Heirat einer Landsmännin - immer?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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littleredridinghood
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Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 21.10.2009, 23:00

Ich wüsste gerne, wie viele Frauen (selbst oder im Bekanntenkreis) die Erfahrung gemacht haben, dass ein Mann (lange) mit einer Deutschen zusammen war, dann aber doch eine Landsmännin geheiratet hat. Ich verstehe dieses Denken ganz und gar nicht, vielleicht will ich es auch nicht verstehen. Hier in Deutschland ist man mittlerweile so tolerant, dass man Mischehen jeglicher Art akzeptiert. Sind Menschen aus muslimisch geprägten Ländern einfach nur "zurückgeblieben" in ihrem Denken? Was versprechen sie sich davon bzw. was fürchten sie? Wodurch unterscheide ich mich von einer Landsmännin?

Mein Freund macht zurzeit Heimaturlaub in Marokko und ich zittere jetzt seit 2 Wochen, ob etwas in dieser Art (schön umschrieben, gemeint ist natürlich die Anbahnung einer Heirat bzw. die Heirat selbst) passieren kann, wenn die Familie auf ihn einwirkt, evtl. sogar schon Frauen "ausgesucht" hat.

Amely
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Amely » 21.10.2009, 23:12

Ich kenne selbst 3 Fälle - allerdings Türken - die mitsamt Eltern in Deutschland leben,
über viele Jahre mit deutscher Freundin zusammen lebten und dann letzendlich doch eine Türkin
geheiratet haben. Einer hat im Heimaturlaub geheiratet, die Freundin hier wusste von nichts.
Die beiden anderen haben türkische Frauen geheiratet, die ebenfalls bereits in D. wohnten.
Alle 3 haben erzählt, sie mussten sich dem Druck der Familie beugen, sie haben es einfach
nicht mehr ausgehalten, sich dagegen aufzulehnen.
Die 3 kamen aus gut situierten Verhältnissen.

Ich denke bei Marokkanern läuft das nicht anders.
Liebe Grüße Amely

Pamela
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Pamela » 21.10.2009, 23:14

Hallo,

ich kenne unendliche Fälle persönlich (ca. 30) in denen Ghanaer nach einer langjährigen Beziehung mit einer Deutschen eine Einheimische geheiratet haben.
Die Gründe dafür...:

1. Sie waren vielleicht vereits verheiratet im Heimatland, bevor sie nach D kamen, und mussten, auf Druck der Familie, die Ehefrau nachholen.

2. Die meisten Ghanaer träumen davon in Ghana ein Haus zu haben und im Ruhestand dort zu leben. Daher suchen sie eine Frau, die die gleichen Zukunftsvorstellungen hat.

3. Die Kinder sollen nach derselben Kultur erzogen werden und dieselbe Denkweise haben.

4. Das gemeinsame Leben in einer Ehe als "Paar" ist in diesen Ländern nicht so wichtig und das suchen die Männer nicht. Es ist ihnen oftmals lästig wenn sie viel mit einer deutschen Frau unternehmen müssen und "Konversation machen" müssen.
Frauen unter sich und Männer unter sich. So ist das dort.

5. Nach ein paar Jahren Beziehung stören all die Dinge, an die Mann so sehr seit seiner Kindheit gewohnt ist. Er will wieder einheimisches Essen genießen und "back to the roots" so leben wie er es aus seiner Familie kennt.

Ich kenne mich jetzt bei Marrokkanern nicht so aus - nehme aber mal an, die Gründe sind ähnlich.

LG
Gruß
Pamela
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Arabella
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Arabella » 21.10.2009, 23:23

Hallo,
ich selbst bin so ein Erfahrungsfall :wink:
12 Jahre Ehe mit Bezness und anschliessender Heirat ( oder auch schon davor, keine Ahnung) einer Landsmännin.
Allerdings ein Nigerianer.
LG Arabella
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littleredridinghood
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 21.10.2009, 23:30

Danke für die Antworten. Vor allem der zweite Beitrag war für mich sehr klar, aber auch sehr beunruhigend. Natürlich sind das "berechtigte" bzw. nachvollziehbare Gründe, die dazu führen, dass sich der Mann eine Landsmännin sucht; dagegen kommt eine deutsche Frau nicht an. Auf der anderen Seite frage ich mich auch immer wieder, was eine deutsche Frau "verpasst", wenn sie keinen deutschen Mann heiratet. Sind die Verhältnisse letztlich nicht doch ausgewogen? Verzicht auf beiden Seiten?

