiner stelle auch meine Infos außerhalb diese Forums noch holen, des weiteren setze dich mit der Kultur und (Religion nicht zu sehr)auseinander.

Ich würde mich nicht so sehr mit den Koran beschäftigen den jeder interpretiert in so wie es im passt besonders die ungebildeten Araber.

Lg.
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig."
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe

janischa
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von janischa » 12.11.2009, 09:54

@ Silke

Ohne jetzt eine Diskussion zu entfachen das will ich gar nicht, aber stimmt das was ich geschrieben habe etwa nicht?
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig."
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe

janischa
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von janischa » 12.11.2009, 10:21

@ Silke

Du hast recht hundert verschiedene Menschen, hundert verschiedenen Meinungen.
Und ich habe Respekt von jeder einzelnen Meinung hier muss aber nicht die selbe haben.

Lg grüße und noch einen schönen Tag
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig."
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe

Gloria48
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von Gloria48 » 12.11.2009, 11:23

susanna* hat geschrieben:
Hallo Gloria,

ich habe deinen Rat befolgt und wir haben gerade das erste mal miteinander geskyped.... Ich glaube es waren fast 5 Stunden, mit ist gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit verging. Er möchte das ich so schnell wie möglich seine Familie kennen lerne. Da sind Grüße von der Mutter an mich, er hätte mit ihr über mich geredet, ihr wäre aufgefallen das er so glücklich wirkt. Wir haben lange über Traditionen usw geredet. bin noch ziemlich durcheinander. Er hat mich gefragt ob ich es auch wirklich aufrichtig meine, dabei bekomme ich die Frage nicht mehr aus dem Kopf ob er es tut.... Ich habe ganz schön Respekt vor der ganzen Sache... Morgen abend schreiben wir wieder, dann muss er zurück ins Hotel. Mal sehen wie es weiter geht... Ich dank dir für deinen Rat.

Liebe Grüße,
Susanna
Hallo Susanna, na ja - in 5 Stunden dürftest Du einiges herausgefunden haben, oder? Lass Dich doch nicht vom ägyptischen Liebesgesäusel umgarnen, das ist zwar schmeichelhaft für Dich, bedeutet aber letztlich nichts....denn: weißt Du, ob er jähzornig ist oder nicht? Weißt Du, ob Du mit ihm leben könntest? Wo wäre das denn genau? Wie stellt er sich Eure gemeinsame Zukunft vor? Was hat er für Gewohnheiten, die Du evt. noch gar nicht kennst...? Lauter solche Fragen...

Beim nächsten Bild-Skype Kontakt rate ich Dir folgendes: Sage ihm klipp und klar, dass Du von Bezness gehört hast, und dass Du erfahren hast, dass viele gesagt hätten, die Schwester sei am Ende die Ehefrau, das sei unter Beznessern eine ganz normale Masche, und Du wolltest sicher gehen, dass bei ihm die Schwester auch wirklich die Schwester ist und nicht die Frau - konfrontiere ihn ruhig damit und gucke GANZ GENAU sein Gesicht dabei an. Die meisten können ganz gut lügen, aber auch das Kaschieren kann man erkennen, wenn sie z.B. zögern, peinlich lachen, mit der Antwort nicht ganz schnell herausrücken usw. Oder er könnte wütend werden, dass Du ihn so etwas überhaupt fragst, das ist auch ein ZEICHEN VON BEZNESS. Nicht ein Zeichen von gerechtfertigter Empörung, jedenfalls nicht immer!

Vertraue Deinem Bauchgefühl, leg die rosa Brille ab, guck Dir das genau an, bevor Du irgendetwas weiter entscheidest. Sage ihm auch, dass Du weißt, ein Moslem glaubt an die Polygamie, und wie er es damit hält? Wäre es für ihn OK, eine europäische Erstfrau zu haben und eine ägyptische Zweitfrau parallel dazu? Frage ihn direkt und gucke, wie er reagiert! Und sage ihm auch ganz direkt, was Du davon hältst.

Ich kenne eine deutsche Frau, die letztes Jahr hier gepostet hat, die war jahrelang mit einem Mohamed aus Kairo hier in Deutschland verheiratet. Nach einigen Jahren kam sie aber dahinter, dass er in Kairo eine ägyptische Familie hatte, diese hatte er ihr jahrelang verschwiegen! Übrigens hat auch er gesagt, die Frau in Kairo sei seine Schwester, und die Deutsche hat sie sogar alle besucht und sich gewundert, dass die Kinder zum Mann "Papa" sagen (aber da hat's noch nicht bei ihr geklingelt...)! Diese Schwester-Geschichten sind auch keine Seltenheit, eben weil die Männer dort die Polygamie und nicht die Zweierbeziehung (wie wir) als ihre Norm empfinden. Bis zu vier Frauen (ja, legal verheiratet, kein Orfi) sind in Ägypten vom Gesetz her erlaubt - wieso sollte da ein Ägypter nicht auf sein Recht pochen, wenn ihm danach ist?

Ich sehe das so: Die Europäerin für den Spass und das Geld, die Ägypterin für die Familie! So hat Mr. Bezzie alles, was er im Leben haben will. Nur WIR - die geprellten europäischen Frauen - gucken danach durch die Röhre, aber unsere Gefühle in dieser Beziehung interessieren dort leider die Bezzies nicht!

LG, Gloria
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janischa
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Re: verliebt in Ägypten

Beitrag von janischa » 12.11.2009, 12:12

@ Bigi

Finde deine Beiträge so gefühlvoll und toll, du kannst dich richtig in den Menschen hinein versetzen. Wenn ich sie gelesen habe denke ich viel nach nicht nur über deine Ratschläge an die betreffende Person sondern auch über mich.
Sollten sich viele ein Beispiel an dir nehmen.
Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig."
Thomas von Aquin (1225-74), ital. Theologe

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