Wüstennomade auf Brautschau

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Layhlina
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Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Layhlina » 01.08.2010, 13:57

Hallo liebe Forengemeinde.

Grade bin ich mit meinen Kindern aus dem Urlaub in Marokko zurückgekehrt. Und wie so viele vor mir auch mit tausend Fragen. Ob ich nun Opfer eines Bezness Falles geworden bin, möchte ich hier mit eurer Hilfe untersuchen.
Zuerst mal die Fakten.

Ich bin Österreicherin. Mutter von zwei Teenagern (15 u 16) und wollte mit ihnen ein letztes Mal Urlaub zusammen machen, wiewohl sie in Hinkunft wohl ihre eigenen Domizile wählen werden. Ich flog mit ihnen nach Marokko weil mich das Land fasziniert, Handwerk und Küche eher als die Marokkaner schlechthin.

Schon im Vorhinein wusste ich, dass ich als absolute definierte Atheistin da so mit der muslimischen Welt meine innerlichen Wutanfälle haben würde. Aber Urlaub ist Urlaub und was muss ich da schon religionspolitisch innerlich herumgrummeln...
Da ich nix von arrangierten Pauschalurlauben halte, suchte ich mir über eine große Internet Datenbank einen Riad im Besitz eines Deutschen aus.
Buchte meinen Flug und ab gings nach Essaouira. Von den chaotischen Anreiseproblemen und dergleichen will ich mal nichts berichten, die tun nicht viel zur Sache.
Allerdings sei eines erwähnt, weil das maßgeblich für den weiteren Verlauf ist.

Jener deutsche Besitzer des Riads hat in Essaouira einen "Verwalter" der sich um die Abwicklung der Vermietung kümmert. Sein Name ist O., er ist ein freundlicher Familienvater und betreibt einen Teppichladen in der Medina. Sein Bruder (und um den geht es hier im weiteren) K. hilft ihm hierbei. Beide sprechen angemessenes Englisch und sind Musiker nebenbei. Und sind wohl sehr gut mit europäischen Gepflogenheiten vertraut. So viel vorweg.

Wir kommen also an und O. ist nicht da um die Übergabe der Schlüssel abzuwickeln. Erste Nacht in einer anderen Unterkunft, ich maile mit dem deutschen Besitzer, der ist ganz zerknirscht, ja O. sei bei der Familie der Schwiegerältern im Atlas und blablubb er würde wohl morgen auftauchen, sorry und vielmals und so....

Ich ärgere mich erstmal über so viel orientalische Zuverlässigkeit, aber am nächsten Tag werden wir empfangen und fürstlich betüdelt. Tausend und eine Entschuldigung und so weiter. Die Kids nehmen es zerkrnischt auf, sie wussten ja, es könnte chaotisch werden.
K. setzt seinen ganzen verfügbaren Charme ein und wir sind milde gestimmt. Allerdings haben wir noch keine Koffer. Das Gepäck ist noch irgendwo am Flughafen und wir müssen es in Marakech abholen. O. beschliesst, seinen Bruder K. mit mir am nächsten Tag nach Marakech zu entsenden, damit wir das abwickeln können.

Auf der Fahrt dorthin wird die Lebensgeschichte von K. erzählt. Traurig traurig....Jugendliebe verstorben unter mysteriösen Umständen und so Kram. Auch erzählt er mir, dass sie in guter Verbindung zu dem deutschen Besitzer des Riads stehen und er eigentlich nach Deutschland eingeladen worden war (der Geschäfte halber), dies aber wegen mangelnder vermuteter Rückkehrbereitschaft visumtechnisch abgelehnt worden war.

Ich erzähle ihm von meinem Leben. Alleinerziehend, Freigeist unabhängig, finanziell abgesichert usw.
Auf der Rückfahrt startet er, wie wir Österreicher sagen, den Versuch mich anzubraten. Ich lache ihn erstmal aus und weise ihn daraufhin, dass ich:

a. keine Musilma bin, noch viel schlimmer, nicht an die Existenz irgendeines Gottes glaube.
b. ich um ein wesentliches älter als er sei (20 Jahre)
c. ich Kinder hätte und in meinem Alter ganz sicher keine weiteren mehr wolle
d. ich keinerlei Absicht hätte einen Marokkaner nach Österreich zu importieren und zuletzt das ALLERWICHITGSTE:
e. sicher nicht wegen irgendwelcher Bettgeschichten nach Marokko gekommen wäre.
Punkt aus Komma.

Das tut er natürlich in seinem orientalischen Charme ab und ich amüsiere mich innerlich köstlich über so viel verschwendete Energie.
Wieder zurück mitsamt Koffern vergehen ein paar Tage in Ruhe.
Dann passiert das unglaubliche. Es wird in den Riad eingebrochen. Der Dieb steigt vom Dach aus nachts ein und bestiehlt mich meiner Bargeldvorräte. Alles andere verbleibt aus mysteriösen Gründen. Kamera, Notebook...alles da. Nur Geld wird gestohlen.
Ich marschiere kochend vor Wut zu O.

Das Entsetzen ist groß, wiederum tausend Beteuerungen, man solle Gott danken, dass das eigene Leben verschont geblieben sei, inschallah...ich koche immer noch, habe kein geringstes Verständnis vor so viel Fatalismus und bestehe auf polizeiliche Anzeige. Werde von O. dorthin geleitet, der halbe Tag vergeht mit vorsintflutlichem Getipper und Geblubber dort.

O. beschliesst, K. werde von nun an im Riad übernachten. Zack, der Hammer fällt und damit selbstverständlich auch mein innerer Widerstand gegen K.'s verliebtes Getüdel. Wir sitzen in romantisch flackerndem Kerzenschein auf der Terrasse und er sülzt mir die Ohren voll, Liebe Liebe und nochmals Liebe und er sehe mehr und irgendwann nach Stunden voller tiefer Blicke in seine, zugegebener Maßen wunderschönen, Augen flüstert mein europäischer Teufel mir zu: "Nun gib schon auf!"

Das habe ich dann auch, mit dem mir wichtigen Hintergedanken: Is ja nur Urlaub und so....
Wir verbringen die Tage wie eine Familie.
Er bemüht sich unglaublich um meine beiden Teenager, die sich sehr über seine Avancen amüsieren.
Er bemüht sich um mich, wir reden uns um Kopf und Kragen. Ich versuche ihn immer wieder mit europäischem Gedankengut zu schockieren.