Wäre denn der Abschluss einer Ehe in 16 Tagen möglich? Ich habe v.a. deswegen Angst, weil er trotz Übergepäck unbedingt seinen guten Anzug mitnehmen wollte, mir aber weder die Frage beantwortet hat, ob er den in den letzten Jahren auch im Gepäck gehabt hätte und ob er denn sicher wüsste, dass er diesen überhaupt braucht. Als "Ausweichversuch" werte ich mal die Antwort, dass er früher einen anderen Anzug gehabt habe (ob er diesen mitnahm oder nicht, blieb auch offen). Außerdem rief seine Schwester in der Nacht vor seiner Abreise gegen halb eins an. Was sie noch unbedingt mitteilen musste, konnte oder wollte er mir auch nicht sagen.

Arabella
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Arabella » 21.10.2009, 23:47

Klar ist das möglich. Vorallem wenn von Familie schon alles vorbereitet wurde.
Na wenigstens weisst du dann danach Bescheid..........ausser er verheimlicht es.
Köpf hoch und bei soviel Zweifel ist ein Ende sicherlich besser als ein ungewisses Fortschreiten in die falsche Richtung!
LG Arabella
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Agadirbleu
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Agadirbleu » 21.10.2009, 23:49

Rein technisch kann die Ehe innert 16 Tage geschlossen werden - no problem.
Die Familie hat für ihn schon die nötigen Papiere besorgt und dann geht's zum Adoult.

Die Hochzeitsvorbereitungen werden per Skype bis ins Detail besprochen, wie z. B. Location, Catering, Gästeliste etc.
Die Braut resp. ihre Familie kümmert sich um ihren Teil.

So lief es jedenfalls in einer uns sehr gut bekannten Familie ab.
Der Sohn kam nach einigen Jahren aus Italien in Urlaub nach MA.
Die Familie fand schon lange, er sollte heiraten. Sie präsentierten ein paar Bräute in spe und er entschied sich.
Förmlich in den letzten Tagen vor seiner Abreise war das grosse Fest.
Er flog wieder nach Italien zu seiner Arbeitsstelle zurück, seine Frau blieb bei ihren Eltern.

In einer anderen Familie heiratete die junge Frau, sie arbeitet in Spanien, während ihres Urlaubes einen Landsmann,
den sie "vermittelt" bekam durch Empfehlung. Er gefiel ihr, sie heirateten kurz vor ihrer Rückreise, später, nach Monaten konnte ihr Ehemann dann mit einem regulärem Visum nach Spanien nachziehen.

Liebe "Little...." wärest du doch mitgeflogen, dann wüsstest du es genau und du hättest wirklich die Gelegenheit
gehabt, alles live zu erleben.

Besonders in den Sommermonaten finden viele Hochzeiten statt, dann sind die Migranten in Marokko und die Mütter haben "gute Vorarbeit" geleistet.

Agadirbleu
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Agadirbleu » 21.10.2009, 23:55

"Little..." in einem früheren posting erwähntest du, dass du bei einem seiner vorausgegangenen Urlauben mit ihm öfters in telefonischen Kontakt stand. Ist das dieses Mal nicht der Fall?

Ach ja, der gute Anzug wird zu Hochzeiten schon aus dem Schrank genommen, auch bei Marokkanern, die ansonsten über keine besondere Garderobe verfügen. Vielleicht erzählt er dir, welche Feierlichkeiten in der Familie waren. Könnte es sein, dass eine Schwester heiratet oder sind die alle schon unter der Haube?

Im übrigen begreife ich bis heute nicht deine Beweggründe, weswegen du bist dato noch nicht in Marokko warst - mit ihm oder ohne ihn. :roll:

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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von agadir2000 » 22.10.2009, 08:25

Hallo little…,

Marokkaner sind in Europa um sich Geld für ihre Zukunft in Marokko zu besorgen.
Die Frauen hier sind nur Mittel zum Zweck. (Gibt es aber auch mit umgekehrten Vorzeichen)
Ein Bekannter Marokkaner aus Leipzig hat nach 12 Jahren Ehe mit einer Deutschen sich scheiden lassen und eine wesentlich jüngere Marokkanerin geheiratet. Er hat in der Ehe ein Grundstück in seinem Heimatdorf erworben und ein Haus dort gebaut. Ohne Wissen seiner Frau.
Im Mai dieses Jahres hat er dann geheiratet.
Das ist der letzte Fall von einer Reihe, den in kenne

