
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass dieses Zitat entweder aus dem Zusammenhang gerissen wurde (z.B. kann sich der Behördenmitarbeiter nach einer bestehenden Partnerschaft erkundigt haben etc.) oder -was ich für wahrscheinlicher halte- auch so gar nicht stattfand. So, wie der Flüchtling in dem ganzen Artikel als armer Unschuldsengel, brav, bieder und charaktervoll dargestellt wird könnte das auch nur eine Masche sein, um so zu tun, als käme ihm das nieeeeeee in den Sinn.
So rechtschaffen wie er sich darstellt, braver Arbeiter, nie was Böses angestellt, den muss man doch mit Kusshand hier aufnehmen und so ein Medienrummel kommt doch ganz gelegen-kann man beim nächsten Gespräch in der Ausländerbehörde doch einen netten Artikelausdruck mitnehmen, und kann den der anvisierten Frau auch gleich unter die Nase halten, quasi als Beweis, "wie ehrlich", gut situiert und "berühmt" man ist…...

Sorry, irgendwie ist das absolut unglaubwürdig: Es hat sich bis in den letzten afrikanischen Busch herumgesprochen wie das mit dem Heiraten, Kinder machen und Aufenthalt hier läuft. Und ausgerechnet er, der es geschafft hat hier illegal einzureisen (was sicher auch mit der Kenntnis der entsprechenden Schlupflöcher einherging) weiss davon nix und ist völlig überrascht???? Er, der Not, Verzweiflung, Tod und alles Elend dieser Welt gesehen hat und der aus einem Kulturkreis kommt, der nicht unbedingt für Liebesheiraten bekannt ist, ist ENTSETZT darüber, dass man ihm eine Zweckheirat vorschlägt? Tatsächlich??????







Ich halte den Artikel für eine grosse Verxxxxsche.

Warum gibt es eigentlich darüber überhaupt einen Artikel? Tausende von Flüchtlingen kommen her, tausende Gespräche werden geführt, und tausend unpassende, unbedachte oder falsche Aussagen werden Tag für Tag in den Ämtern (von Jobcenter bis Finanzamt) getätigt. Quo vadis: Es wird wieder für alle ein bestimmtes "Flüchtlingsbild" in die Welt posaunt: Arme, verfolgte, angepasste und charakterlich einwandfreie Menschen, die ohne Weiteres in eine WG oder in die Familie integriert werden können. ("Bürger, folget dem Aufruf!").

Aber vielleicht sehe ich als gelehrter DDR-Bürger auch zuviele Gespenster, und es handelt sich wirklich um jemanden, der die hiesigen Vorstellungen von Heirat, Liebe und alltäglichem Zusammenleben aufgrund seiner sorgfältigen Reisevorbereitung und tiefen Liebe zur deutschen Kultur des 19. Jahrhunderts so verinnerlicht hat, dass ihn aufgrund seines biedermeierlich-romantischen Weltbildes diese Aussage so tief gekränkt hat, dass er damit in die Zeitung muss.