Freie Liebe und so Kram. Eigenständigkeit und all das. Erzähle ihm von meinem Leben....detailierter. Entführe ihn in eine noble Hotelbar, ich will einen Mochito, alkoholtrinkende, rauchende Österreichische "bitch" und dergleichen....nichts bringt ihn ab. Und dabei vergeht kaum ein Tag andem ich nichts von Allah hören muss.
Wir benehmen uns wie ein Ehepaar. Huschen durch den Souk einkaufen, kochen zusammen, sitzen in Cafes herum und trinken Tee, gehen schwimmen am Strand..usw.

Sein Bruder O. bemerkt die Annäherung. Er freut sich. Er meint zu mir (wir sind uns altersmäßig ähnlich) ich brauche das. Liebe und so. Er sehe das. Ich stimme ihm zu und wir lachen über Konventionen. Das Lachen bleibt mir im Hals stecken, als ich mir Gedanken zu machen beginne. Was geht hier vor? Ich recherchiere im Internet über Liebesdinge bei den Moslems. Mir wird übel. Ich tröste mich mit dem Gedanken, die Familie ist Tuareg und da sei das alles ja so viel anders...

Also setze ich mich hin und schreibe dem deutschen Besitzer ein Mail in dem ich die amouröse Entwicklung andeute. Der schreibt zurück, er freue sich unglaublich und ich solle keine Angst vor Vermischung von wegen Kultur und so weiter haben, die Eltern seien sehr weltoffen und so weiter.

Jener Deutsche, der K. wegen Einreise auch angeboten habe, ihm eine Frau zu besorgen, zwecks Heirat. Jener Deutsche, der ihm sogar anwaltlich behilflich sein will zwecks Einreise Visum nach Deutschland. Der freut sich also, dass sein Protege sich in eine 20 Jahre ältere Österreicherin verknallt hat und nun gar nimmer weiss wo oben und unten ist. Ahja, denke ich mir. Wenn sie so gut befreundet sind, werde ich mal dem Deutschen einen Besuch abstatten, schliesslich ist er nciht weit von mir entfernt (Bayern) und ein paar Worte wechseln.

Dann beginnt K. mich zu verwirren.
Ich soll nach Marokko ziehen. HÄÄÄ????
Schätzchen, ich habe ein gutes Leben in Salzburg und ein Haus in Ungarn rießen Grund dort und große Lust mich dort niederzulassen.

Nein, mein Herz, in die Wüste gehen wir beide, nur du und ich, zwei Kamele und ein Zelt....
Ja, Sweetie und was ist mit meinen Kindern?
Die sind ja schon fast erwachsen, da findet sich schon ein Weg.
Ja wie, du willst nicht nach Österreich?
Wenn es keinen anderen Weg gibt, dann müssen wir halt heiraten.

So also die Entwicklung. Irgendwie verwirrt mich einiges.
Sein Wunsch nach Europa zu kommen ist nicht so vordringlich, oder aber er versteckt ihn gut.
Sein Bruder hat nichts gegen die Entwicklung, oder aber er versteckt seinen Widerstand/Absichten gut.
Sie haben in der Familie bereits einen Sohn, der nach England ging (Kind dort) nach Spanien ging (Kind dort) und schließlich wieder in Taroudant bei der Familie lebt.

Ihr deutscher Freund und Besitzer und gewissermaßen Arbeitgeber begrüßt die Entwicklung oder aber versteckt seine Absichten gut.
Ich soll zurück nach Marokko um WAS zu tun? In der Wüste herumnomadisieren? (Noch alle Tassen im Schrank?) Der Liebe wegen? Was werden wir essen? Kamelmilch?
K. will groß ins Geschäft einsteigen. Welche Rolle spiele ich dabei? Die der Vermittlerin?
Mit seinen 26 Jahren will er mit dem Deutschen ein paar Geschäfte machen, Arganöl selbstverständlich und anderen Kram, wenns notwendig ist, will er nen paar Jahre also hier verbringen, aber sicher nicht den Rest seines Lebens....das stellt er sich anders vor. Mit mir herumreisen und Liebe und nochmals Liebe.

Sein Bruder sagt zu ihm: "Höre auf sie, sie weiss mehr als du und lerne von ihr"
Ich sage zu ihm: " Das wird alles sehr schwer"
Der deutsche Besitzer/Geschäftsmann sagt: " Macht das Beste draus!" Und will mich kennenlernen.

Jetzt sitz ich hier in Salzburg, bin verwirrt und emotional zerrissen. Einerseits ist mir das alles zu verworren und Aladins Wunderlampe-mäßig, andererseits ist er natürlich schon ein ganz besonderer Schnuckel. :-)
Und ich sehe auch kaum Grund mich zu fürchten, mein Hirn setzt meist nur kurz aus. Ruinieren würde ich mich sehenden Auges nicht.

Falls also einer von euch eine erhellende Idee hat, was hinter diesem verwirrenden Konstrukt steckt, nur heraus damit.
Bezness oder nicht?

Und gleich mal entschuldige ich mich für die Textwüste. Sollte was unklar sein, ich bin sicher ich kann zur Aufklärung beitragen im weiteren Verlauf.

Mit lieben Grüßen
Lay

Ich habe noch ein paar Absätze eingefügt, LG Micky

Micky1244
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Micky1244 » 01.08.2010, 14:55

Micky1244 hat geschrieben:
Layhlina hat geschrieben:Hallo liebe Forengemeinde.