Gruß agadir2000

Arabella
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Arabella » 22.10.2009, 09:25

................oder noch besser, er baut ein Haus mit dem Geld seiner Frau in seinem Heimatland mit der Lüge das sei dann für sie und ihn später oder für die Urlaube im Heimatland. Dann macht er das nichtmal heimlich.......doch das Haus wird die deutsche Ehefrau niemals betreten. Darin wohnt er dann gemütlich später mit seiner Landsmännin und Kindern die reines Araberblut haben.....
LG Arabella
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littleredridinghood
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 22.10.2009, 09:52

@agadir:

Ja, in "unserem" ersten Jahr hatten wir telefonischen Kontakt, stimmt. Ich erinnere mich ziemlich genau, dass er sich recht bald nach seiner Ankunft per SMS gemeldet hat und gefragt hat, ob ich ihn schon vermisse und dass er auf meinen Anruf wartet. Mir war der Anruf peinlich, zumal ich nicht wusste, was mein "Gegenüber" mich vielleicht fragen würde. Er hatte mir zwei Telefonnummern aufgeschrieben bzw. mir diktiert. Auch wusste ich, dass ich nach ihm fragen sollte und dabei seinen vollständigen Namen nennen - nicht nur die Kurzform, da seine Familie die Kurzform nicht mag. Wenige Tage später kam schon wieder eine SMS, in der er mir unterstellte, dass ich ihn vielleicht gar nicht vermissen würde, da der gewünschte Anruf ja noch nicht erfolgt sei. Ich habe ihn dann zwei, drei Mal angerufen, eine Nummer funktionierte nicht, bei der anderen Nummer erreichte ich immer die Schwester, die mich dann freundlich lachend weiterreichte. Das war das Jahr, in dem er mir auch per SMS mitteilte, dass er schon mit seiner Mutter über mich gesprochen habe.
Ab dem zweiten Jahr war alles anders. Ich wusste schon intuitiv, dass ich ihn nicht über die Telefonnummern würde erreichen "dürfen". Ich habe ihn zur Sicherheit noch einmal gefragt. Nein, das wolle er nicht. Er hat sich auch nur einmal kurz per Telefonat gemeldet, ich war allerdings nicht zuhause, so hat er mir nur eine Nachricht auf dem AB hinterlassen. Das wars. Im gleichen Jahr, etwa ein Vierteljahr später, hat er die Beziehung auch beendet.
Voriges Jahr hatten wir vor seiner Abreise ein rein freundschaftliches Verhältnis. Er bat mich für ihn zu beten, dass er in Marokko einen guten Job finden würde, da er das Gefühl habe, seine Zeit in D zu verschwenden. In dem Jahr kamen gleich mehrere SMS, in denen er sich erkundigte, wie die Vorbereitungen auf eine Prüfung bei mir laufen würden. Damit hat er mich sehr unterstützt und ich habe mich gewundert, denn ich hatte erwartet, gar nichts von ihm zu hören. Als er zurückkam, waren wir wieder zusammen; einen Job hatte er nicht gefunden und nach eigener Aussage gemerkt, dass er sich in Marokko mittlerweile recht fremd fühlt; die Freunde sind entweder weg oder verheiratet.

In diesem Jahr läuft der Kontakt - erwartungsgemäß - ausschließlich per SMS; er "vergleicht" mich immer mit seiner Familie, die er von D aus auch nur 1x wöchentlich anruft und das unter Aufwendung von "viel" Geld; das Geld spart er dann also in meinem Falle und schickt mir "preiswerte" SMS, zumal er weiß, dass ich mich am Telefon nie kurz fassen kann ;-).

Ich weiß also nicht wirklich, was los ist, daher die Angst. Zur eigenen Hochzeit kauft man also keinen neuen Anzug, sondern nimmt den "alten" aus dem Schrank? Richtige Vorbereitungen im Sinne des Findens einer Lokalität können nicht stattgefunden haben, da die Braut zum Zeitpunkt der Abreise nicht feststand, auch wenn seine Familie - womöglich - eine Vorauswahl getroffen haben könnte. Mehr aber sicherlich nicht und auch das nur eventuell.