Grade bin ich mit meinen Kindern aus dem Urlaub in Marokko zurückgekehrt. Und wie so viele vor mir auch mit tausend Fragen. Ob ich nun Opfer eines Bezness Falles geworden bin, möchte ich hier mit eurer Hilfe untersuchen.
Zuerst mal die Fakten.
Ich bin Österreicherin. Mutter von zwei Teenagern (15 u 16) und wollte mit ihnen ein letztes Mal Urlaub zusammen machen, wiewohl sie in Hinkunft wohl ihre eigenen Domizile wählen werden. Ich flog mit ihnen nach Marokko weil mich das Land fasziniert, Handwerk und Küche eher als die Marokkaner schlechthin. Schon im Vorhinein wusste ich, dass ich als absolute definierte Atheistin da so mit der muslimischen Welt meine innerlichen Wutanfälle haben würde. Aber Urlaub ist Urlaub und was muss ich da schon religionspolitisch innerlich herumgrummeln...
Da ich nix von arrangierten Pauschalurlauben halte, suchte ich mir über eine große Internet Datenbank einen Riad im Besitz eines Deutschen aus. Buchte meinen Flug und ab gings nach Essaouira. Von den chaotischen Anreiseproblemen und dergleichen will ich mal nichts berichten, die tun nicht viel zur Sache.
Allerdings sei eines erwähnt, weil das maßgeblich für den weiteren Verlauf ist.
Jener deutsche Besitzer des Riads hat in Essaouira einen "Verwalter" der sich um die Abwicklung der Vermietung kümmert. Sein Name ist O., er ist ein freundlicher Familienvater und betreibt einen Teppichladen in der Medina. Sein Bruder (und um den geht es hier im weiteren) K. hilft ihm hierbei. Beide sprechen angemessenes Englisch und sind Musiker nebenbei. Und sind wohl sehr gut mit europäischen Gepflogenheiten vertraut. So viel vorweg.
Wir kommen also an und O. ist nicht da um die Übergabe der Schlüssel abzuwickeln. Erste Nacht in einer anderen Unterkunft, ich maile mit dem deutschen Besitzer, der ist ganz zerknirscht, ja O. sei bei der Familie der Schwiegerältern im Atlas und blablubb er würde wohl morgen auftauchen, sorry und vielmals und so....
Ich ärgere mich erstmal über so viel orientalische Zuverlässigkeit, aber am nächsten Tag werden wir empfangen und fürstlich betüdelt. Tausend und eine Entschuldigung und so weiter. Die Kids nehmen es zerkrnischt auf, sie wussten ja, es könnte chaotisch werden.
K. setzt seinen ganzen verfügbaren Charme ein und wir sind milde gestimmt. Allerdings haben wir noch keine Koffer. Das Gepäck ist noch irgendwo am Flughafen und wir müssen es in Marakech abholen. O. beschliesst, seinen Bruder K. mit mir am nächsten Tag nach Marakech zu entsenden, damit wir das abwickeln können.
Auf der Fahrt dorthin wird die Lebensgeschichte von K. erzählt. Traurig traurig....Jugendliebe verstorben unter mysteriösen Umständen und so Kram. Auch erzählt er mir, dass sie in guter Verbindung zu dem deutschen Besitzer des Riads stehen und er eigentlich nach Deutschland eingeladen worden war (der Geschäfte halber), dies aber wegen mangelnder vermuteter Rückkehrbereitschaft visumtechnisch abgelehnt worden war.
Ich erzähle ihm von meinem Leben. Alleinerziehend, Freigeist unabhängig, finanziell abgesichert usw.
Auf der Rückfahrt startet er, wie wir Österreicher sagen, den Versuch mich anzubraten. Ich lache ihn erstmal aus und weise ihn daraufhin, dass ich:
a. keine Musilma bin, noch viel schlimmer, nicht an die Existenz irgendeines Gottes glaube.
b. ich um ein wesentliches älter als er sei (20 Jahre)
c. ich Kinder hätte und in meinem Alter ganz sicher keine weiteren mehr wolle
d. ich keinerlei Absicht hätte einen Marokkaner nach Österreich zu importieren und zuletzt das ALLERWICHITGSTE:
e. sicher nicht wegen irgendwelcher Bettgeschichten nach Marokko gekommen wäre.
Punkt aus Komma.

Das tut er natürlich in seinem orientalischen Charme ab und ich amüsiere mich innerlich köstlich über so viel verschwendete Energie.
Wieder zurück mitsamt Koffern vergehen ein paar Tage in Ruhe.
Dann passiert das unglaubliche. Es wird in den Riad eingebrochen. Der Dieb steigt vom Dach aus nachts ein und bestiehlt mich meiner Bargeldvorräte. Alles andere verbleibt aus mysteriösen Gründen. Kamera, Notebook...alles da. Nur Geld wird gestohlen.
Ich marschiere kochend vor Wut zu O.
Das Entsetzen ist groß, wiederum tausend Beteuerungen, man solle Gott danken, dass das eigene Leben verschont geblieben sei, inschallah...ich koche immer noch, habe kein geringstes Verständnis vor so viel Fatalismus und bestehe auf polizeiliche Anzeige. Werde von O. dorthin geleitet, der halbe Tag vergeht mit vorsintflutlichem Getipper und Geblubber dort.
O. beschliesst, K. werde von nun an im Riad übernachten. Zack, der Hammer fällt und damit selbstverständlich auch mein innerer Widerstand gegen K.'s verliebtes Getüdel. Wir sitzen in romantisch flackerndem Kerzenschein auf der Terrasse und er sülzt mir die Ohren voll, Liebe Liebe und nochmals Liebe und er sehe mehr und irgendwann nach Stunden voller tiefer Blicke in seine, zugegebener Maßen wunderschönen, Augen flüstert mein europäischer Teufel mir zu: "Nun gib schon auf!"
Das habe ich dann auch, mit dem mir wichtigen Hintergedanken: Is ja nur Urlaub und so....
Wir verbringen die Tage wie eine Familie.
Er bemüht sich unglaublich um meine beiden Teenager, die sich sehr über seine Avancen amüsieren.
Er bemüht sich um mich, wir reden uns um Kopf und Kragen. Ich versuche ihn immer wieder mit europäischem Gedankengut zu schockieren. Freie Liebe und so Kram. Eigenständigkeit und all das. Erzähle ihm von meinem Leben....detailierter. Entführe ihn in eine noble Hotelbar, ich will einen Mochito, alkoholtrinkende, rauchende Österreichische "bitch" und dergleichen....nichts bringt ihn ab. Und dabei vergeht kaum ein Tag andem ich nichts von Allah hören muss.
Wir benehmen uns wie ein Ehepaar. Huschen durch den Souk einkaufen, kochen zusammen, sitzen in Cafes herum und trinken Tee, gehen schwimmen am Strand..usw.
Sein Bruder O. bemerkt die Annäherung. Er freut sich. Er meint zu mir (wir sind uns altersmäßig ähnlich) ich brauche das. Liebe und so. Er sehe das. Ich stimme ihm zu und wir lachen über Konventionen. Das Lachen bleibt mir im Hals stecken, als ich mir Gedanken zu machen beginne. Was geht hier vor? Ich recherchiere im Internet über Liebesdinge bei den Moslems. Mir wird übel. Ich tröste mich mit dem Gedanken, die Familie ist Tuareg und da sei das alles ja so viel anders...