Natürlich könnte auch eine seiner Schwestern heiraten. Ich weiß, dass die jüngere um Weihnachten herum heiraten sollte; alles war schon "vereinbart", dann hat sie aus unbekannten Gründen einen Rückzieher gemacht. Mein Freund wollte noch einmal mit der Mutter darüber sprechen, ob sie genau wüsste, warum die Schwester plötzlich nicht mehr wollte. Er war sehr froh, dass die "Kleine" noch zur Unterstützung der Mutter im Haus geblieben ist, wenn auch die Tatsache, dass sie sich so spät gegen die Heirat entschieden hat, ihn etwas befremdet hat und für die Familie unangenehm war. Eigentlich erzählt er mir das aber alles...wenn die Schwester heiraten würde, hätte er wohl keinen Grund mir so ausweichend zu antworten, wie er es vor seiner Abreise getan hat.

Was ich interessant finde: Auch mein Freund hat einen Freund, der in Italien lebt; auch dieser war zuerst mit einer "anderen" Frau verheiratet, aus dieser Ehe ist ein Kind hervorgegangen, das nun bei ihm lebt. Die Ehe ist gescheitert, nach Auffassung meines Freundes an "unüberbrückbaren Unterschieden". Voriges Jahr, etwa zu Weihnachten, ist er auch nach Marokko geflogen, um dort zu heiraten; 14 Tage später ist er zurückgeflogen nach Italien, die Frau ist in der Tat in Marokko geblieben. Auch das habe ich nicht verstanden. Er lebt mit dem Kind aus erster Ehe in Italien? Arbeitet dort? Und die Frau ist in Marokko? Was für ein Unsinn, wenn man es mit unseren Augen sieht! Wer hat denn etwas von dieser Ehe? Wie können da Kinder entstehen?

morena
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von morena » 22.10.2009, 10:07

Hallo, Littleredridinghood

aus meinem nahem und fernen Bekanntenkreis von Marokkanern, aus der Ehe und vor der Ehe, mit einem Marokkaner,
haben bis auf zwei ,inzwischen alle eine Marokkanerin geheiratet. Sehr viele , trotz Kindern mit einer Deutschen.
Der eine, der noch mit einer deutschen vereiratet ist, hat eine vorbildliche Ausbildung,, ist wunderbar integriert,
fährt mit Frau und Kindern auch in andere Länder in Urlaub, nicht nur nach Marokko.
Bei dem anderen ist die Ehe, auch mit Kindern, katastrophal und vielleicht gibt es auch da bald eine Wende.
Die meisten haben eine Marokkanerin hergeholt, also nicht eine in Deutschland lebende.

Die, die ich kenne sind inzwischen fast 15 -17 Jahre hier und haben alle einen deutschen Pass. Daher kein Problem
mit der Herholung einer Frau aus Marokko, ohne Ausbildung, gut Deutschtest muss inzwischen gemacht werden, da
einige aber schon vor der Bestimmung hier waren, sind die Deutschkenntnisse auch nicht so berühmt. Einige der
Männer,d ie vorher so "europäisch" schienen, halten ihre Frauen ziemlich bedeckt zuhause und der Kontakt zu
deutschen Menschen ist relativ eingeschlafen.Ich erfahre nur immer wieder von den Dingen, durch meinen Ex-Mann.
Viele Grüsse, Morena

Mriva
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Mriva » 22.10.2009, 11:48

Was Strauss weiter oben geschrieben hat bringt es genau auf den Punkt! Ich hätte genau das Gleiche geschrieben. Auch ich habe es genauso erlebt. Mein Ex hat sich jetzt entschieden eine Landsmännin zu heiraten. Im letzten Jahr hat er die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Er hat sie nur für ein paar Stunden gesehen und dann entschieden, dass sie es wird. 24 und Jungfrau. Ich schätze mal beim nächsten Heimaturlaub wird er offiziell bei den Eltern nachfragen. Niemals hätte ich von ihm gedacht, dass er sowas kann. Ich kenne ihn fast 8 Jahre habe davon 7 mit ihm zusammengelebt. Aber es ist eben genauso wie Strauss beschrieben hat. Sie genießen das zwar ein paar Jahre lang mit einer deutschen Frau und machen auch so manches mit, wie Urlaubsreisen, Theater, Konzert u.s.w. aber letztendlich ist es ihnen nicht wichtig. Ich habe zu ihm noch viel Kontakt und beobachte jetzt die Entwicklung. Inzwischen weiß ich von ihm auch, dass ein Mann sich eine Frau wünscht, die er noch ein bischen erziehen kann. Eine die ihn zuhause versorgt, Kinder bekommt. Sie soll nicht arbeiten gehen, sie soll nicht selbständig sein oder selbstbestimmt. Ich habe ihn gefragt, was denn ist, wenn sie sich hier einsam fühlt oder nicht wohl fühlt und wieder nach hause will? Da hat er nur gelacht und meinte, was ich mir so für Gedanken mache. Bei uns war es immer so (logisch), dass ich besser Bescheid wusste, dass ich mehr Geld verdient habe, dass ich mehr Bildung hatte, dass ich widersprochen habe, dass ich mich durchgesetzt habe. Das ist aber nicht das, was so ein Mann sich für sein Leben wünscht. Oh Gott, niemals! Das lässt ihn ständig an seiner Männlichkeit zweifeln, er wird förmlich irgendwann darunter leiden und immer irgendwie auf der Suche nach Bestätigung sein. Jahrelang hat er seine Landsleute verurteilt, die hier vom Staat leben, mit eine Sack voll Kindern. Aber er wird es dann auch tun müssen, weil er gar nicht genug verdient um eine Frau selbst mit nur einem Kind zu ernähren und einzukleiden, ganz abgesehen von einer größeren Wohnung. Ich habe ihn mit tausend Fragen gelöchert, wie er sich das vorgestellt hat. Aber er denkt gar nicht darüber nach, das wird sich alles finden. Hauptsache er hat erst mal eine Frau und Hauptsache sie bekommt schnell ein Kind. Er ist jetzt über 30 und es wird langsam Zeit! Seit einem Jahr betet er auch und trinkt keinen Alkohol mehr und auch das Rauchen hat er aufgegeben. Als wir uns kennen gelernt haben, hat er gesagt, dass er keine Kinder will. Ich habe das damals nicht geglaubt aber gehofft. Heute weiß ich, dass sie alle Kinder wollen. Heute weiß ich, dass eine deutsche Frau, wenn sie nicht Jungfrau ist und Muslima, niemals den gleichen Stellenwert haben wird. Nicht bei dem Mann und niemals bei der Familie. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Pamela
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Pamela » 22.10.2009, 11:57

littleredridinghood hat geschrieben: Auch das habe ich nicht verstanden. Er lebt mit dem Kind aus erster Ehe in Italien? Arbeitet dort? Und die Frau ist in Marokko? Was für ein Unsinn, wenn man es mit unseren Augen sieht! Wer hat denn etwas von dieser Ehe? Wie können da Kinder entstehen?
Hallo littleredridinghood,

Du denkst eben "deutsch". Darum verstehst Du es nicht. In einer deutschen Ehe steht Zweisamkeit, füreinander da zu sein, Zeit und Hobbies miteinader zu teilen etc. an erster Stelle.

Das ist aber dort nicht so. Eine Ehe wird aus praktischen Gründen geschlossen, Liebe etc. ist zweit- bzw. drittrangig. Es reicht wenn er im Urlaub in Marrocko ein Kind mit ihr zeugt (mit einem Liebes-Akt hat der Sex dann sicherlich auch nichts zu tun).
Seinen Spaß kann er ja in Europa trotzdem haben.
Und irgendwann kommt die Ehefrau dann eben nach.

LG
Gruß
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littleredridinghood
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 22.10.2009, 12:18

@Mrva:

Danke! Auch das von dir Geschriebene hat mich gerade sehr berührt und nachdenklich gemacht. Es ist mir schwer gefallen zu glauben, dass es sich tatsächlich um Stunden handelt, die darüber entscheiden, ob eine Frau die zukünftige Gattin wird oder nicht. Dieses "das kann doch nicht sein" hat mich bislang davon abgehalten, völlig schwarz zu sehen. Du scheinst trotz allem ein gutes Verhältnis zu diesem Mann zu haben - erstaunlich. Ich weiß nicht, ob ich so "neutral" bleiben könnte. Fragen stellen seine Zukunft betreffend würde ich vermutlich auch - aber nur deshalb, um ihm klarzumachen, dass ich letztlich doch die bessere Wahl wäre; manipulativ, ich weiß...