Also setze ich mich hin und schreibe dem deutschen Besitzer ein Mail in dem ich die amouröse Entwicklung andeute. Der schreibt zurück, er freue sich unglaublich und ich solle keine Angst vor Vermischung von wegen Kultur und so weiter haben, die Eltern seien sehr weltoffen und so weiter.
Jener Deutsche, der K. wegen Einreise auch angeboten habe, ihm eine Frau zu besorgen, zwecks Heirat. Jener Deutsche, der ihm sogar anwaltlich behilflich sein will zwecks Einreise Visum nach Deutschland. Der freut sich also, dass sein Protege sich in eine 20 Jahre ältere Österreicherin verknallt hat und nun gar nimmer weiss wo oben und unten ist. Ahja, denke ich mir. Wenn sie so gut befreundet sind, werde ich mal dem Deutschen einen Besuch abstatten, schliesslich ist er nciht weit von mir entfernt (Bayern) und ein paar Worte wechseln.
Dann beginnt K. mich zu verwirren.
Ich soll nach Marokko ziehen. HÄÄÄ????
Schätzchen, ich habe ein gutes Leben in Salzburg und ein Haus in Ungarn rießen Grund dort und große Lust mich dort niederzulassen.
Nein, mein Herz, in die Wüste gehen wir beide, nur du und ich, zwei Kamele und ein Zelt....
Ja, Sweetie und was ist mit meinen Kindern?
Die sind ja schon fast erwachsen, da findet sich schon ein Weg.
Ja wie, du willst nicht nach Österreich?
Wenn es keinen anderen Weg gibt, dann müssen wir halt heiraten.

So also die Entwicklung. Irgendwie verwirrt mich einiges.
Sein Wunsch nach Europa zu kommen ist nicht so vordringlich, oder aber er versteckt ihn gut.
Sein Bruder hat nichts gegen die Entwicklung, oder aber er versteckt seinen Widerstand/Absichten gut.
Sie haben in der Familie bereits einen Sohn, der nach England ging (Kind dort) nach Spanien ging (Kind dort) und schließlich wieder in Taroudant bei der Familie lebt.
Ihr deutscher Freund und Besitzer und gewissermaßen Arbeitgeber begrüßt die Entwicklung oder aber versteckt seine Absichten gut.
Ich soll zurück nach Marokko um WAS zu tun? In der Wüste herumnomadisieren? (Noch alle Tassen im Schrank?) Der Liebe wegen? Was werden wir essen? Kamelmilch?
K. will groß ins Geschäft einsteigen. Welche Rolle spiele ich dabei? Die der Vermittlerin?
Mit seinen 26 Jahren will er mit dem Deutschen ein paar Geschäfte machen, Arganöl selbstverständlich und anderen Kram, wenns notwendig ist, will er nen paar Jahre also hier verbringen, aber sicher nicht den Rest seines Lebens....das stellt er sich anders vor. Mit mir herumreisen und Liebe und nochmals Liebe.
Sein Bruder sagt zu ihm: "Höre auf sie, sie weiss mehr als du und lerne von ihr"
Ich sage zu ihm: " Das wird alles sehr schwer"
Der deutsche Besitzer/Geschäftsmann sagt: " Macht das Beste draus!" Und will mich kennenlernen.

Jetzt sitz ich hier in Salzburg, bin verwirrt und emotional zerrissen. Einerseits ist mir das alles zu verworren und Aladins Wunderlampe-mäßig, andererseits ist er natürlich schon ein ganz besonderer Schnuckel. :-)
Und ich sehe auch kaum Grund mich zu fürchten, mein Hirn setzt meist nur kurz aus. Ruinieren würde ich mich sehenden Auges nicht.

Falls also einer von euch eine erhellende Idee hat, was hinter diesem verwirrenden Konstrukt steckt, nur heraus damit.
Bezness oder nicht?

Und gleich mal entschuldige ich mich für die Textwüste. Sollte was unklar sein, ich bin sicher ich kann zur Aufklärung beitragen im weiteren Verlauf.

Mit lieben Grüßen
Lay
Hallo Layhlina,
im Namen des Teams von 1001 Geschichte eine herzliches Willkommen.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch. PS Du hattest den gleichen Beitrag doppelt gepostet, ich habe das Duplikat gelöscht.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Micky1244
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Micky1244 » 01.08.2010, 15:06

Liebe Lay,
der Einbruch im Riad kam sehr passend, danach konntest du gegen einen Leibwächter nichts mehr haben.
Das alles finde ich verdächtig.
Lies bitte die Geschichten im Forum, auf Anhieb fällt es mir schwer, deine Verbindung zu einem 20 Jahre jüngeren Touareg
vorurteilsfrei zu sehen...
Ein bisschen wie die weiße Massai, du mit ihm , den 2 Kamelen und einem Zelt in der Wüste.

Dein Leben findet in Europa statt und den Jüngling in Salzburg zu integrieren dürfte schwer, beziehungsweise aussichtslos sein. Du hast ihm derart viele Details über deine Situation geliefert, da ist ihm sicher das Wasser im Mund zusammen gelaufen.
Du bist ein lohnendes Ziel, lass dich nicht weiter für seine Zwecke missbrauchen.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Layhlina
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Layhlina » 01.08.2010, 15:30

Liebe Micky

Danke für deine Anregung. Ich habe einige der Geschichten hier im Forum gelesen.
Mit deinen Vermutungen triffst du genau auch meine Befürchtungen, hier nur missbraucht zu werden.
Was hier in dieser Geschichte allerdings nicht so recht zusammen passen will, ist dass der deutsche Besitzer und Freund der Familie das ebenfalls gut heisst.
Genau das ist es was mich stutzig macht.
Denn....würde ich auf diese Weise missbraucht werden, müsste der nicht sofort auf die Barrikaden springen und seinen marokkanischen Freunden auf die Finger klopfen?
Er erschien mir als überkorrekter Mensch, der sowas sicher nicht tolerieren würde.

Ich werde mich jedenfalls mit ihm treffen und das mal genau zur Sprache bringen.

Liebe Grüße
Lay

Micky1244
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Micky1244 » 01.08.2010, 15:39

Liebe Lay,
du hast keinen Grund, dem Deutschen zu vertrauen, nur weil er ein Deutscher ist. Aus irgendeinem Grund will er seinem marokkanischen Kumpel zu einer Frau mit Geld und europäischem Pass verhelfen.
Du kannst dabei nur verlieren.
Der Deutsche ist befangen, er wird dir die Verbindung mit dem Marokkaner schön reden.
Ein religiöser junger Wüstensohn und du? Vergiss ihn, bevor er noch einen weiteren Fuß in dein Leben setzt! Du hast ihn doch überhaupt nicht gewollt, er hat dich nach allen Regeln der Kunst, na ja , eigentlich ziemlich plump, überfahren.
Liebe Grüße, Micky


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Micky1244
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Micky1244 » 01.08.2010, 15:44

Ist der Deutsche verheiratet? So weit ich weiß, sind etliche schwule Europäer in Marokko.
Vielleicht will er seinem Freund etwas Gutes tun, es geht ja nicht auf seine Kosten.
Liebe Grüße, Micky


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Layhlina
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Layhlina » 01.08.2010, 15:55

Liebe Micky,

befangen mag er sein. Er ist seit 10 Jahren mit der Familie befreundet, die haben ihm auch zum Kauf dieses Riads verholfen und verwalten es sozusagen. Und er hat natürlich eine Firma, die geschäftlich die Produkte, allem voran das Arganöl vermarktet. Inwieweit er nun persönliches Interesse hat, das K. zum Halbeuropäer wird mag ich mal dahin gestellt lassen, bzw. ihn direkt befragen.
Die Familie hat ja bereits einen Sohn, der auf der Auswanderungsschiene unterwegs war.

Plump überfahren.....hmm.
So plump wars nicht :-)
Ich hab mich nach Strich und Faden erst mal gewehrt. Eben aus besagtem Grund. Mir war bekannt, dass es einen unglaublichen Sextourimus von Frauen dorthin gibt. Ich verurteile das zutiefst. Und in den ersten Tagen als wir viel Zeit mit O. und K. verbrachten habe ich das auch angesprochen und mich total ablehnend diesbezüglich geäussert. Wenn wir unterwegs waren in der Stadt und ich die vielen Europäerinnen sah, die herumgetüdelt hatten mit augenscheinlich marokkanischen Herrschaften, bin ich vor Scham über das mir gebotene fast vergangen.

Sein Vorteil und letztlich das was über meine Bedenken gesiegt hat war, dass er es sehr behutsam angehen liess. Ob der Einbruch von ihnen fingiert wurde, um sozusagen auf diesem Weg an mich ranzukommen, mag ich mal als unglaubliche Chuzpe im Hinterkopf haben.

Ihn nicht weiter in mein Leben lassen.....nun.
Ich bin zu Hause. Er kann nicht kommen. Nicht ohne mein Zutun.
Ich kann auch nicht so ohne weiteres wieder dorthin. Nicht sofort.
Und alles was nun ist, ist ein Mann tausende Kilometer weit weg, der im Skype und Mail vor (vorgespielter) Liebe übergeht.

Und es ist allein an mir, diese hinterfotzige Sehnsucht nach Begehren und Zuwendung, die wir ja so alle in uns tragen, zu überlisten.
Gemeinhin nimmt man dazu den Verstand zu Hilfe.
Der ist erstmal hier noch nicht so recht angekommen.

Wahhh..

Grüße
Lay

Layhlina
Beiträge: 29
Registriert: 31.07.2010, 20:21

Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Layhlina » 01.08.2010, 15:58

Oh sorry...


nicht gesehen, dass du eine Frage gestellt hast.
Nein...nachweislich nicht schwul. Hat eine Frau und zwei erwachsene Kinder.
Ob er aber versteckt schwul ist, sei mal dahingestellt. Will heissen, ich kann nicht meine Hand ins Feuer legen, dass K. nicht sein kleiner Toyboy ist.

Aus der intimen Begegnung heraus zwischen K. und mir würde ich aber mal ableiten....hmm...du musst wissen, ich musste mich erstmal informieren, welche Praktiken bei Moslems so different von europäischen sind....er ist zutiefst hetero. *hust* :-)

Lay

naschkatze
Beiträge: 567
Registriert: 31.03.2008, 11:13

Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von naschkatze » 01.08.2010, 16:09

Selten so eine eindeutige Geschichte gelesen. Vergiß ihn gaaaaaanz schnell. Der Beginn Eurer Beziehung sieht schon sehr fingiert aus. Und was um Gottes Willen willst Du jetzt mit ihm, das hat doch keinerlei Zukunft, egal, wie man das dreht und wendet (außer es ginge Dir um ein wenig Spaß ab und an, wenn Du mal im Urlaub dort bist). Also tue Dir selber einen Gefallen und beende das ganz schnell, damit Du gefühlsmäßig da nicht noch tiefer reinrutschst. Der ist niemals ehrlich zu Dir.

Gruß Naschkatze

Agadirbleu
Beiträge: 394
Registriert: 30.04.2008, 22:26

Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Agadirbleu » 01.08.2010, 16:34

Hallo Lay,

der Typ ist so wenig Tuareg wie du und ich. Ein blaues Tuch um den Kopf und eine blaues Gewand macht keinen Tuareg aus.
Ich weiss, dass viele Typen sich so kleiden oder sich als solche ausgeben, weil sie damit interesssanter und exotischer erscheinen. Nimm dir Zeit und google mal.

Hast du deine Miete auf ein dt oder marok. Kto überwiesen?
Ich nehme fast an, auf ein dt., deshalb sollte auch keine Anzeige erstattet werden.
Mich würde es nicht wundern, wenn deine Anzeige bei de Präfektur im Papierkorb landet.
Mit ein paar Scheinchen lässt sich alles regeln.

Wenn Du auf ein dt Bankkonto überwiesen hast, kann davon ausgegangen werden, dass der Vermieter "schwarz" vermietet, d.h. seine Aktivitäten in Marokko nicht deklariert und somit dem marok. Staat Steuern vorenthält.

Ich würde dem Vermieter gegenüber Schadensersatzansprüch wg des Diebstahls stellen.
Ausserdem erscheint mir die Geschichte ohnedies sehr dubios.
Kann es sein, dass die Infos aus dem Dunstkreis "der selbsternannten Betreuer" stammt?
Wie kam der Dieb in das Gebäude? Durch die Tür? Durch das Fenster?
Wenn er durch die Tür/Fenster kam, wurde diese dann beschädigt?
Wer erleldigte die Reparaturarbeit?

Der dt Vermieter ist nicht koscher. Wahrscheinlich ist er mehr als froh, wenn er seinen Schützling mit einer Europäerin los wird und Marokko verlässt - aus welchen Gründen auch immer.

Forget him - halte dein Portemannaie ganz fest geschlossen. Steigst du in das Geschäft mit Marokkanern ein, dann wirst du bald unruhige Zeiten haben. Denen bist du nicht gewachsen (abgesehen von einer evtl. Mesalliance), Sie werden dich rupfen wie eine Gans.