Viele Voraussetzungen bringe ich GsD mit; bei unserem Kennenlernen vor mittlerweile über 3 Jahren war ich noch Jungfrau; wir sind uns, was die Bildung angeht, durchaus ebenbürtig, üben sogar die gleiche Tätigkeit aus; allerdings macht er immer wieder deutlich, dass er die besseren Kenntnisse besitzt (z.B. Allgemeinwissen) und häufig äußert er sich auch dergestalt, dass er sich fragt, wie ich eigentlich das geworden bin, was ich jetzt bin. Das nehme ich ihm sehr übel und dann fließen bei mir auch Tränen. Mittlerweile lasse ich ihn allerdings reden und denke: Gut, wenn ers denn so braucht...

"Erziehen" tut er mich tatsächlich gerne; er fragt mich auch immer mal wieder, was ich denn von ihm gelernt hätte; tatsächlich hatte er in vielem schon positiven Einfluss auf mich, z.B. was sportliche Aktivitäten angeht; ich habe zwar schon vor unserem Kennenlernen angefangen, mich sportlich(er) zu betätigen, obwohl ich Sport in Kindheit und Jugend gehasst habe, würde aber gewissen Sportarten immer noch skeptisch gegenüberstehen, wenn er mich nicht dazu "überredet" hätte. Wenn er also "positiv" bei mir etwas bewirkt, lasse ich mir das schon gerne gefallen.

Man muss einen Menschen halt auch zu nehmen wissen, wie er ist. Eine Bekannte von mir, die mit einem Deutschen verheiratet ist, hat sich mal so geäußert zu ihrer Wahl: "Er hat die Gabe, mich glauben zu lassen, dass ich diejenige bin, die eine Entscheidung getroffen hat, dabei war er es." Und darauf kommt es meiner Meinung nach in einer Beziehung an. Diese Bekannte war bekannt dafür, sehr dominant zu sein, hat es wahrscheinlich deshalb nicht gut mit anderen Männern ausgehalten, weil "alle nach ihrer Pfeife tanzten". Dieser Mann hat es eben mit ihr verstanden.

Dennoch befürchte ich, dass das nicht reicht. Dass es nicht reicht, wenn er glaubt, er könnte/würde mich erziehen, weil ich immer noch ganz anders bin als eine marokkanische Frau. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr viele Frauen hier, die behaupten, die marokkanischen Frauen seien gar keine Mäuschen, und die (dt.) Frau, die sich bemüht, ein Mäuschen zu sein, hätte von vornherein keine guten Chancen, da marokkanische Frauen die eigentlichen "Bestimmerinnen" (zumindest zuhause) seien. Das verwirrt mich gerade...

Anaba
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Anaba » 22.10.2009, 12:27

und die (dt.) Frau, die sich bemüht, ein Mäuschen zu sein, hätte von vornherein keine guten Chancen,
Genau so ist es.
Du wirst es ihm so nie recht machen. Da kannst du dich verbiegen und anpassen wie du willst.
Je mehr du es tust, um so mehr wird er verlangen.
....und du wirst krank dabei. Denn dein Selbstwertgefühl geht in den Keller.
Ich beobachte es bei vielen binatonalen Ehen. Die wenigsten werden auf Augenhöhe geführt.
Die Frauen versuchen alles es ihm recht zu machen.
Sie konvertieren, kleiden sich anders, geben ihre Freunde und sogar Familie auf, kochen nur sein Essen, leben nach seinen Regel und werden trotzdem für eine Frau aus der Heimat verlassen.

Meiner Meinung nach sollte frau klare Grenzen abstecken, bis hierhin und nicht weiter. :evil:
Nur dann kann solche Beziehung eine Chance haben.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Micky1244 » 22.10.2009, 12:27