Liebe Grüsse
Agadirbleu

nanik
Beiträge: 152
Registriert: 25.05.2010, 08:25

Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von nanik » 01.08.2010, 16:48

@ Lay

ich hoffe Du verstehst das jetzt um Gottes Willen nicht falsch ;) Es ist wirklich nicht böse oder moralisch wertend gemeint, ja?

Du schreibst, die ersten Tage vergingen, dann kam der Einbruch und anschließend zog Dein Wüstenmännlein bei Euch ein. Wenn ich jetzt von einer durchschnittlichen Reisedauer von 2-3 Wochen ausgehe...dann hat er doch innerhalb von 7 Tagen (vielleicht 14 ?? ) alles von Dir gekriegt, was er von Dir als Frau bekommen kann.
Abgesehen natürlich von Geld usw... rein menschlich, körperlich gesehen ;)

Du meintest nun es hätte Dich überzeugt,dass er es "behutsam" angehen liess ?? Das verstehe ich irgendwie nun nicht.

In so kurzer Zeit habt Ihr gelebt wie eine Familie, Intimitäten getauscht und er sagte Dir auch direkt, dass er Dich liebt usw.. Das ist für mich nicht behutsam sondern das typische Eiltempo, was eigentlich alle Bezzies an den Tag legen. Verstehst Du was ich meine ?

Ich hoffe das liest sich nicht fies -ich meine das wirklich ganz und gar nicht mit moralischem zeigefinger winkend :oops: Ich will Dir nur irgendwie verdeutlichen, dass das was Du als Grund dafür angibst,dass Du Dich auf ihn eingelassen hast (nämlich das Behutsame Vorgehen) für mich als außenstehenden Betrachter gar nicht existent ist.

Vielleicht hilft Dir das ja nochmal ein kleines bißchen klarere Sicht zu entwickeln trotz der Verliebtheit?

Andererseits ist es auch typisch für Bezzies, dass zwischen Mann und Frau große Altersunterschiede bestehen. Ich stelle mir immer gerne vor, ob ich mich wohl in einen 50 Jährigen verlieben könnte. Eher nein ;) Könntest Du Dich denn in einen 60 Jährigen verlieben ? Ich rede jetzt vom Durchschnittstyp, keine Ausnahmen, die mit 60 noch aussehen wie 30 und sich auch so benehmen :) Der ganz normale 60Jährige halt...
Oder nochmal anders gefragt. Hättest Du Dir mit 20 vorstellen können, mit einem 40 Jährigen zusammen zu sein?

So ein Altersunterschied ist doch hier in Deutschland schon problematisch, zumindest wenn die Frau die Ältere ist *g*
Nun aber mit dem Kulturellen Hintergrund, aus dem er stammt. Meinst Du wirklich das ist okay für ihn und seine Familie ?
In einem Kulturkreis, in dem die Braut jungfäulich in die Ehe geht ? Es verging doch kein Tag, an dem Du nicht Allah gehört hast schriebst Du... nun überleg mal ob das alles wirklich kein Problem für ihn ist ;)

Ich denke bei Dir spricht alles für Bezness und ich wünsche Dir das ganz schnell Deine Vernunft siegt ! Die ist doch da ! Das merkt man doch beim Lesen ganz deutlich :)

Alles Gute für Dich !
nanik

nanik
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von nanik » 01.08.2010, 16:54

@ Heidi,

....und ich brech mir hier einen ab, damit es nicht irgendwie fies oder moralisch stenkernd rüberkommt... :lol:

Aber ja, das ist das was ich auch dachte. Ich glaube es ging alles sehr schnell, aber kam der TE doch irgendwie "behutsam" vor. Aber das ist ein Trugschluss... das wollte ich mit meinem Post darstellen. Aber eben ohne das so knallhart zu formulieren, weils dann doch immer ein wenig vorwurfsvoll klingen kann oder so aufgefasst werden könnte.

LG nanik

Layhlina
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Layhlina » 01.08.2010, 16:59

Agadirbleu, danke!

Ich musste schmunzeln über deine "gerupfte Gans".

Also...das trug sich folgendermaßen zu.
Der Dieb kam nachts. Vermutlich über das Dachfenster. Die Tür unten war unberührt. Das Fenster am Dach (wo ja auch die Terrasse ist) war aus den Angeln gebrochen. Er muss alles durchsucht haben. Viele Taschen und Beutel/Koffer waren geöffnet oder an einem anderen Ort. Als ich hochging, morgens, sah ich die geöffnete Terassentür, danach wurde mir langsam klar, was passiert war.
Die Polizei ging folgendermaßen vor.
Zuerst wurde die Anzeige aufgenommen. Dann erschien der oberste Chief, packte einen Spurenleser ein samt Gerätschaften und es wurde sich 5 Mann hoch in den Riad aufgemacht. Der Spurensicherungstyp meinte, dass dies sehr oft passiere und sie einem auf der Spur seien...blabla. Mich interessierte das wenig zu diesem Zeitpunkt, ich war einfach nur total angefressen.
Zwei Tage später bat ich O. mit mir wieder zur Polizei zu fahren, weil ich gerne für die Versicherung eine Anzeigenbestätigung haben will. Das haben die mir auch geschrieben in französisch haarklein steht da der Sachverhalt drinnen.
Zu deiner These, dass der Deutsche schwarz vermietet.
Ja....stimme ich zu. Denn O. bat mich bei der Polizei anzugeben, ich sei ein Freund des Deutschen. Ich habe nicht weiter nachgefragt, warum ich das angeben sollte. ZU diesem Zeitpunkt war ich wie gesagt eigentlich nur angefressen.
O. wollte auch nicht, dass ich dem deutschen Besitzer davon Bescheid gebe. Muss er nicht wissen, meinte er, das würde ihn nur Stress machen.
Und als Gipfel der Sache....ich musste dem Chief dort in der Polizei auch noch lächerliche 100 Riad abdrücken, als Schmiergeld.....für das Schreiben dieser Bestätigung???
Das war so ein Moment, wo ich dachte ich werd nimmer.
Ja die Miete kam auf das deutsche Konto des Besitzers.

Dass er diese Tuareg Masche fährt...hmm...möglich. Die ganze Familie?
Witzig war, dass ich viel gelesen hatte über Tuareg und einige seiner Aussagen, speziell über Frauen, einfach nicht gestimmt haben. Von daher habe ich es für möglich gehalten, dass dies nur eine Masche ist um interessant zu wirken....geschäftsförderlich sozusagen.
Über diesen Umstand und auch die näheren Umstände des Einbruches werd ich sicher noch einige Zeit grübeln.

@heidi
Klar schämt man sich, wenn man von vorneherein dem eigentlich ablehnend gegenüber steht um so mehr, selbst eine dieser schamlosen Weiber zu sein.
Und es hilft nichts, wenn man sich vormacht, alles sei anders, weil hier ja völlig andere Umstände vorliegen. Man kann es sich nicht schönreden. Allenfalls ignorieren.
Ob eine Woche nun schnell oder langsam ist, das meinte ich eher weniger mit behutsam.
Behutsam meint in Anbetracht der Kids eben so, dass keine miesen Gefühle auftauchen. Und das hat er gut hingekriegt. :-) Hier war sein Verhalten tadellos.

Liebe Grüße
Lay

P.S. Ja....vergessen. Habt ihr alle recht. Und sagt mein Verstand natürlich auch.

Joghurt

Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Joghurt » 01.08.2010, 17:35

Du hast erzählt, dass Du sehr wohlhabend bist in Salzburg (teureres Pflaster, als München) un d in Ungarn ein Haus hast.

Natürlich wird er da was versuchen, aber was findest du an dem 20 jährigen Jungen????

Deine Kids sind fast erwachsen, werden bald zum Studium bzw. Freund/Freundin ausfliegen und dann.... - und das weiß er !

Wenn Du ihn absolut nich wegbekommst aus Dir, dann besuch ihn halt und lass die rauchende trinkende Westlerin halt weiter raushängen!

Gefährlich wirds, sollte er anfangen, Dir ernsthaft was zu bedeuten !!!

Agadirbleu
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Agadirbleu » 01.08.2010, 18:16

Hallo Lay,
. wollte auch nicht, dass ich dem deutschen Besitzer davon Bescheid gebe. Muss er nicht wissen, meinte er, das würde ihn nur Stress machen.
Und als Gipfel der Sache....ich musste dem Chief dort in der Polizei auch noch lächerliche 100 Riad abdrücken, als Schmiergeld.....für das Schreiben dieser Bestätigung???
das ist aber sehr eigenartig, dass du den Besitzer nicht informieren solltest.
In meinen Augen stinkt die Geschichte zum Himmel u. ich bin mir relativ sicher, dass der Tipp aus dem "Tuareg"-Dunstkreis kam. Wenn der dt Vermieter dort das Riad seit 10 Jahren hat, dann wundert es mich sehr, dass der seine Immobilie nicht besser abgesichert hat. Du wirst auch bei anderen Häusern gesehen haben, dass fast überall schmiedeeiserne Gitter sind - nicht ohne Grund, es dient einfach der Sicherheit und beugt einem Einbruch vor.

An deiner Stelle würde ich dem Vermieter ganz schön aut die Zehen treten, denn das was er dir eingebrockt hat, würde sich kein/e Marokkaner/in bieten lassen, wenn er für die Anmietung gutes Geld bezahlt hat.

"100 Riad " ? Du meisnt wahrscheinlich 100 DHS?
Warum hast du denn bezahlt?
Hat dir dein "Tuareg" erklärt, aus welchem Grund du das Geld ausgeben sollst?
Ist doch nichts anderes als ein Stillhalteabkommen.

Wahrscheinlich wär's nicht uninteressant, noch vorangegangene Mieter zu finden, vielleicht sogar alleinreisende Frauen mit Kids, um zu erfahren, ob sie auch bestohlen wurden etc.

Sei mir nicht böse, aber der Typ hat dich ganz schön um den Finger gewickelt ohne dass du es mitbekommen hast. Jetzt wieder in Salzburg zurück, wird dein Blick schon wieder klarer! Gott sei Dank.

Er hat auch immer das Essen mitzubereitet. Weisst du eigentlich, ob er nicht etwas beigemischt hat, das dich
euphorerisch werden liess?

Bt sage nicht per se, ich sehe weisse Mäuse ;-)

Tuareg: es gibt in Marokko keine Tuareg, alles Mache, alles Show, alles Theater!
Es lohnt sich darüber einschlägige Literatur zu lesen.

Und wie bekannt war dein "Betreuer" beim alltäglichen Einkauf? auf dem Souk, beim Metzger, beim Bäcker?
und wer bezahlte? oder hattet ihr gemeinsame Kasse? Klingt etwas provokativ.
Aber ich sehe ja immer die Damen in den Supermarchés oder auf dem Souk, vollbeladen der Wagen mit allem Nützlichen oder Unnützlichem (kann man ja später verscherbeln), der Typ schiebt den Wagen, macht einen auf dicken Max, und gibt bei einem Einkauf soviel aus, wie ansonsten seine notleidende Familie im Monat nicht ausgibt. Ich weiss, es hört sich für dich hart und möglicherweise ärgerst du dich auch über meine Worte, aber so ist es ganz schlicht und einfach.


LG
Agadirbleu

Nilopa
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Nilopa » 01.08.2010, 18:50

hallo Layhlina,

Du hast geschrieben:
Mit seinen 26 Jahren will er mit dem Deutschen ein paar Geschäfte machen, Arganöl selbstverständlich und anderen Kram, wenns notwendig ist, will er nen paar Jahre also hier verbringen, aber sicher nicht den Rest seines Lebens....das stellt er sich anders vor. Mit mir herumreisen und Liebe und nochmals Liebe.

....
Der deutsche Besitzer/Geschäftsmann sagt: " Macht das Beste draus!" Und will mich kennenlernen.
...und Du hast ihm/ihnen freimütig erzählt, wie gut Du finanziell dastehst!
aus den zitierten Zeilen kann ich ersehen, was die drei mit Dir vorhaben: melken, melken, melken :evil: .
wieder eine europäische Kuh, die gemolken werden möchte. :(

Da Du ja schreibst, daß Du es unbedingt vermeiden möchtest, Dich selbst zu ruinieren kann ich Dich nur warnen,
denn aus meiner Sicht, stehst Du bereits Du kurz davor, weil Du bereits angefangen hast, darüber nachzudenken:
Ich sage zu ihm: " Das wird alles sehr schwer"
noch was:
Sein Bruder sagt zu ihm: "Höre auf sie, sie weiss mehr als du und lerne von ihr"
Lächerlich, ein arabischer Mann, der von einer europäischen Frau, von einer Ungläubigen etwas lernen will!
Da sist Gehirnwäsche, so läßt er Dich glauben, Du könntest mitbestimmen, vergiß es!
Deine Hilfe wird er sicher benötigen bei Behördengängen, etc. aber noch viel mehr Dein Geld für seine "grandiose Geschätsidee :wink: "

Wieviel Geld Frauen verlieren, siehst Du z.B. bei der userin "savor" UND auch bei den wahren Geschichten.