Liebe Littleredridinghood,

es sieht wirklich so aus, als ob du für ihn nicht so wichtig bist wie er es für dich ist. Du wirst in sein Leben, das sich in Marokko abspielen wird, nicht wirklich einbezogen, er will offensichtlich auch nicht, dass du mit nach Marokko kommst, er will noch nicht einmal, dass du dort anrufst, hast du zu Ramadan schon gewusst, dass er so schnell in seine Heimat fahren will?
SMS, das ist sehr dürftig, geizig? ,wenn man einen Menschen liebt, so wie du deinen Freund liebst.
Vielleicht sucht er in seinem guten Anzug auch nochmal nach einem akzeptablen Job? Heiraten, das tut man in den arabischen Ländern besonders gern im Sommer, dass heißt aber nicht, dass er es jetzt nicht vorhat.
Und zu deiner Frage am Anfang:
Mein tunesischer Freund (5Jahre befreundet) ist mittlerweile mit der 3. tun. Frau verheiratet, natürlich unglücklich und er liebt nur mich....
Mein libanesischer Freund, deutsche Staatsangehörigkeit ,(3 Jahre befreundet) hat eine Palästinenserin, die 25 Jahre jünger ist als er, geheiratet und hat inzwischen 4 Kinder.
Was soll sich ändern, wenn dein Freund wiederkommt? Fast möchte man es dir wünschen, dass er endlich für immer allein nach Marokko zurückgeht, damit du endlich von dieser unglücklichen Obsession befreit wirst.
Warum eine Landsmännin die "bessere Wahl" ist hat Strauss treffend beschrieben.

LG Micky
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 22.10.2009, 12:38

@Micky:

Manchmal in der Vergangenheit habe ich mir sogar gewünscht, dass er zurückgehen muss nach Marokko. Von alleine wird er das nicht tun; den Zwang wird es vermutlich aber auch nicht geben, denn mittlerweile hat er sich in das Berufsleben hier eingefunden, verdient einigermaßen und kein Job in Marokko wird ihn dorthin zurückbringen. Vermute ich jedenfalls. Früher hat er sich auch immer so geäußert, dass er gerne zurückgehen möchte; manchmal auch nur, dass er nicht so genau weiß, was er will. Als ich ihn vor Kurzem gefragt habe, ob er denn Ambitionen hätte, sagte er: Keine.

Er hält sich lediglich 1x, höchstens 2x im Jahr für ein paar Wochen in Marokko auf. Dass er "Urlaub" machen wollte, wusste ich schon an Ramadan. Allerdings war vieles unklar, u.a. eben auch seine berufliche Zukunft und die finanziellen Mittel für den Heimaturlaub waren auch nicht wirklich vorhanden. Dann hat er ein bisschen was verdient (keine Festanstellung) und wollte fliegen; diesen Flug musste er aber wegen einer Festanstellung verlegen. Dass sich sein Leben in Marokko abspielen wird, kann ich nicht erkennen.

Dass er mich aus allem so ziemlich heraushält, was Marokko angeht, das stimmt schon, ja. Glaubt ihr nicht, dass ich mir dazu auch meine ganz eigenen Gedanken mache? Klar, bin ja nicht dumm. Aber das ist nicht das Thema, sondern ich möchte eure Erfahrungen wissen, damit ich mir "ausrechnen" kann, ob es Chancen gibt oder nicht.

Dass er mir verheimlicht, wenn er geheiratet hat, wird nicht passieren. Im Gegenteil. Er wird nichts Eiligeres zu tun haben. Klare Verhältnisse schaffen. So kenne ich ihn, nicht als Lügner.

littleredridinghood
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von littleredridinghood » 22.10.2009, 12:43

[/quote] Sie konvertieren, kleiden sich anders, geben ihre Freunde und sogar Familie auf, kochen nur sein Essen, leben nach seinen Regel und werden trotzdem für eine Frau aus der Heimat verlassen. [/quote]

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, den ich gar nicht verstehe. Beim besten Willen nicht. Wieso ist das so? Wer soll dieses Denken denn bloß verstehen?

Anaba
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Re: Heirat einer Landsmännin - immer?

Beitrag von Anaba » 22.10.2009, 12:47

Dass er mir verheimlicht, wenn er geheiratet hat, wird nicht passieren. Im Gegenteil. Er wird nichts Eiligeres zu tun haben. Klare Verhältnisse schaffen. So kenne ich ihn, nicht als Lügner.
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Viele Frauen waren jahrelang verheiratet und dachten ihre Ehe sei gut.
Sie kannten die Familie in der Heimat und waren die liebste Schwiegertochter dort.
So lange bis er alles erreicht hatte, dann war die Frau aus der Heimat am Start und sie wurden eiskalt abserviert.
Auch sie dachten sie kennen ihre Männer, die Väter ihrer Kinder gut.

Warum sollte er dir sagen wenn er heiratet ?
Liebe Grüße
Anaba

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