Den Rest seines Lebens verbringt er dann mit Deinem Geld und der "moslemischen Jungfrau".

Als einfache Sextouristin würdest Du wenigstens nur für die gebotene Dienstleistung bezahlen, ein Bezzie aber hat es auf sehr viel mehr abgesehen.
Er ruiniert Dich nicht nur finanziell, sondern auch emotional,
denn während er Dir Schmeicheleien erzählt, hat er und sein Bruder seinen ersten "Lohn" dafür bereits übers Dachfenster kassiert. :(
Beznesser sind Liebes-und Sexarbeiter, was sie aber niemals direkt zugeben würden. :?

Lies vielleicht auch mal http://www.freewebs.com/rentasankie/content.html
Es bitter, aber leider allgegenwärtige Realität,
LG Nilopa 8)
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Liesl
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Liesl » 01.08.2010, 19:54

Liebe Layhlina,
du schreibst:
Und ich sehe auch kaum Grund mich zu fürchten, mein Hirn setzt meist nur kurz aus. Ruinieren würde ich mich sehenden Auges nicht.
So wie du klingst, wirst du dich sicher nicht finanziell ausnehmen lassen, aber fürchte dich trotzdem, weil:
Jetzt sitz ich hier in Salzburg, bin verwirrt und emotional zerrissen. Einerseits ist mir das alles zu verworren und Aladins Wunderlampe-mäßig, andererseits ist er natürlich schon ein ganz besonderer Schnuckel.
du bist bereits gefühlsmäßig involviert. Davon loszukommen ist bei diesen Herren oft schwieriger als man denkt... :(
Zwei Fragen:
Könntest du von heute auf morgen konsequent den Kontakt zu dem Schuckel abbrechen?
Wie ginge es dir, wenn er dich plötzlich nicht mehr so häufig oder gar nicht mehr kontaktiert?
Ich hoffe für dich, dass du die 1. Frage mit "ja" und die 2. Frage mit "wäre mir egal" beantworten kannst. Dann wäre ja alles ok und du hättest lediglich eine Erfahrung der anderen Art gemacht. Wenn dir der Schnuckel jedoch wichtig ist und seis "nur" aus dem Grund, den du selbst erkannt hast:
...diese hinterfotzige Sehnsucht nach Begehren und Zuwendung...
dann schau ganz schnell, wie du dich von dem Mann distanzieren kannst. Auf diese Männer Gefühle zu projizieren bringt früher oder später Enttäuschung und Leiden. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.

Noch eine Sache zu dem Deutschen, der eure Beziehung gut heißt. Meine Ägyptenreise unternahm ich mit einer Bekannten aus Deutschland, die schon sehr oft dort war, selbst Teilhaberin an einem Hotel dort ist, aber trotzdem 0 Durchblick bezüglich arabischer Männer geschweige denn Bezness hat. Soll heißen: der deutsche Besitzer eurer Unterkunft blickt womöglich einfach nicht, was da gespielt wird. Dem wird womöglich auch immer eine schönes Schmierentheater vorgeführt, denn schließlich steht der ja wenigstens auch in einer Geschäftsbeziehung zu O. und zu K.. Womöglich zocken sie den auch irgendwie ab...? Na ja, jetzt geht meine Fantasie mit mir durch... :roll:
Gruß liesl

Jakobs_Weg
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Jakobs_Weg » 01.08.2010, 20:49

Hallo, liebe Layhlina,

selbst wenn er tatsächlich ein Tuareg wäre, würde ich vorsichtig sein.

Tuareg werden als "edle Freie" so gerne romantisch verklärt, aber es sind welche von ihnen, die Wüstenreisende kidnappen und gegen hohes Lösegeld nach vielen Monaten frei lassen. Du hast sicher schon davon gehört. Daher kann es gefährlich sein, in ihnen per se "bessere Menschen" zu vermuten.

Wüstenvölker leben vom Handel, daher werden sie kaum etwas unternehmen, von dem sie sich keinen Profit versprechen.
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Arabella
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Arabella » 01.08.2010, 21:07

Hallo,
vor Jahren wurde schon in den Reiseführern gerade vor den Tuaregs gewarnt.
Sie seien ein freundliches Volk, das gerne auf Feste und anschliessende Übernachtungen einlädt.
Allerdings sollte man diese Einladungen ablehnen, sofern sie nicht von seriösen Touristikanbietern gebucht wurden.

Vergewaltigungen, Entführungen und Ausrauben war schon damals sehr bekannt und gefürchtet.

Wer weiss wieviele Frauen schon in diesem Domizil verführt wurden, vorher ausgeraubt wurden und dann der Beschützer gespielt wurde.
Kann ja eine Technik sein, die immer wieder gleich abgezogen wird, die Polizei da mit drin steckt. Sprich jedesmal ein Protokoll schreibt, das aber nie abgeheftet wird, dafür gibts halt Prozente....alles möglich.

LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

Imene
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Re: Wüstennomade auf Brautschau

Beitrag von Imene » 01.08.2010, 22:25

Finger weg!

ich bin mir sehr sicher, dass der Einbruch fingiert und wahrscheinlich durch die Betreiber selbst begangen wurde. Und selbst wenn nicht, hast Du dich, liebe Lay wie auf einem goldenen Tablett zum Ausnehmen gerade zu angeboten.
Man sollte niemals vor "Arabern" ( der Einfacheit halber mal den Sammelbegriff benutzt), die eigene finanzielle Situation thematisieren, selbst in den eigenen Familien kann man sich dann vor Anfragen nach Zakat für Hochzeiten, Todesfälle, den neuen Kühlschrank und den Fernseher nicht mehr retten, man ist ja schließich "reich".
Anderer wichtiger Punkt: der Altersunterschied. Selbst wenn er Touareg sein sollte - in Marokko sehr, sehr unwahrscheinlich, dann eher in Mauretanien, Mali und Algerien - so ist die Touareggesellschaft bei weitem nicht so offen, wie vielfach suggeriert wird. Ganz im Gegenteil, es gibt ganz klare Hierarchien und Strukturen die zu beachten sind, ohne die ein Überleben in der Wüste nicht gewährleistet wäre. Viele Fussen auch auf dem Islam und in dem sind solche Altersunterscheide wie von Dir beschrieben, Frau dazu noch "unfruchtbar" aber dafür mit Anhang ( sorry für Klartext)und "ungläubig" ein No-Go.
Zuletzt geändert von Imene am 01.08.2010, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach

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